Es giebt aber davon zwo Arten: die erste (f) ist fast dem Rindvieh allein eigen, nämlich eine gelbe, bräun- liche, nezzförmige Schaale, womit der Gallenblasen- gang (g), die Leberpori (h), in diesem Thiere dergestalt überzogen sind, daß sie, wenn man sie herausnimmt, wie ein trokknes Bäumchen, so voller Aeste ist, anzuse- hen ist (i). Diese Schaale färbt das Wasser, und thei- let selbigen ihre Farbe mit.
Die andre Art, ist schon den Steinen im Menschen änlicher, und findet sich blos in der Rindergallenbla- se (k). Sie ist bisweilen gros (l), oft blättrig (m), von runder, oder ekkiger Figur (n) ungemein bitter, und teilet dem Wasser ihre Farbe mit: sie ist leicht, schwimmt oben auf dem Wasser (o), und fängt gemeiniglich Feuer (p). Man hat sie von selbst an feuchten Orten zerfliessen ge- sehen (q), und wird auch in Eßig (r) und in Weingeiste weich. Sie soll im Anbrennen nach Ambra gerochen haben (s).
Man fand auch bei einem Elephanten (t), ob er gleich keine Gallenblase hat, dennoch einen Stein im Porus, und im hintern eines Pferdes brennbare dreiek-
kige
(h)[Spaltenumbruch]RUYSCH. GLISSON p. 88. 89. Colleg Amstelodam. p. 18. LOQUET. p 5. BOERHAAVE T. III. p. 185. mit Rinden ver- gleicht es LEIGH. natural. hist. of Lancash. I. c.
(i)GLISSON REVERHORST.
(k)Histor. nostr. X. p. 80. RUYSCH obs. 17. MAJOR progr. p. 10. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann 10. obs. 44 MALPIGH. I. c. BOYLE util philos. exp. 140. KUNDMANN p. 229 Bresl. Saml. 1724 m Mart. SACHS Gam- marol. p. 296. sezzt auch ihren Sizz in dem Magen MOEBIUS de usu hepat. & bilis BARTHOL. Hist. 32. Cent. II. bereits WIR- SUNG apud MOEBIUM de bile [Spaltenumbruch]
sagt, die Blase sei in der Rinder- seuche steinig gewesen.
(l) Von sechs Quentchen VA- LENTIN. polychrest. exot- de pe- dra del porco p 18.
(m)WELSCH aus der Rinder- leber. GREW mus. rar. p. 26
(n)WELSCH hecatost. obs. 3. LEIGH Lancash. II. p. 47.
(o)DETHARD Act. Soeiet. Dan. T. II. p. 385. 387. fällt ge- schwinde zu Boden Act. Lit. Suec. 1725. p. 85.
(p)DETHARDING p. 387.
(q)CHARLETON lithogen. p. 24.
(r)DETHARD. I. c. p. 387 &c.
(s)Bresl. Saml. I. c.
(t)SEBA Thes. t. 11. tab. 113.
Die Galle. XXIII. Buch.
Es giebt aber davon zwo Arten: die erſte (f) iſt faſt dem Rindvieh allein eigen, naͤmlich eine gelbe, braͤun- liche, nezzfoͤrmige Schaale, womit der Gallenblaſen- gang (g), die Leberpori (h), in dieſem Thiere dergeſtalt uͤberzogen ſind, daß ſie, wenn man ſie herausnimmt, wie ein trokknes Baͤumchen, ſo voller Aeſte iſt, anzuſe- hen iſt (i). Dieſe Schaale faͤrbt das Waſſer, und thei- let ſelbigen ihre Farbe mit.
Die andre Art, iſt ſchon den Steinen im Menſchen aͤnlicher, und findet ſich blos in der Rindergallenbla- ſe (k). Sie iſt bisweilen gros (l), oft blaͤttrig (m), von runder, oder ekkiger Figur (n) ungemein bitter, und teilet dem Waſſer ihre Farbe mit: ſie iſt leicht, ſchwimmt oben auf dem Waſſer (o), und faͤngt gemeiniglich Feuer (p). Man hat ſie von ſelbſt an feuchten Orten zerflieſſen ge- ſehen (q), und wird auch in Eßig (r) und in Weingeiſte weich. Sie ſoll im Anbrennen nach Ambra gerochen haben (s).
Man fand auch bei einem Elephanten (t), ob er gleich keine Gallenblaſe hat, dennoch einen Stein im Porus, und im hintern eines Pferdes brennbare dreiek-
kige
(h)[Spaltenumbruch]RUYSCH. GLISSON p. 88. 89. Colleg Amſtelodam. p. 18. LOQUET. p 5. BOERHAAVE T. III. p. 185. mit Rinden ver- gleicht es LEIGH. natural. hiſt. of Lancash. I. c.
(i)GLISSON REVERHORST.
(k)Hiſtor. noſtr. X. p. 80. RUYSCH obſ. 17. MAJOR progr. p. 10. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann 10. obſ. 44 MALPIGH. I. c. BOYLE util philoſ. exp. 140. KUNDMANN p. 229 Bresl. Saml. 1724 m Mart. SACHS Gam- marol. p. 296. ſezzt auch ihren Sizz in dem Magen MOEBIUS de uſu hepat. & bilis BARTHOL. Hiſt. 32. Cent. II. bereits WIR- SUNG apud MOEBIUM de bile [Spaltenumbruch]
ſagt, die Blaſe ſei in der Rinder- ſeuche ſteinig geweſen.
(l) Von ſechs Quentchen VA- LENTIN. polychreſt. exot- de pe- dra del porco p 18.
(m)WELSCH aus der Rinder- leber. GREW muſ. rar. p. 26
(n)WELSCH hecatoſt. obſ. 3. LEIGH Lancash. II. p. 47.
(o)DETHARD Act. Soeiet. Dan. T. II. p. 385. 387. faͤllt ge- ſchwinde zu Boden Act. Lit. Suec. 1725. p. 85.
(p)DETHARDING p. 387.
(q)CHARLETON lithogen. p. 24.
(r)DETHARD. I. c. p. 387 &c.
(s)Bresl. Saml. I. c.
(t)SEBA Theſ. t. 11. tab. 113.
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[828/0848]
Die Galle. XXIII. Buch.
Es giebt aber davon zwo Arten: die erſte (f) iſt faſt
dem Rindvieh allein eigen, naͤmlich eine gelbe, braͤun-
liche, nezzfoͤrmige Schaale, womit der Gallenblaſen-
gang (g), die Leberpori (h), in dieſem Thiere dergeſtalt
uͤberzogen ſind, daß ſie, wenn man ſie herausnimmt,
wie ein trokknes Baͤumchen, ſo voller Aeſte iſt, anzuſe-
hen iſt (i). Dieſe Schaale faͤrbt das Waſſer, und thei-
let ſelbigen ihre Farbe mit.
Die andre Art, iſt ſchon den Steinen im Menſchen
aͤnlicher, und findet ſich blos in der Rindergallenbla-
ſe (k). Sie iſt bisweilen gros (l), oft blaͤttrig (m), von
runder, oder ekkiger Figur (n) ungemein bitter, und
teilet dem Waſſer ihre Farbe mit: ſie iſt leicht, ſchwimmt
oben auf dem Waſſer (o), und faͤngt gemeiniglich Feuer (p).
Man hat ſie von ſelbſt an feuchten Orten zerflieſſen ge-
ſehen (q), und wird auch in Eßig (r) und in Weingeiſte
weich. Sie ſoll im Anbrennen nach Ambra gerochen
haben (s).
Man fand auch bei einem Elephanten (t), ob er
gleich keine Gallenblaſe hat, dennoch einen Stein im
Porus, und im hintern eines Pferdes brennbare dreiek-
kige
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RUYSCH. GLISSON p. 88.
89. Colleg Amſtelodam. p. 18.
LOQUET. p 5. BOERHAAVE
T. III. p. 185. mit Rinden ver-
gleicht es LEIGH. natural. hiſt.
of Lancash. I. c.
(i) GLISSON REVERHORST.
(k) Hiſtor. noſtr. X. p. 80.
RUYSCH obſ. 17. MAJOR progr.
p. 10. Eph. Nat. Cur. Dec. II.
ann 10. obſ. 44 MALPIGH. I. c.
BOYLE util philoſ. exp. 140.
KUNDMANN p. 229 Bresl.
Saml. 1724 m Mart. SACHS Gam-
marol. p. 296. ſezzt auch ihren
Sizz in dem Magen MOEBIUS de
uſu hepat. & bilis BARTHOL.
Hiſt. 32. Cent. II. bereits WIR-
SUNG apud MOEBIUM de bile
ſagt, die Blaſe ſei in der Rinder-
ſeuche ſteinig geweſen.
(l) Von ſechs Quentchen VA-
LENTIN. polychreſt. exot- de pe-
dra del porco p 18.
(m) WELSCH aus der Rinder-
leber. GREW muſ. rar. p. 26
(n) WELSCH hecatoſt. obſ. 3.
LEIGH Lancash. II. p. 47.
(o) DETHARD Act. Soeiet.
Dan. T. II. p. 385. 387. faͤllt ge-
ſchwinde zu Boden Act. Lit. Suec.
1725. p. 85.
(p) DETHARDING p. 387.
(q) CHARLETON lithogen.
p. 24.
(r) DETHARD. I. c. p. 387 &c.
(s) Bresl. Saml. I. c.
(t) SEBA Theſ. t. 11. tab. 113.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 828. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/848>, abgerufen am 22.11.2024.
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