durchströmet(e). Es verlor sich auch aus dem Gedä[r]me ein Theil der Galle, noch mehr Eisen, und Erde (f). Alles dieses schied sich von der rükkständigen Materie, und es werde von einer gedoppelten Art der einsaugende[n] Gefässe geraubt. Jch will auch nicht in Abrede sey[n], daß sich nicht etwas durch die morganische Poros d[e]s Gedärms selbst wegbegeben sollte, um sich dem Dunte des Unterleibes beyzugesellen.
Jn dem Krummdarme blieb indessen eine etwas sti[n]- kende Materie, ohne Geschmakk, und worinnen de[u]t- lich das feste Band der Fasern zerstört ist, eine schlä- mige Masse, die einerley Farbe hat, und von der der gröste Theil des Oels und der Limphe ausgezogen ist, dergestalt übrig, daß dennoch etwas von der Kraft ei- niger Nahrungsmittel, und sonderlich die Säure, das Eisen, und ein Theil, der nach der Verdauung, wie Mosch riechenden Galle, wie auch kein geringer Theil an Oel, und etwas Erde, darinnen zu spüren ist. Diese Grund- stoffe erscheinen nicht blos als ein Ueberbleibsel im dikken Gedärme, sondern auch noch im Kothe.
Jm Krummdarme bemerkt man, wie ich offenbar gefunden, nicht wenig vom wirklichen Chilus (f*), das ist ein mit Wasser untereinander gemischtes Oel, so wie wir es oben beschrieben haben.
Nun müssen wir die Ursachen erforschen, warum diese Materien des Magens eine solche Natur an sich ge- nommen haben. Dieses wird einigermaßen eine Wie- derholung dessen seyn, was ich bereits vom Magen er- zält habe; denn es ist überhaupt das Gedärm, auch bei Thieren, wo es vom Magen offenbar unterschieden ist, dennoch ein engerer Fortsazz des Magens.
§. 8.
(e)[Spaltenumbruch]L. XXV.
(f)p. 60.
(f*) eine halb chilartige Mate- [Spaltenumbruch]
rie aus einem Geschwüre des Krum- darms vid. p. 51. eine käsige Milch. KLEIN rachit. congen.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
durchſtroͤmet(e). Es verlor ſich auch aus dem Gedaͤ[r]me ein Theil der Galle, noch mehr Eiſen, und Erde (f). Alles dieſes ſchied ſich von der ruͤkkſtaͤndigen Materie, und es werde von einer gedoppelten Art der einſaugende[n] Gefaͤſſe geraubt. Jch will auch nicht in Abrede ſey[n], daß ſich nicht etwas durch die morganiſche Poros d[e]s Gedaͤrms ſelbſt wegbegeben ſollte, um ſich dem Dunte des Unterleibes beyzugeſellen.
Jn dem Krummdarme blieb indeſſen eine etwas ſti[n]- kende Materie, ohne Geſchmakk, und worinnen de[u]t- lich das feſte Band der Faſern zerſtoͤrt iſt, eine ſchlaͤ- mige Maſſe, die einerley Farbe hat, und von der der groͤſte Theil des Oels und der Limphe ausgezogen iſt, dergeſtalt uͤbrig, daß dennoch etwas von der Kraft ei- niger Nahrungsmittel, und ſonderlich die Saͤure, das Eiſen, und ein Theil, der nach der Verdauung, wie Moſch riechenden Galle, wie auch kein geringer Theil an Oel, und etwas Erde, darinnen zu ſpuͤren iſt. Dieſe Grund- ſtoffe erſcheinen nicht blos als ein Ueberbleibſel im dikken Gedaͤrme, ſondern auch noch im Kothe.
Jm Krummdarme bemerkt man, wie ich offenbar gefunden, nicht wenig vom wirklichen Chilus (f*), das iſt ein mit Waſſer untereinander gemiſchtes Oel, ſo wie wir es oben beſchrieben haben.
Nun muͤſſen wir die Urſachen erforſchen, warum dieſe Materien des Magens eine ſolche Natur an ſich ge- nommen haben. Dieſes wird einigermaßen eine Wie- derholung deſſen ſeyn, was ich bereits vom Magen er- zaͤlt habe; denn es iſt uͤberhaupt das Gedaͤrm, auch bei Thieren, wo es vom Magen offenbar unterſchieden iſt, dennoch ein engerer Fortſazz des Magens.
§. 8.
(e)[Spaltenumbruch]L. XXV.
(f)p. 60.
(f*) eine halb chilartige Mate- [Spaltenumbruch]
rie aus einem Geſchwuͤre des Krum- darms vid. p. 51. eine kaͤſige Milch. KLEIN rachit. congen.
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
durchſtroͤmet (e). Es verlor ſich auch aus dem Gedaͤrme
ein Theil der Galle, noch mehr Eiſen, und Erde (f).
Alles dieſes ſchied ſich von der ruͤkkſtaͤndigen Materie,
und es werde von einer gedoppelten Art der einſaugenden
Gefaͤſſe geraubt. Jch will auch nicht in Abrede ſeyn,
daß ſich nicht etwas durch die morganiſche Poros des
Gedaͤrms ſelbſt wegbegeben ſollte, um ſich dem Dunte
des Unterleibes beyzugeſellen.
Jn dem Krummdarme blieb indeſſen eine etwas ſtin-
kende Materie, ohne Geſchmakk, und worinnen deut-
lich das feſte Band der Faſern zerſtoͤrt iſt, eine ſchlaͤ-
mige Maſſe, die einerley Farbe hat, und von der der
groͤſte Theil des Oels und der Limphe ausgezogen iſt,
dergeſtalt uͤbrig, daß dennoch etwas von der Kraft ei-
niger Nahrungsmittel, und ſonderlich die Saͤure, das
Eiſen, und ein Theil, der nach der Verdauung, wie Moſch
riechenden Galle, wie auch kein geringer Theil an Oel,
und etwas Erde, darinnen zu ſpuͤren iſt. Dieſe Grund-
ſtoffe erſcheinen nicht blos als ein Ueberbleibſel im dikken
Gedaͤrme, ſondern auch noch im Kothe.
Jm Krummdarme bemerkt man, wie ich offenbar
gefunden, nicht wenig vom wirklichen Chilus (f*), das
iſt ein mit Waſſer untereinander gemiſchtes Oel, ſo wie
wir es oben beſchrieben haben.
Nun muͤſſen wir die Urſachen erforſchen, warum
dieſe Materien des Magens eine ſolche Natur an ſich ge-
nommen haben. Dieſes wird einigermaßen eine Wie-
derholung deſſen ſeyn, was ich bereits vom Magen er-
zaͤlt habe; denn es iſt uͤberhaupt das Gedaͤrm, auch
bei Thieren, wo es vom Magen offenbar unterſchieden
iſt, dennoch ein engerer Fortſazz des Magens.
§. 8.
(e)
L. XXV.
(f) p. 60.
(f*) eine halb chilartige Mate-
rie aus einem Geſchwuͤre des Krum-
darms vid. p. 51. eine kaͤſige Milch.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/142>, abgerufen am 21.11.2024.
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