ner linken(r). Drei rechte, zwo linke (s). Drei rech- te, und vier linke (t). Vier rechte mit drei linken (u): zwo linke (w) mit einer einzigen rechten, wie ich selbst be- obachtet.
Da ich selten an der linken Seite eine Verschieden- heit gefunden, so glaube ich dem Riolan ohne Schwie- rigkeit (x), welcher erinnert, daß die rechte Nierenblut- ader oft gedoppelt sei.
Wenn die Niere eine fremde Stelle einnimmt, so bekömmt sie von den Bekkenadern (y), und auch von den Adern des Unterbauches Aeste.
Jch habe eine Blutader zwischen der Holader und linken Nierenader Gemeinschaft unterhalten gesehen(z), solches hat auch ein berühmter Mann gesehen, und es ist die linke Nierenblutader aus zween Stämmen von der Aorte entsprossen (a). Andre melden, daß ein Ast von der Milzblutader in die linke Nierenblutader (b) gelaufen; oder es war ein Communicationsast von der linken Nieren- ader nach der Magenader ausgestrekkt (c): drei Aeste lie- fen von der Nierenblutader zur Milz (d), oder es entstand die äussere Mastdarmader von der linken ausmelkenden (e), eine Blutader, welche von der Pfortader neben der Milz abwärts lief, gieng zur Niere (e*); alles dieses scheint mir paradox zn seyn.
Jch
(r)[Spaltenumbruch]EUSTACH. t. 3. f. 1. 4. 12. f. 4. 5. ALBERTI post. orat. p. 162.
(s)EUSTACH. t. 3. f. 3. t. 12. f. 10.
(t)PAREUS l. c.
(u)EUSTACH. t. 12. f. 10. t. 3. f. 3.
(w)SALZMAN. ad HORST. Epist. p. 448.
(x)p. 141.
(y)HEBENSTREIT. l. c. BO- TALL. in seinem Kupfer WIT- HOD. l. c. Tab. nostr. monstr. IX.
(z)[Spaltenumbruch]LEONCENA.
(a)HORST. de natur. p. 338.
(b)RHOD. mantiss. n. 28. JENTY tab. 2. f. 2.
(c)SCMIEDEL. variet. vasor. p. 26. n. 19.
(d)Iac. SYLVII p. 70. b.
(e)BARTHOL. hist. 32 Cent. I.
(e*)FABRICIUS apud BARO- NIUM oper. medend. p. 243.
B b 5
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
ner linken(r). Drei rechte, zwo linke (s). Drei rech- te, und vier linke (t). Vier rechte mit drei linken (u): zwo linke (w) mit einer einzigen rechten, wie ich ſelbſt be- obachtet.
Da ich ſelten an der linken Seite eine Verſchieden- heit gefunden, ſo glaube ich dem Riolan ohne Schwie- rigkeit (x), welcher erinnert, daß die rechte Nierenblut- ader oft gedoppelt ſei.
Wenn die Niere eine fremde Stelle einnimmt, ſo bekoͤmmt ſie von den Bekkenadern (y), und auch von den Adern des Unterbauches Aeſte.
Jch habe eine Blutader zwiſchen der Holader und linken Nierenader Gemeinſchaft unterhalten geſehen(z), ſolches hat auch ein beruͤhmter Mann geſehen, und es iſt die linke Nierenblutader aus zween Staͤmmen von der Aorte entſproſſen (a). Andre melden, daß ein Aſt von der Milzblutader in die linke Nierenblutader (b) gelaufen; oder es war ein Communicationsaſt von der linken Nieren- ader nach der Magenader ausgeſtrekkt (c): drei Aeſte lie- fen von der Nierenblutader zur Milz (d), oder es entſtand die aͤuſſere Maſtdarmader von der linken ausmelkenden (e), eine Blutader, welche von der Pfortader neben der Milz abwaͤrts lief, gieng zur Niere (e*); alles dieſes ſcheint mir paradox zn ſeyn.
Jch
(r)[Spaltenumbruch]EUSTACH. t. 3. f. 1. 4. 12. f. 4. 5. ALBERTI poſt. orat. p. 162.
(s)EUSTACH. t. 3. f. 3. t. 12. f. 10.
(t)PAREUS l. c.
(u)EUSTACH. t. 12. f. 10. t. 3. f. 3.
(w)SALZMAN. ad HORST. Epiſt. p. 448.
(x)p. 141.
(y)HEBENSTREIT. l. c. BO- TALL. in ſeinem Kupfer WIT- HOD. l. c. Tab. noſtr. monſtr. IX.
(z)[Spaltenumbruch]LEONCENA.
(a)HORST. de natur. p. 338.
(b)RHOD. mantiſſ. n. 28. JENTY tab. 2. f. 2.
(c)SCMIEDEL. variet. vaſor. p. 26. n. 19.
(d)Iac. SYLVII p. 70. b.
(e)BARTHOL. hiſt. 32 Cent. I.
(e*)FABRICIUS apud BARO- NIUM oper. medend. p. 243.
B b 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0429"n="393"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.</hi></fw><lb/>
ner linken<noteplace="foot"n="(r)"><cb/><hirendition="#aq">EUSTACH. t. 3. f. 1. 4. 12.<lb/>
f. 4. 5. ALBERTI poſt. orat. p.</hi> 162.</note>. Drei rechte, zwo linke <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">EUSTACH. t. 3. f. 3. t. 12.<lb/>
f.</hi> 10.</note>. Drei rech-<lb/>
te, und vier linke <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">PAREUS l. c.</hi></note>. Vier rechte mit drei linken <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">EUSTACH. t. 12. f. 10. t.<lb/>
3. f.</hi> 3.</note>:<lb/>
zwo linke <noteplace="foot"n="(w)"><hirendition="#aq">SALZMAN. ad HORST.<lb/>
Epiſt. p.</hi> 448.</note> mit einer einzigen rechten, wie ich ſelbſt be-<lb/>
obachtet.</p><lb/><p>Da ich ſelten an der linken Seite eine Verſchieden-<lb/>
heit gefunden, ſo glaube ich dem <hirendition="#fr">Riolan</hi> ohne Schwie-<lb/>
rigkeit <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">p.</hi> 141.</note>, welcher erinnert, daß die rechte Nierenblut-<lb/>
ader oft gedoppelt ſei.</p><lb/><p>Wenn die Niere eine fremde Stelle einnimmt, ſo<lb/>
bekoͤmmt ſie von den Bekkenadern <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">HEBENSTREIT. l. c. BO-<lb/>
TALL.</hi> in ſeinem Kupfer <hirendition="#aq">WIT-<lb/>
HOD. l. c. Tab. noſtr. monſtr. IX.</hi></note>, und auch von den<lb/>
Adern des Unterbauches Aeſte.</p><lb/><p>Jch habe eine Blutader zwiſchen der Holader und<lb/>
linken Nierenader Gemeinſchaft unterhalten geſehen<noteplace="foot"n="(z)"><cb/><hirendition="#aq">LEONCENA.</hi></note>,<lb/>ſolches hat auch ein beruͤhmter Mann geſehen, und es<lb/>
iſt die linke Nierenblutader aus zween Staͤmmen von der<lb/>
Aorte entſproſſen <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">HORST. de natur. p.</hi> 338.</note>. Andre melden, daß ein Aſt von<lb/>
der Milzblutader in die linke Nierenblutader <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">RHOD. mantiſſ. n. 28.<lb/>
JENTY tab. 2. f.</hi> 2.</note> gelaufen;<lb/>
oder es war ein Communicationsaſt von der linken Nieren-<lb/>
ader nach der Magenader ausgeſtrekkt <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">SCMIEDEL. variet. vaſor.<lb/>
p. 26. n.</hi> 19.</note>: drei Aeſte lie-<lb/>
fen von der Nierenblutader zur Milz <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Iac. SYLVII p. 70. b.</hi></note>, oder es entſtand<lb/>
die aͤuſſere Maſtdarmader von der linken ausmelkenden <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">BARTHOL. hiſt. 32 Cent. I.</hi></note>,<lb/>
eine Blutader, welche von der Pfortader neben der Milz<lb/>
abwaͤrts lief, gieng zur Niere <noteplace="foot"n="(e*)"><hirendition="#aq">FABRICIUS apud BARO-<lb/>
NIUM oper. medend. p.</hi> 243.</note>; alles dieſes ſcheint<lb/>
mir paradox zn ſeyn.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">B b 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[393/0429]
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
ner linken (r). Drei rechte, zwo linke (s). Drei rech-
te, und vier linke (t). Vier rechte mit drei linken (u):
zwo linke (w) mit einer einzigen rechten, wie ich ſelbſt be-
obachtet.
Da ich ſelten an der linken Seite eine Verſchieden-
heit gefunden, ſo glaube ich dem Riolan ohne Schwie-
rigkeit (x), welcher erinnert, daß die rechte Nierenblut-
ader oft gedoppelt ſei.
Wenn die Niere eine fremde Stelle einnimmt, ſo
bekoͤmmt ſie von den Bekkenadern (y), und auch von den
Adern des Unterbauches Aeſte.
Jch habe eine Blutader zwiſchen der Holader und
linken Nierenader Gemeinſchaft unterhalten geſehen (z),
ſolches hat auch ein beruͤhmter Mann geſehen, und es
iſt die linke Nierenblutader aus zween Staͤmmen von der
Aorte entſproſſen (a). Andre melden, daß ein Aſt von
der Milzblutader in die linke Nierenblutader (b) gelaufen;
oder es war ein Communicationsaſt von der linken Nieren-
ader nach der Magenader ausgeſtrekkt (c): drei Aeſte lie-
fen von der Nierenblutader zur Milz (d), oder es entſtand
die aͤuſſere Maſtdarmader von der linken ausmelkenden (e),
eine Blutader, welche von der Pfortader neben der Milz
abwaͤrts lief, gieng zur Niere (e*); alles dieſes ſcheint
mir paradox zn ſeyn.
Jch
(r)
EUSTACH. t. 3. f. 1. 4. 12.
f. 4. 5. ALBERTI poſt. orat. p. 162.
(s) EUSTACH. t. 3. f. 3. t. 12.
f. 10.
(t) PAREUS l. c.
(u) EUSTACH. t. 12. f. 10. t.
3. f. 3.
(w) SALZMAN. ad HORST.
Epiſt. p. 448.
(x) p. 141.
(y) HEBENSTREIT. l. c. BO-
TALL. in ſeinem Kupfer WIT-
HOD. l. c. Tab. noſtr. monſtr. IX.
(z)
LEONCENA.
(a) HORST. de natur. p. 338.
(b) RHOD. mantiſſ. n. 28.
JENTY tab. 2. f. 2.
(c) SCMIEDEL. variet. vaſor.
p. 26. n. 19.
(d) Iac. SYLVII p. 70. b.
(e) BARTHOL. hiſt. 32 Cent. I.
(e*) FABRICIUS apud BARO-
NIUM oper. medend. p. 243.
B b 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/429>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.