Sie wird nicht nur von grossen Gefässefurchen(c), sondern auch von kleinern im Läppchen abgetheilt, welche von Stellen des Fadengewebes von verschiedener Figur abgesondert werden, und es hat diese Eintheilung in Kernchen gar kein Ende (d). Auf solche Art nähert sie sich dem Geschlechte der zusammen gesezzten Drüsen. Jh- re lezzte Stoffe bestehen aus rothen Fäden, welche in an- dern Eingeweiden weis sind (e).
Alles auswendige ist von schlaffer Beschaffenheit, gelblig (f), und das Jnwendige (g), bis auf eine gewisse Tiefe, mehr braun, weich, glatt und eben geschoren (h).
Der berühmte la Sone(i), beschreibet besondere hohle Drüsen an der Oberfläche, die mir aber ganz und gar unbekant sind.
Die Nebennieren sind wie andre Drüsen, den Ver- härtungen unterworfen [Spaltenumbruch](i*).
Jn der Untersuchung ihrer Schwere hat man ge- funden, daß sie sich gegen das Wasser wie 1071 (k) zu zu 1000 verhält, welches die Leber ausgenommen, die gröste Schwere ist.
Wenn wir ferner vornämlich den Gang der grossen Blutadern verfolgen, und das Fadengewebe auflösen, welches den vordern Theil der Nebenniere vereinigt, so entdekkt man gemeiniglich eine Kammer (l), welche zwi- schen dem vordern und hintern Stükke der Nebenniere liegt, und durch Einblasen aufgeblasen werden kann.
Ueber
(c)[Spaltenumbruch]Conf. tab. art. renal.
(d)MALPIGH. gland. conglob. pag. 5.
(e)Mem. de l'Acad. 1749. p. 493. et 520.
(f)Cortex nennt es MORG. n. 20. 33. 37. 38. 39. 41. 42.
(g)WINSLOW. n. 436. Kern beim MORGAGN. n. 15. 33. 37. 38. 39.
(h)WINSLOW.
(i)Mem. de l'Acad. 1749. p. 389. 390.
(i*) Knorplig in einer langen Krankheit Verhandel. der hollanz. matschapp. T. III. p. 165.
(k)SAUVAGES. Diss. sur lact. des medicam.
(l) Hohl machte sie BARTHOL. Cent. II. pag. 267. und die ganze Schule der Anatomisten. Jn die Höhle gehen zwölf Erbsen. BAR- THOL. Cent. hist. 59.
D d 4
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
Sie wird nicht nur von groſſen Gefaͤſſefurchen(c), ſondern auch von kleinern im Laͤppchen abgetheilt, welche von Stellen des Fadengewebes von verſchiedener Figur abgeſondert werden, und es hat dieſe Eintheilung in Kernchen gar kein Ende (d). Auf ſolche Art naͤhert ſie ſich dem Geſchlechte der zuſammen geſezzten Druͤſen. Jh- re lezzte Stoffe beſtehen aus rothen Faͤden, welche in an- dern Eingeweiden weis ſind (e).
Alles auswendige iſt von ſchlaffer Beſchaffenheit, gelblig (f), und das Jnwendige (g), bis auf eine gewiſſe Tiefe, mehr braun, weich, glatt und eben geſchoren (h).
Der beruͤhmte la Sone(i), beſchreibet beſondere hohle Druͤſen an der Oberflaͤche, die mir aber ganz und gar unbekant ſind.
Die Nebennieren ſind wie andre Druͤſen, den Ver- haͤrtungen unterworfen [Spaltenumbruch](i*).
Jn der Unterſuchung ihrer Schwere hat man ge- funden, daß ſie ſich gegen das Waſſer wie 1071 (k) zu zu 1000 verhaͤlt, welches die Leber ausgenommen, die groͤſte Schwere iſt.
Wenn wir ferner vornaͤmlich den Gang der groſſen Blutadern verfolgen, und das Fadengewebe aufloͤſen, welches den vordern Theil der Nebenniere vereinigt, ſo entdekkt man gemeiniglich eine Kammer (l), welche zwi- ſchen dem vordern und hintern Stuͤkke der Nebenniere liegt, und durch Einblaſen aufgeblaſen werden kann.
Ueber
(c)[Spaltenumbruch]Conf. tab. art. renal.
(d)MALPIGH. gland. conglob. pag. 5.
(e)Mém. de l’Acad. 1749. p. 493. et 520.
(f)Cortex nennt es MORG. n. 20. 33. 37. 38. 39. 41. 42.
(g)WINSLOW. n. 436. Kern beim MORGAGN. n. 15. 33. 37. 38. 39.
(h)WINSLOW.
(i)Mém. de l’Acad. 1749. p. 389. 390.
(i*) Knorplig in einer langen Krankheit Verhandel. der hollanz. matſchapp. T. III. p. 165.
(k)SAUVAGES. Diſſ. ſur lact. des medicam.
(l) Hohl machte ſie BARTHOL. Cent. II. pag. 267. und die ganze Schule der Anatomiſten. Jn die Hoͤhle gehen zwoͤlf Erbſen. BAR- THOL. Cent. hiſt. 59.
D d 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0459"n="423"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.</hi></fw><lb/><p>Sie wird nicht nur von groſſen Gefaͤſſefurchen<noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">Conf. tab. art. renal.</hi></note>,<lb/>ſondern auch von kleinern im Laͤppchen abgetheilt, welche<lb/>
von Stellen des Fadengewebes von verſchiedener Figur<lb/>
abgeſondert werden, und es hat dieſe Eintheilung in<lb/>
Kernchen gar kein Ende <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">MALPIGH. gland. conglob.<lb/>
pag.</hi> 5.</note>. Auf ſolche Art naͤhert ſie<lb/>ſich dem Geſchlechte der zuſammen geſezzten Druͤſen. Jh-<lb/>
re lezzte Stoffe beſtehen aus rothen Faͤden, welche in an-<lb/>
dern Eingeweiden weis ſind <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">Mém. de l’Acad. 1749. p.<lb/>
493. et</hi> 520.</note>.</p><lb/><p>Alles auswendige iſt von ſchlaffer Beſchaffenheit,<lb/>
gelblig <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Cortex</hi> nennt es <hirendition="#aq">MORG.<lb/>
n.</hi> 20. 33. 37. 38. 39. 41. 42.</note>, und das Jnwendige <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 436. Kern<lb/>
beim <hirendition="#aq">MORGAGN. n.</hi> 15. 33. 37.<lb/>
38. 39.</note>, bis auf eine gewiſſe<lb/>
Tiefe, mehr braun, weich, glatt und eben geſchoren <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">WINSLOW.</hi></note>.</p><lb/><p>Der beruͤhmte la <hirendition="#fr">Sone</hi><noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">Mém. de l’Acad. 1749. p.</hi><lb/>
389. 390.</note>, beſchreibet beſondere<lb/>
hohle Druͤſen an der Oberflaͤche, die mir aber ganz<lb/>
und gar unbekant ſind.</p><lb/><p>Die Nebennieren ſind wie andre Druͤſen, den Ver-<lb/>
haͤrtungen unterworfen <cb/><noteplace="foot"n="(i*)">Knorplig in einer langen<lb/>
Krankheit <hirendition="#aq">Verhandel. der hollanz.<lb/>
matſchapp. T. III. p.</hi> 165.</note>.</p><lb/><p>Jn der Unterſuchung ihrer Schwere hat man ge-<lb/>
funden, daß ſie ſich gegen das Waſſer wie 1071 <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">SAUVAGES. Diſſ. ſur lact.<lb/>
des medicam.</hi></note> zu<lb/>
zu 1000 verhaͤlt, welches die Leber ausgenommen, die<lb/>
groͤſte Schwere iſt.</p><lb/><p>Wenn wir ferner vornaͤmlich den Gang der groſſen<lb/>
Blutadern verfolgen, und das Fadengewebe aufloͤſen,<lb/>
welches den vordern Theil der Nebenniere vereinigt, ſo<lb/>
entdekkt man gemeiniglich eine Kammer <noteplace="foot"n="(l)">Hohl machte ſie <hirendition="#aq">BARTHOL.<lb/>
Cent. II. pag.</hi> 267. und die ganze<lb/>
Schule der Anatomiſten. Jn die<lb/>
Hoͤhle gehen zwoͤlf Erbſen. <hirendition="#aq">BAR-<lb/>
THOL. Cent. hiſt.</hi> 59.</note>, welche zwi-<lb/>ſchen dem vordern und hintern Stuͤkke der Nebenniere<lb/>
liegt, und durch Einblaſen aufgeblaſen werden kann.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D d 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Ueber</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[423/0459]
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
Sie wird nicht nur von groſſen Gefaͤſſefurchen (c),
ſondern auch von kleinern im Laͤppchen abgetheilt, welche
von Stellen des Fadengewebes von verſchiedener Figur
abgeſondert werden, und es hat dieſe Eintheilung in
Kernchen gar kein Ende (d). Auf ſolche Art naͤhert ſie
ſich dem Geſchlechte der zuſammen geſezzten Druͤſen. Jh-
re lezzte Stoffe beſtehen aus rothen Faͤden, welche in an-
dern Eingeweiden weis ſind (e).
Alles auswendige iſt von ſchlaffer Beſchaffenheit,
gelblig (f), und das Jnwendige (g), bis auf eine gewiſſe
Tiefe, mehr braun, weich, glatt und eben geſchoren (h).
Der beruͤhmte la Sone (i), beſchreibet beſondere
hohle Druͤſen an der Oberflaͤche, die mir aber ganz
und gar unbekant ſind.
Die Nebennieren ſind wie andre Druͤſen, den Ver-
haͤrtungen unterworfen
(i*).
Jn der Unterſuchung ihrer Schwere hat man ge-
funden, daß ſie ſich gegen das Waſſer wie 1071 (k) zu
zu 1000 verhaͤlt, welches die Leber ausgenommen, die
groͤſte Schwere iſt.
Wenn wir ferner vornaͤmlich den Gang der groſſen
Blutadern verfolgen, und das Fadengewebe aufloͤſen,
welches den vordern Theil der Nebenniere vereinigt, ſo
entdekkt man gemeiniglich eine Kammer (l), welche zwi-
ſchen dem vordern und hintern Stuͤkke der Nebenniere
liegt, und durch Einblaſen aufgeblaſen werden kann.
Ueber
(c)
Conf. tab. art. renal.
(d) MALPIGH. gland. conglob.
pag. 5.
(e) Mém. de l’Acad. 1749. p.
493. et 520.
(f) Cortex nennt es MORG.
n. 20. 33. 37. 38. 39. 41. 42.
(g) WINSLOW. n. 436. Kern
beim MORGAGN. n. 15. 33. 37.
38. 39.
(h) WINSLOW.
(i) Mém. de l’Acad. 1749. p.
389. 390.
(i*) Knorplig in einer langen
Krankheit Verhandel. der hollanz.
matſchapp. T. III. p. 165.
(k) SAUVAGES. Diſſ. ſur lact.
des medicam.
(l) Hohl machte ſie BARTHOL.
Cent. II. pag. 267. und die ganze
Schule der Anatomiſten. Jn die
Hoͤhle gehen zwoͤlf Erbſen. BAR-
THOL. Cent. hiſt. 59.
D d 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/459>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.