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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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III. Abschn. Monatliche Reinigung.
angenommen, in die Blutadern zurükke begiebt, kann
man den verlohrnen Appetit(c), die davon herrührende
Bleichsucht, das dünne blasse Blut, das aufgedunste
Wesen, und andere Wirkungen der schlechten Verdauung
rechnen.

So lässet sich von eben diesem scharfen, und nach
dem Kopfe zurükk getriebenen Blute, welches mit Hef-
tigkeit auf die Nerven fällt, die histerische Krankheit (d),
die Krämpfe (e) und das schwere Gebrechen (f) herleiten.

Von der Vollblütigkeit entstehen die Anhäufungen
des Blutes im Kopfe, die Kopfschmerzen (g), das Zahn-
weh, das monatliche Blödewerden und Blindheit der
Augen(h) und die Taubheit (i).

Von eben dieser Ursache zeiget sich auch öfters eine
Ueberladung der Lunge vom Blute, ein Schmerz an der
Brust, es erfolgt eine Hizze im Körper (k), man speyet
Blut aus, und es findet sich eine Schwindsucht ein (l),
welche sich, so viel ich gesehen, wenn sie sich mit der mo-
natlichen Reinigung verbindet, niemals heilen läßt. Man
kann nemlich die monatliche Reinigung durch kühlende
Arzeneien so wenig wieder im Gange bringen, als ein
Fieber durch hizzige, und die Reinigung treibende Mit-
tel heben.

Jm Unterleibe entstehen von eben dieser Ursache Ko-
likschmerzen, Spannungen und Krämpfe, und alle diese
Uebel fallen auch schwangern Personen zur Last, so bald
sich die Periode ihrer aussenbleibenden Reinigung an-
meldet (m).

§. 14.
(c) [Spaltenumbruch] Davon ein völlig verlorner
Appetit SWIETEN. T. IV.
(d) Journ. med. ann. 1704. m.
April.
(e) Ein Todesschlaf von 40 Ta-
gen ibid.
(f) COAC. L. III.
(g) TRILLER. Tumor. a mens.
suppress. obort.
(h) [Spaltenumbruch] PECHLIN. obs. 42. Cent. I.
(i) SWIETEN. T. IV.
(k) DEIDIER. Cent. II. p. 386.
(l) HIPPOCR. gynaik. a BEN-
NET. p. 45. &c.
(m) Conf. HAEN. rat. medend.
I. p.
31.

III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
angenommen, in die Blutadern zuruͤkke begiebt, kann
man den verlohrnen Appetit(c), die davon herruͤhrende
Bleichſucht, das duͤnne blaſſe Blut, das aufgedunſte
Weſen, und andere Wirkungen der ſchlechten Verdauung
rechnen.

So laͤſſet ſich von eben dieſem ſcharfen, und nach
dem Kopfe zuruͤkk getriebenen Blute, welches mit Hef-
tigkeit auf die Nerven faͤllt, die hiſteriſche Krankheit (d),
die Kraͤmpfe (e) und das ſchwere Gebrechen (f) herleiten.

Von der Vollbluͤtigkeit entſtehen die Anhaͤufungen
des Blutes im Kopfe, die Kopfſchmerzen (g), das Zahn-
weh, das monatliche Bloͤdewerden und Blindheit der
Augen(h) und die Taubheit (i).

Von eben dieſer Urſache zeiget ſich auch oͤfters eine
Ueberladung der Lunge vom Blute, ein Schmerz an der
Bruſt, es erfolgt eine Hizze im Koͤrper (k), man ſpeyet
Blut aus, und es findet ſich eine Schwindſucht ein (l),
welche ſich, ſo viel ich geſehen, wenn ſie ſich mit der mo-
natlichen Reinigung verbindet, niemals heilen laͤßt. Man
kann nemlich die monatliche Reinigung durch kuͤhlende
Arzeneien ſo wenig wieder im Gange bringen, als ein
Fieber durch hizzige, und die Reinigung treibende Mit-
tel heben.

Jm Unterleibe entſtehen von eben dieſer Urſache Ko-
likſchmerzen, Spannungen und Kraͤmpfe, und alle dieſe
Uebel fallen auch ſchwangern Perſonen zur Laſt, ſo bald
ſich die Periode ihrer auſſenbleibenden Reinigung an-
meldet (m).

§. 14.
(c) [Spaltenumbruch] Davon ein voͤllig verlorner
Appetit SWIETEN. T. IV.
(d) Journ. med. ann. 1704. m.
April.
(e) Ein Todesſchlaf von 40 Ta-
gen ibid.
(f) COAC. L. III.
(g) TRILLER. Tumor. a menſ.
ſuppreſſ. obort.
(h) [Spaltenumbruch] PECHLIN. obſ. 42. Cent. I.
(i) SWIETEN. T. IV.
(k) DEIDIER. Cent. II. p. 386.
(l) HIPPOCR. gynaik. a BEN-
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31.
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[1099/1135] III. Abſchn. Monatliche Reinigung. angenommen, in die Blutadern zuruͤkke begiebt, kann man den verlohrnen Appetit (c), die davon herruͤhrende Bleichſucht, das duͤnne blaſſe Blut, das aufgedunſte Weſen, und andere Wirkungen der ſchlechten Verdauung rechnen. So laͤſſet ſich von eben dieſem ſcharfen, und nach dem Kopfe zuruͤkk getriebenen Blute, welches mit Hef- tigkeit auf die Nerven faͤllt, die hiſteriſche Krankheit (d), die Kraͤmpfe (e) und das ſchwere Gebrechen (f) herleiten. Von der Vollbluͤtigkeit entſtehen die Anhaͤufungen des Blutes im Kopfe, die Kopfſchmerzen (g), das Zahn- weh, das monatliche Bloͤdewerden und Blindheit der Augen (h) und die Taubheit (i). Von eben dieſer Urſache zeiget ſich auch oͤfters eine Ueberladung der Lunge vom Blute, ein Schmerz an der Bruſt, es erfolgt eine Hizze im Koͤrper (k), man ſpeyet Blut aus, und es findet ſich eine Schwindſucht ein (l), welche ſich, ſo viel ich geſehen, wenn ſie ſich mit der mo- natlichen Reinigung verbindet, niemals heilen laͤßt. Man kann nemlich die monatliche Reinigung durch kuͤhlende Arzeneien ſo wenig wieder im Gange bringen, als ein Fieber durch hizzige, und die Reinigung treibende Mit- tel heben. Jm Unterleibe entſtehen von eben dieſer Urſache Ko- likſchmerzen, Spannungen und Kraͤmpfe, und alle dieſe Uebel fallen auch ſchwangern Perſonen zur Laſt, ſo bald ſich die Periode ihrer auſſenbleibenden Reinigung an- meldet (m). §. 14. (c) Davon ein voͤllig verlorner Appetit SWIETEN. T. IV. (d) Journ. med. ann. 1704. m. April. (e) Ein Todesſchlaf von 40 Ta- gen ibid. (f) COAC. L. III. (g) TRILLER. Tumor. a menſ. ſuppreſſ. obort. (h) PECHLIN. obſ. 42. Cent. I. (i) SWIETEN. T. IV. (k) DEIDIER. Cent. II. p. 386. (l) HIPPOCR. gynaik. a BEN- NET. p. 45. &c. (m) Conf. HAEN. rat. medend. I. p. 31.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1099. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1135>, abgerufen am 22.11.2024.