nung von zarten Erhöhungen (k), die sich nach allerhand Wendungen durch einander schlingen, und zwischen sich Gruben und kleine Tiefen (l) machen, worinnen einige Beschreiber Holgänge gesehen haben wollen (m). Jch habe in dem Lebergange keine Klappe gesehen (n).
Jhr mus kelhaftes Wesen zeigt sich nicht deutlich; sie zeigen gegen die Gifte einige (o), und gegen die Schneide des Eisens keine (p) Reizbarkeit, und keine bestimmte Bewegung. Doch haben berümte Männer an Thieren bemerkt (q), daß dadurch die Galle weiter getrieben (r) und bei den Ochsen Bewegungsfasern, und ein inwendig Aufnehmen statt habe (s), dergleichen sich aber ohne eine peristaltische Bewegung (t) nicht gedenken läst.
Dergleichen Gang läst sich sehr ausdehnen, und er dehnt sich wirklich zu einem grossen Umsange (u) aus, daß ein Finger (w), und so gar der Daumen hinein geht (x), ja er ist bisweilen breiter, und so gar doppelt so gros (y), als die Pfortader gefunden worden (z).
Man kann glauben, daß er wegen der heftigen Schmerzen, welche Kranke ausstehen, bei denen ein et- was grosser Gallenstein durch diesen Gang ins Gedärme fortgerükkt wird, eine scharfe Empfindlichkeit besizzen
müs-
(k)[Spaltenumbruch]BIANCHI tab. 5. tab. 7. f. 1. add. MORGAGN. Epist. I. n. 52.
(l)BERTRANDI p. 28.
(m)Journ. Say. 1688 n. 24. BIANCHI ic cit. MALPIGHI de liene p. 120. HUBER Phil. trans. n. 492. COURTIAL DUVERNEY II. p. 219. So glaubet es zu sein LOQUET n. 15. Es läugnet es BERTRANDI p. 25.
(n) Viele nennet JUSTUS VE- STI obs. 1. im Lebergang. Es läugnet PLEMP. fundam. p. 132.
(o)ZIMMERMANN p. 46. Exp. nostr. in oper. minor. I. n. 266.
(p) Queerfasern hat GLISSON p. 134.
(q)[Spaltenumbruch]FOELIX Exp. 6.
(r) Jn der Taube FANTON diss. anat. p. 262.
(s)LOQUET n. 15.
(t)BLAS L. II. obs. 3. MEKERN obs.
(u)BOEHMERN praef. ad obs. fascic. p. 18. du HAMEL p. 264.
(w)Phil trans. n. 282. im Gelb- süchtigen MORG. Sed. II. p. 187. zweimal breitet, als sonst PET- ZOLD cholel.
(x)BIANCHI tab. 6.
(y)JENTY Course of anato- my T. II. p. 129.
(z)LOQUET n. 15. zu einem Sakk erweitert Opusc. Bonon. T. IV. p. 35.
I. Abſchn. Jhr Bau.
nung von zarten Erhoͤhungen (k), die ſich nach allerhand Wendungen durch einander ſchlingen, und zwiſchen ſich Gruben und kleine Tiefen (l) machen, worinnen einige Beſchreiber Holgaͤnge geſehen haben wollen (m). Jch habe in dem Lebergange keine Klappe geſehen (n).
Jhr muſ kelhaftes Weſen zeigt ſich nicht deutlich; ſie zeigen gegen die Gifte einige (o), und gegen die Schneide des Eiſens keine (p) Reizbarkeit, und keine beſtimmte Bewegung. Doch haben beruͤmte Maͤnner an Thieren bemerkt (q), daß dadurch die Galle weiter getrieben (r) und bei den Ochſen Bewegungsfaſern, und ein inwendig Aufnehmen ſtatt habe (s), dergleichen ſich aber ohne eine periſtaltiſche Bewegung (t) nicht gedenken laͤſt.
Dergleichen Gang laͤſt ſich ſehr ausdehnen, und er dehnt ſich wirklich zu einem groſſen Umſange (u) aus, daß ein Finger (w), und ſo gar der Daumen hinein geht (x), ja er iſt bisweilen breiter, und ſo gar doppelt ſo gros (y), als die Pfortader gefunden worden (z).
Man kann glauben, daß er wegen der heftigen Schmerzen, welche Kranke ausſtehen, bei denen ein et- was groſſer Gallenſtein durch dieſen Gang ins Gedaͤrme fortgeruͤkkt wird, eine ſcharfe Empfindlichkeit beſizzen
muͤſ-
(k)[Spaltenumbruch]BIANCHI tab. 5. tab. 7. f. 1. add. MORGAGN. Epiſt. I. n. 52.
(l)BERTRANDI p. 28.
(m)Journ. Say. 1688 n. 24. BIANCHI ic cit. MALPIGHI de liene p. 120. HUBER Phil. tranſ. n. 492. COURTIAL DUVERNEY II. p. 219. So glaubet es zu ſein LOQUET n. 15. Es laͤugnet es BERTRANDI p. 25.
(n) Viele nennet JUSTUS VE- STI obſ. 1. im Lebergang. Es laͤugnet PLEMP. fundam. p. 132.
(o)ZIMMERMANN p. 46. Exp. noſtr. in oper. minor. I. n. 266.
(p) Queerfaſern hat GLISSON p. 134.
(q)[Spaltenumbruch]FOELIX Exp. 6.
(r) Jn der Taube FANTON diſſ. anat. p. 262.
(s)LOQUET n. 15.
(t)BLAS L. II. obſ. 3. MEKERN obſ.
(u)BOEHMERN præf. ad obſ. faſcic. p. 18. du HAMEL p. 264.
(w)Phil tranſ. n. 282. im Gelb- ſuͤchtigen MORG. Sed. II. p. 187. zweimal breitet, als ſonſt PET- ZOLD cholel.
(x)BIANCHI tab. 6.
(y)JENTY Courſe of anato- my T. II. p. 129.
(z)LOQUET n. 15. zu einem Sakk erweitert Opuſc. Bonon. T. IV. p. 35.
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[735[751]/0771]
I. Abſchn. Jhr Bau.
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Gruben und kleine Tiefen (l) machen, worinnen einige
Beſchreiber Holgaͤnge geſehen haben wollen (m). Jch
habe in dem Lebergange keine Klappe geſehen (n).
Jhr muſ kelhaftes Weſen zeigt ſich nicht deutlich;
ſie zeigen gegen die Gifte einige (o), und gegen die
Schneide des Eiſens keine (p) Reizbarkeit, und keine
beſtimmte Bewegung. Doch haben beruͤmte Maͤnner
an Thieren bemerkt (q), daß dadurch die Galle weiter
getrieben (r) und bei den Ochſen Bewegungsfaſern, und
ein inwendig Aufnehmen ſtatt habe (s), dergleichen ſich aber
ohne eine periſtaltiſche Bewegung (t) nicht gedenken laͤſt.
Dergleichen Gang laͤſt ſich ſehr ausdehnen, und er
dehnt ſich wirklich zu einem groſſen Umſange (u) aus,
daß ein Finger (w), und ſo gar der Daumen hinein
geht (x), ja er iſt bisweilen breiter, und ſo gar doppelt
ſo gros (y), als die Pfortader gefunden worden (z).
Man kann glauben, daß er wegen der heftigen
Schmerzen, welche Kranke ausſtehen, bei denen ein et-
was groſſer Gallenſtein durch dieſen Gang ins Gedaͤrme
fortgeruͤkkt wird, eine ſcharfe Empfindlichkeit beſizzen
muͤſ-
(k)
BIANCHI tab. 5. tab. 7.
f. 1. add. MORGAGN. Epiſt. I.
n. 52.
(l) BERTRANDI p. 28.
(m) Journ. Say. 1688 n. 24.
BIANCHI ic cit. MALPIGHI de
liene p. 120. HUBER Phil. tranſ.
n. 492. COURTIAL DUVERNEY
II. p. 219. So glaubet es zu ſein
LOQUET n. 15.
Es laͤugnet es BERTRANDI p. 25.
(n) Viele nennet JUSTUS VE-
STI obſ. 1. im Lebergang. Es
laͤugnet PLEMP. fundam. p. 132.
(o) ZIMMERMANN p. 46. Exp.
noſtr. in oper. minor. I. n. 266.
(p) Queerfaſern hat GLISSON
p. 134.
(q)
FOELIX Exp. 6.
(r) Jn der Taube FANTON
diſſ. anat. p. 262.
(s) LOQUET n. 15.
(t) BLAS L. II. obſ. 3. MEKERN
obſ.
(u) BOEHMERN præf. ad obſ.
faſcic. p. 18. du HAMEL p. 264.
(w) Phil tranſ. n. 282. im Gelb-
ſuͤchtigen MORG. Sed. II. p. 187.
zweimal breitet, als ſonſt PET-
ZOLD cholel.
(x) BIANCHI tab. 6.
(y) JENTY Courſe of anato-
my T. II. p. 129.
(z) LOQUET n. 15. zu einem
Sakk erweitert Opuſc. Bonon. T.
IV. p. 35.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 735[751]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/771>, abgerufen am 22.11.2024.
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