der Queermuskeln des Unterleibes (e) schwer absondern läst (f); ob man es gleich mit Fleis und Geschikklichkeit den- noch noch wohl bewerkstelligen kann. Wenn man es her- ausnimmt, so hat es die Figur von einer Birne, die ab- wärts dünne wird (g), so wie es oberwärts zusammen ge- drükkt ist, hierauf breiter wird, und unten ein schmales Ende hat.
Es läuft demnach erstlich unter der ganzen holen Fläche des Zwerchfelles, und berührt in dem Loche der Holader, auf der Strasse der Aorte und des Schlun- des, das Ribbenfell (h).
Ziemlich los hängt es am Zwerchfelle (i) und am lo- sesten unter dem Brustbeine, wo sich eine Menge zeigt. Es ist blos mit sehnigen und fleischigen Fasern, die von der untersten Ribbe, und dem Queerfortsazze des ersten Lendenwirbelbeins herkommen, genauer angehängt. Die- se Stelle befindet sich zwischen dem vordern Fleische, wel- ches sich an das Brustbein hängt (k) und zwischen dem äussern Lendenfasern (l), so wie zwischen den innersten Ribbenfasern, und die dem Rükken am allernächsten lie- gen, wo selbst das Darmfell ganz und allein mit dem Ribbenfelle, ohne Fleischfasern, eine Scheidewand zwi- schen der Brust und dem Unterleibe ausmacht (l*).
Unterhalb dem untersten Flügel des Zwerchfells ver- läst das Darmfell hinterwärts sein Zwerchfell, und eben dieses geschicht auch, vor den Anhängseln, vor dem Len- denmuskel, und vor den Lendenwirbelbeinen (m); es läuft ferner vor den Nebennieren, vor den rechten Nie-
ren,
(e)[Spaltenumbruch]GALEN. ORIBAS p. 104. VESAL. p 591.
(f) An Wassersüchtigen leichter
(g)HENSING de periton n. 1. DOUGLAS p. 8.
(h)STENONIS myolog. sp. p. 100 Conf. HENSING n. 6. MORAND de la taille p. 316.
(i)[Spaltenumbruch]
Daß es sehr feste an der Sehne hänge. Jch habe es nicht gesehen DOUGLAS p. 6.
(k)Ic. diaphr. ad U U.
(l)ibid.
(l*)ad R. ebendaselbst.
(m)DOUGLAS.
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
der Queermuſkeln des Unterleibes (e) ſchwer abſondern laͤſt (f); ob man es gleich mit Fleis und Geſchikklichkeit den- noch noch wohl bewerkſtelligen kann. Wenn man es her- ausnimmt, ſo hat es die Figur von einer Birne, die ab- waͤrts duͤnne wird (g), ſo wie es oberwaͤrts zuſammen ge- druͤkkt iſt, hierauf breiter wird, und unten ein ſchmales Ende hat.
Es laͤuft demnach erſtlich unter der ganzen holen Flaͤche des Zwerchfelles, und beruͤhrt in dem Loche der Holader, auf der Straſſe der Aorte und des Schlun- des, das Ribbenfell (h).
Ziemlich los haͤngt es am Zwerchfelle (i) und am lo- ſeſten unter dem Bruſtbeine, wo ſich eine Menge zeigt. Es iſt blos mit ſehnigen und fleiſchigen Faſern, die von der unterſten Ribbe, und dem Queerfortſazze des erſten Lendenwirbelbeins herkommen, genauer angehaͤngt. Die- ſe Stelle befindet ſich zwiſchen dem vordern Fleiſche, wel- ches ſich an das Bruſtbein haͤngt (k) und zwiſchen dem aͤuſſern Lendenfaſern (l), ſo wie zwiſchen den innerſten Ribbenfaſern, und die dem Ruͤkken am allernaͤchſten lie- gen, wo ſelbſt das Darmfell ganz und allein mit dem Ribbenfelle, ohne Fleiſchfaſern, eine Scheidewand zwi- ſchen der Bruſt und dem Unterleibe ausmacht (l*).
Unterhalb dem unterſten Fluͤgel des Zwerchfells ver- laͤſt das Darmfell hinterwaͤrts ſein Zwerchfell, und eben dieſes geſchicht auch, vor den Anhaͤngſeln, vor dem Len- denmuſkel, und vor den Lendenwirbelbeinen (m); es laͤuft ferner vor den Nebennieren, vor den rechten Nie-
ren,
(e)[Spaltenumbruch]GALEN. ORIBAS p. 104. VESAL. p 591.
(f) An Waſſerſuͤchtigen leichter
(g)HENSING de periton n. 1. DOUGLAS p. 8.
(h)STENONIS myolog. ſp. p. 100 Conf. HENSING n. 6. MORAND de la taille p. 316.
(i)[Spaltenumbruch]
Daß es ſehr feſte an der Sehne haͤnge. Jch habe es nicht geſehen DOUGLAS p. 6.
(k)Ic. diaphr. ad U U.
(l)ibid.
(l*)ad R. ebendaſelbſt.
(m)DOUGLAS.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0540"n="504[520]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Bekleidung. des Unterleib. <hirendition="#aq">XX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
der Queermuſkeln des Unterleibes <noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">GALEN. ORIBAS p. 104.<lb/>
VESAL. p</hi> 591.</note>ſchwer abſondern<lb/>
laͤſt <noteplace="foot"n="(f)">An Waſſerſuͤchtigen leichter</note>; ob man es gleich mit Fleis und Geſchikklichkeit den-<lb/>
noch noch wohl bewerkſtelligen kann. Wenn man es her-<lb/>
ausnimmt, ſo hat es die Figur von einer Birne, die ab-<lb/>
waͤrts duͤnne wird <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">HENSING de periton n. 1.<lb/>
DOUGLAS p.</hi> 8.</note>, ſo wie es oberwaͤrts zuſammen ge-<lb/>
druͤkkt iſt, hierauf breiter wird, und unten ein ſchmales<lb/>
Ende hat.</p><lb/><p>Es laͤuft demnach erſtlich unter der ganzen holen<lb/>
Flaͤche des Zwerchfelles, und beruͤhrt in dem Loche der<lb/>
Holader, auf der Straſſe der Aorte und des Schlun-<lb/>
des, das Ribbenfell <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">STENONIS</hi> myolog. ſp.<lb/>
p. 100 Conf. HENSING n. 6.<lb/>
MORAND de la taille p.</hi> 316.</note>.</p><lb/><p>Ziemlich los haͤngt es am Zwerchfelle <noteplace="foot"n="(i)"><cb/>
Daß es ſehr feſte an der<lb/>
Sehne haͤnge. Jch habe es nicht<lb/>
geſehen <hirendition="#aq">DOUGLAS p.</hi> 6.</note> und am lo-<lb/>ſeſten unter dem Bruſtbeine, wo ſich eine Menge zeigt.<lb/>
Es iſt blos mit ſehnigen und fleiſchigen Faſern, die von<lb/>
der unterſten Ribbe, und dem Queerfortſazze des erſten<lb/>
Lendenwirbelbeins herkommen, genauer angehaͤngt. Die-<lb/>ſe Stelle befindet ſich zwiſchen dem vordern Fleiſche, wel-<lb/>
ches ſich an das Bruſtbein haͤngt <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">Ic. diaphr. ad U U.</hi></note> und zwiſchen dem<lb/>
aͤuſſern Lendenfaſern <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">ibid.</hi></note>, ſo wie zwiſchen den innerſten<lb/>
Ribbenfaſern, und die dem Ruͤkken am allernaͤchſten lie-<lb/>
gen, wo ſelbſt das Darmfell ganz und allein mit dem<lb/>
Ribbenfelle, ohne Fleiſchfaſern, eine Scheidewand zwi-<lb/>ſchen der Bruſt und dem Unterleibe ausmacht <noteplace="foot"n="(l*)"><hirendition="#aq">ad R.</hi> ebendaſelbſt.</note>.</p><lb/><p>Unterhalb dem unterſten Fluͤgel des Zwerchfells ver-<lb/>
laͤſt das Darmfell hinterwaͤrts ſein Zwerchfell, und eben<lb/>
dieſes geſchicht auch, vor den Anhaͤngſeln, vor dem Len-<lb/>
denmuſkel, und vor den Lendenwirbelbeinen <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">DOUGLAS.</hi></note>; es<lb/>
laͤuft ferner vor den Nebennieren, vor den rechten Nie-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ren,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[504[520]/0540]
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
der Queermuſkeln des Unterleibes (e) ſchwer abſondern
laͤſt (f); ob man es gleich mit Fleis und Geſchikklichkeit den-
noch noch wohl bewerkſtelligen kann. Wenn man es her-
ausnimmt, ſo hat es die Figur von einer Birne, die ab-
waͤrts duͤnne wird (g), ſo wie es oberwaͤrts zuſammen ge-
druͤkkt iſt, hierauf breiter wird, und unten ein ſchmales
Ende hat.
Es laͤuft demnach erſtlich unter der ganzen holen
Flaͤche des Zwerchfelles, und beruͤhrt in dem Loche der
Holader, auf der Straſſe der Aorte und des Schlun-
des, das Ribbenfell (h).
Ziemlich los haͤngt es am Zwerchfelle (i) und am lo-
ſeſten unter dem Bruſtbeine, wo ſich eine Menge zeigt.
Es iſt blos mit ſehnigen und fleiſchigen Faſern, die von
der unterſten Ribbe, und dem Queerfortſazze des erſten
Lendenwirbelbeins herkommen, genauer angehaͤngt. Die-
ſe Stelle befindet ſich zwiſchen dem vordern Fleiſche, wel-
ches ſich an das Bruſtbein haͤngt (k) und zwiſchen dem
aͤuſſern Lendenfaſern (l), ſo wie zwiſchen den innerſten
Ribbenfaſern, und die dem Ruͤkken am allernaͤchſten lie-
gen, wo ſelbſt das Darmfell ganz und allein mit dem
Ribbenfelle, ohne Fleiſchfaſern, eine Scheidewand zwi-
ſchen der Bruſt und dem Unterleibe ausmacht (l*).
Unterhalb dem unterſten Fluͤgel des Zwerchfells ver-
laͤſt das Darmfell hinterwaͤrts ſein Zwerchfell, und eben
dieſes geſchicht auch, vor den Anhaͤngſeln, vor dem Len-
denmuſkel, und vor den Lendenwirbelbeinen (m); es
laͤuft ferner vor den Nebennieren, vor den rechten Nie-
ren,
(e)
GALEN. ORIBAS p. 104.
VESAL. p 591.
(f) An Waſſerſuͤchtigen leichter
(g) HENSING de periton n. 1.
DOUGLAS p. 8.
(h) STENONIS myolog. ſp.
p. 100 Conf. HENSING n. 6.
MORAND de la taille p. 316.
(i)
Daß es ſehr feſte an der
Sehne haͤnge. Jch habe es nicht
geſehen DOUGLAS p. 6.
(k) Ic. diaphr. ad U U.
(l) ibid.
(l*) ad R. ebendaſelbſt.
(m) DOUGLAS.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 504[520]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/540>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.