siebenden(m), oder etwas darüber (n), im achten (o), neunten (p), zehnten (q), und eilften Jahre, fängt das Monatsblut zu fliessen an (r).
Jch sehe alle Tage eine Rathsherrentochter vor Au- gen, die sehr schön, wizzig und von guten Herkommen, und neun Jahre alt ist, die schon seit einigen Jahren ihre Monathszeit richtig hat, ohne an der Gesundheit etwas gelitten zu haben, ausser daß sie zart und etwas klein geblieben.
Man findet daher auch hie und da Mütter von neun Jahren (s), darunter eine vor kurzem in meinem Vater- lande, in dem Alpenthale, Emmen Thal genannt, von dem Beischlafe ihres Vaterbruders ins Wochenbette kam (t). Und eben so wenig fehlt es an zehn (u) und zwölfjährigen Müttern (w).
Dieses voreilige Mutterwerden ist in unsren Gegen- den zwar eine Seltenheit, aber in den heissen Provinzen Asiens eine Gewohnheit der Natur, sie nehmen sich im achten Jahre Männer (x), und gebären kurz darauf in
ihrem
(m)[Spaltenumbruch]Journ. Sav. l. c. BLAN- GHAARD. jaarreg. I. Cent. I. n. 65. G. v. SWIETEN. IV. p. 395.
(n) Mädchen von 7. 8. mit Brü- sten erwähnt WOLF. obs. 20.
(o)VERZASCHA obs. 24. TILLING. obs. 20.
(p) Regelmäßig WALTHER. thes. n. 40.
(q)BURCHART. de pubert. Trait. de la superfet. p. 126. Matth. DOEBEL.
(r)Matth. TIMAEUS cas. 13. L. III. Sammlungen davon berich- tet STORCH. Jungferkrankh. cas. 170. SCHENK. MUNIER. In diss. Ergo ad suppref. mensian. aperen- [Spaltenumbruch]
tia. FRANK. satyr. VI. p. 94. SCHURIG. parthenol. Sect. II. c. 5.
(s)SYLV. de mensib. p. 305. und IV. Journ. Sav. 1684. n. 14. Jn Flandern JOUBERT. Error. popul. II. c. 2. Marc. DONAT. p. 384. Breßl. Samml. 1723. Nov.
(t)Act. Helvet. IV. p. 107.
(u) Zu Smirna SOLINGEN. Embryol. p. 8.
(w)TIMAEUS.
(x) Daß unter den Calingern die Mädchen im vierten Jahre em- pfangen PLIN. L. VII. dieses ist übertrieben wie MANDELSLOHI menses im dritten, und Geburten im fünften Jahre Itia. p. 118.
III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
ſiebenden(m), oder etwas daruͤber (n), im achten (o), neunten (p), zehnten (q), und eilften Jahre, faͤngt das Monatsblut zu flieſſen an (r).
Jch ſehe alle Tage eine Rathsherrentochter vor Au- gen, die ſehr ſchoͤn, wizzig und von guten Herkommen, und neun Jahre alt iſt, die ſchon ſeit einigen Jahren ihre Monathszeit richtig hat, ohne an der Geſundheit etwas gelitten zu haben, auſſer daß ſie zart und etwas klein geblieben.
Man findet daher auch hie und da Muͤtter von neun Jahren (s), darunter eine vor kurzem in meinem Vater- lande, in dem Alpenthale, Emmen Thal genannt, von dem Beiſchlafe ihres Vaterbruders ins Wochenbette kam (t). Und eben ſo wenig fehlt es an zehn (u) und zwoͤlfjaͤhrigen Muͤttern (w).
Dieſes voreilige Mutterwerden iſt in unſren Gegen- den zwar eine Seltenheit, aber in den heiſſen Provinzen Aſiens eine Gewohnheit der Natur, ſie nehmen ſich im achten Jahre Maͤnner (x), und gebaͤren kurz darauf in
ihrem
(m)[Spaltenumbruch]Journ. Sav. l. c. BLAN- GHAARD. jaarreg. I. Cent. I. n. 65. G. v. SWIETEN. IV. p. 395.
(n) Maͤdchen von 7. 8. mit Bruͤ- ſten erwaͤhnt WOLF. obſ. 20.
(o)VERZASCHA obſ. 24. TILLING. obſ. 20.
(p) Regelmaͤßig WALTHER. theſ. n. 40.
(q)BURCHART. de pubert. Trait. de la ſuperfet. p. 126. Matth. DOEBEL.
(r)Matth. TIMAEUS caſ. 13. L. III. Sammlungen davon berich- tet STORCH. Jungferkrankh. caſ. 170. SCHENK. MUNIER. In diſſ. Ergo ad ſuppref. menſian. aperen- [Spaltenumbruch]
tia. FRANK. ſatyr. VI. p. 94. SCHURIG. parthenol. Sect. II. c. 5.
(s)SYLV. de menſib. p. 305. und IV. Journ. Sav. 1684. n. 14. Jn Flandern JOUBERT. Error. popul. II. c. 2. Marc. DONAT. p. 384. Breßl. Samml. 1723. Nov.
(t)Act. Helvet. IV. p. 107.
(u) Zu Smirna SOLINGEN. Embryol. p. 8.
(w)TIMAEUS.
(x) Daß unter den Calingern die Maͤdchen im vierten Jahre em- pfangen PLIN. L. VII. dieſes iſt uͤbertrieben wie MANDELSLOHI menſes im dritten, und Geburten im fuͤnften Jahre Itia. p. 118.
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III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
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Monatsblut zu flieſſen an (r).
Jch ſehe alle Tage eine Rathsherrentochter vor Au-
gen, die ſehr ſchoͤn, wizzig und von guten Herkommen,
und neun Jahre alt iſt, die ſchon ſeit einigen Jahren
ihre Monathszeit richtig hat, ohne an der Geſundheit
etwas gelitten zu haben, auſſer daß ſie zart und etwas
klein geblieben.
Man findet daher auch hie und da Muͤtter von neun
Jahren (s), darunter eine vor kurzem in meinem Vater-
lande, in dem Alpenthale, Emmen Thal genannt, von dem
Beiſchlafe ihres Vaterbruders ins Wochenbette kam (t).
Und eben ſo wenig fehlt es an zehn (u) und zwoͤlfjaͤhrigen
Muͤttern (w).
Dieſes voreilige Mutterwerden iſt in unſren Gegen-
den zwar eine Seltenheit, aber in den heiſſen Provinzen
Aſiens eine Gewohnheit der Natur, ſie nehmen ſich im
achten Jahre Maͤnner (x), und gebaͤren kurz darauf in
ihrem
(m)
Journ. Sav. l. c. BLAN-
GHAARD. jaarreg. I. Cent. I. n. 65.
G. v. SWIETEN. IV. p. 395.
(n) Maͤdchen von 7. 8. mit Bruͤ-
ſten erwaͤhnt WOLF. obſ. 20.
(o) VERZASCHA obſ. 24.
TILLING. obſ. 20.
(p) Regelmaͤßig WALTHER.
theſ. n. 40.
(q) BURCHART. de pubert.
Trait. de la ſuperfet. p. 126. Matth.
DOEBEL.
(r) Matth. TIMAEUS caſ. 13.
L. III. Sammlungen davon berich-
tet STORCH. Jungferkrankh. caſ.
170. SCHENK. MUNIER. In diſſ.
Ergo ad ſuppref. menſian. aperen-
tia. FRANK. ſatyr. VI. p. 94.
SCHURIG. parthenol. Sect. II. c. 5.
(s) SYLV. de menſib. p. 305.
und IV. Journ. Sav. 1684. n. 14.
Jn Flandern JOUBERT. Error.
popul. II. c. 2. Marc. DONAT.
p. 384. Breßl. Samml. 1723. Nov.
(t) Act. Helvet. IV. p. 107.
(u) Zu Smirna SOLINGEN.
Embryol. p. 8.
(w) TIMAEUS.
(x) Daß unter den Calingern
die Maͤdchen im vierten Jahre em-
pfangen PLIN. L. VII. dieſes iſt
uͤbertrieben wie MANDELSLOHI
menſes im dritten, und Geburten
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1071. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1107>, abgerufen am 22.11.2024.
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