Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
des sechsten Bandes.
[Spaltenumbruch]
§. 31. Aus den Speisen wird
eine unförmliche Masse 471
die Speisen verlieren ihre
Figur, auch Steine entste-
hen im Magen.
Fünfter Abschnitt.
Ursachen von der Verdau-
ung der Speisen.
§. 1. Der macerirende Saft 474
kein Thier verdaut ohne ihn,
das Reiben kann fehlen, das
lange Verweilen auch, wird
vom Magensafte und
Schleim, auch der Schleim
hat was bei der Verdauung
zu thun auch der Speichel.
§. 2. Kraft der Verderbnis, 478
der Säure, ist nicht die wah-
re Ursache der Verdauung.
§. 3. Die Fäulnis zerlegt die
festen Theile 480
ist doch im Magen unvoll-
kommen
§. 4. Das Reiben 481
in Vögeln wirksam, doch
mit Maceration verbunden
kleiner in Wurmvögeln, so
auch in Fleischfressenden, in
vierfüßigen Fleischthieren,
nicht gros, auch nicht im
Menschen, doch einiger
maassen, das Reiben ist
beim Verdauen, der Saft
verdaut nicht allein.
§. 5. die Wärme 485
macht bei Jnsekten den Hun-
ger, davon der Name der
coctionis ist dennoch nicht
gar zu notwendig.
§. 6. Der Rest der Speisen 487
[Spaltenumbruch]
§. 7. Andre Geschäfte des Ma-
gens 488
dünne Säfte einzusaugen,
findet allerdings Statt,
warum von Verstopfung
des Pförtners nicht gleich
der Todt erfolgt, Klappen
zum Resorbiren, nur zarte
Säfte werden resorbirt, ist
nicht zur Ernährung hin-
länglich.
§. 8. Ob im Magen die Seele
ihren Sizz habe 491
wenigstens ist daselbst die
Empfindung zart.
20. Buch.
Die Bekleidungen des Un-
terleibes.
Erster Abschn.
Die Häute
§. 1. Beschreibung des Darm-
fells 493
ist unempfindlich, von aus-
sen liegt ein Fadengewebe
herum, ist eine einfache
Membran und duplicatura
ist kein guter Name.
§. 2. Feuchtigkeit des Darm-
fells 496
dünstet aus der Oberfläche
der Eingeweide und des
Darmfells, hier sind keine
Drüsen, wird von den Blut-
äderchen seingesogen, unor-
ganischer Weg vom Magen,
und Gedärme macht die
Eingeweide beweglich, wird
dikke, davon verwachsen die
Eingeweide, Exempel.
§. 3.
O o o 5
des ſechſten Bandes.
[Spaltenumbruch]
§. 31. Aus den Speiſen wird
eine unfoͤrmliche Maſſe 471
die Speiſen verlieren ihre
Figur, auch Steine entſte-
hen im Magen.
Fuͤnfter Abſchnitt.
Urſachen von der Verdau-
ung der Speiſen.
§. 1. Der macerirende Saft 474
kein Thier verdaut ohne ihn,
das Reiben kann fehlen, das
lange Verweilen auch, wird
vom Magenſafte und
Schleim, auch der Schleim
hat was bei der Verdauung
zu thun auch der Speichel.
§. 2. Kraft der Verderbnis, 478
der Saͤure, iſt nicht die wah-
re Urſache der Verdauung.
§. 3. Die Faͤulnis zerlegt die
feſten Theile 480
iſt doch im Magen unvoll-
kommen
§. 4. Das Reiben 481
in Voͤgeln wirkſam, doch
mit Maceration verbunden
kleiner in Wurmvoͤgeln, ſo
auch in Fleiſchfreſſenden, in
vierfuͤßigen Fleiſchthieren,
nicht gros, auch nicht im
Menſchen, doch einiger
maaſſen, das Reiben iſt
beim Verdauen, der Saft
verdaut nicht allein.
§. 5. die Waͤrme 485
macht bei Jnſekten den Hun-
ger, davon der Name der
coctionis iſt dennoch nicht
gar zu notwendig.
§. 6. Der Reſt der Speiſen 487
[Spaltenumbruch]
§. 7. Andre Geſchaͤfte des Ma-
gens 488
duͤnne Saͤfte einzuſaugen,
findet allerdings Statt,
warum von Verſtopfung
des Pfoͤrtners nicht gleich
der Todt erfolgt, Klappen
zum Reſorbiren, nur zarte
Saͤfte werden reſorbirt, iſt
nicht zur Ernaͤhrung hin-
laͤnglich.
§. 8. Ob im Magen die Seele
ihren Sizz habe 491
wenigſtens iſt daſelbſt die
Empfindung zart.
20. Buch.
Die Bekleidungen des Un-
terleibes.
Erſter Abſchn.
Die Haͤute
§. 1. Beſchreibung des Darm-
fells 493
iſt unempfindlich, von auſ-
ſen liegt ein Fadengewebe
herum, iſt eine einfache
Membran und duplicatura
iſt kein guter Name.
§. 2. Feuchtigkeit des Darm-
fells 496
duͤnſtet aus der Oberflaͤche
der Eingeweide und des
Darmfells, hier ſind keine
Druͤſen, wird von den Blut-
aͤderchen ſeingeſogen, unor-
ganiſcher Weg vom Magen,
und Gedaͤrme macht die
Eingeweide beweglich, wird
dikke, davon verwachſen die
Eingeweide, Exempel.
§. 3.
O o o 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="contents">
          <list>
            <pb facs="#f0973" n="[953]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">des &#x017F;ech&#x017F;ten Bandes.</hi> </fw><lb/>
            <cb/>
            <item>§. 31. Aus den Spei&#x017F;en wird<lb/>
eine unfo&#x0364;rmliche Ma&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#et"><ref>471</ref></hi><lb/>
die Spei&#x017F;en verlieren ihre<lb/>
Figur, auch Steine ent&#x017F;te-<lb/>
hen im Magen.</item>
          </list><lb/>
          <list>
            <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;nfter Ab&#x017F;chnitt.</hi><lb/>
Ur&#x017F;achen von der Verdau-<lb/>
ung der Spei&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
            <item>§. 1. Der macerirende Saft <hi rendition="#et"><ref>474</ref></hi><lb/>
kein Thier verdaut ohne ihn,<lb/>
das Reiben kann fehlen, das<lb/>
lange Verweilen auch, wird<lb/>
vom <hi rendition="#g">Magen&#x017F;afte</hi> und<lb/>
Schleim, auch der Schleim<lb/>
hat was bei der Verdauung<lb/>
zu thun auch der Speichel.</item><lb/>
            <item>§. 2. Kraft der Verderbnis, <hi rendition="#et"><ref>478</ref></hi><lb/>
der Sa&#x0364;ure, i&#x017F;t nicht die wah-<lb/>
re Ur&#x017F;ache der Verdauung.</item><lb/>
            <item>§. 3. Die Fa&#x0364;ulnis zerlegt die<lb/>
fe&#x017F;ten Theile <hi rendition="#et"><ref>480</ref></hi><lb/>
i&#x017F;t doch im Magen unvoll-<lb/>
kommen</item><lb/>
            <item>§. 4. Das Reiben <hi rendition="#et"><ref>481</ref></hi><lb/>
in Vo&#x0364;geln wirk&#x017F;am, doch<lb/>
mit Maceration verbunden<lb/>
kleiner in Wurmvo&#x0364;geln, &#x017F;o<lb/>
auch in Flei&#x017F;chfre&#x017F;&#x017F;enden, in<lb/>
vierfu&#x0364;ßigen Flei&#x017F;chthieren,<lb/>
nicht gros, auch nicht im<lb/>
Men&#x017F;chen, doch <hi rendition="#g">einiger</hi><lb/>
maa&#x017F;&#x017F;en, das Reiben i&#x017F;t<lb/>
beim Verdauen, der Saft<lb/>
verdaut nicht allein.</item><lb/>
            <item>§. 5. die Wa&#x0364;rme <hi rendition="#et"><ref>485</ref></hi><lb/>
macht bei Jn&#x017F;ekten den Hun-<lb/>
ger, davon der Name der<lb/><hi rendition="#aq">coctionis</hi> i&#x017F;t dennoch nicht<lb/>
gar zu notwendig.</item><lb/>
            <item>§. 6. Der Re&#x017F;t der Spei&#x017F;en <hi rendition="#et"><ref>487</ref></hi></item><lb/>
            <cb/>
            <item>§. 7. Andre Ge&#x017F;cha&#x0364;fte des Ma-<lb/>
gens <hi rendition="#et"><ref>488</ref></hi><lb/>
du&#x0364;nne Sa&#x0364;fte einzu&#x017F;augen,<lb/><hi rendition="#g">findet</hi> allerdings Statt,<lb/>
warum von Ver&#x017F;topfung<lb/>
des Pfo&#x0364;rtners nicht gleich<lb/>
der Todt erfolgt, Klappen<lb/>
zum Re&#x017F;orbiren, nur zarte<lb/>
Sa&#x0364;fte werden re&#x017F;orbirt, i&#x017F;t<lb/>
nicht zur Erna&#x0364;hrung hin-<lb/>
la&#x0364;nglich.</item><lb/>
            <item>§. 8. Ob im Magen die Seele<lb/>
ihren Sizz habe <hi rendition="#et"><ref>491</ref></hi><lb/>
wenig&#x017F;tens i&#x017F;t da&#x017F;elb&#x017F;t die<lb/>
Empfindung zart.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div type="contents">
          <head> <hi rendition="#c">20. Buch.<lb/>
Die Bekleidungen des Un-<lb/>
terleibes.</hi> </head><lb/>
          <list>
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chn.</hi><lb/> <hi rendition="#g">Die Ha&#x0364;ute</hi> </hi> </head><lb/>
            <item>§. 1. Be&#x017F;chreibung des Darm-<lb/>
fells <hi rendition="#et"><ref>493</ref></hi><lb/>
i&#x017F;t unempfindlich, von au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en liegt ein Fadengewebe<lb/>
herum, i&#x017F;t <hi rendition="#g">eine</hi> einfache<lb/>
Membran und <hi rendition="#aq">duplicatura</hi><lb/>
i&#x017F;t kein guter Name.</item><lb/>
            <item>§. 2. Feuchtigkeit des Darm-<lb/>
fells <hi rendition="#et"><ref>496</ref></hi><lb/>
du&#x0364;n&#x017F;tet aus der Oberfla&#x0364;che<lb/>
der Eingeweide und des<lb/>
Darmfells, hier &#x017F;ind keine<lb/>
Dru&#x0364;&#x017F;en, wird von den Blut-<lb/>
a&#x0364;derchen &#x017F;einge&#x017F;ogen, unor-<lb/>
gani&#x017F;cher Weg vom Magen,<lb/><hi rendition="#g">und</hi> Geda&#x0364;rme macht die<lb/>
Eingeweide beweglich, wird<lb/>
dikke, davon verwach&#x017F;en die<lb/>
Eingeweide, Exempel.</item><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">O o o 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 3.</fw><lb/>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[953]/0973] des ſechſten Bandes. §. 31. Aus den Speiſen wird eine unfoͤrmliche Maſſe 471 die Speiſen verlieren ihre Figur, auch Steine entſte- hen im Magen. Fuͤnfter Abſchnitt. Urſachen von der Verdau- ung der Speiſen. §. 1. Der macerirende Saft 474 kein Thier verdaut ohne ihn, das Reiben kann fehlen, das lange Verweilen auch, wird vom Magenſafte und Schleim, auch der Schleim hat was bei der Verdauung zu thun auch der Speichel. §. 2. Kraft der Verderbnis, 478 der Saͤure, iſt nicht die wah- re Urſache der Verdauung. §. 3. Die Faͤulnis zerlegt die feſten Theile 480 iſt doch im Magen unvoll- kommen §. 4. Das Reiben 481 in Voͤgeln wirkſam, doch mit Maceration verbunden kleiner in Wurmvoͤgeln, ſo auch in Fleiſchfreſſenden, in vierfuͤßigen Fleiſchthieren, nicht gros, auch nicht im Menſchen, doch einiger maaſſen, das Reiben iſt beim Verdauen, der Saft verdaut nicht allein. §. 5. die Waͤrme 485 macht bei Jnſekten den Hun- ger, davon der Name der coctionis iſt dennoch nicht gar zu notwendig. §. 6. Der Reſt der Speiſen 487 §. 7. Andre Geſchaͤfte des Ma- gens 488 duͤnne Saͤfte einzuſaugen, findet allerdings Statt, warum von Verſtopfung des Pfoͤrtners nicht gleich der Todt erfolgt, Klappen zum Reſorbiren, nur zarte Saͤfte werden reſorbirt, iſt nicht zur Ernaͤhrung hin- laͤnglich. §. 8. Ob im Magen die Seele ihren Sizz habe 491 wenigſtens iſt daſelbſt die Empfindung zart. 20. Buch. Die Bekleidungen des Un- terleibes. Erſter Abſchn. Die Haͤute §. 1. Beſchreibung des Darm- fells 493 iſt unempfindlich, von auſ- ſen liegt ein Fadengewebe herum, iſt eine einfache Membran und duplicatura iſt kein guter Name. §. 2. Feuchtigkeit des Darm- fells 496 duͤnſtet aus der Oberflaͤche der Eingeweide und des Darmfells, hier ſind keine Druͤſen, wird von den Blut- aͤderchen ſeingeſogen, unor- ganiſcher Weg vom Magen, und Gedaͤrme macht die Eingeweide beweglich, wird dikke, davon verwachſen die Eingeweide, Exempel. §. 3. O o o 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/973
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. [953]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/973>, abgerufen am 21.11.2024.