ganz bekannte Beispiele an den Füchsen(e), dem Wie- sel (f) und dem Vielfraße (g).
Seitdem man den Umkreis des Blutes entdekkt hat, fällt auch die Vermutung von selbst weg, daß die Schlag- adern des Gekröses etwas in sich saugen sollten (h).
§. 7. Die Hauptveränderungen der Speise im Ge- därme.
Es wird daher von den nährenden Theilen eine an- schnliche Menge Wasser (a), und mit dem Wasser zu- geich das Oel, welches sich damit, wie in den Emul- sionen (b) vereinigt, um eine weisse Farbe, und einen süßen Geschmakk zu bekommen, eingesogen. Gemei- niglich stekkt in diesem weissen Safte das Nahrhafte für den Körper. Wenn die Materie des Chilus in weisser Gestalt aus dem Gedärme ausgeführt wird, so zerstört gemeiniglich eine langsame Auszehrung den Körper [Spaltenumbruch](b*). Es verlor sich ferner, mit eben diesem Wasser aus dem Gedärme alles, was einen besondern Geruch hat (c), solglich das Flüchtige, und was die Art von dem We- sen der Lebensgeister an sich hat. Es verlor sich ferner ein Theil der Säure (d) und ohne Zweifel auch die näh- rende Limphe. Es zeigt sich nämlich aus den Versu- chen, welche man an ihrem Orte erwänen wird, daß außer den Zeiten, wo der Chilus die für sich bestimmte Gefäße anfüllet, eine durchsichtige Limphe diese Gefässe
durch-
(e)[Spaltenumbruch]p. 7.
(f)ibid.
(g)ibid.
(h)SCHNEIDER catarrh. T. III. p. 63.
(a) Da der Schleim im ileo dikker ist.
(b)BOERHAAVE elem. chem. T. II. proc. 21.
(b*)SACCUS consil. 50. 74. BENNET p. 111.
(c) Da der Geruch des Terven- tinöls verschwunden.
(d) Jndem der Chilus saue[r] wird.
G 5
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
ganz bekannte Beiſpiele an den Fuͤchſen(e), dem Wie- ſel (f) und dem Vielfraße (g).
Seitdem man den Umkreis des Blutes entdekkt hat, faͤllt auch die Vermutung von ſelbſt weg, daß die Schlag- adern des Gekroͤſes etwas in ſich ſaugen ſollten (h).
§. 7. Die Hauptveraͤnderungen der Speiſe im Ge- daͤrme.
Es wird daher von den naͤhrenden Theilen eine an- ſchnliche Menge Waſſer (a), und mit dem Waſſer zu- geich das Oel, welches ſich damit, wie in den Emul- ſionen (b) vereinigt, um eine weiſſe Farbe, und einen ſuͤßen Geſchmakk zu bekommen, eingeſogen. Gemei- niglich ſtekkt in dieſem weiſſen Safte das Nahrhafte fuͤr den Koͤrper. Wenn die Materie des Chilus in weiſſer Geſtalt aus dem Gedaͤrme ausgefuͤhrt wird, ſo zerſtoͤrt gemeiniglich eine langſame Auszehrung den Koͤrper [Spaltenumbruch](b*). Es verlor ſich ferner, mit eben dieſem Waſſer aus dem Gedaͤrme alles, was einen beſondern Geruch hat (c), ſolglich das Fluͤchtige, und was die Art von dem We- ſen der Lebensgeiſter an ſich hat. Es verlor ſich ferner ein Theil der Saͤure (d) und ohne Zweifel auch die naͤh- rende Limphe. Es zeigt ſich naͤmlich aus den Verſu- chen, welche man an ihrem Orte erwaͤnen wird, daß außer den Zeiten, wo der Chilus die fuͤr ſich beſtimmte Gefaͤße anfuͤllet, eine durchſichtige Limphe dieſe Gefaͤſſe
durch-
(e)[Spaltenumbruch]p. 7.
(f)ibid.
(g)ibid.
(h)SCHNEIDER catarrh. T. III. p. 63.
(a) Da der Schleim im ileo dikker iſt.
(b)BOERHAAVE elem. chem. T. II. proc. 21.
(b*)SACCUS conſil. 50. 74. BENNET p. 111.
(c) Da der Geruch des Terven- tinoͤls verſchwunden.
(d) Jndem der Chilus ſaue[r] wird.
G 5
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II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
ganz bekannte Beiſpiele an den Fuͤchſen (e), dem Wie-
ſel (f) und dem Vielfraße (g).
Seitdem man den Umkreis des Blutes entdekkt hat,
faͤllt auch die Vermutung von ſelbſt weg, daß die Schlag-
adern des Gekroͤſes etwas in ſich ſaugen ſollten (h).
§. 7.
Die Hauptveraͤnderungen der Speiſe im Ge-
daͤrme.
Es wird daher von den naͤhrenden Theilen eine an-
ſchnliche Menge Waſſer (a), und mit dem Waſſer zu-
geich das Oel, welches ſich damit, wie in den Emul-
ſionen (b) vereinigt, um eine weiſſe Farbe, und einen
ſuͤßen Geſchmakk zu bekommen, eingeſogen. Gemei-
niglich ſtekkt in dieſem weiſſen Safte das Nahrhafte fuͤr
den Koͤrper. Wenn die Materie des Chilus in weiſſer
Geſtalt aus dem Gedaͤrme ausgefuͤhrt wird, ſo zerſtoͤrt
gemeiniglich eine langſame Auszehrung den Koͤrper
(b*).
Es verlor ſich ferner, mit eben dieſem Waſſer aus dem
Gedaͤrme alles, was einen beſondern Geruch hat (c),
ſolglich das Fluͤchtige, und was die Art von dem We-
ſen der Lebensgeiſter an ſich hat. Es verlor ſich ferner
ein Theil der Saͤure (d) und ohne Zweifel auch die naͤh-
rende Limphe. Es zeigt ſich naͤmlich aus den Verſu-
chen, welche man an ihrem Orte erwaͤnen wird, daß
außer den Zeiten, wo der Chilus die fuͤr ſich beſtimmte
Gefaͤße anfuͤllet, eine durchſichtige Limphe dieſe Gefaͤſſe
durch-
(e)
p. 7.
(f) ibid.
(g) ibid.
(h) SCHNEIDER catarrh. T. III.
p. 63.
(a) Da der Schleim im ileo
dikker iſt.
(b) BOERHAAVE elem. chem.
T. II. proc. 21.
(b*) SACCUS conſil. 50. 74.
BENNET p. 111.
(c) Da der Geruch des Terven-
tinoͤls verſchwunden.
(d) Jndem der Chilus ſauer
wird.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/141>, abgerufen am 24.11.2024.
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