[Spaltenumbruch]
bei der Gährung, bei der Fäulnis, dehnt den Magen aus, daß er zerberstet, war- rum nicht oft, wegen Man- gel der Kräfte, aufgetrieb- ner Magen drükkt die Gal- lenblase, sie ist daher leer, wenn der Magen voll ist, von Hunger, Krankheiten, drükkt auch die Niere, Milz, Gekrösdrüse, Leber, mehr an schwächlichen Personen.
§. 18. Resorbirung des Ma- gens 436 dessen Ausdünstung.
§. 19. Speichel 436 Schleim, woher häufiger.
§. 20. Magensaft 437 ungewisse Menge desselben ist dennoch gros.
§. 21. Pförtneranhängsel in Fischen 438 ist kein Behältnis der Spei- se, Anzal in Fischarten und Jnsekten.
§. 22. Auch die Galle kömmt in den Magen 444 durch Erbrechen ausgeleert die Gallengänge werfen sich auch bei einigen Thieren in den Magen, auch im Men- schen, wenn es nicht ein Jrrthum ist, auch der Ge- krösdrüsensaft fliest in den Magen ein.
§. 23. Ob Geister sich beimi- schen 449
§. 24. Veränderung der Spei- se im Magen 450 werden weich, die Häute lösen sich auf, alles wird zu Brei, die Knochen selbst [Spaltenumbruch]
schwinden in den fleischfräs- sigen Thieren, und in Fi- schen, kleinere Macht des Schlundes.
§. 25. Hat doch einige 455 die Fasern werden nicht in den Vierfüßigen zerstört.
§. 26. Auszug des Saftes 456
§. 27. Wie die Speise im Ma- gen verdirbt 457 wird sauer, in Krautthie- ren, Kornthieren, Fleisch- thieren, Säure herrscht bei der Fäulnis, zerfreßnes Ku- pfer, Eisen auch im Men- schen.
§. 28. 2. Die Gährung ent- steht 462 in Krautthieren, auch in einigen Fleischthieren, Luft erzeugt sich, ein brennbarer Dampf, auch ohne Wein- geist nach Versuchen, doch selten wird die Gährung vollständig.
§. 29. 3. Fäulnis 466 die Materie im Magen stinkt bisweilen im Men- schen, auch bei Krautthieren welche Alten gesagt, die Speise müsse durch Faulen verdauen, ist nicht ganz wieder die Sache, bei ge- sunden Menschen faulen die Speisen nicht, und davon wird keine Hizze.
§. 30. 4. Ranzige Ausartung der öligen Dinge 469 deren Misbrauch.
§. 31.
Regiſter
[Spaltenumbruch]
bei der Gaͤhrung, bei der Faͤulnis, dehnt den Magen aus, daß er zerberſtet, war- rum nicht oft, wegen Man- gel der Kraͤfte, aufgetrieb- ner Magen druͤkkt die Gal- lenblaſe, ſie iſt daher leer, wenn der Magen voll iſt, von Hunger, Krankheiten, druͤkkt auch die Niere, Milz, Gekroͤsdruͤſe, Leber, mehr an ſchwaͤchlichen Perſonen.
§. 18. Reſorbirung des Ma- gens 436 deſſen Ausduͤnſtung.
§. 21. Pfoͤrtneranhaͤngſel in Fiſchen 438 iſt kein Behaͤltnis der Spei- ſe, Anzal in Fiſcharten und Jnſekten.
§. 22. Auch die Galle koͤmmt in den Magen 444 durch Erbrechen ausgeleert die Gallengaͤnge werfen ſich auch bei einigen Thieren in den Magen, auch im Men- ſchen, wenn es nicht ein Jrrthum iſt, auch der Ge- kroͤsdruͤſenſaft flieſt in den Magen ein.
§. 23. Ob Geiſter ſich beimi- ſchen 449
§. 24. Veraͤnderung der Spei- ſe im Magen 450 werden weich, die Haͤute loͤſen ſich auf, alles wird zu Brei, die Knochen ſelbſt [Spaltenumbruch]
ſchwinden in den fleiſchfraͤſ- ſigen Thieren, und in Fi- ſchen, kleinere Macht des Schlundes.
§. 25. Hat doch einige 455 die Faſern werden nicht in den Vierfuͤßigen zerſtoͤrt.
§. 26. Auszug des Saftes 456
§. 27. Wie die Speiſe im Ma- gen verdirbt 457 wird ſauer, in Krautthie- ren, Kornthieren, Fleiſch- thieren, Saͤure herrſcht bei der Faͤulnis, zerfreßnes Ku- pfer, Eiſen auch im Men- ſchen.
§. 28. 2. Die Gaͤhrung ent- ſteht 462 in Krautthieren, auch in einigen Fleiſchthieren, Luft erzeugt ſich, ein brennbarer Dampf, auch ohne Wein- geiſt nach Verſuchen, doch ſelten wird die Gaͤhrung vollſtaͤndig.
§. 29. 3. Faͤulnis 466 die Materie im Magen ſtinkt bisweilen im Men- ſchen, auch bei Krautthieren welche Alten geſagt, die Speiſe muͤſſe durch Faulen verdauen, iſt nicht ganz wieder die Sache, bei ge- ſunden Menſchen faulen die Speiſen nicht, und davon wird keine Hizze.
§. 30. 4. Ranzige Ausartung der oͤligen Dinge 469 deren Misbrauch.
§. 31.
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[[952]/0972]
Regiſter
bei der Gaͤhrung, bei der
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rum nicht oft, wegen Man-
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ner Magen druͤkkt die Gal-
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wenn der Magen voll iſt,
von Hunger, Krankheiten,
druͤkkt auch die Niere, Milz,
Gekroͤsdruͤſe, Leber, mehr
an ſchwaͤchlichen Perſonen.
§. 18. Reſorbirung des Ma-
gens 436
deſſen Ausduͤnſtung.
§. 19. Speichel 436
Schleim, woher haͤufiger.
§. 20. Magenſaft 437
ungewiſſe Menge deſſelben
iſt dennoch gros.
§. 21. Pfoͤrtneranhaͤngſel in
Fiſchen 438
iſt kein Behaͤltnis der Spei-
ſe, Anzal in Fiſcharten und
Jnſekten.
§. 22. Auch die Galle koͤmmt
in den Magen 444
durch Erbrechen ausgeleert
die Gallengaͤnge werfen ſich
auch bei einigen Thieren in
den Magen, auch im Men-
ſchen, wenn es nicht ein
Jrrthum iſt, auch der Ge-
kroͤsdruͤſenſaft flieſt in den
Magen ein.
§. 23. Ob Geiſter ſich beimi-
ſchen 449
§. 24. Veraͤnderung der Spei-
ſe im Magen 450
werden weich, die Haͤute
loͤſen ſich auf, alles wird
zu Brei, die Knochen ſelbſt
ſchwinden in den fleiſchfraͤſ-
ſigen Thieren, und in Fi-
ſchen, kleinere Macht des
Schlundes.
§. 25. Hat doch einige 455
die Faſern werden nicht in
den Vierfuͤßigen zerſtoͤrt.
§. 26. Auszug des Saftes 456
§. 27. Wie die Speiſe im Ma-
gen verdirbt 457
wird ſauer, in Krautthie-
ren, Kornthieren, Fleiſch-
thieren, Saͤure herrſcht bei
der Faͤulnis, zerfreßnes Ku-
pfer, Eiſen auch im Men-
ſchen.
§. 28. 2. Die Gaͤhrung ent-
ſteht 462
in Krautthieren, auch in
einigen Fleiſchthieren, Luft
erzeugt ſich, ein brennbarer
Dampf, auch ohne Wein-
geiſt nach Verſuchen, doch
ſelten wird die Gaͤhrung
vollſtaͤndig.
§. 29. 3. Faͤulnis 466
die Materie im Magen
ſtinkt bisweilen im Men-
ſchen, auch bei Krautthieren
welche Alten geſagt, die
Speiſe muͤſſe durch Faulen
verdauen, iſt nicht ganz
wieder die Sache, bei ge-
ſunden Menſchen faulen die
Speiſen nicht, und davon
wird keine Hizze.
§. 30. 4. Ranzige Ausartung
der oͤligen Dinge 469
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. [952]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/972>, abgerufen am 09.11.2024.
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