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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
stärker macht. Das Fieber, welches die monatliche Rei-
nigung(c), und bey Schwangern die unzeitige Geburt
beschleuniget; ein lebhafter Geist; ein aufgeräumtes
Wesen; der Zorn; das Schrecken (e): ein neuer Trieb
zur Liebe (f), von welchem ich die Erfahrung habe, daß
er die monatliche Reinigung plözzlich in Bewegung ge-
bracht; das Niesen (g): verschiedene scharfe und riechen-
de Pflanzen, sonderlich aber der Polei.

Die Vollblütigkeit (h); ein herrliches und müßiges
Leben gehören mit zu der zwoten Ursache, denn davon
rühret eine überflüßige und öfters wiederkommende Rei-
nigung her: ich rechne ferner dahin die Abnahme an der
unmerklichen Ausdünstung, und dieses verursacht Voll-
blütigkeit (i); der Gebrauch des Eisens, denn davon
wächst die Menge der rothen Theile im Blute, und die-
ses verursacht eine Vollblütigkeit, und bringt die mo-
natliche Reinigung wieder im Gange. Hieher gehört
auch ein schnelles Wachsen, so bey der frühzeitigen Rei-
nigung zu geschehen pflegt, indem zugleich die Brüste
grösser werden (k).

Zur dritten Klasse der Gründe gehöret die Wieder-
herstellung der Monatszeit von Ursachen, so das Blut
nach der untern Aorte hinwenden, durch Fußbäder, durch
Aderlassen am Fusse (l), durch Dämpfe, so man an die
(d)

Mutter
(c) [Spaltenumbruch] Jn den Blattern Mem. chir.
II. p.
560.
(e) WALTHER. thes. obs. 37.
(f) PECHLIN. obs. 35. Cent. I.
add. FREIND. p.
60.
(h) Vollblütige haben zwey bis
dreymal des Monats die Reinigung
PARE L. XXII. c. 49. Conf. p. 146.
[Spaltenumbruch] & FREIND. & GORTER. p. 141.
FITZGERALD. p.
3. dies Geblüte
fliest bey Vollblütigen längre Zeit
p. 145.
(i) COCKBURNE oeconom. p.
113. BOURDELIN. in thes. ann.

1733. von einem dikkern Oberhäut-
chen der Weiber leitet daher die
Reinigung her HEUCHER. oper.
p.
469.
(k) IDO. WOLF. obs. 20. &
p.
41.
(l) Eph. Nat. Cur. Cent. VI. obs.
100. VALISN. obs. var. III. p.
219.
(d) Bey früher Reinigung im
achten Monate TILLING. obs. 20.
Bey dem angeführten Fräulein.
Bey kalten ist sie spät, bey hizzigen
Personen geschwinde BONTE
Journ. med. 1764. Oct.

Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
ſtaͤrker macht. Das Fieber, welches die monatliche Rei-
nigung(c), und bey Schwangern die unzeitige Geburt
beſchleuniget; ein lebhafter Geiſt; ein aufgeraͤumtes
Weſen; der Zorn; das Schrecken (e): ein neuer Trieb
zur Liebe (f), von welchem ich die Erfahrung habe, daß
er die monatliche Reinigung ploͤzzlich in Bewegung ge-
bracht; das Nieſen (g): verſchiedene ſcharfe und riechen-
de Pflanzen, ſonderlich aber der Polei.

Die Vollbluͤtigkeit (h); ein herrliches und muͤßiges
Leben gehoͤren mit zu der zwoten Urſache, denn davon
ruͤhret eine uͤberfluͤßige und oͤfters wiederkommende Rei-
nigung her: ich rechne ferner dahin die Abnahme an der
unmerklichen Ausduͤnſtung, und dieſes verurſacht Voll-
bluͤtigkeit (i); der Gebrauch des Eiſens, denn davon
waͤchſt die Menge der rothen Theile im Blute, und die-
ſes verurſacht eine Vollbluͤtigkeit, und bringt die mo-
natliche Reinigung wieder im Gange. Hieher gehoͤrt
auch ein ſchnelles Wachſen, ſo bey der fruͤhzeitigen Rei-
nigung zu geſchehen pflegt, indem zugleich die Bruͤſte
groͤſſer werden (k).

Zur dritten Klaſſe der Gruͤnde gehoͤret die Wieder-
herſtellung der Monatszeit von Urſachen, ſo das Blut
nach der untern Aorte hinwenden, durch Fußbaͤder, durch
Aderlaſſen am Fuſſe (l), durch Daͤmpfe, ſo man an die
(d)

Mutter
(c) [Spaltenumbruch] Jn den Blattern Mém. chir.
II. p.
560.
(e) WALTHER. theſ. obſ. 37.
(f) PECHLIN. obſ. 35. Cent. I.
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60.
(h) Vollbluͤtige haben zwey bis
dreymal des Monats die Reinigung
PARE L. XXII. c. 49. Conf. p. 146.
[Spaltenumbruch] & FREIND. & GORTER. p. 141.
FITZGERALD. p.
3. dies Gebluͤte
flieſt bey Vollbluͤtigen laͤngre Zeit
p. 145.
(i) COCKBURNE oeconom. p.
113. BOURDELIN. in theſ. ann.

1733. von einem dikkern Oberhaͤut-
chen der Weiber leitet daher die
Reinigung her HEUCHER. oper.
p.
469.
(k) IDO. WOLF. obſ. 20. &
p.
41.
(l) Eph. Nat. Cur. Cent. VI. obſ.
100. VALISN. obſ. var. III. p.
219.
(d) Bey fruͤher Reinigung im
achten Monate TILLING. obſ. 20.
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[1096/1132] Weibliche Theile. XXVIII. Buch. ſtaͤrker macht. Das Fieber, welches die monatliche Rei- nigung (c), und bey Schwangern die unzeitige Geburt beſchleuniget; ein lebhafter Geiſt; ein aufgeraͤumtes Weſen; der Zorn; das Schrecken (e): ein neuer Trieb zur Liebe (f), von welchem ich die Erfahrung habe, daß er die monatliche Reinigung ploͤzzlich in Bewegung ge- bracht; das Nieſen (g): verſchiedene ſcharfe und riechen- de Pflanzen, ſonderlich aber der Polei. Die Vollbluͤtigkeit (h); ein herrliches und muͤßiges Leben gehoͤren mit zu der zwoten Urſache, denn davon ruͤhret eine uͤberfluͤßige und oͤfters wiederkommende Rei- nigung her: ich rechne ferner dahin die Abnahme an der unmerklichen Ausduͤnſtung, und dieſes verurſacht Voll- bluͤtigkeit (i); der Gebrauch des Eiſens, denn davon waͤchſt die Menge der rothen Theile im Blute, und die- ſes verurſacht eine Vollbluͤtigkeit, und bringt die mo- natliche Reinigung wieder im Gange. Hieher gehoͤrt auch ein ſchnelles Wachſen, ſo bey der fruͤhzeitigen Rei- nigung zu geſchehen pflegt, indem zugleich die Bruͤſte groͤſſer werden (k). Zur dritten Klaſſe der Gruͤnde gehoͤret die Wieder- herſtellung der Monatszeit von Urſachen, ſo das Blut nach der untern Aorte hinwenden, durch Fußbaͤder, durch Aderlaſſen am Fuſſe (l), durch Daͤmpfe, ſo man an die Mutter (d) (c) Jn den Blattern Mém. chir. II. p. 560. (e) WALTHER. theſ. obſ. 37. (f) PECHLIN. obſ. 35. Cent. I. add. FREIND. p. 60. (h) Vollbluͤtige haben zwey bis dreymal des Monats die Reinigung PARE L. XXII. c. 49. Conf. p. 146. & FREIND. & GORTER. p. 141. FITZGERALD. p. 3. dies Gebluͤte flieſt bey Vollbluͤtigen laͤngre Zeit p. 145. (i) COCKBURNE oeconom. p. 113. BOURDELIN. in theſ. ann. 1733. von einem dikkern Oberhaͤut- chen der Weiber leitet daher die Reinigung her HEUCHER. oper. p. 469. (k) IDO. WOLF. obſ. 20. & p. 41. (l) Eph. Nat. Cur. Cent. VI. obſ. 100. VALISN. obſ. var. III. p. 219. (d) Bey fruͤher Reinigung im achten Monate TILLING. obſ. 20. Bey dem angefuͤhrten Fraͤulein. Bey kalten iſt ſie ſpaͤt, bey hizzigen Perſonen geſchwinde BONTE Journ. med. 1764. Oct.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1096. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1132>, abgerufen am 25.11.2024.