herüber(a), die sehr stark riecht, scharf, flüchtig, von alkalischer Art (b) ist, und Harngeist(c) genannt wird. Aus einem verfaulten Urine (d), aber auch, wenn man ein Laugensalz dazu wirft (e), steiget dieser Geist zuerst herauf, und noch vor dem Wasser.
Treibt man es mit dem Feuer weiter, so steigen Ne- bel herüber, und mit ihnen zugleich eine Flüßigkeit, die mehr ölig ist, in Fettstreifen herabläuft; dieses ist ein, mit einem alkalischen Salze, gemischtes Oel; man könnte diese Flüßigkeit in diese drei Grundstoffe scheiden. Auch dieses wird Harngeist genannt(f), und gemeiniglich scheidet man ihn nicht von dem vorhergehenden. Ein berühmter Mann bekam zwo Unzen aus achtzig Unzen Urin, folglich war er ein Vierzigtheil vom Urine (g). Ein Pfund erhielt Drelincourt von funfzig (h). Von acht und vierzig Unzen eingedikkten Urin schied der be- rühmte Spielmann(h*) vier und dreißig Unzen.
§. 18. Das flüchtige Salz.
Und nun fliegt allererst ein alkalisch flüchtig Salz (a) von sehr durchdringendem Geruche, welchen es von dem beigemischten Oehle her hat, in dem Gefässe auf. Man kann es auch von dem besonders gemachten Geiste leichtlich scheiden (b).
Es
(a)[Spaltenumbruch]BOERH. Elem. II. proc. 95. LEMERY Cours de chym. P. III. cap. 2.
(b)Anc. Mem. II. p. 11. dies leugnet BOHN. p. 202. vielleicht gerieth er auf einen mit Säure ge- misch en Spiritus.
(c)BOERH. p. 312.
(d)p. 350.
(e)BOERH. pag 313. BOYLE ppar. ad hist. sang. p. 76.
(f)[Spaltenumbruch]BOERH. VERHEYEN. T. II. p. 131. VERDUC. p. 375.
(g)VERHEYN. VERDUC.
(h)Epimetr. p. 805.
(h*)p. 179.
(a)BOERH p. 312. BOYLE l. c. von eben dem aus faulen Urin gemachten Salze STAHL. Chym. fund. III. p. 117. 118.
(b)p. 314.
K k 4
III. Abſchn. Der Harn.
heruͤber(a), die ſehr ſtark riecht, ſcharf, fluͤchtig, von alkaliſcher Art (b) iſt, und Harngeiſt(c) genannt wird. Aus einem verfaulten Urine (d), aber auch, wenn man ein Laugenſalz dazu wirft (e), ſteiget dieſer Geiſt zuerſt herauf, und noch vor dem Waſſer.
Treibt man es mit dem Feuer weiter, ſo ſteigen Ne- bel heruͤber, und mit ihnen zugleich eine Fluͤßigkeit, die mehr oͤlig iſt, in Fettſtreifen herablaͤuft; dieſes iſt ein, mit einem alkaliſchen Salze, gemiſchtes Oel; man koͤnnte dieſe Fluͤßigkeit in dieſe drei Grundſtoffe ſcheiden. Auch dieſes wird Harngeiſt genannt(f), und gemeiniglich ſcheidet man ihn nicht von dem vorhergehenden. Ein beruͤhmter Mann bekam zwo Unzen aus achtzig Unzen Urin, folglich war er ein Vierzigtheil vom Urine (g). Ein Pfund erhielt Drelincourt von funfzig (h). Von acht und vierzig Unzen eingedikkten Urin ſchied der be- ruͤhmte Spielmann(h*) vier und dreißig Unzen.
§. 18. Das fluͤchtige Salz.
Und nun fliegt allererſt ein alkaliſch fluͤchtig Salz (a) von ſehr durchdringendem Geruche, welchen es von dem beigemiſchten Oehle her hat, in dem Gefaͤſſe auf. Man kann es auch von dem beſonders gemachten Geiſte leichtlich ſcheiden (b).
Es
(a)[Spaltenumbruch]BOERH. Elem. II. proc. 95. LEMERY Cours de chym. P. III. cap. 2.
(b)Anc. Mém. II. p. 11. dies leugnet BOHN. p. 202. vielleicht gerieth er auf einen mit Saͤure ge- miſch en Spiritus.
(c)BOERH. p. 312.
(d)p. 350.
(e)BOERH. pag 313. BOYLE ppar. ad hiſt. ſang. p. 76.
(f)[Spaltenumbruch]BOERH. VERHEYEN. T. II. p. 131. VERDUC. p. 375.
(g)VERHEYN. VERDUC.
(h)Epimetr. p. 805.
(h*)p. 179.
(a)BOERH p. 312. BOYLE l. c. von eben dem aus faulen Urin gemachten Salze STAHL. Chym. fund. III. p. 117. 118.
(b)p. 314.
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III. Abſchn. Der Harn.
heruͤber (a), die ſehr ſtark riecht, ſcharf, fluͤchtig, von
alkaliſcher Art (b) iſt, und Harngeiſt (c) genannt wird.
Aus einem verfaulten Urine (d), aber auch, wenn man
ein Laugenſalz dazu wirft (e), ſteiget dieſer Geiſt zuerſt
herauf, und noch vor dem Waſſer.
Treibt man es mit dem Feuer weiter, ſo ſteigen Ne-
bel heruͤber, und mit ihnen zugleich eine Fluͤßigkeit, die
mehr oͤlig iſt, in Fettſtreifen herablaͤuft; dieſes iſt ein,
mit einem alkaliſchen Salze, gemiſchtes Oel; man koͤnnte
dieſe Fluͤßigkeit in dieſe drei Grundſtoffe ſcheiden. Auch
dieſes wird Harngeiſt genannt (f), und gemeiniglich
ſcheidet man ihn nicht von dem vorhergehenden. Ein
beruͤhmter Mann bekam zwo Unzen aus achtzig Unzen
Urin, folglich war er ein Vierzigtheil vom Urine (g).
Ein Pfund erhielt Drelincourt von funfzig (h). Von
acht und vierzig Unzen eingedikkten Urin ſchied der be-
ruͤhmte Spielmann (h*) vier und dreißig Unzen.
§. 18.
Das fluͤchtige Salz.
Und nun fliegt allererſt ein alkaliſch fluͤchtig Salz (a)
von ſehr durchdringendem Geruche, welchen es von
dem beigemiſchten Oehle her hat, in dem Gefaͤſſe auf.
Man kann es auch von dem beſonders gemachten Geiſte
leichtlich ſcheiden (b).
Es
(a)
BOERH. Elem. II. proc. 95.
LEMERY Cours de chym. P. III.
cap. 2.
(b) Anc. Mém. II. p. 11. dies
leugnet BOHN. p. 202. vielleicht
gerieth er auf einen mit Saͤure ge-
miſch en Spiritus.
(c) BOERH. p. 312.
(d) p. 350.
(e) BOERH. pag 313. BOYLE
ppar. ad hiſt. ſang. p. 76.
(f)
BOERH. VERHEYEN. T.
II. p. 131. VERDUC. p. 375.
(g) VERHEYN. VERDUC.
(h) Epimetr. p. 805.
(h*) p. 179.
(a) BOERH p. 312. BOYLE
l. c. von eben dem aus faulen Urin
gemachten Salze STAHL. Chym.
fund. III. p. 117. 118.
(b) p. 314.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/555>, abgerufen am 22.11.2024.
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