Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Magen. XIX. Buch.
einzigen Mothius (q) und Jacutus (r). Ridley
fand ihn zunächst, und einen Zoll vom Pförtner inse-
rirt (r*). Petriolus will überhaupt, daß neue Leber-
gallengänge zum Magen hinlaufen sollen (s). Endlich
hat man geglaubt, daß sehr viel Gänge, in Menschen,
die sich Galle ausbrechen, von der Leber kommen (u),
und sich in den Magen öffnen sollen (w).

Mir, für meine Person, scheint es wahrscheinlich
zu sein, daß wenn der Magen von aussen mit der Galle
gefärbt gewesen, die kleinere Kranzschlagader, welche
aus der Leberader zunächst den Gallengängen, diese Män-
ner hinter das Licht führen können. Leonicenus ist,
wie ich davor halte (w), der erste, welcher diesen Jrrthum
widerlegt hatte, und dieses that Columbus nach ihm (x).
Fallopius (y) und Cunius (z) sagen, daß sie die Gal-
le nicht in den Magen laufen gesehen.

Kürzlich sage ich noch, daß auch der Saft der Ge-
krösdrüse, eben so, wie die Galle, in den Magen zurükk
fliessen könne (a). Jm Taumler senkt sie sich in den drit-
ten Sakk des Magens ein (b). Man hat gesehen, daß
der Kot in neugebornen Kindern in den Magen zurükke
getreten (b*).

§. 23.
(q) [Spaltenumbruch] Epist. ad WORM. n. 575.
vom ductu cystico.
(r) L. II. Am Gallerbrechenden.
Eine Sammlung davon findet sich
beim RIOLANUS p. 128.
(r*) RIDLEY obss. p. 220.
(s) Apud BARBIELLINUM
p.
39. 40.
(u) VALCARENGHI medic.
ration. 1731. p.
105.
(w) Error. PLIN.
(w) Error. PLIN.
(x) p. 231.
(y) [Spaltenumbruch] Obs. p. 178. b. Für was
Seltenes, daß er sich mit 2 Aesten
in den Darm öffene JASOLI-
NUS c.
5.
(z) Apolog. p. 97.
(a) BRUNNER duoden. p. 54.
MALPIGH. posth. p.
57.
(b) RAI Phil. trans. n. 76.
(b*) Epist. 575. ad WORMIUM.

Der Magen. XIX. Buch.
einzigen Mothius (q) und Jacutus (r). Ridley
fand ihn zunaͤchſt, und einen Zoll vom Pfoͤrtner inſe-
rirt (r*). Petriolus will uͤberhaupt, daß neue Leber-
gallengaͤnge zum Magen hinlaufen ſollen (s). Endlich
hat man geglaubt, daß ſehr viel Gaͤnge, in Menſchen,
die ſich Galle ausbrechen, von der Leber kommen (u),
und ſich in den Magen oͤffnen ſollen (w).

Mir, fuͤr meine Perſon, ſcheint es wahrſcheinlich
zu ſein, daß wenn der Magen von auſſen mit der Galle
gefaͤrbt geweſen, die kleinere Kranzſchlagader, welche
aus der Leberader zunaͤchſt den Gallengaͤngen, dieſe Maͤn-
ner hinter das Licht fuͤhren koͤnnen. Leonicenus iſt,
wie ich davor halte (w), der erſte, welcher dieſen Jrrthum
widerlegt hatte, und dieſes that Columbus nach ihm (x).
Fallopius (y) und Cunius (z) ſagen, daß ſie die Gal-
le nicht in den Magen laufen geſehen.

Kuͤrzlich ſage ich noch, daß auch der Saft der Ge-
kroͤsdruͤſe, eben ſo, wie die Galle, in den Magen zuruͤkk
flieſſen koͤnne (a). Jm Taumler ſenkt ſie ſich in den drit-
ten Sakk des Magens ein (b). Man hat geſehen, daß
der Kot in neugebornen Kindern in den Magen zuruͤkke
getreten (b*).

§. 23.
(q) [Spaltenumbruch] Epiſt. ad WORM. n. 575.
vom ductu cyſtico.
(r) L. II. Am Gallerbrechenden.
Eine Sammlung davon findet ſich
beim RIOLANUS p. 128.
(r*) RIDLEY obſſ. p. 220.
(s) Apud BARBIELLINUM
p.
39. 40.
(u) VALCARENGHI medic.
ration. 1731. p.
105.
(w) Error. PLIN.
(w) Error. PLIN.
(x) p. 231.
(y) [Spaltenumbruch] Obſ. p. 178. b. Fuͤr was
Seltenes, daß er ſich mit 2 Aeſten
in den Darm oͤffene JASOLI-
NUS c.
5.
(z) Apolog. p. 97.
(a) BRUNNER duoden. p. 54.
MALPIGH. poſth. p.
57.
(b) RAI Phil. tranſ. n. 76.
(b*) Epiſt. 575. ad WORMIUM.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0484" n="448[464]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Magen. <hi rendition="#aq">XIX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
einzigen <hi rendition="#fr">Mothius</hi> <note place="foot" n="(q)"><cb/><hi rendition="#aq">Epi&#x017F;t. ad <hi rendition="#g">WORM.</hi> n.</hi> 575.<lb/>
vom <hi rendition="#aq">ductu cy&#x017F;tico.</hi></note> und <hi rendition="#fr">Jacutus</hi> <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">L. II.</hi> Am Gallerbrechenden.<lb/>
Eine Sammlung davon findet &#x017F;ich<lb/>
beim <hi rendition="#aq">RIOLANUS p.</hi> 128.</note>. <hi rendition="#fr">Ridley</hi><lb/>
fand ihn zuna&#x0364;ch&#x017F;t, und einen Zoll vom Pfo&#x0364;rtner in&#x017F;e-<lb/>
rirt <note place="foot" n="(r*)"><hi rendition="#aq">RIDLEY ob&#x017F;&#x017F;. p.</hi> 220.</note>. <hi rendition="#fr">Petriolus</hi> will u&#x0364;berhaupt, daß neue Leber-<lb/>
gallenga&#x0364;nge zum Magen hinlaufen &#x017F;ollen <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">Apud BARBIELLINUM<lb/>
p.</hi> 39. 40.</note>. Endlich<lb/>
hat man geglaubt, daß &#x017F;ehr viel Ga&#x0364;nge, in Men&#x017F;chen,<lb/>
die &#x017F;ich Galle ausbrechen, von der Leber kommen <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">VALCARENGHI medic.<lb/>
ration. 1731. p.</hi> 105.</note>,<lb/>
und &#x017F;ich in den Magen o&#x0364;ffnen &#x017F;ollen <note place="foot" n="(w)"><hi rendition="#aq">Error. PLIN.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Mir, fu&#x0364;r meine Per&#x017F;on, &#x017F;cheint es wahr&#x017F;cheinlich<lb/>
zu &#x017F;ein, daß wenn der Magen von au&#x017F;&#x017F;en mit der Galle<lb/>
gefa&#x0364;rbt gewe&#x017F;en, die kleinere Kranz&#x017F;chlagader, welche<lb/>
aus der Leberader zuna&#x0364;ch&#x017F;t den Gallenga&#x0364;ngen, die&#x017F;e Ma&#x0364;n-<lb/>
ner hinter das Licht fu&#x0364;hren ko&#x0364;nnen. <hi rendition="#fr">Leonicenus</hi> i&#x017F;t,<lb/>
wie ich davor halte <note place="foot" n="(w)"><hi rendition="#aq">Error. PLIN.</hi></note>, der er&#x017F;te, welcher die&#x017F;en Jrrthum<lb/>
widerlegt hatte, und die&#x017F;es that <hi rendition="#fr">Columbus</hi> nach ihm <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 231.</note>.<lb/><hi rendition="#fr">Fallopius</hi> <note place="foot" n="(y)"><cb/><hi rendition="#aq">Ob&#x017F;. p. 178. b.</hi> Fu&#x0364;r was<lb/>
Seltenes, daß er &#x017F;ich mit 2 Ae&#x017F;ten<lb/>
in den Darm o&#x0364;ffene <hi rendition="#aq">JASOLI-<lb/>
NUS c.</hi> 5.</note> und <hi rendition="#fr">Cunius</hi> <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">Apolog. p.</hi> 97.</note> &#x017F;agen, daß &#x017F;ie die Gal-<lb/>
le nicht in den Magen laufen ge&#x017F;ehen.</p><lb/>
            <p>Ku&#x0364;rzlich &#x017F;age ich noch, daß auch der Saft der Ge-<lb/>
kro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e, eben &#x017F;o, wie die Galle, in den Magen zuru&#x0364;kk<lb/>
flie&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nne <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">BRUNNER duoden. p. 54.<lb/>
MALPIGH. po&#x017F;th. p.</hi> 57.</note>. Jm Taumler &#x017F;enkt &#x017F;ie &#x017F;ich in den drit-<lb/>
ten Sakk des Magens ein <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">RAI Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 76.</note>. Man hat ge&#x017F;ehen, daß<lb/>
der Kot in neugebornen Kindern in den Magen zuru&#x0364;kke<lb/>
getreten <note place="foot" n="(b*)"><hi rendition="#aq">Epi&#x017F;t. 575. ad WORMIUM.</hi></note>.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 23.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[448[464]/0484] Der Magen. XIX. Buch. einzigen Mothius (q) und Jacutus (r). Ridley fand ihn zunaͤchſt, und einen Zoll vom Pfoͤrtner inſe- rirt (r*). Petriolus will uͤberhaupt, daß neue Leber- gallengaͤnge zum Magen hinlaufen ſollen (s). Endlich hat man geglaubt, daß ſehr viel Gaͤnge, in Menſchen, die ſich Galle ausbrechen, von der Leber kommen (u), und ſich in den Magen oͤffnen ſollen (w). Mir, fuͤr meine Perſon, ſcheint es wahrſcheinlich zu ſein, daß wenn der Magen von auſſen mit der Galle gefaͤrbt geweſen, die kleinere Kranzſchlagader, welche aus der Leberader zunaͤchſt den Gallengaͤngen, dieſe Maͤn- ner hinter das Licht fuͤhren koͤnnen. Leonicenus iſt, wie ich davor halte (w), der erſte, welcher dieſen Jrrthum widerlegt hatte, und dieſes that Columbus nach ihm (x). Fallopius (y) und Cunius (z) ſagen, daß ſie die Gal- le nicht in den Magen laufen geſehen. Kuͤrzlich ſage ich noch, daß auch der Saft der Ge- kroͤsdruͤſe, eben ſo, wie die Galle, in den Magen zuruͤkk flieſſen koͤnne (a). Jm Taumler ſenkt ſie ſich in den drit- ten Sakk des Magens ein (b). Man hat geſehen, daß der Kot in neugebornen Kindern in den Magen zuruͤkke getreten (b*). §. 23. (q) Epiſt. ad WORM. n. 575. vom ductu cyſtico. (r) L. II. Am Gallerbrechenden. Eine Sammlung davon findet ſich beim RIOLANUS p. 128. (r*) RIDLEY obſſ. p. 220. (s) Apud BARBIELLINUM p. 39. 40. (u) VALCARENGHI medic. ration. 1731. p. 105. (w) Error. PLIN. (w) Error. PLIN. (x) p. 231. (y) Obſ. p. 178. b. Fuͤr was Seltenes, daß er ſich mit 2 Aeſten in den Darm oͤffene JASOLI- NUS c. 5. (z) Apolog. p. 97. (a) BRUNNER duoden. p. 54. MALPIGH. poſth. p. 57. (b) RAI Phil. tranſ. n. 76. (b*) Epiſt. 575. ad WORMIUM.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/484
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 448[464]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/484>, abgerufen am 26.06.2024.