vereinigt läuft, zwischen den Membranen des Darms, nicht völlig einen Zoll lang eingeschlossen.
Man hat bisweilen zwo Mündungen, und einen zweitheiligen Gang (d) gefunden, doch dergleichen ist mir niemals zu Gesichte gekommen.
An vielen Fischen öffnet er sich in den Magen (e), oder wenigstens doch zunächst unter dem Magen (f), wel- ches auch bisweilen, wenn man den Schriftstellern trauen darf, im Menschen Statt findet (g).
Daß er sich in den Grimmdarm geendigt habe (g*), oder der Richtung von der Leber zu den Nieren gefolget sei (g**), ist bei der sorgfältigen Untersuchung der Neu- ern nicht bestätigt worden.
Es haben die Gallengänge eine besondre Natur, wenn nicht die Saamenbläschen mit ihnen etwas gemein hätten. Es besteht nämlich ihre gespannte äusserliche Membran aus einem starken und dikken Fadengewebe (h).
Auf dieselbige folgt ein loses Fadengewebe, welches sich aufblasen läst, und worinnen die Schlagadergefässe herumkriechen (i): auf dieses eine Nervenhaut, über wel- che die zottige gezogen ist; beide sind eine Fortsezzung aus dem Gedärme, und es hat dieselbe eine schöne Zeich-
nung
(d)[Spaltenumbruch]ORIBAS p. 11. JASOLIN Er habe es oft gefunden VATER de duert. p. 25. BARTHOLIN p. 153. BLAS part. IV. obs. 11. Von allen Seiten ein doppelter Leber- gang BARTHOLIN anat. p. 153. zween hat der Straus DUVERN. II. p. 543. gespalten im Afrikani- schen Huhne STENON gland f. 40.
(e) Jm Aale CALDESI. t. 5. f. 11. im Karpfen PETIT Conf. L. XIX. p. 308.
(f) Affen PARIS Stachelthier Iid. Kaninchen HARTMANN de bile Jgel ib der eine porus des Etraussens DUVERNEY T. II. [Spaltenumbruch]
p. 547. Zwei im Papagai COL- LINS t. 23. Schwerdtfisch HART- MANN.
(g) Jn den Pförtner GALEN art. m[verlorenes Material - 2 Zeichen fehlen]ic. p. 80. Conf. L. XIX. p. 308. 300 Einen Zoll vom Pfört- ner BIDLEY obs. p. 220. GIE- RING Select Francf. T. III. p. 359.
(g*)BARTHOLINUS ex SE- VERINO p. 155.
(g**)MARCHET ex Journ. Sav. 1682. n. 15.
(h) Dikker, als an der Pfort- aden BARTHOL. 332.
(i)LOQUET. n. 14.
Die Leber. XXIII. Buch.
vereinigt laͤuft, zwiſchen den Membranen des Darms, nicht voͤllig einen Zoll lang eingeſchloſſen.
Man hat bisweilen zwo Muͤndungen, und einen zweitheiligen Gang (d) gefunden, doch dergleichen iſt mir niemals zu Geſichte gekommen.
An vielen Fiſchen oͤffnet er ſich in den Magen (e), oder wenigſtens doch zunaͤchſt unter dem Magen (f), wel- ches auch bisweilen, wenn man den Schriftſtellern trauen darf, im Menſchen Statt findet (g).
Daß er ſich in den Grimmdarm geendigt habe (g*), oder der Richtung von der Leber zu den Nieren gefolget ſei (g**), iſt bei der ſorgfaͤltigen Unterſuchung der Neu- ern nicht beſtaͤtigt worden.
Es haben die Gallengaͤnge eine beſondre Natur, wenn nicht die Saamenblaͤschen mit ihnen etwas gemein haͤtten. Es beſteht naͤmlich ihre geſpannte aͤuſſerliche Membran aus einem ſtarken und dikken Fadengewebe (h).
Auf dieſelbige folgt ein loſes Fadengewebe, welches ſich aufblaſen laͤſt, und worinnen die Schlagadergefaͤſſe herumkriechen (i): auf dieſes eine Nervenhaut, uͤber wel- che die zottige gezogen iſt; beide ſind eine Fortſezzung aus dem Gedaͤrme, und es hat dieſelbe eine ſchoͤne Zeich-
nung
(d)[Spaltenumbruch]ORIBAS p. 11. JASOLIN Er habe es oft gefunden VATER de duert. p. 25. BARTHOLIN p. 153. BLAS part. IV. obſ. 11. Von allen Seiten ein doppelter Leber- gang BARTHOLIN anat. p. 153. zween hat der Straus DUVERN. II. p. 543. geſpalten im Afrikani- ſchen Huhne STENON gland f. 40.
(e) Jm Aale CALDESI. t. 5. f. 11. im Karpfen PETIT Conf. L. XIX. p. 308.
(f) Affen PARIS Stachelthier Iid. Kaninchen HARTMANN de bile Jgel ib der eine porus des Etrauſſens DUVERNEY T. II. [Spaltenumbruch]
p. 547. Zwei im Papagai COL- LINS t. 23. Schwerdtfiſch HART- MANN.
(g) Jn den Pfoͤrtner GALEN art. m[verlorenes Material – 2 Zeichen fehlen]ic. p. 80. Conf. L. XIX. p. 308. 300 Einen Zoll vom Pfoͤrt- ner BIDLEY obſ. p. 220. GIE- RING Select Francf. T. III. p. 359.
(g*)BARTHOLINUS ex SE- VERINO p. 155.
(g**)MARCHET ex Journ. Sav. 1682. n. 15.
(h) Dikker, als an der Pfort- aden BARTHOL. 332.
(i)LOQUET. n. 14.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0770"n="734[750]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Leber. <hirendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
vereinigt laͤuft, zwiſchen den Membranen des Darms,<lb/>
nicht voͤllig einen Zoll lang eingeſchloſſen.</p><lb/><p>Man hat bisweilen zwo Muͤndungen, und einen<lb/>
zweitheiligen Gang <noteplace="foot"n="(d)"><cb/><hirendition="#aq">ORIBAS p. 11. JASOLIN</hi><lb/>
Er habe es oft gefunden <hirendition="#aq">VATER<lb/>
de duert. p. 25. BARTHOLIN p.<lb/>
153. BLAS part. IV. obſ.</hi> 11. Von<lb/>
allen Seiten ein doppelter Leber-<lb/>
gang <hirendition="#aq">BARTHOLIN anat. p.</hi> 153.<lb/>
zween hat der Straus <hirendition="#aq">DUVERN.<lb/>
II. p.</hi> 543. geſpalten im Afrikani-<lb/>ſchen Huhne <hirendition="#aq">STENON gland f.</hi> 40.</note> gefunden, doch dergleichen iſt<lb/>
mir niemals zu Geſichte gekommen.</p><lb/><p>An vielen Fiſchen oͤffnet er ſich in den Magen <noteplace="foot"n="(e)">Jm Aale <hirendition="#aq">CALDESI. t. 5. f.</hi><lb/>
11. im Karpfen <hirendition="#aq">PETIT Conf. L.<lb/>
XIX. p.</hi> 308.</note>,<lb/>
oder wenigſtens doch zunaͤchſt unter dem Magen <noteplace="foot"n="(f)">Affen <hirendition="#aq">PARIS</hi> Stachelthier<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Iid.</hi></hi> Kaninchen <hirendition="#aq"><hirendition="#g">HARTMANN</hi><lb/>
de bile</hi> Jgel <hirendition="#aq">ib</hi> der eine <hirendition="#aq">porus</hi> des<lb/>
Etrauſſens <hirendition="#aq"><hirendition="#g">DUVERNEY</hi> T. II.<lb/><cb/>
p.</hi> 547. Zwei im Papagai <hirendition="#aq">COL-<lb/>
LINS t.</hi> 23. Schwerdtfiſch <hirendition="#aq">HART-<lb/>
MANN.</hi></note>, wel-<lb/>
ches auch bisweilen, wenn man den Schriftſtellern trauen<lb/>
darf, im Menſchen Statt findet <noteplace="foot"n="(g)">Jn den Pfoͤrtner <hirendition="#aq">GALEN<lb/>
art. m<gapreason="lost"unit="chars"quantity="2"/>ic. p. 80. Conf. L. XIX.<lb/>
p.</hi> 308. 300 Einen Zoll vom Pfoͤrt-<lb/>
ner <hirendition="#aq">BIDLEY obſ. p. 220. GIE-<lb/>
RING Select Francf. T. III. p.</hi> 359.</note>.</p><lb/><p>Daß er ſich in den Grimmdarm geendigt habe <noteplace="foot"n="(g*)"><hirendition="#aq">BARTHOLINUS ex SE-<lb/>
VERINO p.</hi> 155.</note>,<lb/>
oder der Richtung von der Leber zu den Nieren gefolget<lb/>ſei <noteplace="foot"n="(g**)"><hirendition="#aq">MARCHET ex Journ. Sav.<lb/>
1682. n.</hi> 15.</note>, iſt bei der ſorgfaͤltigen Unterſuchung der Neu-<lb/>
ern nicht beſtaͤtigt worden.</p><lb/><p>Es haben die Gallengaͤnge eine beſondre Natur,<lb/>
wenn nicht die Saamenblaͤschen mit ihnen etwas gemein<lb/>
haͤtten. Es beſteht naͤmlich ihre geſpannte aͤuſſerliche<lb/>
Membran aus einem ſtarken und dikken Fadengewebe <noteplace="foot"n="(h)">Dikker, als an der Pfort-<lb/>
aden <hirendition="#aq">BARTHOL.</hi> 332.</note>.</p><lb/><p>Auf dieſelbige folgt ein loſes Fadengewebe, welches<lb/>ſich aufblaſen laͤſt, und worinnen die Schlagadergefaͤſſe<lb/>
herumkriechen <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">LOQUET. n.</hi> 14.</note>: auf dieſes eine Nervenhaut, uͤber wel-<lb/>
che die zottige gezogen iſt; beide ſind eine Fortſezzung aus<lb/>
dem Gedaͤrme, und es hat dieſelbe eine ſchoͤne Zeich-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nung</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[734[750]/0770]
Die Leber. XXIII. Buch.
vereinigt laͤuft, zwiſchen den Membranen des Darms,
nicht voͤllig einen Zoll lang eingeſchloſſen.
Man hat bisweilen zwo Muͤndungen, und einen
zweitheiligen Gang (d) gefunden, doch dergleichen iſt
mir niemals zu Geſichte gekommen.
An vielen Fiſchen oͤffnet er ſich in den Magen (e),
oder wenigſtens doch zunaͤchſt unter dem Magen (f), wel-
ches auch bisweilen, wenn man den Schriftſtellern trauen
darf, im Menſchen Statt findet (g).
Daß er ſich in den Grimmdarm geendigt habe (g*),
oder der Richtung von der Leber zu den Nieren gefolget
ſei (g**), iſt bei der ſorgfaͤltigen Unterſuchung der Neu-
ern nicht beſtaͤtigt worden.
Es haben die Gallengaͤnge eine beſondre Natur,
wenn nicht die Saamenblaͤschen mit ihnen etwas gemein
haͤtten. Es beſteht naͤmlich ihre geſpannte aͤuſſerliche
Membran aus einem ſtarken und dikken Fadengewebe (h).
Auf dieſelbige folgt ein loſes Fadengewebe, welches
ſich aufblaſen laͤſt, und worinnen die Schlagadergefaͤſſe
herumkriechen (i): auf dieſes eine Nervenhaut, uͤber wel-
che die zottige gezogen iſt; beide ſind eine Fortſezzung aus
dem Gedaͤrme, und es hat dieſelbe eine ſchoͤne Zeich-
nung
(d)
ORIBAS p. 11. JASOLIN
Er habe es oft gefunden VATER
de duert. p. 25. BARTHOLIN p.
153. BLAS part. IV. obſ. 11. Von
allen Seiten ein doppelter Leber-
gang BARTHOLIN anat. p. 153.
zween hat der Straus DUVERN.
II. p. 543. geſpalten im Afrikani-
ſchen Huhne STENON gland f. 40.
(e) Jm Aale CALDESI. t. 5. f.
11. im Karpfen PETIT Conf. L.
XIX. p. 308.
(f) Affen PARIS Stachelthier
Iid. Kaninchen HARTMANN
de bile Jgel ib der eine porus des
Etrauſſens DUVERNEY T. II.
p. 547. Zwei im Papagai COL-
LINS t. 23. Schwerdtfiſch HART-
MANN.
(g) Jn den Pfoͤrtner GALEN
art. m__ic. p. 80. Conf. L. XIX.
p. 308. 300 Einen Zoll vom Pfoͤrt-
ner BIDLEY obſ. p. 220. GIE-
RING Select Francf. T. III. p. 359.
(g*) BARTHOLINUS ex SE-
VERINO p. 155.
(g**) MARCHET ex Journ. Sav.
1682. n. 15.
(h) Dikker, als an der Pfort-
aden BARTHOL. 332.
(i) LOQUET. n. 14.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 734[750]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/770>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.