personen, denn diese öffnet sich an den Thieren etwas mehr nach hinten in die Scheide, und bei der Stutte fast mitten in die Scheide.
Hierauf gehet unter den Nimphen ein fleischiger Rand(n), der sich bis zum Bändchen verlängt, die Scheide zu umgeben fort. Er fängt sich ganz zu unterst an den Nimphen, da er von ihnen entspringt an. Bis- weilen scheinet derselbe gleichsam von der Mündung der Harnröhre, oder der vorragenden Klappe eine Fortsez- zung zu seyn, wodurch er das Ansehn von einer zarten Nimphe bekömmt (o), breiter als gewöhnlich wird, und auch mit seiner Ausschartung, und den Schmierdrüsen den Nimphen nahe kömmt.
Zwischen den Nimphen, und diesem vorragenden Rande, ist ein merkwürdiger Winkel, wo das Jung- fernhäutchen hinter den Nimphen und hinter diesen Rän- dern liegt.
Jn der untersten und hintersten Gegend des Schei- denzuganges erblikkt man an einer unbeschlafnen Jung- fer, eine Falte, welche an der lokkern Schaam wenig zu sehen ist, wenn man aber die Schaam von einander zieht, so ist sie ein Halbmond von Haut, der sich von der rechten Schaamleffze nicht völlig, unten gerechnet, gegen die linke verlängert, oben auf gesichelt ist, wie der Mond, sich bis zu den Nimphen erstrekkt (p), sich mit diesen vereinigt, und den Zugang zu der Mutterscheide in etwas bewacht (q). Man nennt es das Bändchen (frenulum) und es wird vom Beischlafe nicht eben ver- lezzt (r), sondern vielmehr durch öfteres Gebären zer-
stört
(n)[Spaltenumbruch]
Ein vorragender Rand HU- BER. hymen. p. 5. margines sca- phulae ALBIN. f. 1. 2.
(o) Dreimal sahe es MORG. Adv. IV. p. 42.
(p)RIOLAN. p. 176.
(q)SMELLIE. bei G. f. 4. 6. 3.
(r) Werde davon zerstöhrt MOR- GAGN. sed. caus. II. p. 351. STIS- SER. p. 119. RIOLAN. p. 192. LINDEN. physiol. reform. p. 218. RIOLAN. p. 176.
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
perſonen, denn dieſe oͤffnet ſich an den Thieren etwas mehr nach hinten in die Scheide, und bei der Stutte faſt mitten in die Scheide.
Hierauf gehet unter den Nimphen ein fleiſchiger Rand(n), der ſich bis zum Baͤndchen verlaͤngt, die Scheide zu umgeben fort. Er faͤngt ſich ganz zu unterſt an den Nimphen, da er von ihnen entſpringt an. Bis- weilen ſcheinet derſelbe gleichſam von der Muͤndung der Harnroͤhre, oder der vorragenden Klappe eine Fortſez- zung zu ſeyn, wodurch er das Anſehn von einer zarten Nimphe bekoͤmmt (o), breiter als gewoͤhnlich wird, und auch mit ſeiner Ausſchartung, und den Schmierdruͤſen den Nimphen nahe koͤmmt.
Zwiſchen den Nimphen, und dieſem vorragenden Rande, iſt ein merkwuͤrdiger Winkel, wo das Jung- fernhaͤutchen hinter den Nimphen und hinter dieſen Raͤn- dern liegt.
Jn der unterſten und hinterſten Gegend des Schei- denzuganges erblikkt man an einer unbeſchlafnen Jung- fer, eine Falte, welche an der lokkern Schaam wenig zu ſehen iſt, wenn man aber die Schaam von einander zieht, ſo iſt ſie ein Halbmond von Haut, der ſich von der rechten Schaamleffze nicht voͤllig, unten gerechnet, gegen die linke verlaͤngert, oben auf geſichelt iſt, wie der Mond, ſich bis zu den Nimphen erſtrekkt (p), ſich mit dieſen vereinigt, und den Zugang zu der Mutterſcheide in etwas bewacht (q). Man nennt es das Baͤndchen (frenulum) und es wird vom Beiſchlafe nicht eben ver- lezzt (r), ſondern vielmehr durch oͤfteres Gebaͤren zer-
ſtoͤrt
(n)[Spaltenumbruch]
Ein vorragender Rand HU- BER. hymen. p. 5. margines ſca- phulæ ALBIN. f. 1. 2.
(o) Dreimal ſahe es MORG. Adv. IV. p. 42.
(p)RIOLAN. p. 176.
(q)SMELLIE. bei G. f. 4. 6. 3.
(r) Werde davon zerſtoͤhrt MOR- GAGN. ſed. cauſ. II. p. 351. STIS- SER. p. 119. RIOLAN. p. 192. LINDEN. phyſiol. reform. p. 218. RIOLAN. p. 176.
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II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
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mehr nach hinten in die Scheide, und bei der Stutte
faſt mitten in die Scheide.
Hierauf gehet unter den Nimphen ein fleiſchiger
Rand (n), der ſich bis zum Baͤndchen verlaͤngt, die
Scheide zu umgeben fort. Er faͤngt ſich ganz zu unterſt
an den Nimphen, da er von ihnen entſpringt an. Bis-
weilen ſcheinet derſelbe gleichſam von der Muͤndung der
Harnroͤhre, oder der vorragenden Klappe eine Fortſez-
zung zu ſeyn, wodurch er das Anſehn von einer zarten
Nimphe bekoͤmmt (o), breiter als gewoͤhnlich wird, und
auch mit ſeiner Ausſchartung, und den Schmierdruͤſen
den Nimphen nahe koͤmmt.
Zwiſchen den Nimphen, und dieſem vorragenden
Rande, iſt ein merkwuͤrdiger Winkel, wo das Jung-
fernhaͤutchen hinter den Nimphen und hinter dieſen Raͤn-
dern liegt.
Jn der unterſten und hinterſten Gegend des Schei-
denzuganges erblikkt man an einer unbeſchlafnen Jung-
fer, eine Falte, welche an der lokkern Schaam wenig
zu ſehen iſt, wenn man aber die Schaam von einander
zieht, ſo iſt ſie ein Halbmond von Haut, der ſich von
der rechten Schaamleffze nicht voͤllig, unten gerechnet,
gegen die linke verlaͤngert, oben auf geſichelt iſt, wie der
Mond, ſich bis zu den Nimphen erſtrekkt (p), ſich mit
dieſen vereinigt, und den Zugang zu der Mutterſcheide
in etwas bewacht (q). Man nennt es das Baͤndchen
(frenulum) und es wird vom Beiſchlafe nicht eben ver-
lezzt (r), ſondern vielmehr durch oͤfteres Gebaͤren zer-
ſtoͤrt
(n)
Ein vorragender Rand HU-
BER. hymen. p. 5. margines ſca-
phulæ ALBIN. f. 1. 2.
(o) Dreimal ſahe es MORG.
Adv. IV. p. 42.
(p) RIOLAN. p. 176.
(q) SMELLIE. bei G. f. 4. 6. 3.
(r) Werde davon zerſtoͤhrt MOR-
GAGN. ſed. cauſ. II. p. 351. STIS-
SER. p. 119. RIOLAN. p. 192.
LINDEN. phyſiol. reform. p. 218.
RIOLAN. p. 176.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 975. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1011>, abgerufen am 22.11.2024.
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