gehöhlt. Ueberhaupt, sagen sie, leben und wachsen Bäu- me wirklich blos in Wasser (e).
Jm feuchten Moos, oder mit Wasser benezztem Schwamme wachsen alle Arten von Pflanzen und Bäu- men, folglich bekommen sie, auch nach dem Versuche des Karl Bonnet, ihr Wachstum blos vom Wasser her.
So wären auch andre Pflanzen, Ranunkeln und Münze, blos vom Wasser gros gewachsen, aufgeblüht, und hätten, nach dem Zeugnisse des Boyle, ihr gewürzhaftes und karakterisches Wesen erhalten (f).
Es sei ein Kürbis (g) blos mit Wasser besprengt, gros gewachsen, und da man ihn zu Asche verbrannt, so habe er sein gewönliches Gewichte gehabt. Eine Pepo wuchs im Wasser und trokkner Erde, die an Gewichte nichts verloren (h). Und oft habe ich mit Verdrusse ge- sehen, daß Schilf und grüne Haut von selbst im Wasser wächst (i).
Es soll kein grosser Unterscheid sein, ob man destillir- tes Wasser nimmt, worinnen doch sehr wenig Erde zu vermuten wäre (k).
Doch es würden auch Fische (l) und Schüsselmu- scheln (m) blos vom Wasser genährt, um wachfen zu können.
Pflanzen würden nicht von der Erde genährt, son- dern, wenn man alles reiflich erwägt, blos vom Wasser (n).
Jm
(e)[Spaltenumbruch]Du HAMEL phys. II. p. 202 207.
(f)Orig. sorm. & qual. p. 194. Chym. scept. p. II. LLOT. Natur hist. of Oxfordshire p. 259. Du HAMEL elem. d'agricult. p. 62.
(g)ELLER Mem. de Berlin 1746 p. 46. 47.
(h)BOYLE Chym. scept. I. c.
(i)[Spaltenumbruch]NEUMANN I. p. 2.
(k)ELLER ibid. & 1748. p. 6.
(l)BOYLE Chym. scept. P. VI. GUMILLA Oren. II. p. 37. BA- THURST praelect. p. 199. 200.
(m)BORELL. I. c.
(n)WALLER fundam. agric. chem. p. 118. SHAW Suppl. p. 49.
Der Magen. XIX. Buch.
gehoͤhlt. Ueberhaupt, ſagen ſie, leben und wachſen Baͤu- me wirklich blos in Waſſer (e).
Jm feuchten Moos, oder mit Waſſer benezztem Schwamme wachſen alle Arten von Pflanzen und Baͤu- men, folglich bekommen ſie, auch nach dem Verſuche des Karl Bonnet, ihr Wachstum blos vom Waſſer her.
So waͤren auch andre Pflanzen, Ranunkeln und Muͤnze, blos vom Waſſer gros gewachſen, aufgebluͤht, und haͤtten, nach dem Zeugniſſe des Boyle, ihr gewuͤrzhaftes und karakteriſches Weſen erhalten (f).
Es ſei ein Kuͤrbis (g) blos mit Waſſer beſprengt, gros gewachſen, und da man ihn zu Aſche verbrannt, ſo habe er ſein gewoͤnliches Gewichte gehabt. Eine Pepo wuchs im Waſſer und trokkner Erde, die an Gewichte nichts verloren (h). Und oft habe ich mit Verdruſſe ge- ſehen, daß Schilf und gruͤne Haut von ſelbſt im Waſſer waͤchſt (i).
Es ſoll kein groſſer Unterſcheid ſein, ob man deſtillir- tes Waſſer nimmt, worinnen doch ſehr wenig Erde zu vermuten waͤre (k).
Doch es wuͤrden auch Fiſche (l) und Schuͤſſelmu- ſcheln (m) blos vom Waſſer genaͤhrt, um wachfen zu koͤnnen.
Pflanzen wuͤrden nicht von der Erde genaͤhrt, ſon- dern, wenn man alles reiflich erwaͤgt, blos vom Waſſer (n).
Jm
(e)[Spaltenumbruch]Du HAMEL phyſ. II. p. 202 207.
(f)Orig. ſorm. & qual. p. 194. Chym. ſcept. p. II. LLOT. Natur hiſt. of Oxfordshire p. 259. Du HAMEL elem. d’agricult. p. 62.
(g)ELLER Mém. de Berlin 1746 p. 46. 47.
(h)BOYLE Chym. ſcept. I. c.
(i)[Spaltenumbruch]NEUMANN I. p. 2.
(k)ELLER ibid. & 1748. p. 6.
(l)BOYLE Chym. ſcept. P. VI. GUMILLA Oren. II. p. 37. BA- THURST praelect. p. 199. 200.
(m)BORELL. I. c.
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[342[358]/0378]
Der Magen. XIX. Buch.
gehoͤhlt. Ueberhaupt, ſagen ſie, leben und wachſen Baͤu-
me wirklich blos in Waſſer (e).
Jm feuchten Moos, oder mit Waſſer benezztem
Schwamme wachſen alle Arten von Pflanzen und Baͤu-
men, folglich bekommen ſie, auch nach dem Verſuche des
Karl Bonnet, ihr Wachstum blos vom Waſſer her.
So waͤren auch andre Pflanzen, Ranunkeln und
Muͤnze, blos vom Waſſer gros gewachſen, aufgebluͤht, und
haͤtten, nach dem Zeugniſſe des Boyle, ihr gewuͤrzhaftes
und karakteriſches Weſen erhalten (f).
Es ſei ein Kuͤrbis (g) blos mit Waſſer beſprengt,
gros gewachſen, und da man ihn zu Aſche verbrannt, ſo
habe er ſein gewoͤnliches Gewichte gehabt. Eine Pepo
wuchs im Waſſer und trokkner Erde, die an Gewichte
nichts verloren (h). Und oft habe ich mit Verdruſſe ge-
ſehen, daß Schilf und gruͤne Haut von ſelbſt im Waſſer
waͤchſt (i).
Es ſoll kein groſſer Unterſcheid ſein, ob man deſtillir-
tes Waſſer nimmt, worinnen doch ſehr wenig Erde zu
vermuten waͤre (k).
Doch es wuͤrden auch Fiſche (l) und Schuͤſſelmu-
ſcheln (m) blos vom Waſſer genaͤhrt, um wachfen zu
koͤnnen.
Pflanzen wuͤrden nicht von der Erde genaͤhrt, ſon-
dern, wenn man alles reiflich erwaͤgt, blos vom Waſſer (n).
Jm
(e)
Du HAMEL phyſ. II. p.
202 207.
(f) Orig. ſorm. & qual. p. 194.
Chym. ſcept. p. II. LLOT. Natur
hiſt. of Oxfordshire p. 259. Du
HAMEL elem. d’agricult. p. 62.
(g) ELLER Mém. de Berlin
1746 p. 46. 47.
(h) BOYLE Chym. ſcept. I. c.
(i)
NEUMANN I. p. 2.
(k) ELLER ibid. & 1748. p. 6.
(l) BOYLE Chym. ſcept. P. VI.
GUMILLA Oren. II. p. 37. BA-
THURST praelect. p. 199. 200.
(m) BORELL. I. c.
(n) WALLER fundam. agric.
chem. p. 118. SHAW Suppl.
p. 49.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 342[358]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/378>, abgerufen am 22.11.2024.
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