Leber und von der rechten Nierenfalte herabläuft, von der Niere, und dem Vierekksmuskel bis zum inneren Darmknochenmuskel (c) längst der rechten Niere geht, und den Grimmdarm dieser Seite trägt. Es ist eben- falls in der Mitte kurz, bisweilen gar nicht vorhanden (d) und gespannt. Es enthält den Blinddarm, und läuft mit dem linker Hand ankommenden Gekröse, und mit dem Darmfell, welches den Darmknochenmuskel beklei- det mitten in den Bekkengefässen, in einem Stükke fort (e). Aus der untersten Kugel des Blinddarms gehet eine eigene und vorragende Falte, in der Gegend der Bek- kengefässe zum Darmfelle (e*). Dieses ist das Ende, wo das mesocolon aufhört.
Endlich trägt ein eignes, dreiekkiges, krummes, an dieses grenzende Gekröschen, von dem wir eben geredet, das wurmförmige Anhängsel des mesocoli. Und vom mesocolon entspringt auch ein Bändchen, welches der Gekröspulsader zur Grundlage dient.
§. 10. 2. Das Gekröse (mesenterium).
Es ist dieses eine einzige fortlaufende Membran mit dem mesocolon, und nicht einmal durch das Merkmal, daß das mesocolon die dikke, und das mesenterium die dünne Därme bediene, zu unterscheiden (a). Denn wir haben gezeiget, daß das mesocolon beinahe den gan- zen Zwölffingerdarm statt einer äusserlichen Membran diene (b).
Es
(c)[Spaltenumbruch]Vid. HENSING n. 22.
(d) bei D. ic. nostr. HENNIN- GER de mesenter n. 11. semble s' effacer. WINSLOW n. 203.
(e)EUSTACH I. c. WINS- LOW n. 202. HENSING ibid.
(e*)[Spaltenumbruch]
Scheint le ligament droit du Colon WINSLOW n. 204. und HENSING n. 22.
(a)Mesaraion RUFUS appellat. L. I. p. 35.
(b)p. 357.
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
Leber und von der rechten Nierenfalte herablaͤuft, von der Niere, und dem Vierekksmuſkel bis zum inneren Darmknochenmuſkel (c) laͤngſt der rechten Niere geht, und den Grimmdarm dieſer Seite traͤgt. Es iſt eben- falls in der Mitte kurz, bisweilen gar nicht vorhanden (d) und geſpannt. Es enthaͤlt den Blinddarm, und laͤuft mit dem linker Hand ankommenden Gekroͤſe, und mit dem Darmfell, welches den Darmknochenmuſkel beklei- det mitten in den Bekkengefaͤſſen, in einem Stuͤkke fort (e). Aus der unterſten Kugel des Blinddarms gehet eine eigene und vorragende Falte, in der Gegend der Bek- kengefaͤſſe zum Darmfelle (e*). Dieſes iſt das Ende, wo das meſocolon aufhoͤrt.
Endlich traͤgt ein eignes, dreiekkiges, krummes, an dieſes grenzende Gekroͤschen, von dem wir eben geredet, das wurmfoͤrmige Anhaͤngſel des meſocoli. Und vom meſocolon entſpringt auch ein Baͤndchen, welches der Gekroͤspulsader zur Grundlage dient.
§. 10. 2. Das Gekroͤſe (meſenterium).
Es iſt dieſes eine einzige fortlaufende Membran mit dem meſocolon, und nicht einmal durch das Merkmal, daß das meſocolon die dikke, und das meſenterium die duͤnne Daͤrme bediene, zu unterſcheiden (a). Denn wir haben gezeiget, daß das meſocolon beinahe den gan- zen Zwoͤlffingerdarm ſtatt einer aͤuſſerlichen Membran diene (b).
Es
(c)[Spaltenumbruch]Vid. HENSING n. 22.
(d) bei D. ic. noſtr. HENNIN- GER de meſenter n. 11. ſemble s’ effacer. WINSLOW n. 203.
(e)EUSTACH I. c. WINS- LOW n. 202. HENSING ibid.
(e*)[Spaltenumbruch]
Scheint le ligament droit du Colon WINSLOW n. 204. und HENSING n. 22.
(a)Meſaraion RUFUS appellat. L. I. p. 35.
(b)p. 357.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0558"n="522[538]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Bekleidung. des Unterleib. <hirendition="#aq">XX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Leber und von der rechten Nierenfalte herablaͤuft, von<lb/>
der Niere, und dem Vierekksmuſkel bis zum inneren<lb/>
Darmknochenmuſkel <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">Vid. HENSING n.</hi> 22.</note> laͤngſt der rechten Niere geht,<lb/>
und den Grimmdarm dieſer Seite traͤgt. Es iſt eben-<lb/>
falls in der Mitte kurz, bisweilen gar nicht vorhanden <noteplace="foot"n="(d)">bei <hirendition="#aq">D. ic. noſtr. HENNIN-<lb/>
GER de meſenter n. 11. ſemble<lb/>
s’ effacer. WINSLOW n.</hi> 203.</note><lb/>
und geſpannt. Es enthaͤlt den Blinddarm, und laͤuft<lb/>
mit dem linker Hand ankommenden Gekroͤſe, und mit<lb/>
dem Darmfell, welches den Darmknochenmuſkel beklei-<lb/>
det mitten in den Bekkengefaͤſſen, in einem Stuͤkke fort <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">EUSTACH I. c. WINS-<lb/>
LOW n. 202. HENSING ibid.</hi></note>.<lb/>
Aus der unterſten Kugel des Blinddarms gehet eine<lb/>
eigene und vorragende Falte, in der Gegend der Bek-<lb/>
kengefaͤſſe zum Darmfelle <noteplace="foot"n="(e*)"><cb/>
Scheint <hirendition="#aq">le ligament droit<lb/>
du Colon <hirendition="#g">WINSLOW</hi> n.</hi> 204.<lb/>
und <hirendition="#aq">HENSING n.</hi> 22.</note>. Dieſes iſt das Ende,<lb/>
wo das <hirendition="#aq">meſocolon</hi> aufhoͤrt.</p><lb/><p>Endlich traͤgt ein eignes, dreiekkiges, krummes, an<lb/>
dieſes grenzende Gekroͤschen, von dem wir eben geredet,<lb/>
das wurmfoͤrmige Anhaͤngſel des <hirendition="#aq">meſocoli.</hi> Und vom<lb/><hirendition="#aq">meſocolon</hi> entſpringt auch ein Baͤndchen, welches der<lb/>
Gekroͤspulsader zur Grundlage dient.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 10.<lb/>
2. Das Gekroͤſe (<hirendition="#aq">meſenterium</hi>).</head><lb/><p>Es iſt dieſes eine einzige fortlaufende Membran mit<lb/>
dem <hirendition="#aq">meſocolon,</hi> und nicht einmal durch das Merkmal,<lb/>
daß das <hirendition="#aq">meſocolon</hi> die dikke, und das <hirendition="#aq">meſenterium</hi><lb/>
die duͤnne Daͤrme bediene, zu unterſcheiden <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">Meſaraion RUFUS appellat.<lb/>
L. I. p.</hi> 35.</note>. Denn wir<lb/>
haben gezeiget, daß das <hirendition="#aq">meſocolon</hi> beinahe den gan-<lb/>
zen Zwoͤlffingerdarm ſtatt einer aͤuſſerlichen Membran<lb/>
diene <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">p.</hi> 357.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Es</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[522[538]/0558]
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
Leber und von der rechten Nierenfalte herablaͤuft, von
der Niere, und dem Vierekksmuſkel bis zum inneren
Darmknochenmuſkel (c) laͤngſt der rechten Niere geht,
und den Grimmdarm dieſer Seite traͤgt. Es iſt eben-
falls in der Mitte kurz, bisweilen gar nicht vorhanden (d)
und geſpannt. Es enthaͤlt den Blinddarm, und laͤuft
mit dem linker Hand ankommenden Gekroͤſe, und mit
dem Darmfell, welches den Darmknochenmuſkel beklei-
det mitten in den Bekkengefaͤſſen, in einem Stuͤkke fort (e).
Aus der unterſten Kugel des Blinddarms gehet eine
eigene und vorragende Falte, in der Gegend der Bek-
kengefaͤſſe zum Darmfelle (e*). Dieſes iſt das Ende,
wo das meſocolon aufhoͤrt.
Endlich traͤgt ein eignes, dreiekkiges, krummes, an
dieſes grenzende Gekroͤschen, von dem wir eben geredet,
das wurmfoͤrmige Anhaͤngſel des meſocoli. Und vom
meſocolon entſpringt auch ein Baͤndchen, welches der
Gekroͤspulsader zur Grundlage dient.
§. 10.
2. Das Gekroͤſe (meſenterium).
Es iſt dieſes eine einzige fortlaufende Membran mit
dem meſocolon, und nicht einmal durch das Merkmal,
daß das meſocolon die dikke, und das meſenterium
die duͤnne Daͤrme bediene, zu unterſcheiden (a). Denn wir
haben gezeiget, daß das meſocolon beinahe den gan-
zen Zwoͤlffingerdarm ſtatt einer aͤuſſerlichen Membran
diene (b).
Es
(c)
Vid. HENSING n. 22.
(d) bei D. ic. noſtr. HENNIN-
GER de meſenter n. 11. ſemble
s’ effacer. WINSLOW n. 203.
(e) EUSTACH I. c. WINS-
LOW n. 202. HENSING ibid.
(e*)
Scheint le ligament droit
du Colon WINSLOW n. 204.
und HENSING n. 22.
(a) Meſaraion RUFUS appellat.
L. I. p. 35.
(b) p. 357.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 522[538]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/558>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.