ner vier Säulen, doch so, daß darunter zwey kleinere zu- gegen gewesen. Jch habe anstatt der Vordersäule eine wirkliche, und von allen Seiten umschriebene Schicht, nahe an der Harnröhre, und hierauf näher nach der Gebärmutter zu, eine wirkliche Säule angemerkt.
Es zeigen sich vorne zwischen denen Säulen, zwischen denen Klappen und der Harnröhre kurze wellenförmige gedrengte, überzwerch laufende, klappenartige (w) und gezakkte Anhöhen, welche sich ebenfalls in das Jungfer- häutchen begeben (x).
Der Bau dieser artigen Anlage muß freilich seinen Nuzzen haben, allein man kennt denselbigen wenig. Man kann glauben, daß sie zur Erweiterung, wie am Mutter- halse, etwas beitrage. Man könnte glauben, daß sie das Vergnügen (y), und das Reiben vergrössere, wofern nicht dergleichen Klappen auch am Halse der Mutter wieder vorkämen. Jndessen verengern sich doch dadurch, (z) daß sie vorragende Theile sind, die Scheide: und es begegnet die untere Säule denjenigen Theil der Ei- chel, welcher dem Bändchen nahe liegt. Man könnte auch glauben, daß sie die Scheide empfindlich mache, welche eben dieser Klappen wegen eine desto stärkere Rei- bung auszustehen hat. Jndessen lese ich doch, daß sie unempfindlich gewesen seyn soll [Spaltenumbruch](aa).
Es finden sich bey den mehresten Thieren zwo derglei- chen Runzeln in der Scheide, z. E. an der Kuh (bb), dem Schaafe (cc), so wie am Taumler (dd). Man fin- det bei den Alten einige Anzeigen davon, wiewohl selbige die Scheide wenig unterscheiden (ee).
[Spaltenumbruch](u)
§. 15.
(w)F. 1. den Ring MORG. ebend. HUBER. nahe bei d.
(x)Fasc. II. n. 16. Man sehe nach MORGAGN. Adv. IV. n. 23. Advers. II. p. 24.
(y)MORGAGN. I. p. 12.
(z)Idem. ebenda.
(aa)Consult. de Montpellier. T. IV. n. 14.
(bb)ALDES.
(cc)COLLINS. p. 641. LANG- LEY p. 160. sind schön an diesem Thiere.
(dd)p. 26.
(ee)MUNDINUS p. 183.
(u)HUBER.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
ner vier Saͤulen, doch ſo, daß darunter zwey kleinere zu- gegen geweſen. Jch habe anſtatt der Vorderſaͤule eine wirkliche, und von allen Seiten umſchriebene Schicht, nahe an der Harnroͤhre, und hierauf naͤher nach der Gebaͤrmutter zu, eine wirkliche Saͤule angemerkt.
Es zeigen ſich vorne zwiſchen denen Saͤulen, zwiſchen denen Klappen und der Harnroͤhre kurze wellenfoͤrmige gedrengte, uͤberzwerch laufende, klappenartige (w) und gezakkte Anhoͤhen, welche ſich ebenfalls in das Jungfer- haͤutchen begeben (x).
Der Bau dieſer artigen Anlage muß freilich ſeinen Nuzzen haben, allein man kennt denſelbigen wenig. Man kann glauben, daß ſie zur Erweiterung, wie am Mutter- halſe, etwas beitrage. Man koͤnnte glauben, daß ſie das Vergnuͤgen (y), und das Reiben vergroͤſſere, wofern nicht dergleichen Klappen auch am Halſe der Mutter wieder vorkaͤmen. Jndeſſen verengern ſich doch dadurch, (z) daß ſie vorragende Theile ſind, die Scheide: und es begegnet die untere Saͤule denjenigen Theil der Ei- chel, welcher dem Baͤndchen nahe liegt. Man koͤnnte auch glauben, daß ſie die Scheide empfindlich mache, welche eben dieſer Klappen wegen eine deſto ſtaͤrkere Rei- bung auszuſtehen hat. Jndeſſen leſe ich doch, daß ſie unempfindlich geweſen ſeyn ſoll [Spaltenumbruch](aa).
Es finden ſich bey den mehreſten Thieren zwo derglei- chen Runzeln in der Scheide, z. E. an der Kuh (bb), dem Schaafe (cc), ſo wie am Taumler (dd). Man fin- det bei den Alten einige Anzeigen davon, wiewohl ſelbige die Scheide wenig unterſcheiden (ee).
[Spaltenumbruch](u)
§. 15.
(w)F. 1. den Ring MORG. ebend. HUBER. nahe bei d.
(x)Faſc. II. n. 16. Man ſehe nach MORGAGN. Adv. IV. n. 23. Adverſ. II. p. 24.
(y)MORGAGN. I. p. 12.
(z)Idem. ebenda.
(aa)Conſult. de Montpellier. T. IV. n. 14.
(bb)ALDES.
(cc)COLLINS. p. 641. LANG- LEY p. 160. ſind ſchoͤn an dieſem Thiere.
(dd)p. 26.
(ee)MUNDINUS p. 183.
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[970/1006]
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
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wirkliche, und von allen Seiten umſchriebene Schicht,
nahe an der Harnroͤhre, und hierauf naͤher nach der
Gebaͤrmutter zu, eine wirkliche Saͤule angemerkt.
Es zeigen ſich vorne zwiſchen denen Saͤulen, zwiſchen
denen Klappen und der Harnroͤhre kurze wellenfoͤrmige
gedrengte, uͤberzwerch laufende, klappenartige (w) und
gezakkte Anhoͤhen, welche ſich ebenfalls in das Jungfer-
haͤutchen begeben (x).
Der Bau dieſer artigen Anlage muß freilich ſeinen
Nuzzen haben, allein man kennt denſelbigen wenig. Man
kann glauben, daß ſie zur Erweiterung, wie am Mutter-
halſe, etwas beitrage. Man koͤnnte glauben, daß ſie das
Vergnuͤgen (y), und das Reiben vergroͤſſere, wofern
nicht dergleichen Klappen auch am Halſe der Mutter
wieder vorkaͤmen. Jndeſſen verengern ſich doch dadurch,
(z) daß ſie vorragende Theile ſind, die Scheide: und
es begegnet die untere Saͤule denjenigen Theil der Ei-
chel, welcher dem Baͤndchen nahe liegt. Man koͤnnte
auch glauben, daß ſie die Scheide empfindlich mache,
welche eben dieſer Klappen wegen eine deſto ſtaͤrkere Rei-
bung auszuſtehen hat. Jndeſſen leſe ich doch, daß ſie
unempfindlich geweſen ſeyn ſoll
(aa).
Es finden ſich bey den mehreſten Thieren zwo derglei-
chen Runzeln in der Scheide, z. E. an der Kuh (bb),
dem Schaafe (cc), ſo wie am Taumler (dd). Man fin-
det bei den Alten einige Anzeigen davon, wiewohl ſelbige
die Scheide wenig unterſcheiden (ee).
§. 15.
(u)
(w) F. 1. den Ring MORG.
ebend. HUBER. nahe bei d.
(x) Faſc. II. n. 16. Man ſehe
nach MORGAGN. Adv. IV. n. 23.
Adverſ. II. p. 24.
(y) MORGAGN. I. p. 12.
(z) Idem. ebenda.
(aa) Conſult. de Montpellier.
T. IV. n. 14.
(bb) ALDES.
(cc) COLLINS. p. 641. LANG-
LEY p. 160. ſind ſchoͤn an dieſem
Thiere.
(dd) p. 26.
(ee) MUNDINUS p. 183.
(u) HUBER.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 970. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1006>, abgerufen am 22.11.2024.
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