Darmfelle eine Scheide bekömmt, indem sie mit ihrem ganzen übrigen Theile, ausser dem Sakke desselben, liegt (n).
Es erscheinen auch noch andre blinde, und unregel- mäßige Rizzen an der rechten Leber, und diese laufen ge- meiniglich überzwerch (o). Man mus sich aber erinnern, daß die horizontale Furche an einer Leber, welche man in ihrer Lage läst, nicht zu Gesichte komme, und daß es an der Leber keine offenstehende Thäler giebt: sondern, daß sich gleichsam die einander gegen über liegende Ufer der Leberfurchen, einander berühren, und daß diese Ufer die gleichsam zwischen inne liegende Flüsse ganz und gar verbergen.
§. 8. Die Läppchen.
Wir beschreiben hier, das hintere und vordere Läpp- chen, und einige umherschweifende. Der hintere berüm- te Lappen ist vielleicht von dem Verfasser der Hippo- kratischen Werke (a), oder wenigstens doch vom Ve- sal(b) und Jakob Silvius(c) erwänt, und vom Eu- stach abgezeichnet (d), doch aber nicht richtig genung vom Spigel benannt worden (e).
Es fängt sich dieser Lappen von dem hintern Rande der Leber an, unter dem Stamme der Holader, wo er einfach und breit ist. Er stüzzt sich an diesem Orte auf die Wirbelbeine, zwischen der Holader und dem Schlun-
de.
(n)[Spaltenumbruch]KAAUW n. 607.
(o)MORGAGN. VESAL. I. c. BERTRANDI p. 11. MALPIGHI c. 2.
(a)peri anat. Sect. 6. er nennt auch zwo Hervorragungen; so zwei kleine Lappen am parte sima SYLV. calumn. 26
(b) Vorragendes Stükkchen am Ursprunge der Holader VESAL. p. 620.
(c)[Spaltenumbruch]
ein ganz klein Läppchen am Ausgange der Pforte. Varior. corp. diss. p. 71. Aus ihm PARE L. II. c. 17.
(d)EUSTACH t. 11. f. 4.
(e) Wäre von keinem genannt SPIGELIUS L. VIII. c. 12 p. 234. t. 8. f. 1. So auch RIOLANUS p. 748. und andre.
X x 5
I. Abſchn. Jhr Bau.
Darmfelle eine Scheide bekoͤmmt, indem ſie mit ihrem ganzen uͤbrigen Theile, auſſer dem Sakke deſſelben, liegt (n).
Es erſcheinen auch noch andre blinde, und unregel- maͤßige Rizzen an der rechten Leber, und dieſe laufen ge- meiniglich uͤberzwerch (o). Man mus ſich aber erinnern, daß die horizontale Furche an einer Leber, welche man in ihrer Lage laͤſt, nicht zu Geſichte komme, und daß es an der Leber keine offenſtehende Thaͤler giebt: ſondern, daß ſich gleichſam die einander gegen uͤber liegende Ufer der Leberfurchen, einander beruͤhren, und daß dieſe Ufer die gleichſam zwiſchen inne liegende Fluͤſſe ganz und gar verbergen.
§. 8. Die Laͤppchen.
Wir beſchreiben hier, das hintere und vordere Laͤpp- chen, und einige umherſchweifende. Der hintere beruͤm- te Lappen iſt vielleicht von dem Verfaſſer der Hippo- kratiſchen Werke (a), oder wenigſtens doch vom Ve- ſal(b) und Jakob Silvius(c) erwaͤnt, und vom Eu- ſtach abgezeichnet (d), doch aber nicht richtig genung vom Spigel benannt worden (e).
Es faͤngt ſich dieſer Lappen von dem hintern Rande der Leber an, unter dem Stamme der Holader, wo er einfach und breit iſt. Er ſtuͤzzt ſich an dieſem Orte auf die Wirbelbeine, zwiſchen der Holader und dem Schlun-
de.
(n)[Spaltenumbruch]KAAUW n. 607.
(o)MORGAGN. VESAL. I. c. BERTRANDI p. 11. MALPIGHI c. 2.
(a)peri anat. Sect. 6. er nennt auch zwo Hervorragungen; ſo zwei kleine Lappen am parte ſima SYLV. calumn. 26
(b) Vorragendes Stuͤkkchen am Urſprunge der Holader VESAL. p. 620.
(c)[Spaltenumbruch]
ein ganz klein Laͤppchen am Ausgange der Pforte. Varior. corp. diſſ. p. 71. Aus ihm PARE L. II. c. 17.
(d)EUSTACH t. 11. f. 4.
(e) Waͤre von keinem genannt SPIGELIUS L. VIII. c. 12 p. 234. t. 8. f. 1. So auch RIOLANUS p. 748. und andre.
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[681[697]/0717]
I. Abſchn. Jhr Bau.
Darmfelle eine Scheide bekoͤmmt, indem ſie mit ihrem
ganzen uͤbrigen Theile, auſſer dem Sakke deſſelben, liegt (n).
Es erſcheinen auch noch andre blinde, und unregel-
maͤßige Rizzen an der rechten Leber, und dieſe laufen ge-
meiniglich uͤberzwerch (o). Man mus ſich aber erinnern,
daß die horizontale Furche an einer Leber, welche man in
ihrer Lage laͤſt, nicht zu Geſichte komme, und daß es
an der Leber keine offenſtehende Thaͤler giebt: ſondern,
daß ſich gleichſam die einander gegen uͤber liegende Ufer
der Leberfurchen, einander beruͤhren, und daß dieſe Ufer
die gleichſam zwiſchen inne liegende Fluͤſſe ganz und gar
verbergen.
§. 8.
Die Laͤppchen.
Wir beſchreiben hier, das hintere und vordere Laͤpp-
chen, und einige umherſchweifende. Der hintere beruͤm-
te Lappen iſt vielleicht von dem Verfaſſer der Hippo-
kratiſchen Werke (a), oder wenigſtens doch vom Ve-
ſal (b) und Jakob Silvius (c) erwaͤnt, und vom Eu-
ſtach abgezeichnet (d), doch aber nicht richtig genung
vom Spigel benannt worden (e).
Es faͤngt ſich dieſer Lappen von dem hintern Rande
der Leber an, unter dem Stamme der Holader, wo er
einfach und breit iſt. Er ſtuͤzzt ſich an dieſem Orte auf
die Wirbelbeine, zwiſchen der Holader und dem Schlun-
de.
(n)
KAAUW n. 607.
(o) MORGAGN. VESAL. I. c.
BERTRANDI p. 11. MALPIGHI
c. 2.
(a) peri anat. Sect. 6. er nennt
auch zwo Hervorragungen; ſo zwei
kleine Lappen am parte ſima SYLV.
calumn. 26
(b) Vorragendes Stuͤkkchen am
Urſprunge der Holader VESAL.
p. 620.
(c)
ein ganz klein Laͤppchen am
Ausgange der Pforte. Varior.
corp. diſſ. p. 71. Aus ihm PARE
L. II. c. 17.
(d) EUSTACH t. 11. f. 4.
(e) Waͤre von keinem genannt
SPIGELIUS L. VIII. c. 12 p. 234.
t. 8. f. 1. So auch RIOLANUS
p. 748. und andre.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 681[697]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/717>, abgerufen am 22.11.2024.
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