Die meresten unter den Alten wusten sehr wohl, daß das Nezz an der Leber angewachsen ist (i), und de- ren Lappen umgiebt, wenn sie von diesem kleinen Nezze redeten. Eustach gab davon ein Kupfer (k), so wie die Pariser am Kazzenparder. Jm Affen ist das Nezz an dem Leberlappen feste (l).
Riolan sagt (m), der Leberlappen wird von einem gedoppelten Nezze umgeben. Lösel sagt der Leberlappen ist in einer Tasche des Nezzes verstekkt (n). Spigel, der kleine ganze Lappe ist in der Hölung des Nezzes auf- behalten, und wird von einer viel zärtern Membran be- dekkt (o). Der obere Flügel des Nezzes ist an der holen Leber angewachsen (p). So wohl die obere, als untere Tafel des Nezzes sizzt an der Leber feste (q). Der Spi- gelische Lappe wird vom Nezze umwikkelt (r). Jm Hunde wirft sich die vordere Tafel des Nezzes in die Le- ber (s). Heucher sagt (t), es stekkt der Leberlappe in der Doppelhaut des Nezzes (t). Jndessen ist dieses Nezz doch vom J. Benignus Winslow besser aus einander ge- sezzt worden (u), wo ihm auch Duverney nicht in diesem Stükke zuvor gekommen (x).
§. 15. Das grosse Grimmdarmmagennezze.
Dieses war allein den Alten bekannt, und stellet sich bei Oefnung des Unterleibes ohne Umstände den Au- gen dar.
Es
(i)[Spaltenumbruch]ORIBAS p. 106. VESAL. p. 604.
(k)Tab. 10. f. 1.
(l)I. SYLVIUS var. corp. diss. p. 71. b.
(m)RIOLAN enchirid. p. 126. & anthrop. p. 97. ist der dritte Theil des Nezzes Eiusd. hepatica.
(n)LOESEL de renib. p. 65.
(o)p. 24.
(p)LINDEN physiol. reform. p. 58.
(q)[Spaltenumbruch]HIGHMOR p. 16.
(r)GLISSON. c. 15. BAR- THOLIN specim. anat. p. 35. MURALT p. 604. auch MAR- CHETT p. 14. FABRIC. oment. p. 91. nur daß jener den SPIGE- LIUM nicht nennt.
(s)BLAS miscell. p. 196.
(t)Oper. p. 755.
(t)Oper. p. 755.
(u)In memoir de l'Acad. 1715.
(x)Pofth. T. II. p. 170. 171.
M m 3
I. Abſchn. Die Membranen.
Die mereſten unter den Alten wuſten ſehr wohl, daß das Nezz an der Leber angewachſen iſt (i), und de- ren Lappen umgiebt, wenn ſie von dieſem kleinen Nezze redeten. Euſtach gab davon ein Kupfer (k), ſo wie die Pariſer am Kazzenparder. Jm Affen iſt das Nezz an dem Leberlappen feſte (l).
Riolan ſagt (m), der Leberlappen wird von einem gedoppelten Nezze umgeben. Loͤſel ſagt der Leberlappen iſt in einer Taſche des Nezzes verſtekkt (n). Spigel, der kleine ganze Lappe iſt in der Hoͤlung des Nezzes auf- behalten, und wird von einer viel zaͤrtern Membran be- dekkt (o). Der obere Fluͤgel des Nezzes iſt an der holen Leber angewachſen (p). So wohl die obere, als untere Tafel des Nezzes ſizzt an der Leber feſte (q). Der Spi- geliſche Lappe wird vom Nezze umwikkelt (r). Jm Hunde wirft ſich die vordere Tafel des Nezzes in die Le- ber (s). Heucher ſagt (t), es ſtekkt der Leberlappe in der Doppelhaut des Nezzes (t). Jndeſſen iſt dieſes Nezz doch vom J. Benignus Winslow beſſer aus einander ge- ſezzt worden (u), wo ihm auch Duverney nicht in dieſem Stuͤkke zuvor gekommen (x).
§. 15. Das groſſe Grimmdarmmagennezze.
Dieſes war allein den Alten bekannt, und ſtellet ſich bei Oefnung des Unterleibes ohne Umſtaͤnde den Au- gen dar.
Es
(i)[Spaltenumbruch]ORIBAS p. 106. VESAL. p. 604.
(k)Tab. 10. f. 1.
(l)I. SYLVIUS var. corp. diſſ. p. 71. b.
(m)RIOLAN enchirid. p. 126. & anthrop. p. 97. iſt der dritte Theil des Nezzes Eiusd. hepatica.
(n)LOESEL de renib. p. 65.
(o)p. 24.
(p)LINDEN phyſiol. reform. p. 58.
(q)[Spaltenumbruch]HIGHMOR p. 16.
(r)GLISSON. c. 15. BAR- THOLIN ſpecim. anat. p. 35. MURALT p. 604. auch MAR- CHETT p. 14. FABRIC. oment. p. 91. nur daß jener den SPIGE- LIUM nicht nennt.
(s)BLAS miſcell. p. 196.
(t)Oper. p. 755.
(t)Oper. p. 755.
(u)In memoir de l’Acad. 1715.
(x)Pofth. T. II. p. 170. 171.
M m 3
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[533[549]/0569]
I. Abſchn. Die Membranen.
Die mereſten unter den Alten wuſten ſehr wohl,
daß das Nezz an der Leber angewachſen iſt (i), und de-
ren Lappen umgiebt, wenn ſie von dieſem kleinen Nezze
redeten. Euſtach gab davon ein Kupfer (k), ſo wie
die Pariſer am Kazzenparder. Jm Affen iſt das Nezz
an dem Leberlappen feſte (l).
Riolan ſagt (m), der Leberlappen wird von einem
gedoppelten Nezze umgeben. Loͤſel ſagt der Leberlappen
iſt in einer Taſche des Nezzes verſtekkt (n). Spigel,
der kleine ganze Lappe iſt in der Hoͤlung des Nezzes auf-
behalten, und wird von einer viel zaͤrtern Membran be-
dekkt (o). Der obere Fluͤgel des Nezzes iſt an der holen
Leber angewachſen (p). So wohl die obere, als untere
Tafel des Nezzes ſizzt an der Leber feſte (q). Der Spi-
geliſche Lappe wird vom Nezze umwikkelt (r). Jm
Hunde wirft ſich die vordere Tafel des Nezzes in die Le-
ber (s). Heucher ſagt (t), es ſtekkt der Leberlappe in der
Doppelhaut des Nezzes (t). Jndeſſen iſt dieſes Nezz doch
vom J. Benignus Winslow beſſer aus einander ge-
ſezzt worden (u), wo ihm auch Duverney nicht in dieſem
Stuͤkke zuvor gekommen (x).
§. 15.
Das groſſe Grimmdarmmagennezze.
Dieſes war allein den Alten bekannt, und ſtellet ſich
bei Oefnung des Unterleibes ohne Umſtaͤnde den Au-
gen dar.
Es
(i)
ORIBAS p. 106. VESAL.
p. 604.
(k) Tab. 10. f. 1.
(l) I. SYLVIUS var. corp. diſſ.
p. 71. b.
(m) RIOLAN enchirid. p. 126.
& anthrop. p. 97. iſt der dritte
Theil des Nezzes Eiusd. hepatica.
(n) LOESEL de renib. p. 65.
(o) p. 24.
(p) LINDEN phyſiol. reform.
p. 58.
(q)
HIGHMOR p. 16.
(r) GLISSON. c. 15. BAR-
THOLIN ſpecim. anat. p. 35.
MURALT p. 604. auch MAR-
CHETT p. 14. FABRIC. oment.
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(t) Oper. p. 755.
(u) In memoir de l’Acad. 1715.
(x) Pofth. T. II. p. 170. 171.
M m 3
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 533[549]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/569>, abgerufen am 22.11.2024.
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