enspersonen fruchtbarer, die eine starke Reinigung ha- ben(b). Daher äussern sich auch die Anstrengungen zur unrichtigen Geburt (c) und zu einer zeitigen Geburt bey der gewöhnlichen Monatsperiode, welches eine An- zeige ist, daß das Blut, so vermittelst seines Zuströmens die Reinigung hervorbringt, auch das Abortiren verur- sache; und daß es, weil diese Sache selten geschieht, bey gesunden Frauenspersonen, auf den Kuchen und die Frucht verwandt werde.
Man sezze, daß die Schlagadern der Gebärmutter hart, die Blutadern weich, die Gebärmutter nicht dehn- bar wären, so wird der Umlauf des Blutes durch die Mutter leicht von statten gehen, es wird weniger Blut ankommen, leichter zurükke strömen, und sich folglich we- der sammlen, noch eine Ursache hervor bringen, warum es bey schwangern Frauenspersonen theils häufiger zu- fließt, theils in der Gebärmutter angehalten wird: denn es ist die Frucht in den ersten Zeiten ihres Entstehens nicht im Stande die Blutadern zu drükken.
Folglich ist dieses der wahre Nuzzen der monatlichen Reinigung: der zweyte Nebennuzzen betrift die Ausfüh- rung der Vollblütigkeit, so wie sie heutiges Tages zu seyn pflegt. Es könnte aber die Natur der Frauenzimmer diese Vollblütigkeit sonst wohl missen, wofern sie nicht zur Ernährung der Frucht erfordert würde.
Ende des siebenden Bandes.
[Spaltenumbruch](d)
Jnhalt
(b)[Spaltenumbruch]PUZOS. p. 46.
(c)STAHL. abort. & fet. mort.
(d)Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 13. BINNINGER. L. II. obs. 7.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
ensperſonen fruchtbarer, die eine ſtarke Reinigung ha- ben(b). Daher aͤuſſern ſich auch die Anſtrengungen zur unrichtigen Geburt (c) und zu einer zeitigen Geburt bey der gewoͤhnlichen Monatsperiode, welches eine An- zeige iſt, daß das Blut, ſo vermittelſt ſeines Zuſtroͤmens die Reinigung hervorbringt, auch das Abortiren verur- ſache; und daß es, weil dieſe Sache ſelten geſchieht, bey geſunden Frauensperſonen, auf den Kuchen und die Frucht verwandt werde.
Man ſezze, daß die Schlagadern der Gebaͤrmutter hart, die Blutadern weich, die Gebaͤrmutter nicht dehn- bar waͤren, ſo wird der Umlauf des Blutes durch die Mutter leicht von ſtatten gehen, es wird weniger Blut ankommen, leichter zuruͤkke ſtroͤmen, und ſich folglich we- der ſammlen, noch eine Urſache hervor bringen, warum es bey ſchwangern Frauensperſonen theils haͤufiger zu- fließt, theils in der Gebaͤrmutter angehalten wird: denn es iſt die Frucht in den erſten Zeiten ihres Entſtehens nicht im Stande die Blutadern zu druͤkken.
Folglich iſt dieſes der wahre Nuzzen der monatlichen Reinigung: der zweyte Nebennuzzen betrift die Ausfuͤh- rung der Vollbluͤtigkeit, ſo wie ſie heutiges Tages zu ſeyn pflegt. Es koͤnnte aber die Natur der Frauenzimmer dieſe Vollbluͤtigkeit ſonſt wohl miſſen, wofern ſie nicht zur Ernaͤhrung der Frucht erfordert wuͤrde.
Ende des ſiebenden Bandes.
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Jnhalt
(b)[Spaltenumbruch]PUZOS. p. 46.
(c)STAHL. abort. & fet. mort.
(d)Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 13. BINNINGER. L. II. obſ. 7.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
ensperſonen fruchtbarer, die eine ſtarke Reinigung ha-
ben (b). Daher aͤuſſern ſich auch die Anſtrengungen
zur unrichtigen Geburt (c) und zu einer zeitigen Geburt
bey der gewoͤhnlichen Monatsperiode, welches eine An-
zeige iſt, daß das Blut, ſo vermittelſt ſeines Zuſtroͤmens
die Reinigung hervorbringt, auch das Abortiren verur-
ſache; und daß es, weil dieſe Sache ſelten geſchieht, bey
geſunden Frauensperſonen, auf den Kuchen und die
Frucht verwandt werde.
Man ſezze, daß die Schlagadern der Gebaͤrmutter
hart, die Blutadern weich, die Gebaͤrmutter nicht dehn-
bar waͤren, ſo wird der Umlauf des Blutes durch die
Mutter leicht von ſtatten gehen, es wird weniger Blut
ankommen, leichter zuruͤkke ſtroͤmen, und ſich folglich we-
der ſammlen, noch eine Urſache hervor bringen, warum
es bey ſchwangern Frauensperſonen theils haͤufiger zu-
fließt, theils in der Gebaͤrmutter angehalten wird: denn
es iſt die Frucht in den erſten Zeiten ihres Entſtehens
nicht im Stande die Blutadern zu druͤkken.
Folglich iſt dieſes der wahre Nuzzen der monatlichen
Reinigung: der zweyte Nebennuzzen betrift die Ausfuͤh-
rung der Vollbluͤtigkeit, ſo wie ſie heutiges Tages zu ſeyn
pflegt. Es koͤnnte aber die Natur der Frauenzimmer
dieſe Vollbluͤtigkeit ſonſt wohl miſſen, wofern ſie nicht
zur Ernaͤhrung der Frucht erfordert
wuͤrde.
Ende des ſiebenden Bandes.
Jnhalt
(d)
(b)
PUZOS. p. 46.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1168>, abgerufen am 24.11.2024.
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