chen im Marder gesehen. Doch es reden so gar berüm- te Männer von drei Milzen (l).
Endlich will man noch mehr, nämlich vier (m), fünf, bis zwölf (n) im Taumler, und auch bisweilen im Men- schen viele gesehen haben (o).
Dagegen bezeugen einige, daß in Thieren (o*) und im Menschen ganz und gar keine Milz vorhanden gewe- sen (p). Jn einer vereiterten Wassersüchtigen Frau (q), und einem Gelbsüchtigen (r) felte sie, vielleicht weil sie die Krankheit verzert hatte.
§. 3. Jhre Figur.
An der Milz ist alles veränderlich, sonderlich die Figur (a), sowohl in den verschiednen Thieren, als auch in einem, und eben demselben Menschen.
Jm Menschen ist die Milz kürzer (b), als in den meisten vierfüßigen Thieren (b*), sie ist ein, aus einem
lang-
(l)[Spaltenumbruch]FALLOP obs. p. 179. FA- BRICIUS progr. ann 1750. CHE- SELDEN Phil. trans. n. 337. anat. p. 167. DRELINCOURT, PAC- CHION Opusc. III. p. 89. des NOUES. Eine grosse, zween kleine hat VERHEYEN p. 85.
(m)FANTON p. 117. CHE- SELDEN I. c.
(n)TYSON p. 19.
(o) schwärzliche Drüsen neben der Milz, oder falsche Nebenmilze hat M. HOFMANN beim TILING anat. lien. p. 204. zwo, drei, vier Drüsen, oder Nebenmilze im Nez- ze nennet DUVERNEY II. p. 245. fünf Milze PATIN Epist. 117. von ungewisser Anzal, doch mehrere WINSLOW IV. n. 334. Es fän- den sich oft Nebeumilze. BER- TRANDI de hepate p. 12.
(o*)ARISTOT. I. c. & hist. L. III. c. 7.
(p)HOLLER morb. intern. p. 584. C. BAUHIN in der Aus- [Spaltenumbruch]
gabe ROUSSETIANAE hysteroto- motociae p. 238. doch kann man auch glauben, daß eine verwirr- te Masse von verwachsenen Einge- weiden, dem Zerleger hinter- gangen.
(q)BOHLIUS progr.
(r)ZACUT prax. admir. obs. 137.
(a)SYLV. Disp. V. n. 7.
(b)VESALIUS p. 626. sagt, die Milz sei im Menschen nicht lang add. f. 19. L. V. mit Recht EUSTACH. T. XI. f. 8. 9. solches sagte STUKELEY p. 7. t. 4. f. 1. Auch dem ARISTOTELI war der menschliche Bau unbekannt, wie RUFO denn sie machen sie lang, und vielmal gespalten, in hist. anim. L. III. c. 12. L. I. c. 17. part. L. II. p. 59.
(b*) Wir nehmen die runde Milz der Gemse und des Hie- schens aus.
O o 4
I. Abſchn. Jhr Bau.
chen im Marder geſehen. Doch es reden ſo gar beruͤm- te Maͤnner von drei Milzen (l).
Endlich will man noch mehr, naͤmlich vier (m), fuͤnf, bis zwoͤlf (n) im Taumler, und auch bisweilen im Men- ſchen viele geſehen haben (o).
Dagegen bezeugen einige, daß in Thieren (o*) und im Menſchen ganz und gar keine Milz vorhanden gewe- ſen (p). Jn einer vereiterten Waſſerſuͤchtigen Frau (q), und einem Gelbſuͤchtigen (r) felte ſie, vielleicht weil ſie die Krankheit verzert hatte.
§. 3. Jhre Figur.
An der Milz iſt alles veraͤnderlich, ſonderlich die Figur (a), ſowohl in den verſchiednen Thieren, als auch in einem, und eben demſelben Menſchen.
Jm Menſchen iſt die Milz kuͤrzer (b), als in den meiſten vierfuͤßigen Thieren (b*), ſie iſt ein, aus einem
lang-
(l)[Spaltenumbruch]FALLOP obſ. p. 179. FA- BRICIUS progr. ann 1750. CHE- SELDEN Phil. tranſ. n. 337. anat. p. 167. DRELINCOURT, PAC- CHION Opuſc. III. p. 89. des NOUES. Eine groſſe, zween kleine hat VERHEYEN p. 85.
(m)FANTON p. 117. CHE- SELDEN I. c.
(n)TYSON p. 19.
(o) ſchwaͤrzliche Druͤſen neben der Milz, oder falſche Nebenmilze hat M. HOFMANN beim TILING anat. lien. p. 204. zwo, drei, vier Druͤſen, oder Nebenmilze im Nez- ze nennet DUVERNEY II. p. 245. fuͤnf Milze PATIN Epiſt. 117. von ungewiſſer Anzal, doch mehrere WINSLOW IV. n. 334. Es faͤn- den ſich oft Nebeumilze. BER- TRANDI de hepate p. 12.
(o*)ARISTOT. I. c. & hiſt. L. III. c. 7.
(p)HOLLER morb. intern. p. 584. C. BAUHIN in der Aus- [Spaltenumbruch]
gabe ROUSSETIANÆ hyſteroto- motociæ p. 238. doch kann man auch glauben, daß eine verwirr- te Maſſe von verwachſenen Einge- weiden, dem Zerleger hinter- gangen.
(q)BOHLIUS progr.
(r)ZACUT prax. admir. obſ. 137.
(a)SYLV. Diſp. V. n. 7.
(b)VESALIUS p. 626. ſagt, die Milz ſei im Menſchen nicht lang add. f. 19. L. V. mit Recht EUSTACH. T. XI. f. 8. 9. ſolches ſagte STUKELEY p. 7. t. 4. f. 1. Auch dem ARISTOTELI war der menſchliche Bau unbekannt, wie RUFO denn ſie machen ſie lang, und vielmal geſpalten, in hiſt. anim. L. III. c. 12. L. I. c. 17. part. L. II. p. 59.
(b*) Wir nehmen die runde Milz der Gemſe und des Hie- ſchens aus.
O o 4
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[567[583]/0603]
I. Abſchn. Jhr Bau.
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Endlich will man noch mehr, naͤmlich vier (m), fuͤnf,
bis zwoͤlf (n) im Taumler, und auch bisweilen im Men-
ſchen viele geſehen haben (o).
Dagegen bezeugen einige, daß in Thieren (o*) und
im Menſchen ganz und gar keine Milz vorhanden gewe-
ſen (p). Jn einer vereiterten Waſſerſuͤchtigen Frau (q),
und einem Gelbſuͤchtigen (r) felte ſie, vielleicht weil ſie
die Krankheit verzert hatte.
§. 3.
Jhre Figur.
An der Milz iſt alles veraͤnderlich, ſonderlich die
Figur (a), ſowohl in den verſchiednen Thieren, als auch
in einem, und eben demſelben Menſchen.
Jm Menſchen iſt die Milz kuͤrzer (b), als in den
meiſten vierfuͤßigen Thieren (b*), ſie iſt ein, aus einem
lang-
(l)
FALLOP obſ. p. 179. FA-
BRICIUS progr. ann 1750. CHE-
SELDEN Phil. tranſ. n. 337. anat.
p. 167. DRELINCOURT, PAC-
CHION Opuſc. III. p. 89. des
NOUES. Eine groſſe, zween kleine
hat VERHEYEN p. 85.
(m) FANTON p. 117. CHE-
SELDEN I. c.
(n) TYSON p. 19.
(o) ſchwaͤrzliche Druͤſen neben
der Milz, oder falſche Nebenmilze
hat M. HOFMANN beim TILING
anat. lien. p. 204. zwo, drei, vier
Druͤſen, oder Nebenmilze im Nez-
ze nennet DUVERNEY II. p. 245.
fuͤnf Milze PATIN Epiſt. 117. von
ungewiſſer Anzal, doch mehrere
WINSLOW IV. n. 334. Es faͤn-
den ſich oft Nebeumilze. BER-
TRANDI de hepate p. 12.
(o*) ARISTOT. I. c. & hiſt.
L. III. c. 7.
(p) HOLLER morb. intern.
p. 584. C. BAUHIN in der Aus-
gabe ROUSSETIANÆ hyſteroto-
motociæ p. 238. doch kann man
auch glauben, daß eine verwirr-
te Maſſe von verwachſenen Einge-
weiden, dem Zerleger hinter-
gangen.
(q) BOHLIUS progr.
(r) ZACUT prax. admir.
obſ. 137.
(a) SYLV. Diſp. V. n. 7.
(b) VESALIUS p. 626. ſagt,
die Milz ſei im Menſchen nicht
lang add. f. 19. L. V. mit Recht
EUSTACH. T. XI. f. 8. 9. ſolches
ſagte STUKELEY p. 7. t. 4. f. 1.
Auch dem ARISTOTELI war der
menſchliche Bau unbekannt, wie
RUFO denn ſie machen ſie lang,
und vielmal geſpalten, in hiſt.
anim. L. III. c. 12. L. I. c. 17.
part. L. II. p. 59.
(b*) Wir nehmen die runde
Milz der Gemſe und des Hie-
ſchens aus.
O o 4
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 567[583]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/603>, abgerufen am 22.11.2024.
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