heiten (k), wo, ohne daß es der Kranke, oder der Arzt weis, oft ein verstekktes Geschwür die Leber verzert.
Daß ein Mensch von einem einzigen Stiche, den man in der Gegend des obern Magenmundes bekömmt, so gleich zu Boden geworfen wird, läst sich auf die Rech- nung der Nerven schreiben (l).
§. 23. Der Bau der Leber. Die äusserste Haut.
Es rührt die gemeine Haut der Leber vom Darm- felle (a) her, und sie richtet sich auch nach der Beschaf- fenheit desselben, ist ebenfalls weis, mit kleinen Gefässen bemalt, feste, ohne deutliche Fasern, und zeiget allent- halben eine Glätte. Von der Leber, zu der sie durch die Bänder geht, trennt sie sich in der Queergrube, und in der Grube des Blutaderganges, und sie macht das kleine Nezz aus (c). Sie wirft sich auch in der eiförmi- gen Grube über die Gallenblase, schliest selbige in sich, und dieses verrichtet sie an derjenigen Stelle, wo sich an dem Grunde dieser Grube keine äusserste Lebermembran und zwischen den zweyen Blättern des Schwebebandes keine dergleichen Haut befindet, und wo sich das Nezze von der Leber scheidet.
Es zeigt sich an ihrer innern Fläche, wo sie sich ge- gen dieses Eingeweide selbst hinkehrt, aller Orten ein Fa- dengewebe, welches mit dem Wesen des Darmfelles ei- nerlei Beschaffenheit hat, zart, mager, und kurz ist, und an diesem Gewebe bilden die Gefässe der Oberfläche der Leber (d) ein Nezzwerk vermittelst dessen die äusserste (b)
Mem-
(k)[Spaltenumbruch]BOERHAAVE morb. nerv. p. 496. ein stumpf Gefül VAL- CARENGHI Med. rat. p. 31. eine geringe Empfindung bei einem sehr grossen Leberabcesse. ROLFINK de hep.
(l)[Spaltenumbruch]Art. de faire les rapports. nouv. ed. p. 591.
(a)p. 350.
(c)p. 365. seqq.
(d)p. 475.
(b)Ibid. & seqq.
B b b 3
I. Abſchn. Jhr Bau.
heiten (k), wo, ohne daß es der Kranke, oder der Arzt weis, oft ein verſtekktes Geſchwuͤr die Leber verzert.
Daß ein Menſch von einem einzigen Stiche, den man in der Gegend des obern Magenmundes bekoͤmmt, ſo gleich zu Boden geworfen wird, laͤſt ſich auf die Rech- nung der Nerven ſchreiben (l).
§. 23. Der Bau der Leber. Die aͤuſſerſte Haut.
Es ruͤhrt die gemeine Haut der Leber vom Darm- felle (a) her, und ſie richtet ſich auch nach der Beſchaf- fenheit deſſelben, iſt ebenfalls weis, mit kleinen Gefaͤſſen bemalt, feſte, ohne deutliche Faſern, und zeiget allent- halben eine Glaͤtte. Von der Leber, zu der ſie durch die Baͤnder geht, trennt ſie ſich in der Queergrube, und in der Grube des Blutaderganges, und ſie macht das kleine Nezz aus (c). Sie wirft ſich auch in der eifoͤrmi- gen Grube uͤber die Gallenblaſe, ſchlieſt ſelbige in ſich, und dieſes verrichtet ſie an derjenigen Stelle, wo ſich an dem Grunde dieſer Grube keine aͤuſſerſte Lebermembran und zwiſchen den zweyen Blaͤttern des Schwebebandes keine dergleichen Haut befindet, und wo ſich das Nezze von der Leber ſcheidet.
Es zeigt ſich an ihrer innern Flaͤche, wo ſie ſich ge- gen dieſes Eingeweide ſelbſt hinkehrt, aller Orten ein Fa- dengewebe, welches mit dem Weſen des Darmfelles ei- nerlei Beſchaffenheit hat, zart, mager, und kurz iſt, und an dieſem Gewebe bilden die Gefaͤſſe der Oberflaͤche der Leber (d) ein Nezzwerk vermittelſt deſſen die aͤuſſerſte (b)
Mem-
(k)[Spaltenumbruch]BOERHAAVE morb. nerv. p. 496. ein ſtumpf Gefuͤl VAL- CARENGHI Med. rat. p. 31. eine geringe Empfindung bei einem ſehr groſſen Leberabceſſe. ROLFINK de hep.
(l)[Spaltenumbruch]Art. de faire les rapports. nouv. ed. p. 591.
(a)p. 350.
(c)p. 365. ſeqq.
(d)p. 475.
(b)Ibid. & ſeqq.
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[741[757]/0777]
I. Abſchn. Jhr Bau.
heiten (k), wo, ohne daß es der Kranke, oder der Arzt
weis, oft ein verſtekktes Geſchwuͤr die Leber verzert.
Daß ein Menſch von einem einzigen Stiche, den
man in der Gegend des obern Magenmundes bekoͤmmt,
ſo gleich zu Boden geworfen wird, laͤſt ſich auf die Rech-
nung der Nerven ſchreiben (l).
§. 23.
Der Bau der Leber. Die aͤuſſerſte Haut.
Es ruͤhrt die gemeine Haut der Leber vom Darm-
felle (a) her, und ſie richtet ſich auch nach der Beſchaf-
fenheit deſſelben, iſt ebenfalls weis, mit kleinen Gefaͤſſen
bemalt, feſte, ohne deutliche Faſern, und zeiget allent-
halben eine Glaͤtte. Von der Leber, zu der ſie durch
die Baͤnder geht, trennt ſie ſich in der Queergrube, und
in der Grube des Blutaderganges, und ſie macht das
kleine Nezz aus (c). Sie wirft ſich auch in der eifoͤrmi-
gen Grube uͤber die Gallenblaſe, ſchlieſt ſelbige in ſich,
und dieſes verrichtet ſie an derjenigen Stelle, wo ſich an
dem Grunde dieſer Grube keine aͤuſſerſte Lebermembran
und zwiſchen den zweyen Blaͤttern des Schwebebandes
keine dergleichen Haut befindet, und wo ſich das Nezze
von der Leber ſcheidet.
Es zeigt ſich an ihrer innern Flaͤche, wo ſie ſich ge-
gen dieſes Eingeweide ſelbſt hinkehrt, aller Orten ein Fa-
dengewebe, welches mit dem Weſen des Darmfelles ei-
nerlei Beſchaffenheit hat, zart, mager, und kurz iſt,
und an dieſem Gewebe bilden die Gefaͤſſe der Oberflaͤche
der Leber (d) ein Nezzwerk vermittelſt deſſen die aͤuſſerſte
Mem-
(b)
(k)
BOERHAAVE morb. nerv.
p. 496. ein ſtumpf Gefuͤl VAL-
CARENGHI Med. rat. p. 31. eine
geringe Empfindung bei einem ſehr
groſſen Leberabceſſe. ROLFINK
de hep.
(l)
Art. de faire les rapports.
nouv. ed. p. 591.
(a) p. 350.
(c) p. 365. ſeqq.
(d) p. 475.
(b) Ibid. & ſeqq.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 741[757]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/777>, abgerufen am 22.11.2024.
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