Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Leber. XXIII. Buch.
§. 22.
Die Lebernerven.

Diese gehen in ziemlicher Anzal (a) von dem achten
Paare, und von dem grossen mitleidenden Nerven in
Verbindung, zur Leber.

Von jenem laufen einige, unter den Vordernerven (b)
mit der Bauch und Leberschlagader, zur Nabelgrube, zur
Queerfurche, zur rechten Leber, und zur Gallenblase fort.

Andre von den Hinternerven streichen theils hinter
der Pfortader (c), theils vor derselben zur Queerfurche,
zum ungenannten Lappen, zum rechten Lappen, zur Gal-
lenblase, und zum Spigelschen Lappen.

Die linke Nerven (d), welche von dem vordern Ge-
flechte des Magens ihren Ursprung bekommen, wandern
über das kleine Nezz und den Graben des Blutadergan-
ges zu dem Lappen der linken Seite, vereinigen sich aber
doch auch mit den vorigen.

Wie wohl nun die Leber Nerven hat, welche sich
mit der Scheide der Lebergefässe des Glissonius durch
einander flechten (e), den Aesten der Pfortader zum Ge-
folge dienen (f), und ebenfalls in das Jnnerste dieses
Eingeweides herab steigen (g), so scheinet doch die Leber,
weil sie nur klein sind, in den Versuchen mit lebendigen
Thieren (h) kaum etwas zu fülen, und eben dieses gilt
auch von verwundeten Menschen (i), und von den Krank-

hei-
(a) [Spaltenumbruch] Sehr kleine GALEN util.
part. L. XIV. c.
17.
(b) L. X. p. 237. 263.
(c) Ibid.
(d) L. II. p. 236. 263. BERT-
RANDI p.
35.
(e) Conf. BERTRANDI p. 36.
WINSLOW n. 111. n. 406. CAL-
DAN. Lettr. III. p.
9.
(g) WINSLOW ibid.
(h) [Spaltenumbruch] Unsere Versuche stehen in
oper. minor. 120. 121. 122. 123.
gleichstimmig ist. JAUSSERAND
auch wegen der äussern Haut LOR-
RY Journ. de med. p.
756.
(i) MULLER biga obs. chir.
p.
19. hat überhaupt keine Empfin-
dung la MOTTE Chir. compl,
obs.
59.
Die Leber. XXIII. Buch.
§. 22.
Die Lebernerven.

Dieſe gehen in ziemlicher Anzal (a) von dem achten
Paare, und von dem groſſen mitleidenden Nerven in
Verbindung, zur Leber.

Von jenem laufen einige, unter den Vordernerven (b)
mit der Bauch und Leberſchlagader, zur Nabelgrube, zur
Queerfurche, zur rechten Leber, und zur Gallenblaſe fort.

Andre von den Hinternerven ſtreichen theils hinter
der Pfortader (c), theils vor derſelben zur Queerfurche,
zum ungenannten Lappen, zum rechten Lappen, zur Gal-
lenblaſe, und zum Spigelſchen Lappen.

Die linke Nerven (d), welche von dem vordern Ge-
flechte des Magens ihren Urſprung bekommen, wandern
uͤber das kleine Nezz und den Graben des Blutadergan-
ges zu dem Lappen der linken Seite, vereinigen ſich aber
doch auch mit den vorigen.

Wie wohl nun die Leber Nerven hat, welche ſich
mit der Scheide der Lebergefaͤſſe des Gliſſonius durch
einander flechten (e), den Aeſten der Pfortader zum Ge-
folge dienen (f), und ebenfalls in das Jnnerſte dieſes
Eingeweides herab ſteigen (g), ſo ſcheinet doch die Leber,
weil ſie nur klein ſind, in den Verſuchen mit lebendigen
Thieren (h) kaum etwas zu fuͤlen, und eben dieſes gilt
auch von verwundeten Menſchen (i), und von den Krank-

hei-
(a) [Spaltenumbruch] Sehr kleine GALEN util.
part. L. XIV. c.
17.
(b) L. X. p. 237. 263.
(c) Ibid.
(d) L. II. p. 236. 263. BERT-
RANDI p.
35.
(e) Conf. BERTRANDI p. 36.
WINSLOW n. 111. n. 406. CAL-
DAN. Lettr. III. p.
9.
(g) WINSLOW ibid.
(h) [Spaltenumbruch] Unſere Verſuche ſtehen in
oper. minor. 120. 121. 122. 123.
gleichſtimmig iſt. JAUSSERAND
auch wegen der aͤuſſern Haut LOR-
RY Journ. de med. p.
756.
(i) MULLER biga obſ. chir.
p.
19. hat uͤberhaupt keine Empfin-
dung la MOTTE Chir. compl,
obſ.
59.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0776" n="740[756]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Leber. <hi rendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Lebernerven.</hi></hi></head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e gehen in ziemlicher Anzal <note place="foot" n="(a)"><cb/>
Sehr kleine <hi rendition="#aq">GALEN util.<lb/>
part. L. XIV. c.</hi> 17.</note> von dem achten<lb/>
Paare, und von dem gro&#x017F;&#x017F;en mitleidenden Nerven in<lb/>
Verbindung, zur Leber.</p><lb/>
            <p>Von jenem laufen einige, unter den Vordernerven <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">L. X. p.</hi> 237. 263.</note><lb/>
mit der Bauch und Leber&#x017F;chlagader, zur Nabelgrube, zur<lb/>
Queerfurche, zur rechten Leber, und zur Gallenbla&#x017F;e fort.</p><lb/>
            <p>Andre von den Hinternerven &#x017F;treichen theils hinter<lb/>
der Pfortader <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note>, theils vor der&#x017F;elben zur Queerfurche,<lb/>
zum ungenannten Lappen, zum rechten Lappen, zur Gal-<lb/>
lenbla&#x017F;e, und zum <hi rendition="#fr">Spigel&#x017F;chen</hi> Lappen.</p><lb/>
            <p>Die linke Nerven <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">L. II. p. 236. 263. BERT-<lb/>
RANDI p.</hi> 35.</note>, welche von dem vordern Ge-<lb/>
flechte des Magens ihren Ur&#x017F;prung bekommen, wandern<lb/>
u&#x0364;ber das kleine Nezz und den Graben des Blutadergan-<lb/>
ges zu dem Lappen der linken Seite, vereinigen &#x017F;ich aber<lb/>
doch auch mit den vorigen.</p><lb/>
            <p>Wie wohl nun die Leber Nerven hat, welche &#x017F;ich<lb/>
mit der Scheide der Lebergefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des <hi rendition="#fr">Gli&#x017F;&#x017F;onius</hi> durch<lb/>
einander flechten <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Conf. BERTRANDI p. 36.<lb/>
WINSLOW n. 111. n. 406. CAL-<lb/>
DAN. Lettr. III. p.</hi> 9.</note>, den Ae&#x017F;ten der Pfortader zum Ge-<lb/>
folge dienen (f), und ebenfalls in das Jnner&#x017F;te die&#x017F;es<lb/>
Eingeweides herab &#x017F;teigen <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">WINSLOW ibid.</hi></note>, &#x017F;o &#x017F;cheinet doch die Leber,<lb/>
weil &#x017F;ie nur klein &#x017F;ind, in den Ver&#x017F;uchen mit lebendigen<lb/>
Thieren <note place="foot" n="(h)"><cb/>
Un&#x017F;ere Ver&#x017F;uche &#x017F;tehen in<lb/><hi rendition="#aq">oper. minor.</hi> 120. 121. 122. 123.<lb/>
gleich&#x017F;timmig i&#x017F;t. <hi rendition="#aq">JAUSSERAND</hi><lb/>
auch wegen der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Haut <hi rendition="#aq">LOR-<lb/>
RY Journ. de med. p.</hi> 756.</note> kaum etwas zu fu&#x0364;len, und eben die&#x017F;es gilt<lb/>
auch von verwundeten Men&#x017F;chen <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MULLER</hi> biga ob&#x017F;. chir.<lb/>
p.</hi> 19. hat u&#x0364;berhaupt keine Empfin-<lb/>
dung <hi rendition="#aq">la <hi rendition="#g">MOTTE</hi> Chir. compl,<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 59.</note>, und von den Krank-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hei-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[740[756]/0776] Die Leber. XXIII. Buch. §. 22. Die Lebernerven. Dieſe gehen in ziemlicher Anzal (a) von dem achten Paare, und von dem groſſen mitleidenden Nerven in Verbindung, zur Leber. Von jenem laufen einige, unter den Vordernerven (b) mit der Bauch und Leberſchlagader, zur Nabelgrube, zur Queerfurche, zur rechten Leber, und zur Gallenblaſe fort. Andre von den Hinternerven ſtreichen theils hinter der Pfortader (c), theils vor derſelben zur Queerfurche, zum ungenannten Lappen, zum rechten Lappen, zur Gal- lenblaſe, und zum Spigelſchen Lappen. Die linke Nerven (d), welche von dem vordern Ge- flechte des Magens ihren Urſprung bekommen, wandern uͤber das kleine Nezz und den Graben des Blutadergan- ges zu dem Lappen der linken Seite, vereinigen ſich aber doch auch mit den vorigen. Wie wohl nun die Leber Nerven hat, welche ſich mit der Scheide der Lebergefaͤſſe des Gliſſonius durch einander flechten (e), den Aeſten der Pfortader zum Ge- folge dienen (f), und ebenfalls in das Jnnerſte dieſes Eingeweides herab ſteigen (g), ſo ſcheinet doch die Leber, weil ſie nur klein ſind, in den Verſuchen mit lebendigen Thieren (h) kaum etwas zu fuͤlen, und eben dieſes gilt auch von verwundeten Menſchen (i), und von den Krank- hei- (a) Sehr kleine GALEN util. part. L. XIV. c. 17. (b) L. X. p. 237. 263. (c) Ibid. (d) L. II. p. 236. 263. BERT- RANDI p. 35. (e) Conf. BERTRANDI p. 36. WINSLOW n. 111. n. 406. CAL- DAN. Lettr. III. p. 9. (g) WINSLOW ibid. (h) Unſere Verſuche ſtehen in oper. minor. 120. 121. 122. 123. gleichſtimmig iſt. JAUSSERAND auch wegen der aͤuſſern Haut LOR- RY Journ. de med. p. 756. (i) MULLER biga obſ. chir. p. 19. hat uͤberhaupt keine Empfin- dung la MOTTE Chir. compl, obſ. 59.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/776
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 740[756]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/776>, abgerufen am 22.11.2024.