Eine Gallenkolik nach weggebrochnen 24| Pfunden Galle, gehoben Diar. Venet. II. p. 89. 90.
3. Abschn. 32. §.
Mit Fleisch und Brodt vermengt, macht die Galle langsamer, als der Speichel eine Gärung, welche aber auch länger anhält. macbride p. 53. 56.
Eine fehlerhafte Verdauung der Speisen von fehler- hafter Galle, da selbige fast gänzlich ermangelte, entstand ein Durchlauf von der Narungsmilch eyssel de gland. p. 25. Eine Hartleibigkeit, bittrer Geschmakk, Ekel für Speisen, von grosgewordner Leber, bei einer scirrhösen Gekrösdrüse bader obs. 23.
Bei Gallenblasensteinen der Grimmdarm um fünf- mal grösser imbert p. 13.
Bei solchen Steinen grosse Hartleibigkeit Phil. trans. Vol. LIII. weisser Koth clossy p. 71. Hartleibigkeit, histerische Zufälle, Wassersucht palfyn. l. cit.
Man mus hier nicht verhalten, daß vor Kurzem der berümte Philipp George Schröder durch eigne Ver- suche (experimentorum ad veriorem cysticae bilis indo- lem explorandam captorum, sect. I. Götting. ann. 1764.) einige Boerhaavische Säzze von der Galle nicht we- nig erschüttert. Er sezzte nämlich die Galle, insonder- heit Rindergalle, aber auch andre mit verschiednen Säften zusammen, er gab ihre Wärme, und rührte sie mit einem Stökkchen. Davon kam es, daß die mit Milch vermengte Galle, weder das Abscheiden des Milchrams p. 13. noch die Säure hinderte, welche sich von selbst in der Milch einstellte p. 16. Die mit Oel vermengte Galle sei die kürzeste Zeit vermengt geblieben, indem das Oel bald darauf in die Höhe gestiegen, und sich von der Gal- le getrennt. Die Menschengalle habe keine grössere Kraft
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Nachtrag des ſechſten Bandes.
3. Abſchn. 30. §.
Eine Gallenkolik nach weggebrochnen 24| Pfunden Galle, gehoben Diar. Venet. II. p. 89. 90.
3. Abſchn. 32. §.
Mit Fleiſch und Brodt vermengt, macht die Galle langſamer, als der Speichel eine Gaͤrung, welche aber auch laͤnger anhaͤlt. macbride p. 53. 56.
Eine fehlerhafte Verdauung der Speiſen von fehler- hafter Galle, da ſelbige faſt gaͤnzlich ermangelte, entſtand ein Durchlauf von der Narungsmilch eyſſel de gland. p. 25. Eine Hartleibigkeit, bittrer Geſchmakk, Ekel fuͤr Speiſen, von grosgewordner Leber, bei einer ſcirrhoͤſen Gekroͤsdruͤſe bader obſ. 23.
Bei Gallenblaſenſteinen der Grimmdarm um fuͤnf- mal groͤſſer imbert p. 13.
Bei ſolchen Steinen groſſe Hartleibigkeit Phil. tranſ. Vol. LIII. weiſſer Koth cloſſy p. 71. Hartleibigkeit, hiſteriſche Zufaͤlle, Waſſerſucht palfyn. l. cit.
Man mus hier nicht verhalten, daß vor Kurzem der beruͤmte Philipp George Schroͤder durch eigne Ver- ſuche (experimentorum ad veriorem cyſticæ bilis indo- lem explorandam captorum, ſect. I. Götting. ann. 1764.) einige Boerhaaviſche Saͤzze von der Galle nicht we- nig erſchuͤttert. Er ſezzte naͤmlich die Galle, inſonder- heit Rindergalle, aber auch andre mit verſchiednen Saͤften zuſammen, er gab ihre Waͤrme, und ruͤhrte ſie mit einem Stoͤkkchen. Davon kam es, daß die mit Milch vermengte Galle, weder das Abſcheiden des Milchrams p. 13. noch die Saͤure hinderte, welche ſich von ſelbſt in der Milch einſtellte p. 16. Die mit Oel vermengte Galle ſei die kuͤrzeſte Zeit vermengt geblieben, indem das Oel bald darauf in die Hoͤhe geſtiegen, und ſich von der Gal- le getrennt. Die Menſchengalle habe keine groͤſſere Kraft
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Nachtrag des ſechſten Bandes.
3. Abſchn. 30. §.
Eine Gallenkolik nach weggebrochnen 24| Pfunden
Galle, gehoben Diar. Venet. II. p. 89. 90.
3. Abſchn. 32. §.
Mit Fleiſch und Brodt vermengt, macht die Galle
langſamer, als der Speichel eine Gaͤrung, welche aber
auch laͤnger anhaͤlt. macbride p. 53. 56.
Eine fehlerhafte Verdauung der Speiſen von fehler-
hafter Galle, da ſelbige faſt gaͤnzlich ermangelte, entſtand
ein Durchlauf von der Narungsmilch eyſſel de gland.
p. 25. Eine Hartleibigkeit, bittrer Geſchmakk, Ekel fuͤr
Speiſen, von grosgewordner Leber, bei einer ſcirrhoͤſen
Gekroͤsdruͤſe bader obſ. 23.
Bei Gallenblaſenſteinen der Grimmdarm um fuͤnf-
mal groͤſſer imbert p. 13.
Bei ſolchen Steinen groſſe Hartleibigkeit Phil. tranſ.
Vol. LIII. weiſſer Koth cloſſy p. 71. Hartleibigkeit,
hiſteriſche Zufaͤlle, Waſſerſucht palfyn. l. cit.
Man mus hier nicht verhalten, daß vor Kurzem der
beruͤmte Philipp George Schroͤder durch eigne Ver-
ſuche (experimentorum ad veriorem cyſticæ bilis indo-
lem explorandam captorum, ſect. I. Götting. ann. 1764.)
einige Boerhaaviſche Saͤzze von der Galle nicht we-
nig erſchuͤttert. Er ſezzte naͤmlich die Galle, inſonder-
heit Rindergalle, aber auch andre mit verſchiednen
Saͤften zuſammen, er gab ihre Waͤrme, und ruͤhrte ſie
mit einem Stoͤkkchen. Davon kam es, daß die mit Milch
vermengte Galle, weder das Abſcheiden des Milchrams
p. 13. noch die Saͤure hinderte, welche ſich von ſelbſt in
der Milch einſtellte p. 16. Die mit Oel vermengte Galle
ſei die kuͤrzeſte Zeit vermengt geblieben, indem das Oel
bald darauf in die Hoͤhe geſtiegen, und ſich von der Gal-
le getrennt. Die Menſchengalle habe keine groͤſſere Kraft
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 933. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/953>, abgerufen am 21.11.2024.
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