haben, vorkömmt (t). Von einem hizzigen Fieber war die Milz verfault, verzert, und an ihrer Stelle eine schwarze pechartige Materie anzutreffen (u). An statt der Milz zeigte sich eine faule Materie (x). Dieses Uebel kömmt in langwierigen Krankheiten öfters vor (x*).
Selten sieht man eine grosse Milz vereitert (y). Jn- dessen finde ich doch, daß sie sieben Pinten Eiter in sich gehabt. Sie war in Geschwüre verwandelt, von der zurükkgetriebnen Kräzze (z). Aretin sagt, daß sich die- ses Uebel nicht leicht wahrnehmen lasse, und Tiling, daß es sehr selten vorkomme.
Seltener findet man sie gar zu klein; doch war sie in einem Menschen, welcher einen sehr grossen Magen hatte, nicht grösser, als zwei Zoll (a). Jn einer alten Frau fand man die Leber scirrhöse, und die Milz klein (b). Jn einem Skorbutischen war sie nicht grösser, als ein Borstdörferapfel (c), und dieses ist eins von ihren aller- kleinsten Maassen. Jn einer langwierigen Krankheit war die Milz klein und hart (d): klein und faul, und knorplig (e). Sie war klein, da sich der Magen ver- zert, und (f) eine lange Krankheit ausgestanden hatte (g). Klein war sie mit Gewächsen in der Aorte, und den Luftröhrenästen (h). Klein in der Wassersucht (i); und der Gelbsucht (k). Einen Zoll gros (l) bei einer unge-
heu-
(t)[Spaltenumbruch]WALTHER do atra. bile CHIFFLET obs. 37.
(u)LOSS L. III. obs. 45.
(x)H. de HEERS obs. 25.
(x*)LOESECKE obs. p. 31.
(y)Hist. de l'Acad. 1753. I. c. SCHOBINGER ad HILDANUM G. v. SWIETEN T. III. p. 154. de HAEN diffic. p. 81. 82. von der Historie Eph. Nat. Cur. C. VIII. obs. 67. entscheide ich nichts, so wenig, als von der Milzenzün- dung apud SACCUM conf. 91.
(z)Bresl. Samml. 1726. p. 228.
(a)LIEUTAUD Mem. de 1752. I. c.
(b)[Spaltenumbruch]FABRIC. progr. ann. 1759.
(c)MANN. I. c.
(d)HEUERMANN physiol. T. IV. p. 37.
(e)FARGIONI oss. p. 92.
(f)RICHERZ obs. 3.
(g)GUARINONI Conf. 388.
(h)ROEDERER I. c.
(i)VESAL. p. 627.
(k)ibid.
(l)SALMUTH C. I. obs. 21. BARTHOL. Cent. I. Hist. 45. bei scirrhöser Leber VESAL. Chin. p. 252.
Die Milz. XXI. Buch.
haben, vorkoͤmmt (t). Von einem hizzigen Fieber war die Milz verfault, verzert, und an ihrer Stelle eine ſchwarze pechartige Materie anzutreffen (u). An ſtatt der Milz zeigte ſich eine faule Materie (x). Dieſes Uebel koͤmmt in langwierigen Krankheiten oͤfters vor (x*).
Selten ſieht man eine groſſe Milz vereitert (y). Jn- deſſen finde ich doch, daß ſie ſieben Pinten Eiter in ſich gehabt. Sie war in Geſchwuͤre verwandelt, von der zuruͤkkgetriebnen Kraͤzze (z). Aretin ſagt, daß ſich die- ſes Uebel nicht leicht wahrnehmen laſſe, und Tiling, daß es ſehr ſelten vorkomme.
Seltener findet man ſie gar zu klein; doch war ſie in einem Menſchen, welcher einen ſehr groſſen Magen hatte, nicht groͤſſer, als zwei Zoll (a). Jn einer alten Frau fand man die Leber ſcirrhoͤſe, und die Milz klein (b). Jn einem Skorbutiſchen war ſie nicht groͤſſer, als ein Borſtdoͤrferapfel (c), und dieſes iſt eins von ihren aller- kleinſten Maaſſen. Jn einer langwierigen Krankheit war die Milz klein und hart (d): klein und faul, und knorplig (e). Sie war klein, da ſich der Magen ver- zert, und (f) eine lange Krankheit ausgeſtanden hatte (g). Klein war ſie mit Gewaͤchſen in der Aorte, und den Luftroͤhrenaͤſten (h). Klein in der Waſſerſucht (i); und der Gelbſucht (k). Einen Zoll gros (l) bei einer unge-
heu-
(t)[Spaltenumbruch]WALTHER do atra. bile CHIFFLET obſ. 37.
(u)LOSS L. III. obſ. 45.
(x)H. de HEERS obſ. 25.
(x*)LOESECKE obſ. p. 31.
(y)Hiſt. de l’Acad. 1753. I. c. SCHOBINGER ad HILDANUM G. v. SWIETEN T. III. p. 154. de HÆN diffic. p. 81. 82. von der Hiſtorie Eph. Nat. Cur. C. VIII. obſ. 67. entſcheide ich nichts, ſo wenig, als von der Milzenzuͤn- dung apud SACCUM conf. 91.
(z)Bresl. Samml. 1726. p. 228.
(a)LIEUTAUD Mém. de 1752. I. c.
(b)[Spaltenumbruch]FABRIC. progr. ann. 1759.
(c)MANN. I. c.
(d)HEUERMANN phyſiol. T. IV. p. 37.
(e)FARGIONI oſſ. p. 92.
(f)RICHERZ obſ. 3.
(g)GUARINONI Conf. 388.
(h)ROEDERER I. c.
(i)VESAL. p. 627.
(k)ibid.
(l)SALMUTH C. I. obſ. 21. BARTHOL. Cent. I. Hiſt. 45. bei ſcirrhoͤſer Leber VESAL. Chin. p. 252.
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[580[596]/0616]
Die Milz. XXI. Buch.
haben, vorkoͤmmt (t). Von einem hizzigen Fieber war
die Milz verfault, verzert, und an ihrer Stelle eine
ſchwarze pechartige Materie anzutreffen (u). An ſtatt
der Milz zeigte ſich eine faule Materie (x). Dieſes Uebel
koͤmmt in langwierigen Krankheiten oͤfters vor (x*).
Selten ſieht man eine groſſe Milz vereitert (y). Jn-
deſſen finde ich doch, daß ſie ſieben Pinten Eiter in ſich
gehabt. Sie war in Geſchwuͤre verwandelt, von der
zuruͤkkgetriebnen Kraͤzze (z). Aretin ſagt, daß ſich die-
ſes Uebel nicht leicht wahrnehmen laſſe, und Tiling,
daß es ſehr ſelten vorkomme.
Seltener findet man ſie gar zu klein; doch war ſie
in einem Menſchen, welcher einen ſehr groſſen Magen
hatte, nicht groͤſſer, als zwei Zoll (a). Jn einer alten
Frau fand man die Leber ſcirrhoͤſe, und die Milz klein (b).
Jn einem Skorbutiſchen war ſie nicht groͤſſer, als ein
Borſtdoͤrferapfel (c), und dieſes iſt eins von ihren aller-
kleinſten Maaſſen. Jn einer langwierigen Krankheit
war die Milz klein und hart (d): klein und faul, und
knorplig (e). Sie war klein, da ſich der Magen ver-
zert, und (f) eine lange Krankheit ausgeſtanden hatte (g).
Klein war ſie mit Gewaͤchſen in der Aorte, und den
Luftroͤhrenaͤſten (h). Klein in der Waſſerſucht (i); und
der Gelbſucht (k). Einen Zoll gros (l) bei einer unge-
heu-
(t)
WALTHER do atra. bile
CHIFFLET obſ. 37.
(u) LOSS L. III. obſ. 45.
(x) H. de HEERS obſ. 25.
(x*) LOESECKE obſ. p. 31.
(y) Hiſt. de l’Acad. 1753. I. c.
SCHOBINGER ad HILDANUM
G. v. SWIETEN T. III. p. 154.
de HÆN diffic. p. 81. 82. von der
Hiſtorie Eph. Nat. Cur. C. VIII.
obſ. 67. entſcheide ich nichts, ſo
wenig, als von der Milzenzuͤn-
dung apud SACCUM conf. 91.
(z) Bresl. Samml. 1726. p. 228.
(a) LIEUTAUD Mém. de
1752. I. c.
(b)
FABRIC. progr. ann. 1759.
(c) MANN. I. c.
(d) HEUERMANN phyſiol.
T. IV. p. 37.
(e) FARGIONI oſſ. p. 92.
(f) RICHERZ obſ. 3.
(g) GUARINONI Conf. 388.
(h) ROEDERER I. c.
(i) VESAL. p. 627.
(k) ibid.
(l) SALMUTH C. I. obſ. 21.
BARTHOL. Cent. I. Hiſt. 45. bei
ſcirrhoͤſer Leber VESAL. Chin.
p. 252.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 580[596]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/616>, abgerufen am 22.11.2024.
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