doch aus faulem Wasser sehr leicht, und in Menge (u); denn es hat nicht blos das Wasser der Temse (w) oder der Flus Vecht (x) durch die lange Beschiffung eine brenn- bare Art angenommen; sondern es bekommen überhaupt die meiste Wasser (y) unter dem Wendezirkel diese Na- tur: und endlich liefert ein gereinigt Wasser (z) so viel, als es sich thun läst, wenn es sich an der Sonne mit Schaum überzogen, ein schwefliges Oel. Es würde auf eins herauskommen, wenn man dieses Brennbare von den Jnsekten (a), die im faulen Wasser sind, oder zu wie- derholten malen (b) bei einer neuen Fäulnis wieder wach- sen, herholen wollte. Denn diese Jnsekten, deren Eier allein ins Wasser gefallen, haben doch ihr Wachstum und die Menge Oel vom Wasser hergenommen. Man bekömmt auch aus dem Thau einen Bodensazz, woraus sich ein Oel und ein faurer Geist destilliren läst (c).
Jn vielen Wassern findet man wirklichen Schwefel, und nirgend so häufig, als in den Brunnen der Schach- te aux fondemens, die so voller Schwefel sind, daß sie kaum fortfliessen können.
Wie endlich Eisen überhaupt (d) in jedem Thone stekkt, so finden sich in den meisten Wassern dennoch auch einige Spuren davon.
Man
(u)[Spaltenumbruch]HOLZBERGER im Brun- nenwasser p. 15. 16. Rheinwasser ID. Am Tiberufer p. 16. Jm Jl- lenwasser. LANGIS nativ. aer. rom. qualit. Exp. 1. 7.
(w)Phil. trans. n. 27. KALM resa T. II. p. 116. BIRCH T. I. p. 165.
(x) Der Dunst aus den Fässern entzündet sich TISSING I. c.
(y)HELMONT paradox. dise. p. 5. LISTER de calcul. p. 50. 51 DES LANDES.
(z)[Spaltenumbruch]EULER Mem. de Berlin 17. 8. p. 8.
(a)Journ. d'un voy. aux ind. orient. p. 355. 356 LISTER I. c. Hist. de l'Acad 1722. p. 9.
(b) Eben dieses Wasser wird zweimal nach einander faul LI- STER I. c. & hist. de l'Acad. 1722. p. 9. Journ. d'un Voyage und sie- benmal EPIGENES beim PLIN. L. 31. n. 21.
(c)ELLER p. 6.
(d) Fast in allen Wassern zu Stokholm BERGIUS.
Der Magen. XIX. Buch.
doch aus faulem Waſſer ſehr leicht, und in Menge (u); denn es hat nicht blos das Waſſer der Temſe (w) oder der Flus Vecht (x) durch die lange Beſchiffung eine brenn- bare Art angenommen; ſondern es bekommen uͤberhaupt die meiſte Waſſer (y) unter dem Wendezirkel dieſe Na- tur: und endlich liefert ein gereinigt Waſſer (z) ſo viel, als es ſich thun laͤſt, wenn es ſich an der Sonne mit Schaum uͤberzogen, ein ſchwefliges Oel. Es wuͤrde auf eins herauskommen, wenn man dieſes Brennbare von den Jnſekten (a), die im faulen Waſſer ſind, oder zu wie- derholten malen (b) bei einer neuen Faͤulnis wieder wach- ſen, herholen wollte. Denn dieſe Jnſekten, deren Eier allein ins Waſſer gefallen, haben doch ihr Wachstum und die Menge Oel vom Waſſer hergenommen. Man bekoͤmmt auch aus dem Thau einen Bodenſazz, woraus ſich ein Oel und ein faurer Geiſt deſtilliren laͤſt (c).
Jn vielen Waſſern findet man wirklichen Schwefel, und nirgend ſo haͤufig, als in den Brunnen der Schach- te aux fondemens, die ſo voller Schwefel ſind, daß ſie kaum fortflieſſen koͤnnen.
Wie endlich Eiſen uͤberhaupt (d) in jedem Thone ſtekkt, ſo finden ſich in den meiſten Waſſern dennoch auch einige Spuren davon.
Man
(u)[Spaltenumbruch]HOLZBERGER im Brun- nenwaſſer p. 15. 16. Rheinwaſſer ID. Am Tiberufer p. 16. Jm Jl- lenwaſſer. LANGIS nativ. aer. rom. qualit. Exp. 1. 7.
(w)Phil. tranſ. n. 27. KALM reſa T. II. p. 116. BIRCH T. I. p. 165.
(x) Der Dunſt aus den Faͤſſern entzuͤndet ſich TISSING I. c.
(y)HELMONT paradox. diſe. p. 5. LISTER de calcul. p. 50. 51 DES LANDES.
(z)[Spaltenumbruch]EULER Mém. de Berlin 17. 8. p. 8.
(a)Journ. d’un voy. aux ind. orient. p. 355. 356 LISTER I. c. Hiſt. de l’Acad 1722. p. 9.
(b) Eben dieſes Waſſer wird zweimal nach einander faul LI- STER I. c. & hiſt. de l’Acad. 1722. p. 9. Journ. d’un Voyage und ſie- benmal EPIGENES beim PLIN. L. 31. n. 21.
(c)ELLER p. 6.
(d) Faſt in allen Waſſern zu Stokholm BERGIUS.
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[340[356]/0376]
Der Magen. XIX. Buch.
doch aus faulem Waſſer ſehr leicht, und in Menge (u); denn
es hat nicht blos das Waſſer der Temſe (w) oder der
Flus Vecht (x) durch die lange Beſchiffung eine brenn-
bare Art angenommen; ſondern es bekommen uͤberhaupt
die meiſte Waſſer (y) unter dem Wendezirkel dieſe Na-
tur: und endlich liefert ein gereinigt Waſſer (z) ſo
viel, als es ſich thun laͤſt, wenn es ſich an der Sonne mit
Schaum uͤberzogen, ein ſchwefliges Oel. Es wuͤrde auf
eins herauskommen, wenn man dieſes Brennbare von
den Jnſekten (a), die im faulen Waſſer ſind, oder zu wie-
derholten malen (b) bei einer neuen Faͤulnis wieder wach-
ſen, herholen wollte. Denn dieſe Jnſekten, deren Eier
allein ins Waſſer gefallen, haben doch ihr Wachstum
und die Menge Oel vom Waſſer hergenommen. Man
bekoͤmmt auch aus dem Thau einen Bodenſazz, woraus
ſich ein Oel und ein faurer Geiſt deſtilliren laͤſt (c).
Jn vielen Waſſern findet man wirklichen Schwefel,
und nirgend ſo haͤufig, als in den Brunnen der Schach-
te aux fondemens, die ſo voller Schwefel ſind, daß ſie
kaum fortflieſſen koͤnnen.
Wie endlich Eiſen uͤberhaupt (d) in jedem Thone
ſtekkt, ſo finden ſich in den meiſten Waſſern dennoch auch
einige Spuren davon.
Man
(u)
HOLZBERGER im Brun-
nenwaſſer p. 15. 16. Rheinwaſſer
ID. Am Tiberufer p. 16. Jm Jl-
lenwaſſer. LANGIS nativ. aer.
rom. qualit. Exp. 1. 7.
(w) Phil. tranſ. n. 27. KALM
reſa T. II. p. 116. BIRCH T. I.
p. 165.
(x) Der Dunſt aus den Faͤſſern
entzuͤndet ſich TISSING I. c.
(y) HELMONT paradox. diſe.
p. 5. LISTER de calcul. p. 50. 51
DES LANDES.
(z)
EULER Mém. de Berlin
17. 8. p. 8.
(a) Journ. d’un voy. aux ind.
orient. p. 355. 356 LISTER I. c.
Hiſt. de l’Acad 1722. p. 9.
(b) Eben dieſes Waſſer wird
zweimal nach einander faul LI-
STER I. c. & hiſt. de l’Acad. 1722.
p. 9. Journ. d’un Voyage und ſie-
benmal EPIGENES beim PLIN.
L. 31. n. 21.
(c) ELLER p. 6.
(d) Faſt in allen Waſſern zu
Stokholm BERGIUS.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 340[356]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/376>, abgerufen am 22.11.2024.
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