Jndessen verdienet doch nicht das Zermalmen diesen Ruhm allein. Es gehört ein grosser Theil davon derjenigen Nässe, mit welcher man die Speise im Munde vermischt. Es ist dieses der Speichel, welcher mit der ausdünstenden Nässe und einigen Speichel vermengt ist. Wir nennen nämlich dasjenige eigentlich Speichel, wel- ches aus den Gängen besondrer Drüsenpäkke in den Mund fliest. Der Schleim ergiesset sich aus kleinern Drüsen durch deren kurze Mindungen; so wie die dün- stende Nässe aus den verlängerten Enden der Schlaga- der hervor quillt.
§. 2. Quellen des Speichels. Die Ohrendrüse.
Diese ansenliche Drüse neben den Ohren (a), welche aus dem Geschlechte der zusammengesezzten Drüsen ist, besteht aus kleinen Kernchen, die zu Trauben an einan- der wachsen, welche von dem Fadengewebe zusammen ge- halten werden: endlich wird die ganze Drüse zugleich mit dergleichen Fäden, deren Geflechte aber fester zu seyn das Ansehen hat, an dem vordern und mittlern Theile überzogen, und davon scheinet ihre Bekleidung gleichsam eine Membran, die beinahe sehnig ist, vorzustellen.
Diese
(a) Siehe COURCELLES et tab. art. labialis in Fascic. III. ic. anat.
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Zweeter Abſchnitt. Der Speichel.
§. 1. Die Naͤſſe im Munde.
Jndeſſen verdienet doch nicht das Zermalmen dieſen Ruhm allein. Es gehoͤrt ein groſſer Theil davon derjenigen Naͤſſe, mit welcher man die Speiſe im Munde vermiſcht. Es iſt dieſes der Speichel, welcher mit der ausduͤnſtenden Naͤſſe und einigen Speichel vermengt iſt. Wir nennen naͤmlich dasjenige eigentlich Speichel, wel- ches aus den Gaͤngen beſondrer Druͤſenpaͤkke in den Mund flieſt. Der Schleim ergieſſet ſich aus kleinern Druͤſen durch deren kurze Mindungen; ſo wie die duͤn- ſtende Naͤſſe aus den verlaͤngerten Enden der Schlaga- der hervor quillt.
§. 2. Quellen des Speichels. Die Ohrendruͤſe.
Dieſe anſenliche Druͤſe neben den Ohren (a), welche aus dem Geſchlechte der zuſammengeſezzten Druͤſen iſt, beſteht aus kleinen Kernchen, die zu Trauben an einan- der wachſen, welche von dem Fadengewebe zuſammen ge- halten werden: endlich wird die ganze Druͤſe zugleich mit dergleichen Faͤden, deren Geflechte aber feſter zu ſeyn das Anſehen hat, an dem vordern und mittlern Theile uͤberzogen, und davon ſcheinet ihre Bekleidung gleichſam eine Membran, die beinahe ſehnig iſt, vorzuſtellen.
Dieſe
(a) Siehe COURCELLES et tab. art. labialis in Faſcic. III. ic. anat.
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Zweeter Abſchnitt.
Der Speichel.
§. 1.
Die Naͤſſe im Munde.
Jndeſſen verdienet doch nicht das Zermalmen dieſen
Ruhm allein. Es gehoͤrt ein groſſer Theil davon
derjenigen Naͤſſe, mit welcher man die Speiſe im Munde
vermiſcht. Es iſt dieſes der Speichel, welcher mit der
ausduͤnſtenden Naͤſſe und einigen Speichel vermengt iſt.
Wir nennen naͤmlich dasjenige eigentlich Speichel, wel-
ches aus den Gaͤngen beſondrer Druͤſenpaͤkke in den
Mund flieſt. Der Schleim ergieſſet ſich aus kleinern
Druͤſen durch deren kurze Mindungen; ſo wie die duͤn-
ſtende Naͤſſe aus den verlaͤngerten Enden der Schlaga-
der hervor quillt.
§. 2.
Quellen des Speichels. Die Ohrendruͤſe.
Dieſe anſenliche Druͤſe neben den Ohren (a), welche
aus dem Geſchlechte der zuſammengeſezzten Druͤſen iſt,
beſteht aus kleinen Kernchen, die zu Trauben an einan-
der wachſen, welche von dem Fadengewebe zuſammen ge-
halten werden: endlich wird die ganze Druͤſe zugleich mit
dergleichen Faͤden, deren Geflechte aber feſter zu ſeyn
das Anſehen hat, an dem vordern und mittlern Theile
uͤberzogen, und davon ſcheinet ihre Bekleidung gleichſam
eine Membran, die beinahe ſehnig iſt, vorzuſtellen.
Dieſe
(a) Siehe COURCELLES et tab. art. labialis in Faſcic. III. ic. anat.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/87>, abgerufen am 26.11.2024.
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