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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Die Zergliederung.
im Biber(z), Jgel (a), Pferde (b), Maus (c), Maul-
wurf (d), im Brasilianischen Kaninchen (e); ferner im
Delphin(f), Meerkalbe (f*).

Jch kann mich nicht überreden, daß sie den Elephan-
ten mangeln sollten (g), ob man sie gleich in der zu Pe-
tersburg angestellten Zerlegung, welche vieler Ursachen
wegen höchst beschwerlich war, ganz und gar nicht gefunden.

§. 4.
Die Vortheile des Handgriffes.

Die Seltenheit dieses Anblikkes entschuldiget mich,
wenn ich sage, wie die Kunst der Natur zu Hülfe kom-
men könne.

Es bestehet also der erste Vortheil darinnen, daß
man entweder ein Thier lebendig, oder sogleich nach dem
Tode eröffnet, und besonders einen Menschen, wenn der-
selbe noch warm ist (a). Denn da der Chilus auch nach
dem Tode noch fortfährt, sich zu bewegen, so verschwin-
den nunmehr Gefässe, welche sich durch ihre weisse Farbe
erhoben, weil sie leer werden (b).

Weil dieselben an lebendigen Thieren, unter dem
forschenden Auge des Zerlegers sogleich unsichtbar wer-
den (c), so ist es ein Vortheil, daß man ein Thier wohl

füttre,
(z) [Spaltenumbruch] ROLFINK. p. 914.
(a) Eph. Nat. Cur. Dec. II.
ann. 1. obs. 65. BLAS. anim. p.

65. ich habe es auch gesehen.
(b) BOURGELAT. LANCIS.
post. tr. de lue novill.
(c) TEICHMEYER pathol.
p. 429. Exper. nostr. de mot. pe-
ristalt p.
248. 249
(d) MURALT. p. 537. ich habe
es auch gesehen.
(e) MURALT. ich habe es ge-
sehen.
(f) [Spaltenumbruch] SCHELHAMMER physiol.
p. CXXI. TYSON p.
24.
(f*) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
9. 10. obs. 28 etc.
(g) DUVERNOI Comm. Pe-
trop. T. I.
(a) Noch rauchend le NOBLE
p.
25. so auch BEHR. physiol.
p.
250.
(b) PECHLIN. purg. p. 75 &c.
(c) SCHERB. Exper. nostr.
246. 250.
H. Phisiol. 7. B. U

I. Abſchn. Die Zergliederung.
im Biber(z), Jgel (a), Pferde (b), Maus (c), Maul-
wurf (d), im Braſilianiſchen Kaninchen (e); ferner im
Delphin(f), Meerkalbe (f*).

Jch kann mich nicht uͤberreden, daß ſie den Elephan-
ten mangeln ſollten (g), ob man ſie gleich in der zu Pe-
tersburg angeſtellten Zerlegung, welche vieler Urſachen
wegen hoͤchſt beſchwerlich war, ganz und gar nicht gefunden.

§. 4.
Die Vortheile des Handgriffes.

Die Seltenheit dieſes Anblikkes entſchuldiget mich,
wenn ich ſage, wie die Kunſt der Natur zu Huͤlfe kom-
men koͤnne.

Es beſtehet alſo der erſte Vortheil darinnen, daß
man entweder ein Thier lebendig, oder ſogleich nach dem
Tode eroͤffnet, und beſonders einen Menſchen, wenn der-
ſelbe noch warm iſt (a). Denn da der Chilus auch nach
dem Tode noch fortfaͤhrt, ſich zu bewegen, ſo verſchwin-
den nunmehr Gefaͤſſe, welche ſich durch ihre weiſſe Farbe
erhoben, weil ſie leer werden (b).

Weil dieſelben an lebendigen Thieren, unter dem
forſchenden Auge des Zerlegers ſogleich unſichtbar wer-
den (c), ſo iſt es ein Vortheil, daß man ein Thier wohl

fuͤttre,
(z) [Spaltenumbruch] ROLFINK. p. 914.
(a) Eph. Nat. Cur. Dec. II.
ann. 1. obſ. 65. BLAS. anim. p.

65. ich habe es auch geſehen.
(b) BOURGELAT. LANCIS.
poſt. tr. de lue novill.
(c) TEICHMEYER pathol.
p. 429. Exper. noſtr. de mot. pe-
riſtalt p.
248. 249
(d) MURALT. p. 537. ich habe
es auch geſehen.
(e) MURALT. ich habe es ge-
ſehen.
(f) [Spaltenumbruch] SCHELHAMMER phyſiol.
p. CXXI. TYSON p.
24.
(f*) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
9. 10. obſ. 28 etc.
(g) DUVERNOI Comm. Pe-
trop. T. I.
(a) Noch rauchend le NOBLE
p.
25. ſo auch BEHR. phyſiol.
p.
250.
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(c) SCHERB. Exper. noſtr.
246. 250.
H. Phiſiol. 7. B. U
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[305/0341] I. Abſchn. Die Zergliederung. im Biber (z), Jgel (a), Pferde (b), Maus (c), Maul- wurf (d), im Braſilianiſchen Kaninchen (e); ferner im Delphin (f), Meerkalbe (f*). Jch kann mich nicht uͤberreden, daß ſie den Elephan- ten mangeln ſollten (g), ob man ſie gleich in der zu Pe- tersburg angeſtellten Zerlegung, welche vieler Urſachen wegen hoͤchſt beſchwerlich war, ganz und gar nicht gefunden. §. 4. Die Vortheile des Handgriffes. Die Seltenheit dieſes Anblikkes entſchuldiget mich, wenn ich ſage, wie die Kunſt der Natur zu Huͤlfe kom- men koͤnne. Es beſtehet alſo der erſte Vortheil darinnen, daß man entweder ein Thier lebendig, oder ſogleich nach dem Tode eroͤffnet, und beſonders einen Menſchen, wenn der- ſelbe noch warm iſt (a). Denn da der Chilus auch nach dem Tode noch fortfaͤhrt, ſich zu bewegen, ſo verſchwin- den nunmehr Gefaͤſſe, welche ſich durch ihre weiſſe Farbe erhoben, weil ſie leer werden (b). Weil dieſelben an lebendigen Thieren, unter dem forſchenden Auge des Zerlegers ſogleich unſichtbar wer- den (c), ſo iſt es ein Vortheil, daß man ein Thier wohl fuͤttre, (z) ROLFINK. p. 914. (a) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obſ. 65. BLAS. anim. p. 65. ich habe es auch geſehen. (b) BOURGELAT. LANCIS. poſt. tr. de lue novill. (c) TEICHMEYER pathol. p. 429. Exper. noſtr. de mot. pe- riſtalt p. 248. 249 (d) MURALT. p. 537. ich habe es auch geſehen. (e) MURALT. ich habe es ge- ſehen. (f) SCHELHAMMER phyſiol. p. CXXI. TYSON p. 24. (f*) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 9. 10. obſ. 28 etc. (g) DUVERNOI Comm. Pe- trop. T. I. (a) Noch rauchend le NOBLE p. 25. ſo auch BEHR. phyſiol. p. 250. (b) PECHLIN. purg. p. 75 &c. (c) SCHERB. Exper. noſtr. 246. 250. H. Phiſiol. 7. B. U

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/341>, abgerufen am 22.11.2024.