Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Abschnitt. Beobacht. am Magen.
schicht, daß am Biber das eine Magenfach eine flüßi-
gere Speise und das andere eine festere enthielt (h) im
Menschen bleibt dieser Bau gemeiniglich nach dem To-
de unverändert übrig (i). Man hat dergleichen gros-
se Verengerungen vom Zusammenziehen überall, so
wohl am Magen eines lebendigen Thieres (k) als
nach dem Tode (l) wahrgenommen. Folglich hatte man
recht, wenn man sagte, der Magen könne sich zu einer
jeden Menge sparsamer Speise, da er sich selbst ausleere,
bequemen (m) (n).

Es ist endlich gewis, daß sich der Magen völlig aus-
leere, und daß man denselben oft an Menschen (o), Thie-
ren (p), Vierfüßigen, Fischen (q) und Vögeln (r) leer ge-
funden.

Jch sehe, daß man dawider einwendet, er könne
vom Zwerchfell ausgeleert werden, und hiezu könnten
auch die Muskeln des Unterleibes das ihre mit beitragen,
und ich mag dieses auch nicht von dem flüßigen Jnhalt
des Magens, von Massen, die den Magen sehr anfül-

len,
(h) [Spaltenumbruch] Act. Erud. 1684. p. 361.
Add. Mem. de l'Acad. 1704. p.
52.
(i) Nicht dikker, als ein dünner
Darm G. v. SWIETEN T. I. p. 37.
ein sehr zusammengezogner Magen
VATER chordaps. SALMUTH
I.
43. Beim Pförtner gleichsam in
zwei getheilt. MORG. sed ex caus.
morb. P. II. p.
30.
(k) WEPFER p. 162. 177. 179.
221. 250. 253. &c. Oper. min.
Exp. nostr.
298. 302. 305. bis zwei
Zoll. SCHURIG p. 377. WA-
LAEUS I. c. WEPFER p.
199.
(l) WEPFER p. 185.
(m) WALAEUS beim BARTH.
Ep. II. p.
763.
(n) Exp. nostr. in oper. min.
p.
307. 330. daß er sich durch
eigne Bewegung ausleere sagt
schon LANG. Physiol. p. 77.
(o) Am Menschen WEPFER
[Spaltenumbruch] p.
173. und beim PEYER Mery-
col. p.
273. am Marschall Biron,
der zwei Stunden, nach dem Es-
sen umgebracht wurde RIOLAN.
oper. p.
609 am Kardinal BOR-
ROMAEO CARCANUS;
ich selbst
habe dieses an einem, für Hun-
ger gestorhnen Menschen, und an
Kazzen und Hunden gesehen, die
vom Kobalt, Hunger und andern
Ursachen umkamen, an der Schild-
kröte CALDESI p. 29. an der
Ratte. FANTON p. 162.
(p) An Kazzen, und Kälbern
CHARLETON p. 43.
(q) An den Fischen ist er ge-
meiniglich leer WEPFER beim
PEYER merycol. p. 271.
(r) Keine Speisen bei ihnen
übrig FLOYER praeternat. state
of bumours p.
28.

IV. Abſchnitt. Beobacht. am Magen.
ſchicht, daß am Biber das eine Magenfach eine fluͤßi-
gere Speiſe und das andere eine feſtere enthielt (h) im
Menſchen bleibt dieſer Bau gemeiniglich nach dem To-
de unveraͤndert uͤbrig (i). Man hat dergleichen groſ-
ſe Verengerungen vom Zuſammenziehen uͤberall, ſo
wohl am Magen eines lebendigen Thieres (k) als
nach dem Tode (l) wahrgenommen. Folglich hatte man
recht, wenn man ſagte, der Magen koͤnne ſich zu einer
jeden Menge ſparſamer Speiſe, da er ſich ſelbſt ausleere,
bequemen (m) (n).

Es iſt endlich gewis, daß ſich der Magen voͤllig aus-
leere, und daß man denſelben oft an Menſchen (o), Thie-
ren (p), Vierfuͤßigen, Fiſchen (q) und Voͤgeln (r) leer ge-
funden.

Jch ſehe, daß man dawider einwendet, er koͤnne
vom Zwerchfell ausgeleert werden, und hiezu koͤnnten
auch die Muſkeln des Unterleibes das ihre mit beitragen,
und ich mag dieſes auch nicht von dem fluͤßigen Jnhalt
des Magens, von Maſſen, die den Magen ſehr anfuͤl-

len,
(h) [Spaltenumbruch] Act. Erud. 1684. p. 361.
Add. Mém. de l’Acad. 1704. p.
52.
(i) Nicht dikker, als ein duͤnner
Darm G. v. SWIETEN T. I. p. 37.
ein ſehr zuſammengezogner Magen
VATER chordapſ. SALMUTH
I.
43. Beim Pfoͤrtner gleichſam in
zwei getheilt. MORG. ſed ex cauſ.
morb. P. II. p.
30.
(k) WEPFER p. 162. 177. 179.
221. 250. 253. &c. Oper. min.
Exp. noſtr.
298. 302. 305. bis zwei
Zoll. SCHURIG p. 377. WA-
LÆUS I. c. WEPFER p.
199.
(l) WEPFER p. 185.
(m) WALÆUS beim BARTH.
Ep. II. p.
763.
(n) Exp. noſtr. in oper. min.
p.
307. 330. daß er ſich durch
eigne Bewegung ausleere ſagt
ſchon LANG. Phyſiol. p. 77.
(o) Am Menſchen WEPFER
[Spaltenumbruch] p.
173. und beim PEYER Mery-
col. p.
273. am Marſchall Biron,
der zwei Stunden, nach dem Eſ-
ſen umgebracht wurde RIOLAN.
oper. p.
609 am Kardinal BOR-
ROMAEO CARCANUS;
ich ſelbſt
habe dieſes an einem, fuͤr Hun-
ger geſtorhnen Menſchen, und an
Kazzen und Hunden geſehen, die
vom Kobalt, Hunger und andern
Urſachen umkamen, an der Schild-
kroͤte CALDESI p. 29. an der
Ratte. FANTON p. 162.
(p) An Kazzen, und Kaͤlbern
CHARLETON p. 43.
(q) An den Fiſchen iſt er ge-
meiniglich leer WEPFER beim
PEYER merycol. p. 271.
(r) Keine Speiſen bei ihnen
uͤbrig FLOYER præternat. ſtate
of bumours p.
28.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0419" n="383[399]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Beobacht. am Magen.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chicht, daß am Biber das eine Magenfach eine flu&#x0364;ßi-<lb/>
gere Spei&#x017F;e und das andere eine fe&#x017F;tere enthielt <note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq">Act. Erud. 1684. p. 361.<lb/>
Add. Mém. de l&#x2019;Acad. 1704. p.</hi> 52.</note> im<lb/>
Men&#x017F;chen bleibt die&#x017F;er Bau gemeiniglich nach dem To-<lb/>
de unvera&#x0364;ndert u&#x0364;brig <note place="foot" n="(i)">Nicht dikker, als ein du&#x0364;nner<lb/>
Darm <hi rendition="#aq">G. v. SWIETEN T. I. p.</hi> 37.<lb/>
ein &#x017F;ehr zu&#x017F;ammengezogner Magen<lb/><hi rendition="#aq">VATER chordap&#x017F;. SALMUTH<lb/>
I.</hi> 43. Beim Pfo&#x0364;rtner gleich&#x017F;am in<lb/>
zwei getheilt. <hi rendition="#aq">MORG. &#x017F;ed ex cau&#x017F;.<lb/>
morb. P. II. p.</hi> 30.</note>. Man hat dergleichen gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e Verengerungen vom Zu&#x017F;ammenziehen u&#x0364;berall, &#x017F;o<lb/>
wohl am Magen eines lebendigen Thieres <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">WEPFER p. 162. 177. 179.<lb/>
221. 250. 253. &amp;c. Oper. min.<lb/>
Exp. no&#x017F;tr.</hi> 298. 302. 305. bis zwei<lb/>
Zoll. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SCHURIG</hi> p. 377. WA-<lb/>
LÆUS I. c. WEPFER p.</hi> 199.</note> als<lb/>
nach dem Tode <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">WEPFER p.</hi> 185.</note> wahrgenommen. Folglich hatte man<lb/>
recht, wenn man &#x017F;agte, der Magen ko&#x0364;nne &#x017F;ich zu einer<lb/>
jeden Menge &#x017F;par&#x017F;amer Spei&#x017F;e, da er &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t ausleere,<lb/>
bequemen <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">WALÆUS</hi> beim <hi rendition="#aq">BARTH.<lb/>
Ep. II. p.</hi> 763.</note> <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">Exp. no&#x017F;tr. in oper. min.<lb/>
p.</hi> 307. 330. daß er &#x017F;ich durch<lb/>
eigne Bewegung ausleere &#x017F;agt<lb/>
&#x017F;chon <hi rendition="#aq">LANG. Phy&#x017F;iol. p.</hi> 77.</note>.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t endlich gewis, daß &#x017F;ich der Magen vo&#x0364;llig aus-<lb/>
leere, und daß man den&#x017F;elben oft an Men&#x017F;chen <note place="foot" n="(o)">Am Men&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WEPFER</hi><lb/><cb/>
p.</hi> 173. und beim <hi rendition="#aq">PEYER Mery-<lb/>
col. p.</hi> 273. am Mar&#x017F;chall Biron,<lb/>
der zwei Stunden, nach dem E&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en umgebracht wurde <hi rendition="#aq">RIOLAN.<lb/>
oper. p.</hi> 609 am Kardinal <hi rendition="#aq">BOR-<lb/>
ROMAEO CARCANUS;</hi> ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
habe die&#x017F;es an einem, fu&#x0364;r Hun-<lb/>
ger ge&#x017F;torhnen Men&#x017F;chen, und an<lb/>
Kazzen und Hunden ge&#x017F;ehen, die<lb/>
vom Kobalt, Hunger und andern<lb/>
Ur&#x017F;achen umkamen, an der Schild-<lb/>
kro&#x0364;te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CALDESI</hi> p.</hi> 29. an der<lb/>
Ratte. <hi rendition="#aq">FANTON p.</hi> 162.</note>, Thie-<lb/>
ren <note place="foot" n="(p)">An Kazzen, und Ka&#x0364;lbern<lb/><hi rendition="#aq">CHARLETON p.</hi> 43.</note>, Vierfu&#x0364;ßigen, Fi&#x017F;chen <note place="foot" n="(q)">An den Fi&#x017F;chen i&#x017F;t er ge-<lb/>
meiniglich leer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WEPFER</hi></hi> beim<lb/><hi rendition="#aq">PEYER merycol. p.</hi> 271.</note> und Vo&#x0364;geln <note place="foot" n="(r)">Keine Spei&#x017F;en bei ihnen<lb/>
u&#x0364;brig <hi rendition="#aq">FLOYER præternat. &#x017F;tate<lb/>
of bumours p.</hi> 28.</note> leer ge-<lb/>
funden.</p><lb/>
            <p>Jch &#x017F;ehe, daß man dawider einwendet, er ko&#x0364;nne<lb/>
vom Zwerchfell ausgeleert werden, und hiezu ko&#x0364;nnten<lb/>
auch die Mu&#x017F;keln des Unterleibes das ihre mit beitragen,<lb/>
und ich mag die&#x017F;es auch nicht von dem flu&#x0364;ßigen Jnhalt<lb/>
des Magens, von Ma&#x017F;&#x017F;en, die den Magen &#x017F;ehr anfu&#x0364;l-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">len,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[383[399]/0419] IV. Abſchnitt. Beobacht. am Magen. ſchicht, daß am Biber das eine Magenfach eine fluͤßi- gere Speiſe und das andere eine feſtere enthielt (h) im Menſchen bleibt dieſer Bau gemeiniglich nach dem To- de unveraͤndert uͤbrig (i). Man hat dergleichen groſ- ſe Verengerungen vom Zuſammenziehen uͤberall, ſo wohl am Magen eines lebendigen Thieres (k) als nach dem Tode (l) wahrgenommen. Folglich hatte man recht, wenn man ſagte, der Magen koͤnne ſich zu einer jeden Menge ſparſamer Speiſe, da er ſich ſelbſt ausleere, bequemen (m) (n). Es iſt endlich gewis, daß ſich der Magen voͤllig aus- leere, und daß man denſelben oft an Menſchen (o), Thie- ren (p), Vierfuͤßigen, Fiſchen (q) und Voͤgeln (r) leer ge- funden. Jch ſehe, daß man dawider einwendet, er koͤnne vom Zwerchfell ausgeleert werden, und hiezu koͤnnten auch die Muſkeln des Unterleibes das ihre mit beitragen, und ich mag dieſes auch nicht von dem fluͤßigen Jnhalt des Magens, von Maſſen, die den Magen ſehr anfuͤl- len, (h) Act. Erud. 1684. p. 361. Add. Mém. de l’Acad. 1704. p. 52. (i) Nicht dikker, als ein duͤnner Darm G. v. SWIETEN T. I. p. 37. ein ſehr zuſammengezogner Magen VATER chordapſ. SALMUTH I. 43. Beim Pfoͤrtner gleichſam in zwei getheilt. MORG. ſed ex cauſ. morb. P. II. p. 30. (k) WEPFER p. 162. 177. 179. 221. 250. 253. &c. Oper. min. Exp. noſtr. 298. 302. 305. bis zwei Zoll. SCHURIG p. 377. WA- LÆUS I. c. WEPFER p. 199. (l) WEPFER p. 185. (m) WALÆUS beim BARTH. Ep. II. p. 763. (n) Exp. noſtr. in oper. min. p. 307. 330. daß er ſich durch eigne Bewegung ausleere ſagt ſchon LANG. Phyſiol. p. 77. (o) Am Menſchen WEPFER p. 173. und beim PEYER Mery- col. p. 273. am Marſchall Biron, der zwei Stunden, nach dem Eſ- ſen umgebracht wurde RIOLAN. oper. p. 609 am Kardinal BOR- ROMAEO CARCANUS; ich ſelbſt habe dieſes an einem, fuͤr Hun- ger geſtorhnen Menſchen, und an Kazzen und Hunden geſehen, die vom Kobalt, Hunger und andern Urſachen umkamen, an der Schild- kroͤte CALDESI p. 29. an der Ratte. FANTON p. 162. (p) An Kazzen, und Kaͤlbern CHARLETON p. 43. (q) An den Fiſchen iſt er ge- meiniglich leer WEPFER beim PEYER merycol. p. 271. (r) Keine Speiſen bei ihnen uͤbrig FLOYER præternat. ſtate of bumours p. 28.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/419
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 383[399]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/419>, abgerufen am 22.11.2024.