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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Die Harnwege. XXVI. Buch.
§. 10.
2. Die muskulöse Haut der Blase.

Es hat diese mit dem Magen eine Verwandtschaft,
und sie besteht aus nezzförmigen Streifen, welche unter
einander verbunden sind(a), sich einander überkreuzen,
etwas bleich von Farbe sind, fast beständig einerlei Brei-
te behalten, und wieder aus kleinern Fasern bestehen.

Darinnen aber weichet die Blase von allen andern
Bläschen ab, daß ihre Zwischenräume der Muskelstrei-
fen grösser sind. Da also in dieser Gegend, die zusam-
menziehende Kraft eine grössere Gewalt als da ausübt,
wo sich Streifen befinden, so geschieht es oft, daß ir-
gendwo ein Theil der Blase, zwischen den geöffneten
Streifen wie ein Bruch ausgedehnt wird, und sich zu
einem Säkkchen verwandelt (b), worinnen nicht selten

ein
(a) [Spaltenumbruch] Durchwebt zeichnet sie EU-
STACHIUS p.
75. und im Kupfer,
wo er keine andre ausdrükkt LIEU-
TAUD. p.
6. in der Schildkröte
PARIS.
(b) Bei dem CASAUBONO
eine Blase mit Geschwüren BE-
VERWYCK. MANGET. bibl. p.
407. ex DRELINCOURT.
Eine
zu Padua BARTHOL. anat. p. 197.
eine an der rechten Seite MOR-
GAGN. sed. et caus. II. p.
165.
eine Mem. de l'Acad de Chir. II.
p.
278. eine andre nahe beim Harn-
gange die ein Ei fassen konnte p. 279.
eine, Breßl. Samml. 1725. zwei von
Eigrösse Phil. trans. n. 188. zwo in
dem Blasenhals inserirte Blasen,
die den Harn aufnehmen konnten
BUSSIERE Phil. trans. n. 268.
zween Brüche nach zerrissener ner-
vigen Haut FABRIC. progr. ann.
1759. p.
20. zwei in einem gesun-
den Menschen Hist de l'Acad. p.
[Spaltenumbruch] 1704. n. 22. drei, und in einer ein
Stein, der nicht ausgezogen wer-
den konnte Mem. de Chir. II. p.
273. drei BACCHETTON anat.
p.
119. vier, voller Eiter. ibid.
p.
278. verschiedne Schlupfwinkel
HEISTER Eph. Nat. Cur. Vol. X.
obs. 2. Instit. Chir. t. 32. c. 1. 2.
anat. subtil. p.
51. hieher rechne
ich die dreifache Blasen des BUS-
SIERE. Phil. trans. n.
268. fünf-
fache beschreibet MOLINETT. p.
405. viele, und darinnen Steine
Mem. de Chir. ibid. p. 272. 273.
zwölf, funfzehn mit Steinen FLU-
RART. I. p.
354. 355. sieben und
zwanzig voller Steine Memoir. de
Chir. l. c. p. 280. add. BUCHN.
misc. 1728. p. 998. BOUDOU in
PALF. II. p. 314. COLLOT. p.
169. ELLER. Misc. Berl. Cent. III.
l. c. INGRAN. cas. pag. 60. Le
DRAN. p. 179. HEUERMAN. T.
IV. p. 134. MORGAGN. Advers.
anat. III. p.
74.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
§. 10.
2. Die muſkuloͤſe Haut der Blaſe.

Es hat dieſe mit dem Magen eine Verwandtſchaft,
und ſie beſteht aus nezzfoͤrmigen Streifen, welche unter
einander verbunden ſind(a), ſich einander uͤberkreuzen,
etwas bleich von Farbe ſind, faſt beſtaͤndig einerlei Brei-
te behalten, und wieder aus kleinern Faſern beſtehen.

Darinnen aber weichet die Blaſe von allen andern
Blaͤschen ab, daß ihre Zwiſchenraͤume der Muſkelſtrei-
fen groͤſſer ſind. Da alſo in dieſer Gegend, die zuſam-
menziehende Kraft eine groͤſſere Gewalt als da ausuͤbt,
wo ſich Streifen befinden, ſo geſchieht es oft, daß ir-
gendwo ein Theil der Blaſe, zwiſchen den geoͤffneten
Streifen wie ein Bruch ausgedehnt wird, und ſich zu
einem Saͤkkchen verwandelt (b), worinnen nicht ſelten

ein
(a) [Spaltenumbruch] Durchwebt zeichnet ſie EU-
STACHIUS p.
75. und im Kupfer,
wo er keine andre ausdruͤkkt LIEU-
TAUD. p.
6. in der Schildkroͤte
PARIS.
(b) Bei dem CASAUBONO
eine Blaſe mit Geſchwuͤren BE-
VERWYCK. MANGET. bibl. p.
407. ex DRELINCOURT.
Eine
zu Padua BARTHOL. anat. p. 197.
eine an der rechten Seite MOR-
GAGN. ſed. et cauſ. II. p.
165.
eine Mém. de l’Acad de Chir. II.
p.
278. eine andre nahe beim Harn-
gange die ein Ei faſſen konnte p. 279.
eine, Breßl. Samml. 1725. zwei von
Eigroͤſſe Phil. tranſ. n. 188. zwo in
dem Blaſenhals inſerirte Blaſen,
die den Harn aufnehmen konnten
BUSSIERE Phil. tranſ. n. 268.
zween Bruͤche nach zerriſſener ner-
vigen Haut FABRIC. progr. ann.
1759. p.
20. zwei in einem geſun-
den Menſchen Hiſt de l’Acad. p.
[Spaltenumbruch] 1704. n. 22. drei, und in einer ein
Stein, der nicht ausgezogen wer-
den konnte Mém. de Chir. II. p.
273. drei BACCHETTON anat.
p.
119. vier, voller Eiter. ibid.
p.
278. verſchiedne Schlupfwinkel
HEISTER Eph. Nat. Cur. Vol. X.
obſ. 2. Inſtit. Chir. t. 32. c. 1. 2.
anat. ſubtil. p.
51. hieher rechne
ich die dreifache Blaſen des BUS-
SIERE. Phil. tranſ. n.
268. fuͤnf-
fache beſchreibet MOLINETT. p.
405. viele, und darinnen Steine
Mém. de Chir. ibid. p. 272. 273.
zwoͤlf, funfzehn mit Steinen FLU-
RART. I. p.
354. 355. ſieben und
zwanzig voller Steine Mémoir. de
Chir. l. c. p. 280. add. BUCHN.
miſc. 1728. p. 998. BOUDOU in
PALF. II. p. 314. COLLOT. p.
169. ELLER. Miſc. Berl. Cent. III.
l. c. INGRAN. caſ. pag. 60. Le
DRAN. p. 179. HEUERMAN. T.
IV. p. 134. MORGAGN. Adverſ.
anat. III. p.
74.
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[464/0500] Die Harnwege. XXVI. Buch. §. 10. 2. Die muſkuloͤſe Haut der Blaſe. Es hat dieſe mit dem Magen eine Verwandtſchaft, und ſie beſteht aus nezzfoͤrmigen Streifen, welche unter einander verbunden ſind (a), ſich einander uͤberkreuzen, etwas bleich von Farbe ſind, faſt beſtaͤndig einerlei Brei- te behalten, und wieder aus kleinern Faſern beſtehen. Darinnen aber weichet die Blaſe von allen andern Blaͤschen ab, daß ihre Zwiſchenraͤume der Muſkelſtrei- fen groͤſſer ſind. Da alſo in dieſer Gegend, die zuſam- menziehende Kraft eine groͤſſere Gewalt als da ausuͤbt, wo ſich Streifen befinden, ſo geſchieht es oft, daß ir- gendwo ein Theil der Blaſe, zwiſchen den geoͤffneten Streifen wie ein Bruch ausgedehnt wird, und ſich zu einem Saͤkkchen verwandelt (b), worinnen nicht ſelten ein (a) Durchwebt zeichnet ſie EU- STACHIUS p. 75. und im Kupfer, wo er keine andre ausdruͤkkt LIEU- TAUD. p. 6. in der Schildkroͤte PARIS. (b) Bei dem CASAUBONO eine Blaſe mit Geſchwuͤren BE- VERWYCK. MANGET. bibl. p. 407. ex DRELINCOURT. Eine zu Padua BARTHOL. anat. p. 197. eine an der rechten Seite MOR- GAGN. ſed. et cauſ. II. p. 165. eine Mém. de l’Acad de Chir. II. p. 278. eine andre nahe beim Harn- gange die ein Ei faſſen konnte p. 279. eine, Breßl. Samml. 1725. zwei von Eigroͤſſe Phil. tranſ. n. 188. zwo in dem Blaſenhals inſerirte Blaſen, die den Harn aufnehmen konnten BUSSIERE Phil. tranſ. n. 268. zween Bruͤche nach zerriſſener ner- vigen Haut FABRIC. progr. ann. 1759. p. 20. zwei in einem geſun- den Menſchen Hiſt de l’Acad. p. 1704. n. 22. drei, und in einer ein Stein, der nicht ausgezogen wer- den konnte Mém. de Chir. II. p. 273. drei BACCHETTON anat. p. 119. vier, voller Eiter. ibid. p. 278. verſchiedne Schlupfwinkel HEISTER Eph. Nat. Cur. Vol. X. obſ. 2. Inſtit. Chir. t. 32. c. 1. 2. anat. ſubtil. p. 51. hieher rechne ich die dreifache Blaſen des BUS- SIERE. Phil. tranſ. n. 268. fuͤnf- fache beſchreibet MOLINETT. p. 405. viele, und darinnen Steine Mém. de Chir. ibid. p. 272. 273. zwoͤlf, funfzehn mit Steinen FLU- RART. I. p. 354. 355. ſieben und zwanzig voller Steine Mémoir. de Chir. l. c. p. 280. add. BUCHN. miſc. 1728. p. 998. BOUDOU in PALF. II. p. 314. COLLOT. p. 169. ELLER. Miſc. Berl. Cent. III. l. c. INGRAN. caſ. pag. 60. Le DRAN. p. 179. HEUERMAN. T. IV. p. 134. MORGAGN. Adverſ. anat. III. p. 74.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/500>, abgerufen am 22.11.2024.