Jch erinnere mich übrigens niemals an dieser Blut- ader eine Klappe gesehen zu haben, so wenig, als an derjenigen Mündung, mit welcher sie aus der Holader herkömmt(f), noch bei dem Zutritte der Saamenblut- ader (g).
Säfte und Luft, so man dieser Blutader beibringt, gehen leichtlich in den Harngang über (h), wie ich oft gesehen habe. Man sollte glauben, daß sie aus der Blutader in die Schlagader zurükke gehen, daß sie aus der Schlagader in den Harngang kommen, da das Schlagäderchen, welches den Harn macht, aus dem ge- meinschaftlichen Stämmchen oberhalb der Blutader ent- springt.
Jch lese auch, daß der Saft aus der Blutader in die Flieswassergefässe übergegangen(i). Dieses hat mir niemals von Statten gehen wollen.
Dahingegen fließt Wasser aus dem Harngange in die Blutader zurükke (k).
§. 15. Die Blutadern des Fettes: des Harnganges.
Bei uns heissen diejenigen Fettblutadern, welches ins Nierenfett gehen, sie sind von den Fettadern der Alten verschieden, welches die wirkliche Adern der Nebenniere sind. Es begeben sich einige, welche die obern, mittlern und untern genannt werden, in das Fett der Niere. Jene entstehen aus (a) den Gefässen der Nebenniere, und es wirft darunter der eine und hintere Ast sich ganz zu oberst an der Niere, in das Fett derseben. Bisweilen
gehören
(f)[Spaltenumbruch]
Siehe SPIGEL. pag. 265. HIGHMOR. t. 10. f. 1. DIEMER- BROECK. p. 96.
(g) Siehe L. XXVI.
(h)COWPER. tab. BIDL. 43. f. 5. BEUDT. Diss. p. 11.
(i)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS. l. c. p. 147.
(k)BEUDT. l. c. p. 11.
(a)EUSTACH. t. 1. f. 2. t. 2. f. 2. 3. p. 61. &c.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
Jch erinnere mich uͤbrigens niemals an dieſer Blut- ader eine Klappe geſehen zu haben, ſo wenig, als an derjenigen Muͤndung, mit welcher ſie aus der Holader herkoͤmmt(f), noch bei dem Zutritte der Saamenblut- ader (g).
Saͤfte und Luft, ſo man dieſer Blutader beibringt, gehen leichtlich in den Harngang uͤber (h), wie ich oft geſehen habe. Man ſollte glauben, daß ſie aus der Blutader in die Schlagader zuruͤkke gehen, daß ſie aus der Schlagader in den Harngang kommen, da das Schlagaͤderchen, welches den Harn macht, aus dem ge- meinſchaftlichen Staͤmmchen oberhalb der Blutader ent- ſpringt.
Jch leſe auch, daß der Saft aus der Blutader in die Flieswaſſergefaͤſſe uͤbergegangen(i). Dieſes hat mir niemals von Statten gehen wollen.
Dahingegen fließt Waſſer aus dem Harngange in die Blutader zuruͤkke (k).
§. 15. Die Blutadern des Fettes: des Harnganges.
Bei uns heiſſen diejenigen Fettblutadern, welches ins Nierenfett gehen, ſie ſind von den Fettadern der Alten verſchieden, welches die wirkliche Adern der Nebenniere ſind. Es begeben ſich einige, welche die obern, mittlern und untern genannt werden, in das Fett der Niere. Jene entſtehen aus (a) den Gefaͤſſen der Nebenniere, und es wirft darunter der eine und hintere Aſt ſich ganz zu oberſt an der Niere, in das Fett derſeben. Bisweilen
gehoͤren
(f)[Spaltenumbruch]
Siehe SPIGEL. pag. 265. HIGHMOR. t. 10. f. 1. DIEMER- BROECK. p. 96.
(g) Siehe L. XXVI.
(h)COWPER. tab. BIDL. 43. f. 5. BEUDT. Diſſ. p. 11.
(i)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS. l. c. p. 147.
(k)BEUDT. l. c. p. 11.
(a)EUSTACH. t. 1. f. 2. t. 2. f. 2. 3. p. 61. &c.
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Die Harnwege. XXVI. Buch.
Jch erinnere mich uͤbrigens niemals an dieſer Blut-
ader eine Klappe geſehen zu haben, ſo wenig, als an
derjenigen Muͤndung, mit welcher ſie aus der Holader
herkoͤmmt (f), noch bei dem Zutritte der Saamenblut-
ader (g).
Saͤfte und Luft, ſo man dieſer Blutader beibringt,
gehen leichtlich in den Harngang uͤber (h), wie ich oft
geſehen habe. Man ſollte glauben, daß ſie aus der
Blutader in die Schlagader zuruͤkke gehen, daß ſie aus
der Schlagader in den Harngang kommen, da das
Schlagaͤderchen, welches den Harn macht, aus dem ge-
meinſchaftlichen Staͤmmchen oberhalb der Blutader ent-
ſpringt.
Jch leſe auch, daß der Saft aus der Blutader in
die Flieswaſſergefaͤſſe uͤbergegangen (i). Dieſes hat mir
niemals von Statten gehen wollen.
Dahingegen fließt Waſſer aus dem Harngange in die
Blutader zuruͤkke (k).
§. 15.
Die Blutadern des Fettes: des Harnganges.
Bei uns heiſſen diejenigen Fettblutadern, welches ins
Nierenfett gehen, ſie ſind von den Fettadern der Alten
verſchieden, welches die wirkliche Adern der Nebenniere
ſind. Es begeben ſich einige, welche die obern, mittlern
und untern genannt werden, in das Fett der Niere.
Jene entſtehen aus (a) den Gefaͤſſen der Nebenniere, und
es wirft darunter der eine und hintere Aſt ſich ganz zu
oberſt an der Niere, in das Fett derſeben. Bisweilen
gehoͤren
(f)
Siehe SPIGEL. pag. 265.
HIGHMOR. t. 10. f. 1. DIEMER-
BROECK. p. 96.
(g) Siehe L. XXVI.
(h) COWPER. tab. BIDL. 43.
f. 5. BEUDT. Diſſ. p. 11.
(i)
VIEUSSENS. l. c. p. 147.
(k) BEUDT. l. c. p. 11.
(a) EUSTACH. t. 1. f. 2. t. 2.
f. 2. 3. p. 61. &c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/430>, abgerufen am 22.11.2024.
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