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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
reissen. Denn da sich ihre Wunde nothwendig wieder
schliessen müste, so würden geborstene Schlagadern in der
That hart werden, und der wiederkehrenden Flut der
Monatszeit Narben entgegen stellen.

§. 20.
Warum die Thiere, Mannspersonen, schwan-
gere Weiber, und alte Frauenspersonen, nicht
der Regel der monatlichen Periode un-
terworfen sind.

Es scheinet mir nach der Voraussezzung des obigen,
die Frage nicht schwer zu beantworten, warum nur
Frauenspersonen von dem vierzehnten bis gemeiniglich
zum sechs und vierzigsten Jahre ihre Ordnung haben (a).

Thiere haben sie nicht, denn ich glaube denen nicht
auf ihr blosses Wort, so solches versichern. Denn ob
auch bey ihnen die Schlagadern bey der Gebärmutter
weiter, und die Blutadern weniger weit sind, so besitzen
sie doch eine Gebärmutter, welche durchaus nicht schwam-
mig noch dehnbar ist, die Mündungen öfnen sich nicht
in dieselbige, welche sonst das Blut durchlassen könn-
ten (c). Es entgeht nemlich keinem einzigen Thiere, so
viel ich mich überhaupt erinnern kann, zu der Zeit, wenn
der Mutterkuchen von der Mutter abgezogen wird, das
Blut in solchem Ueberflusse, als bey einer Frauensper-
son. Dieserwegen haben Thiere nicht so viele unrichti-
ge Geburten, als die Weiber. Sie erfahren nemlich
nicht den Trieb des monatlichen Bluts auf die Gebär-
mutter (d).

[Spaltenumbruch]

[Spaltenumbruch] (b)
So
ergo a mutuo nisu vasorum &
Spermatiorum menstrua purgatio.
Paris. ann.
1740. vormals C. BAU-
HINUS p. 124. &c.
(a) p. 139. 140.
(c) Haben keine Sinusse CHAR-
LETON. catamen. p.
125.
(d) Ess. of a Soc. at Edimb. II.
p.
233.
(b) p. 137. 138.

Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
reiſſen. Denn da ſich ihre Wunde nothwendig wieder
ſchlieſſen muͤſte, ſo wuͤrden geborſtene Schlagadern in der
That hart werden, und der wiederkehrenden Flut der
Monatszeit Narben entgegen ſtellen.

§. 20.
Warum die Thiere, Mannsperſonen, ſchwan-
gere Weiber, und alte Frauensperſonen, nicht
der Regel der monatlichen Periode un-
terworfen ſind.

Es ſcheinet mir nach der Vorausſezzung des obigen,
die Frage nicht ſchwer zu beantworten, warum nur
Frauensperſonen von dem vierzehnten bis gemeiniglich
zum ſechs und vierzigſten Jahre ihre Ordnung haben (a).

Thiere haben ſie nicht, denn ich glaube denen nicht
auf ihr bloſſes Wort, ſo ſolches verſichern. Denn ob
auch bey ihnen die Schlagadern bey der Gebaͤrmutter
weiter, und die Blutadern weniger weit ſind, ſo beſitzen
ſie doch eine Gebaͤrmutter, welche durchaus nicht ſchwam-
mig noch dehnbar iſt, die Muͤndungen oͤfnen ſich nicht
in dieſelbige, welche ſonſt das Blut durchlaſſen koͤnn-
ten (c). Es entgeht nemlich keinem einzigen Thiere, ſo
viel ich mich uͤberhaupt erinnern kann, zu der Zeit, wenn
der Mutterkuchen von der Mutter abgezogen wird, das
Blut in ſolchem Ueberfluſſe, als bey einer Frauensper-
ſon. Dieſerwegen haben Thiere nicht ſo viele unrichti-
ge Geburten, als die Weiber. Sie erfahren nemlich
nicht den Trieb des monatlichen Bluts auf die Gebaͤr-
mutter (d).

[Spaltenumbruch]

[Spaltenumbruch] (b)
So
ergo a mutuo niſu vaſorum &
Spermatiorum menſtrua purgatio.
Pariſ. ann.
1740. vormals C. BAU-
HINUS p. 124. &c.
(a) p. 139. 140.
(c) Haben keine Sinuſſe CHAR-
LETON. catamen. p.
125.
(d) Eſſ. of a Soc. at Edimb. II.
p.
233.
(b) p. 137. 138.
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[1118/1154] Weibliche Theile. XXVIII. Buch. reiſſen. Denn da ſich ihre Wunde nothwendig wieder ſchlieſſen muͤſte, ſo wuͤrden geborſtene Schlagadern in der That hart werden, und der wiederkehrenden Flut der Monatszeit Narben entgegen ſtellen. §. 20. Warum die Thiere, Mannsperſonen, ſchwan- gere Weiber, und alte Frauensperſonen, nicht der Regel der monatlichen Periode un- terworfen ſind. Es ſcheinet mir nach der Vorausſezzung des obigen, die Frage nicht ſchwer zu beantworten, warum nur Frauensperſonen von dem vierzehnten bis gemeiniglich zum ſechs und vierzigſten Jahre ihre Ordnung haben (a). Thiere haben ſie nicht, denn ich glaube denen nicht auf ihr bloſſes Wort, ſo ſolches verſichern. Denn ob auch bey ihnen die Schlagadern bey der Gebaͤrmutter weiter, und die Blutadern weniger weit ſind, ſo beſitzen ſie doch eine Gebaͤrmutter, welche durchaus nicht ſchwam- mig noch dehnbar iſt, die Muͤndungen oͤfnen ſich nicht in dieſelbige, welche ſonſt das Blut durchlaſſen koͤnn- ten (c). Es entgeht nemlich keinem einzigen Thiere, ſo viel ich mich uͤberhaupt erinnern kann, zu der Zeit, wenn der Mutterkuchen von der Mutter abgezogen wird, das Blut in ſolchem Ueberfluſſe, als bey einer Frauensper- ſon. Dieſerwegen haben Thiere nicht ſo viele unrichti- ge Geburten, als die Weiber. Sie erfahren nemlich nicht den Trieb des monatlichen Bluts auf die Gebaͤr- mutter (d). So (u) (b) (a) p. 139. 140. (c) Haben keine Sinuſſe CHAR- LETON. catamen. p. 125. (d) Eſſ. of a Soc. at Edimb. II. p. 233. (u) ergo a mutuo niſu vaſorum & Spermatiorum menſtrua purgatio. Pariſ. ann. 1740. vormals C. BAU- HINUS p. 124. &c. (b) p. 137. 138.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1154>, abgerufen am 23.11.2024.