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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Die Gallenblase. XXIII. Buch.
folgt, so ist es doch sehr warscheinlich, und zwar nach
der Analogie aus sehr zalreichen Arten, so man aus ei-
nerlei Klasse hergenommen, und nach der Analogie aller
vierfüßigen Thieren, daß dergleichen Zusammenhang auch
in diesen Thieren gefunden werden wird, wofern der
Zerleger nicht allein geschikkt, sondern auch neugierig
genug ist.

§. 6.
Die Lebergallengänge in den vierfüßigen
Thieren.

Es hat in der Schildkröte, Natter, Krokodil,
Ente, Krampffische, der Lebergang mit der Gallenblase
einen gedoppelten Zusammenhang; den ersten vermöge
der Gemeinschaft des Gallenblasenganges mit dem Leber-
gange; den andern vermittelst der Aestchen des Lebergan-
ges, die sich in den Hals, oder Körper der Gallen,
blase werfen.

Eben diese Beschaffenheit hat es auch mit den mere-
sten vierfüßigen Thieren, so daß sich nicht nur der ge-
meinschaftliche Gallengang mit dem Gallenblasengange
vereinigt, sondern auch noch ausserdem andre kleine Ka-
näle in zalreicher Menge aus der Leber hervorkommen,
und sich in die Blase werfen.

Man hat die vornemste Versuche an den Ochsen
angestellt, denn deren sehr grosse Leber läst sich beque-
mer untersuchen. Die Amsterdammergesellschaft fand
in einem Ochsen einen dergleichen Gang, wie in den
Vögeln (a), und nach der Zeit auch der berümte Per-
rault
(b), einen grossen, und in die Blase selbst der-

gestalt
(a) [Spaltenumbruch] Colleg. priv. Amst. obs.
p. 16. 17. f. 7. BLAS miscell.

287. 288.
(b) Description d'un nouveau
conduit de la bile Essays de phy-
siqu. T. III. p. 339. 348. tab.
2.
[Spaltenumbruch] Journ. Sav. 1680. n. 26. Mem.
avant. 1699. p. 476. T. X.
Ein
Gehülfe der Erfindung ist PEQUE-
TUS,
dem sie hier zugeschrieben
wird.

Die Gallenblaſe. XXIII. Buch.
folgt, ſo iſt es doch ſehr warſcheinlich, und zwar nach
der Analogie aus ſehr zalreichen Arten, ſo man aus ei-
nerlei Klaſſe hergenommen, und nach der Analogie aller
vierfuͤßigen Thieren, daß dergleichen Zuſammenhang auch
in dieſen Thieren gefunden werden wird, wofern der
Zerleger nicht allein geſchikkt, ſondern auch neugierig
genug iſt.

§. 6.
Die Lebergallengaͤnge in den vierfuͤßigen
Thieren.

Es hat in der Schildkroͤte, Natter, Krokodil,
Ente, Krampffiſche, der Lebergang mit der Gallenblaſe
einen gedoppelten Zuſammenhang; den erſten vermoͤge
der Gemeinſchaft des Gallenblaſenganges mit dem Leber-
gange; den andern vermittelſt der Aeſtchen des Lebergan-
ges, die ſich in den Hals, oder Koͤrper der Gallen,
blaſe werfen.

Eben dieſe Beſchaffenheit hat es auch mit den mere-
ſten vierfuͤßigen Thieren, ſo daß ſich nicht nur der ge-
meinſchaftliche Gallengang mit dem Gallenblaſengange
vereinigt, ſondern auch noch auſſerdem andre kleine Ka-
naͤle in zalreicher Menge aus der Leber hervorkommen,
und ſich in die Blaſe werfen.

Man hat die vornemſte Verſuche an den Ochſen
angeſtellt, denn deren ſehr groſſe Leber laͤſt ſich beque-
mer unterſuchen. Die Amſterdammergeſellſchaft fand
in einem Ochſen einen dergleichen Gang, wie in den
Voͤgeln (a), und nach der Zeit auch der beruͤmte Per-
rault
(b), einen groſſen, und in die Blaſe ſelbſt der-

geſtalt
(a) [Spaltenumbruch] Colleg. priv. Amſt. obſ.
p. 16. 17. f. 7. BLAS miſcell.

287. 288.
(b) Deſcription d’un nouveau
conduit de la bile Eſſays de phy-
ſiqu. T. III. p. 339. 348. tab.
2.
[Spaltenumbruch] Journ. Sav. 1680. n. 26. Mém.
avant. 1699. p. 476. T. X.
Ein
Gehuͤlfe der Erfindung iſt PEQUE-
TUS,
dem ſie hier zugeſchrieben
wird.
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[774[790]/0810] Die Gallenblaſe. XXIII. Buch. folgt, ſo iſt es doch ſehr warſcheinlich, und zwar nach der Analogie aus ſehr zalreichen Arten, ſo man aus ei- nerlei Klaſſe hergenommen, und nach der Analogie aller vierfuͤßigen Thieren, daß dergleichen Zuſammenhang auch in dieſen Thieren gefunden werden wird, wofern der Zerleger nicht allein geſchikkt, ſondern auch neugierig genug iſt. §. 6. Die Lebergallengaͤnge in den vierfuͤßigen Thieren. Es hat in der Schildkroͤte, Natter, Krokodil, Ente, Krampffiſche, der Lebergang mit der Gallenblaſe einen gedoppelten Zuſammenhang; den erſten vermoͤge der Gemeinſchaft des Gallenblaſenganges mit dem Leber- gange; den andern vermittelſt der Aeſtchen des Lebergan- ges, die ſich in den Hals, oder Koͤrper der Gallen, blaſe werfen. Eben dieſe Beſchaffenheit hat es auch mit den mere- ſten vierfuͤßigen Thieren, ſo daß ſich nicht nur der ge- meinſchaftliche Gallengang mit dem Gallenblaſengange vereinigt, ſondern auch noch auſſerdem andre kleine Ka- naͤle in zalreicher Menge aus der Leber hervorkommen, und ſich in die Blaſe werfen. Man hat die vornemſte Verſuche an den Ochſen angeſtellt, denn deren ſehr groſſe Leber laͤſt ſich beque- mer unterſuchen. Die Amſterdammergeſellſchaft fand in einem Ochſen einen dergleichen Gang, wie in den Voͤgeln (a), und nach der Zeit auch der beruͤmte Per- rault (b), einen groſſen, und in die Blaſe ſelbſt der- geſtalt (a) Colleg. priv. Amſt. obſ. p. 16. 17. f. 7. BLAS miſcell. 287. 288. (b) Deſcription d’un nouveau conduit de la bile Eſſays de phy- ſiqu. T. III. p. 339. 348. tab. 2. Journ. Sav. 1680. n. 26. Mém. avant. 1699. p. 476. T. X. Ein Gehuͤlfe der Erfindung iſt PEQUE- TUS, dem ſie hier zugeſchrieben wird.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 774[790]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/810>, abgerufen am 22.11.2024.