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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Die Milchgefässe. XXV. Buch.
§. 8.
Die Milchgefässe von der zwoten Art, oder die
Mittelgefässe zwischen der Drüse und dem
Sammelkasten.

So wie sich die Drüsen des Gekröses in dieser Ge-
gend mehr häufen, wo das Gekröse unterhalb dem
Queergrimmdarme hervorkömmt, so sammlen sich die
Milchgefässe in grössere Stämme; sie machen einen ein-
zigen(a), in den jungen Ziegen (b), bisweilen auch im
Menschen, oder zween Stämme (c) aus.

Jch habe öfters einige (d), vier (e), oder ohnge-
fehr so viel, oder auch zahlreiche Milchgefässe (e*), in
Frauenspersonen sieben oder acht gesehen. Jn einem
Kinde fand ich vorne drei oder vier, welche mit der Ge-
kröseschlagader, rechter Hand längst dem Anfange des
Leerdarms krochen, hinten aber mehrere, aber kleinere.

Sie streichen aber mit der Gekröseschlagader, hinter
der Gekrösdrüse und dem ersten Zwölffingerdarm, rech-
ter Hand weg, wo sie sich ferner mit den Flieswasserge-
fässen vereinigen, welches beynahe an den Grenzen des
lerzten Rükkenwirbels, und des ersten Halswirbelbeins
geschieht.

Man nennt diese Gefässe gemeiniglich Gefässe von
der zwoten Art, so heissen sie bei dem Jakob B. Wins-
low
(e**) Gefässe der dritten Art, und da sie grösser

sind,
(a) [Spaltenumbruch] ZELLER. admin. vas.
lymph. p.
3. So verstehe ich den
SANTORINUM p. 171.
(b) Zwei in der Maus.
(c) Zwei Stämmchen sahe Ill.
BOHLIUS.
drei WIUM, wie ich
selbst gesehen.
(d) Wenige und grosse FAN-
TON. diss. anat. p.
206.
(e) Vier BOHL. l. c. et n. 42.
EVERTSEN. T. II. WALTHER.
obs. 3. HENNINGER. n.
13. vier,
[Spaltenumbruch] oder fünfe DUVERNOI II p. 202.
CHESELD. t. 26. NARCISS.
So
saget beinahe RUDBEK. vas. aquof.
f.
6. 10. 11. fünfe, oder sechs HEU-
ERMAN. III. p.
82. So sagt
RUYSCH. l. c. f. 3.
(e*) PECQUET. in icone v.
HORNE de duct. chylif p. 281.
HALL. Phil. trans. n. 364. f. 12.
KULMUS. t. 21. SALZMAN.
bei
dem DUVERNOI p. 283.
(e**) n. 217.
Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.
§. 8.
Die Milchgefaͤſſe von der zwoten Art, oder die
Mittelgefaͤſſe zwiſchen der Druͤſe und dem
Sammelkaſten.

So wie ſich die Druͤſen des Gekroͤſes in dieſer Ge-
gend mehr haͤufen, wo das Gekroͤſe unterhalb dem
Queergrimmdarme hervorkoͤmmt, ſo ſammlen ſich die
Milchgefaͤſſe in groͤſſere Staͤmme; ſie machen einen ein-
zigen(a), in den jungen Ziegen (b), bisweilen auch im
Menſchen, oder zween Staͤmme (c) aus.

Jch habe oͤfters einige (d), vier (e), oder ohnge-
fehr ſo viel, oder auch zahlreiche Milchgefaͤſſe (e*), in
Frauensperſonen ſieben oder acht geſehen. Jn einem
Kinde fand ich vorne drei oder vier, welche mit der Ge-
kroͤſeſchlagader, rechter Hand laͤngſt dem Anfange des
Leerdarms krochen, hinten aber mehrere, aber kleinere.

Sie ſtreichen aber mit der Gekroͤſeſchlagader, hinter
der Gekroͤsdruͤſe und dem erſten Zwoͤlffingerdarm, rech-
ter Hand weg, wo ſie ſich ferner mit den Flieswaſſerge-
faͤſſen vereinigen, welches beynahe an den Grenzen des
leꝛzten Ruͤkkenwirbels, und des erſten Halswirbelbeins
geſchieht.

Man nennt dieſe Gefaͤſſe gemeiniglich Gefaͤſſe von
der zwoten Art, ſo heiſſen ſie bei dem Jakob B. Winſ-
low
(e**) Gefaͤſſe der dritten Art, und da ſie groͤſſer

ſind,
(a) [Spaltenumbruch] ZELLER. admin. vaſ.
lymph. p.
3. So verſtehe ich den
SANTORINUM p. 171.
(b) Zwei in der Maus.
(c) Zwei Staͤmmchen ſahe Ill.
BOHLIUS.
drei WIUM, wie ich
ſelbſt geſehen.
(d) Wenige und groſſe FAN-
TON. diſſ. anat. p.
206.
(e) Vier BOHL. l. c. et n. 42.
EVERTSEN. T. II. WALTHER.
obſ. 3. HENNINGER. n.
13. vier,
[Spaltenumbruch] oder fuͤnfe DUVERNOI II p. 202.
CHESELD. t. 26. NARCISS.
So
ſaget beinahe RUDBEK. vaſ. aquof.
f.
6. 10. 11. fuͤnfe, oder ſechs HEU-
ERMAN. III. p.
82. So ſagt
RUYSCH. l. c. f. 3.
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HORNE de duct. chylif p. 281.
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[318/0354] Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch. §. 8. Die Milchgefaͤſſe von der zwoten Art, oder die Mittelgefaͤſſe zwiſchen der Druͤſe und dem Sammelkaſten. So wie ſich die Druͤſen des Gekroͤſes in dieſer Ge- gend mehr haͤufen, wo das Gekroͤſe unterhalb dem Queergrimmdarme hervorkoͤmmt, ſo ſammlen ſich die Milchgefaͤſſe in groͤſſere Staͤmme; ſie machen einen ein- zigen (a), in den jungen Ziegen (b), bisweilen auch im Menſchen, oder zween Staͤmme (c) aus. Jch habe oͤfters einige (d), vier (e), oder ohnge- fehr ſo viel, oder auch zahlreiche Milchgefaͤſſe (e*), in Frauensperſonen ſieben oder acht geſehen. Jn einem Kinde fand ich vorne drei oder vier, welche mit der Ge- kroͤſeſchlagader, rechter Hand laͤngſt dem Anfange des Leerdarms krochen, hinten aber mehrere, aber kleinere. Sie ſtreichen aber mit der Gekroͤſeſchlagader, hinter der Gekroͤsdruͤſe und dem erſten Zwoͤlffingerdarm, rech- ter Hand weg, wo ſie ſich ferner mit den Flieswaſſerge- faͤſſen vereinigen, welches beynahe an den Grenzen des leꝛzten Ruͤkkenwirbels, und des erſten Halswirbelbeins geſchieht. Man nennt dieſe Gefaͤſſe gemeiniglich Gefaͤſſe von der zwoten Art, ſo heiſſen ſie bei dem Jakob B. Winſ- low (e**) Gefaͤſſe der dritten Art, und da ſie groͤſſer ſind, (a) ZELLER. admin. vaſ. lymph. p. 3. So verſtehe ich den SANTORINUM p. 171. (b) Zwei in der Maus. (c) Zwei Staͤmmchen ſahe Ill. BOHLIUS. drei WIUM, wie ich ſelbſt geſehen. (d) Wenige und groſſe FAN- TON. diſſ. anat. p. 206. (e) Vier BOHL. l. c. et n. 42. EVERTSEN. T. II. WALTHER. obſ. 3. HENNINGER. n. 13. vier, oder fuͤnfe DUVERNOI II p. 202. CHESELD. t. 26. NARCISS. So ſaget beinahe RUDBEK. vaſ. aquof. f. 6. 10. 11. fuͤnfe, oder ſechs HEU- ERMAN. III. p. 82. So ſagt RUYSCH. l. c. f. 3. (e*) PECQUET. in icone v. HORNE de duct. chylif p. 281. HALL. Phil. tranſ. n. 364. f. 12. KULMUS. t. 21. SALZMAN. bei dem DUVERNOI p. 283. (e**) n. 217.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/354>, abgerufen am 22.11.2024.