Blase drei weiche Steine (m). Ein klümpig Stein- chen (n) und mehrere klümpige Steinchen, gab ein ande- rer von sich (o). Ballförmige schwärzliche Gerinnun- gen (q). Steine aus einem jährigen Kinde: viele der- gleichen, von der Grösse der Erbsen, die ziemlich weich waren (r). Eine leimige Galle in langsamer Krank- heit (s). Die Gallenblase mit einer coagulirten schneid- baren Galle angefüllt (t). Durch den Stulgang wurde ein weicher, fast lotschwerer Stein (u) abgetrieben. Be- werwyk sahe Steine im Wasser zergehen, und wieder zu Galle werden (w). Auch die Steine der Stachel- thiere sind in ihrem Magen weich (w+). Diese Con- cremente sind die Anfänge zu Steinen (w*).
Doch es verhärtet sich eben diese Galle aus vielerlei Art, und in vielen Thieren noch vielmehr. Dieses ge- schicht noch häufiger in den Rindern, sonderlich in den Wintermonaten (x), da sie mit dürrem Heu gefuttert werden (y), und keine Bewegung haben: man sagt, daß dieses Uebel in Ungern (z), und in der Türkei (a) gemei- ner sei, ob es gleich weder in Dännemark (b), noch in Deutschland eine Seltenheit ist (c). Man kann glau- ben, daß es gemein sein müsse (d), weil es den Aerzten unter allen Gallensteinen am ersten bekannt geworden (e).
Es
(m)[Spaltenumbruch]Zod. Med. Galle l. p. 128.
(n)ibid. p. 78.
(o)COE p. 83. zugleich sandig aus eben dem Kranken.
(q)Phil. trans. n. 173.
(r)ADOLPHI de colo intesti- no multor. morbor. nido.
(s)CAMERAR exstispic.
(t)VALISN. oper. T. III. p. 197. 198.
(u)PETIT Acad. Chir. I. p. 308.
(w)SCHAZ der Ungesundh. p. 216.
(w+)BONT ad GARG. ab ORTA c. 46.
(w*)Mem. de l'Acad. 1722. p. 161.
(x)[Spaltenumbruch]GLISSON p. 89.
(y)CHESELD p. 167. BET- TUS de sanguine p. 275.
(z)KRAMER medic. milit. II. p. 176.
(a)BELLON singul. III. p. 46.
(b)DETHARDING.
(c) Jn Sachsen Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10. obs. 44.
(d) So sagt RUYSCH obs. 31. MALPIGH. posth. p. 31. & DE- THARDING I. c. p. 390. viele dergleichen Steine bekam von den Fleischern MATTHIOLUS. Für was gemeines hält es.
(e)RHAZES.
III. Abſchn. Jhr Bau.
Blaſe drei weiche Steine (m). Ein kluͤmpig Stein- chen (n) und mehrere kluͤmpige Steinchen, gab ein ande- rer von ſich (o). Ballfoͤrmige ſchwaͤrzliche Gerinnun- gen (q). Steine aus einem jaͤhrigen Kinde: viele der- gleichen, von der Groͤſſe der Erbſen, die ziemlich weich waren (r). Eine leimige Galle in langſamer Krank- heit (s). Die Gallenblaſe mit einer coagulirten ſchneid- baren Galle angefuͤllt (t). Durch den Stulgang wurde ein weicher, faſt lotſchwerer Stein (u) abgetrieben. Be- werwyk ſahe Steine im Waſſer zergehen, und wieder zu Galle werden (w). Auch die Steine der Stachel- thiere ſind in ihrem Magen weich (w†). Dieſe Con- cremente ſind die Anfaͤnge zu Steinen (w*).
Doch es verhaͤrtet ſich eben dieſe Galle auſ vielerlei Art, und in vielen Thieren noch vielmehr. Dieſes ge- ſchicht noch haͤufiger in den Rindern, ſonderlich in den Wintermonaten (x), da ſie mit duͤrrem Heu gefuttert werden (y), und keine Bewegung haben: man ſagt, daß dieſes Uebel in Ungern (z), und in der Tuͤrkei (a) gemei- ner ſei, ob es gleich weder in Daͤnnemark (b), noch in Deutſchland eine Seltenheit iſt (c). Man kann glau- ben, daß es gemein ſein muͤſſe (d), weil es den Aerzten unter allen Gallenſteinen am erſten bekannt geworden (e).
Es
(m)[Spaltenumbruch]Zod. Med. Galle l. p. 128.
(n)ibid. p. 78.
(o)COE p. 83. zugleich ſandig aus eben dem Kranken.
(q)Phil. tranſ. n. 173.
(r)ADOLPHI de colo inteſti- no multor. morbor. nido.
(s)CAMERAR exſtiſpic.
(t)VALISN. oper. T. III. p. 197. 198.
(u)PETIT Acad. Chir. I. p. 308.
(w)SCHAZ der Ungeſundh. p. 216.
(w†)BONT ad GARG. ab ORTA c. 46.
(w*)Mém. de l’Acad. 1722. p. 161.
(x)[Spaltenumbruch]GLISSON p. 89.
(y)CHESELD p. 167. BET- TUS de ſanguine p. 275.
(z)KRAMER medic. milit. II. p. 176.
(a)BELLON ſingul. III. p. 46.
(b)DETHARDING.
(c) Jn Sachſen Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10. obſ. 44.
(d) So ſagt RUYSCH obſ. 31. MALPIGH. poſth. p. 31. & DE- THARDING I. c. p. 390. viele dergleichen Steine bekam von den Fleiſchern MATTHIOLUS. Fuͤr was gemeines haͤlt es.
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III. Abſchn. Jhr Bau.
Blaſe drei weiche Steine (m). Ein kluͤmpig Stein-
chen (n) und mehrere kluͤmpige Steinchen, gab ein ande-
rer von ſich (o). Ballfoͤrmige ſchwaͤrzliche Gerinnun-
gen (q). Steine aus einem jaͤhrigen Kinde: viele der-
gleichen, von der Groͤſſe der Erbſen, die ziemlich weich
waren (r). Eine leimige Galle in langſamer Krank-
heit (s). Die Gallenblaſe mit einer coagulirten ſchneid-
baren Galle angefuͤllt (t). Durch den Stulgang wurde
ein weicher, faſt lotſchwerer Stein (u) abgetrieben. Be-
werwyk ſahe Steine im Waſſer zergehen, und wieder
zu Galle werden (w). Auch die Steine der Stachel-
thiere ſind in ihrem Magen weich (w†). Dieſe Con-
cremente ſind die Anfaͤnge zu Steinen (w*).
Doch es verhaͤrtet ſich eben dieſe Galle auſ vielerlei
Art, und in vielen Thieren noch vielmehr. Dieſes ge-
ſchicht noch haͤufiger in den Rindern, ſonderlich in den
Wintermonaten (x), da ſie mit duͤrrem Heu gefuttert
werden (y), und keine Bewegung haben: man ſagt, daß
dieſes Uebel in Ungern (z), und in der Tuͤrkei (a) gemei-
ner ſei, ob es gleich weder in Daͤnnemark (b), noch in
Deutſchland eine Seltenheit iſt (c). Man kann glau-
ben, daß es gemein ſein muͤſſe (d), weil es den Aerzten
unter allen Gallenſteinen am erſten bekannt geworden (e).
Es
(m)
Zod. Med. Galle l. p. 128.
(n) ibid. p. 78.
(o) COE p. 83. zugleich ſandig
aus eben dem Kranken.
(q) Phil. tranſ. n. 173.
(r) ADOLPHI de colo inteſti-
no multor. morbor. nido.
(s) CAMERAR exſtiſpic.
(t) VALISN. oper. T. III.
p. 197. 198.
(u) PETIT Acad. Chir. I. p. 308.
(w) SCHAZ der Ungeſundh.
p. 216.
(w†) BONT ad GARG. ab
ORTA c. 46.
(w*) Mém. de l’Acad. 1722. p. 161.
(x)
GLISSON p. 89.
(y) CHESELD p. 167. BET-
TUS de ſanguine p. 275.
(z) KRAMER medic. milit. II.
p. 176.
(a) BELLON ſingul. III. p. 46.
(b) DETHARDING.
(c) Jn Sachſen Eph. Nat. Cur.
Dec. II. ann. 10. obſ. 44.
(d) So ſagt RUYSCH obſ. 31.
MALPIGH. poſth. p. 31. & DE-
THARDING I. c. p. 390. viele
dergleichen Steine bekam von den
Fleiſchern MATTHIOLUS. Fuͤr
was gemeines haͤlt es.
(e) RHAZES.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/847>, abgerufen am 22.11.2024.
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