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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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I. Abschn. Die Membranen.
darm unter einander zusammengewachsen und vereitert,
wie ich selbst gesehen.

Ueberhaupt klebt das Gedärme, wenn es verwundet
worden, mit seiner verkerten und erweiterten Mündung (k),
vermittelst seiner zottigen Membran an das Darmfell
feste an (l). Und eben so geht es auch mit dem Nezze (m)
und dem Leberlappen zu (n).

§. 3.
Der Umfang des Darmfelles.

Damit dieses gehörig in sein Licht gesezzt werden mö-
ge, so ist es notwendig, das Darmfell in allen seinen
Grenzen zu begleiten.

So schwer es auch scheinet, das Darmfell zu ver-
folgen, und es von allen Theilen, die es umgeben, zu
trennen, so ist es doch nicht blos dem Jacob Douglas (a),
diesem höchst fleißigen Manne, sondern überhaupt schon
ehedem dem Nikolaus Massa (b) und Galen (c) da-
mit geglükkt. Jn der Frucht, und neugebornen Kindern
ist es nicht sehr schwer, denn in einem solchen Alter sind
die Bänder des Fadengewebes noch nicht völlig verhär-
tet. Selbst die Fäulnis ist uns dazu beförderlich, wenn
man einen Körper hat, dessen Gefässe auf anatomische
Art ausgesprizzt sind, der Körper selbst aber sich einen
Monat lang selbst überlassen ist (d). Mir ist diese Be-
arbeitung weder an dem Ribbenfelle, noch am Darm-
felle übermäßig schwer vorgekommen, nur daß sich in
erwachsenen Menschen das Darmfell von den Sehnen

der
(k) [Spaltenumbruch] Oper. minor. Exp. 372. 378.
(l) WEPFER cicut. p. 204.
BRUNNER de pancr. p 58. BOHN
lethal. vuln. p. 26. SAVIARD
obs. 59. FAUDACQ. des playes
a seu p. 573. Act. Mar. Balth.
1699. p.
16.
(m) BRUNNER.
(n) [Spaltenumbruch] ibid.
(a) Description of the periton
p. 4. seq
(b) Introd. p. 13. b. ost habe
sich das ganze Darmfell abgeschält.
(c) Admin. anat. L. IV. c. 4.
(d) HENSING. de periton.
n.
52.
K k 4

I. Abſchn. Die Membranen.
darm unter einander zuſammengewachſen und vereitert,
wie ich ſelbſt geſehen.

Ueberhaupt klebt das Gedaͤrme, wenn es verwundet
worden, mit ſeiner verkerten und erweiterten Muͤndung (k),
vermittelſt ſeiner zottigen Membran an das Darmfell
feſte an (l). Und eben ſo geht es auch mit dem Nezze (m)
und dem Leberlappen zu (n).

§. 3.
Der Umfang des Darmfelles.

Damit dieſes gehoͤrig in ſein Licht geſezzt werden moͤ-
ge, ſo iſt es notwendig, das Darmfell in allen ſeinen
Grenzen zu begleiten.

So ſchwer es auch ſcheinet, das Darmfell zu ver-
folgen, und es von allen Theilen, die es umgeben, zu
trennen, ſo iſt es doch nicht blos dem Jacob Douglas (a),
dieſem hoͤchſt fleißigen Manne, ſondern uͤberhaupt ſchon
ehedem dem Nikolaus Maſſa (b) und Galen (c) da-
mit gegluͤkkt. Jn der Frucht, und neugebornen Kindern
iſt es nicht ſehr ſchwer, denn in einem ſolchen Alter ſind
die Baͤnder des Fadengewebes noch nicht voͤllig verhaͤr-
tet. Selbſt die Faͤulnis iſt uns dazu befoͤrderlich, wenn
man einen Koͤrper hat, deſſen Gefaͤſſe auf anatomiſche
Art ausgeſprizzt ſind, der Koͤrper ſelbſt aber ſich einen
Monat lang ſelbſt uͤberlaſſen iſt (d). Mir iſt dieſe Be-
arbeitung weder an dem Ribbenfelle, noch am Darm-
felle uͤbermaͤßig ſchwer vorgekommen, nur daß ſich in
erwachſenen Menſchen das Darmfell von den Sehnen

der
(k) [Spaltenumbruch] Oper. minor. Exp. 372. 378.
(l) WEPFER cicut. p. 204.
BRUNNER de pancr. p 58. BOHN
lethal. vuln. p. 26. SAVIARD
obſ. 59. FAUDACQ. des playes
a ſeu p. 573. Act. Mar. Balth.
1699. p.
16.
(m) BRUNNER.
(n) [Spaltenumbruch] ibid.
(a) Deſcription of the periton
p. 4. ſeq
(b) Introd. p. 13. b. oſt habe
ſich das ganze Darmfell abgeſchaͤlt.
(c) Admin. anat. L. IV. c. 4.
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n.
52.
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[503[519]/0539] I. Abſchn. Die Membranen. darm unter einander zuſammengewachſen und vereitert, wie ich ſelbſt geſehen. Ueberhaupt klebt das Gedaͤrme, wenn es verwundet worden, mit ſeiner verkerten und erweiterten Muͤndung (k), vermittelſt ſeiner zottigen Membran an das Darmfell feſte an (l). Und eben ſo geht es auch mit dem Nezze (m) und dem Leberlappen zu (n). §. 3. Der Umfang des Darmfelles. Damit dieſes gehoͤrig in ſein Licht geſezzt werden moͤ- ge, ſo iſt es notwendig, das Darmfell in allen ſeinen Grenzen zu begleiten. So ſchwer es auch ſcheinet, das Darmfell zu ver- folgen, und es von allen Theilen, die es umgeben, zu trennen, ſo iſt es doch nicht blos dem Jacob Douglas (a), dieſem hoͤchſt fleißigen Manne, ſondern uͤberhaupt ſchon ehedem dem Nikolaus Maſſa (b) und Galen (c) da- mit gegluͤkkt. Jn der Frucht, und neugebornen Kindern iſt es nicht ſehr ſchwer, denn in einem ſolchen Alter ſind die Baͤnder des Fadengewebes noch nicht voͤllig verhaͤr- tet. Selbſt die Faͤulnis iſt uns dazu befoͤrderlich, wenn man einen Koͤrper hat, deſſen Gefaͤſſe auf anatomiſche Art ausgeſprizzt ſind, der Koͤrper ſelbſt aber ſich einen Monat lang ſelbſt uͤberlaſſen iſt (d). Mir iſt dieſe Be- arbeitung weder an dem Ribbenfelle, noch am Darm- felle uͤbermaͤßig ſchwer vorgekommen, nur daß ſich in erwachſenen Menſchen das Darmfell von den Sehnen der (k) Oper. minor. Exp. 372. 378. (l) WEPFER cicut. p. 204. BRUNNER de pancr. p 58. BOHN lethal. vuln. p. 26. SAVIARD obſ. 59. FAUDACQ. des playes a ſeu p. 573. Act. Mar. Balth. 1699. p. 16. (m) BRUNNER. (n) ibid. (a) Deſcription of the periton p. 4. ſeq (b) Introd. p. 13. b. oſt habe ſich das ganze Darmfell abgeſchaͤlt. (c) Admin. anat. L. IV. c. 4. (d) HENSING. de periton. n. 52. K k 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 503[519]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/539>, abgerufen am 22.11.2024.