auf selbige auch noch andere Blutungen(g), und von einer solchen Zeit läßt sich doch weder eine Liebeswuth, noch ein Aufbrausen des Bluts in der Gebärmutter, noch sonst etwas, ausser dem überflüßigen Blute, gedenken.
Es zeiget der Nuzzen der Bäder, der Dämpfe und des, um die Schenkelblutader gelegten Bandes offenbar, daß weil dadurch das Blut zur untern Aorte und zum Bekken hingekehrt wird, und folglich die Muttervollblü- tigkeit zunehmen muß, folglich da die Ursache der mo- natlichen Reinigung noch eine Verstärkung mehr erhal- ten, ich sage, daß davon die monatliche Reinigung ihren Ausbruch nimmt.
Bei keiner andern Hipothese habe ich den Schein der Wahrheit finden können (h).
§. 24. Der Nuzzen der monatlichen Reinigung.
Es hat die Natur bey Frauenspersonen die Absicht, eine Vollblütigkeit bereit zu haben, damit zu seiner Zeit an diesem Eingeweide eine Menge Blut vorhanden seyn möchte, um selbiges der Frucht, oder deren Theilen zu- führen zu können: denn es scheinen eben diese Gefässe, welche in der weiblichen Periode Blut von sich lassen, in das Ey inserirt zu werden, und geschickt zu seyn, die Frucht zu er[nä]hren. Sie machte zugleich die Gebär- mutter deh[nb]ar, um in derselben eine Menge Blut an- häufen zu können, weil in der Schwangerschaft das Schwel- len der Blutadern, welche sich schwerlich durch die, von der Mutter gedrükkten Stämme ausleeren könne, und die Anhäufung des Bluts in diesem Eingeweide nicht vermieden werden konnte. Daher sind diejenigen Frau- [Spaltenumbruch](a)
ensperso-
(g)[Spaltenumbruch]
Fränk. Anmerk. VI. p. 445.
(h) Die wachsende Reizbarkeit der Muttergefässe DOBSONI.
(a) Wegen schlaffer Mutter weiter Schlage- und dichtern Blut- adern.
III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
auf ſelbige auch noch andere Blutungen(g), und von einer ſolchen Zeit laͤßt ſich doch weder eine Liebeswuth, noch ein Aufbrauſen des Bluts in der Gebaͤrmutter, noch ſonſt etwas, auſſer dem uͤberfluͤßigen Blute, gedenken.
Es zeiget der Nuzzen der Baͤder, der Daͤmpfe und des, um die Schenkelblutader gelegten Bandes offenbar, daß weil dadurch das Blut zur untern Aorte und zum Bekken hingekehrt wird, und folglich die Muttervollbluͤ- tigkeit zunehmen muß, folglich da die Urſache der mo- natlichen Reinigung noch eine Verſtaͤrkung mehr erhal- ten, ich ſage, daß davon die monatliche Reinigung ihren Ausbruch nimmt.
Bei keiner andern Hipotheſe habe ich den Schein der Wahrheit finden koͤnnen (h).
§. 24. Der Nuzzen der monatlichen Reinigung.
Es hat die Natur bey Frauensperſonen die Abſicht, eine Vollbluͤtigkeit bereit zu haben, damit zu ſeiner Zeit an dieſem Eingeweide eine Menge Blut vorhanden ſeyn moͤchte, um ſelbiges der Frucht, oder deren Theilen zu- fuͤhren zu koͤnnen: denn es ſcheinen eben dieſe Gefaͤſſe, welche in der weiblichen Periode Blut von ſich laſſen, in das Ey inſerirt zu werden, und geſchickt zu ſeyn, die Frucht zu er[naͤ]hren. Sie machte zugleich die Gebaͤr- mutter deh[nb]ar, um in derſelben eine Menge Blut an- haͤufen zu koͤnnen, weil in der Schwangerſchaft das Schwel- len der Blutadern, welche ſich ſchwerlich durch die, von der Mutter gedruͤkkten Staͤmme ausleeren koͤnne, und die Anhaͤufung des Bluts in dieſem Eingeweide nicht vermieden werden konnte. Daher ſind diejenigen Frau- [Spaltenumbruch](a)
ensperſo-
(g)[Spaltenumbruch]
Fraͤnk. Anmerk. VI. p. 445.
(h) Die wachſende Reizbarkeit der Muttergefaͤſſe DOBSONI.
(a) Wegen ſchlaffer Mutter weiter Schlage- und dichtern Blut- adern.
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III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
auf ſelbige auch noch andere Blutungen (g), und von
einer ſolchen Zeit laͤßt ſich doch weder eine Liebeswuth,
noch ein Aufbrauſen des Bluts in der Gebaͤrmutter,
noch ſonſt etwas, auſſer dem uͤberfluͤßigen Blute, gedenken.
Es zeiget der Nuzzen der Baͤder, der Daͤmpfe und
des, um die Schenkelblutader gelegten Bandes offenbar,
daß weil dadurch das Blut zur untern Aorte und zum
Bekken hingekehrt wird, und folglich die Muttervollbluͤ-
tigkeit zunehmen muß, folglich da die Urſache der mo-
natlichen Reinigung noch eine Verſtaͤrkung mehr erhal-
ten, ich ſage, daß davon die monatliche Reinigung ihren
Ausbruch nimmt.
Bei keiner andern Hipotheſe habe ich den Schein
der Wahrheit finden koͤnnen (h).
§. 24.
Der Nuzzen der monatlichen Reinigung.
Es hat die Natur bey Frauensperſonen die Abſicht,
eine Vollbluͤtigkeit bereit zu haben, damit zu ſeiner Zeit
an dieſem Eingeweide eine Menge Blut vorhanden ſeyn
moͤchte, um ſelbiges der Frucht, oder deren Theilen zu-
fuͤhren zu koͤnnen: denn es ſcheinen eben dieſe Gefaͤſſe,
welche in der weiblichen Periode Blut von ſich laſſen, in
das Ey inſerirt zu werden, und geſchickt zu ſeyn, die
Frucht zu ernaͤhren. Sie machte zugleich die Gebaͤr-
mutter dehnbar, um in derſelben eine Menge Blut an-
haͤufen zu koͤnnen, weil in der Schwangerſchaft das Schwel-
len der Blutadern, welche ſich ſchwerlich durch die, von
der Mutter gedruͤkkten Staͤmme ausleeren koͤnne, und
die Anhaͤufung des Bluts in dieſem Eingeweide nicht
vermieden werden konnte. Daher ſind diejenigen Frau-
ensperſo-
(a)
(g)
Fraͤnk. Anmerk. VI. p. 445.
(h) Die wachſende Reizbarkeit
der Muttergefaͤſſe DOBSONI.
(a) Wegen ſchlaffer Mutter
weiter Schlage- und dichtern Blut-
adern.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1167>, abgerufen am 24.11.2024.
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