verbreitet. Jch habe, wenn der Kopf vollständig war, solgendes daran beobachtet. Es verzerrt sich der Unter- kiefer vom obern, um den Mund zu öffnen, auf zweier- lei Art. Die Knochenköpfe ruhen entweder in ihrer Stelle, und es sinket blos die vordere Spizze der Pa- rabel herab (s): oder es bewegen sich, bei grösserer Be- wegung zugleich die Köpfe soweit nach forne hin (t), als die Kapsel des Gelenkes selbst es verstattet, und es läuft die Holplatte selbst etwas hinter der Knorpelfläche nach vorne zu (u).
Es kann sich auch der hin und her verzogene Kinnbak- ken mit einer geraden, und dem Horizonte parallelen Be- wegung nach vorne hinbringen lassen (x). Wenn die- se Bewegung zu gros ist, so kann man den Kinnbak- ken nach vorne zu dergestallt verrenken, daß derselbe vor die Qveervorragung herabfället.
Wie er sich rükkwerts bewege, kann man leicht be- greifen, es geschicht dieses nur mäßig (y), wenn er in der Qveervorragung bleiben, an dem Theile aber, welcher nach der Vertiefung des Schläfenknochens gekehrt ist, und fast senkrecht herabsinken soll. Er läst sich endlich sehr zurük- ke ziehen, und alsdann stüzzet sich die Holplatte auf die Hölung des Schläfenknochens, mit seiner hintern Vor- ragung (z).
Die Seitenbewegung, und die welche zum zermal- men der Speise dient, entsteht, wenn der eine Knochen- kopf des geöffneten und herabgezogenen Kinnbakkens (a)
in
(s)[Spaltenumbruch]FERRENIUS |scheint es zu verstatten I. c. p. 442. 447.
(t)IDEM p. 439. 440. 445.
(u)Conf. FERREIN p. 447.
(x)IDEM p. |440. &c.
(y) Eine halbe Linie weiter, als [Spaltenumbruch]
die natürliche Lage zu seyn pflegt. FERREIN P. 433.
(z)p. 7.
(a)FERREIN p. 435. 436. 437. bis fünf Linien. p. 436. Diss. su- le livre de la maladie des os p. 20.
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
verbreitet. Jch habe, wenn der Kopf vollſtaͤndig war, ſolgendes daran beobachtet. Es verzerrt ſich der Unter- kiefer vom obern, um den Mund zu oͤffnen, auf zweier- lei Art. Die Knochenkoͤpfe ruhen entweder in ihrer Stelle, und es ſinket blos die vordere Spizze der Pa- rabel herab (s): oder es bewegen ſich, bei groͤſſerer Be- wegung zugleich die Koͤpfe ſoweit nach forne hin (t), als die Kapſel des Gelenkes ſelbſt es verſtattet, und es laͤuft die Holplatte ſelbſt etwas hinter der Knorpelflaͤche nach vorne zu (u).
Es kann ſich auch der hin und her verzogene Kinnbak- ken mit einer geraden, und dem Horizonte parallelen Be- wegung nach vorne hinbringen laſſen (x). Wenn die- ſe Bewegung zu gros iſt, ſo kann man den Kinnbak- ken nach vorne zu dergeſtallt verrenken, daß derſelbe vor die Qveervorragung herabfaͤllet.
Wie er ſich ruͤkkwerts bewege, kann man leicht be- greifen, es geſchicht dieſes nur maͤßig (y), wenn er in der Qveervorragung bleiben, an dem Theile aber, welcher nach der Vertiefung des Schlaͤfenknochens gekehrt iſt, und faſt ſenkrecht herabſinken ſoll. Er laͤſt ſich endlich ſehr zuruͤk- ke ziehen, und alsdann ſtuͤzzet ſich die Holplatte auf die Hoͤlung des Schlaͤfenknochens, mit ſeiner hintern Vor- ragung (z).
Die Seitenbewegung, und die welche zum zermal- men der Speiſe dient, entſteht, wenn der eine Knochen- kopf des geoͤffneten und herabgezogenen Kinnbakkens (a)
in
(s)[Spaltenumbruch]FERRENIUS |ſcheint es zu verſtatten I. c. p. 442. 447.
(t)IDEM p. 439. 440. 445.
(u)Conf. FERREIN p. 447.
(x)IDEM p. |440. &c.
(y) Eine halbe Linie weiter, als [Spaltenumbruch]
die natuͤrliche Lage zu ſeyn pflegt. FERREIN P. 433.
(z)p. 7.
(a)FERREIN p. 435. 436. 437. bis fuͤnf Linien. p. 436. Diſſ. ſu- le livre de la maladie des os p. 20.
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[18/0038]
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
verbreitet. Jch habe, wenn der Kopf vollſtaͤndig war,
ſolgendes daran beobachtet. Es verzerrt ſich der Unter-
kiefer vom obern, um den Mund zu oͤffnen, auf zweier-
lei Art. Die Knochenkoͤpfe ruhen entweder in ihrer
Stelle, und es ſinket blos die vordere Spizze der Pa-
rabel herab (s): oder es bewegen ſich, bei groͤſſerer Be-
wegung zugleich die Koͤpfe ſoweit nach forne hin (t), als
die Kapſel des Gelenkes ſelbſt es verſtattet, und es laͤuft
die Holplatte ſelbſt etwas hinter der Knorpelflaͤche nach
vorne zu (u).
Es kann ſich auch der hin und her verzogene Kinnbak-
ken mit einer geraden, und dem Horizonte parallelen Be-
wegung nach vorne hinbringen laſſen (x). Wenn die-
ſe Bewegung zu gros iſt, ſo kann man den Kinnbak-
ken nach vorne zu dergeſtallt verrenken, daß derſelbe vor
die Qveervorragung herabfaͤllet.
Wie er ſich ruͤkkwerts bewege, kann man leicht be-
greifen, es geſchicht dieſes nur maͤßig (y), wenn er in
der Qveervorragung bleiben, an dem Theile aber, welcher
nach der Vertiefung des Schlaͤfenknochens gekehrt iſt, und
faſt ſenkrecht herabſinken ſoll. Er laͤſt ſich endlich ſehr zuruͤk-
ke ziehen, und alsdann ſtuͤzzet ſich die Holplatte auf die
Hoͤlung des Schlaͤfenknochens, mit ſeiner hintern Vor-
ragung (z).
Die Seitenbewegung, und die welche zum zermal-
men der Speiſe dient, entſteht, wenn der eine Knochen-
kopf des geoͤffneten und herabgezogenen Kinnbakkens (a)
in
(s)
FERRENIUS |ſcheint es zu
verſtatten I. c. p. 442. 447.
(t) IDEM p. 439. 440. 445.
(u) Conf. FERREIN p. 447.
(x) IDEM p. |440. &c.
(y) Eine halbe Linie weiter, als
die natuͤrliche Lage zu ſeyn pflegt.
FERREIN P. 433.
(z) p. 7.
(a) FERREIN p. 435. 436. 437.
bis fuͤnf Linien. p. 436. Diſſ. ſu-
le livre de la maladie des os p. 20.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/38>, abgerufen am 21.11.2024.
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