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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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III. Abschn. Der Harn.
selben Menschen podagrische Tropfsteine, und Nieren-
steine zu gleicher Zeit [Spaltenumbruch] (o*).

Dieser Ueberfluß steiniger Theilchen im Blute wird
durch viele Exempel bestätigt, da sich bei dem Steine in
den Harnwegen, auch der Gallenstein gesellet (p): bei
andern wurde, da der Urin in der Jschurie zurükk gehal-
ten wurde, der kalkartige Sand so gar durch den Schweis
ausgeführt (q). Doch es nimmt auch die sandartige
Materie viele Theile im Körper ein, und man siehet also
daraus, daß der Ueberfluß derselben im Blute, mehr,
als der Ort schuld daran sei. Bei einer und eben der-
selben Frauensperson kamen aus der Oberfläche der Haut
durch die Mutterscheide, durch den Ohrengang, und
durch die Augenwinkel Steine zum Vorschein (q*). Jn
einem andern Exempel nahmen die Steine Nieren, Leber
und Lunge ein (q**). Jn beiden Blasen, und in der
Zirbeldrüse fand man Steine (r). Ein arthritischer
Mensch zog sich aus den Ohren, und dem männlichen
Gliede Steine hervor (r*). Man fand bei Jemanden
in der Gallenblase Steine, und die Herzklappen kno-
chig (r**).

Bei allem diesem aber ist es doch offenbar wahr, daß
noch andre Bedingungen hinzu kommen müssen, wenn

ein
(o*) COSTE sur la goute p. 95.
es hind rt hier nicht, daß der Gicht-
kalk weniger zusammen hängt, als
die Steine SWIETEN IV. p. 325.
(p) L. XXIII. p. 564. Phil. tr.
n. 185. 336. Vol. XL. X. P. I. p. 207.
in R. WALPOLE, WEILKMAN.
de morte SCHRADER. LANCIS.
Diss. X. MATANI Aneur. p. 17.
WELSCH. Episagm. obs. 65. CON-
TULI de lapid. et podagr. p. 113.
HELWIG. obs. 112. STORCH.

Weiberkrankh. V. VITI dialogh.
IV. p. 109. BERGER. p. 220.
HOECHSTETTER. Dec. X. cas. 9.
[Spaltenumbruch] GOEKEL. Cent. II. obs. 99. Bibl.
anat. III. p. 620. MORGAGN. sed.
caus. morb. II. p.| 363.| |BADER.
obs. 34. Act. Helvet. V. p.
164. u. f.
BADER. obs. 34. der Harngang
mit Kalkrinde überzogen, ein gros-
ser Stein in |der Gallenblase.
(q) WEDEL. l. c. S. I. M. D. l. c.
SCHNEIDER.
(q*) LUDEEN. p. 138. 139.
(q**) HORNUNG | cist. med p.
437. TITSING. rustuuren. p.
289.
(r) Phil. trans. n. 185.
(r*) FRHR. de absinth. p. 142.
(r**) BRUKMAN. Epist. 58.
L l 4

III. Abſchn. Der Harn.
ſelben Menſchen podagriſche Tropfſteine, und Nieren-
ſteine zu gleicher Zeit [Spaltenumbruch] (o*).

Dieſer Ueberfluß ſteiniger Theilchen im Blute wird
durch viele Exempel beſtaͤtigt, da ſich bei dem Steine in
den Harnwegen, auch der Gallenſtein geſellet (p): bei
andern wurde, da der Urin in der Jſchurie zuruͤkk gehal-
ten wurde, der kalkartige Sand ſo gar durch den Schweis
ausgefuͤhrt (q). Doch es nimmt auch die ſandartige
Materie viele Theile im Koͤrper ein, und man ſiehet alſo
daraus, daß der Ueberfluß derſelben im Blute, mehr,
als der Ort ſchuld daran ſei. Bei einer und eben der-
ſelben Frauensperſon kamen aus der Oberflaͤche der Haut
durch die Mutterſcheide, durch den Ohrengang, und
durch die Augenwinkel Steine zum Vorſchein (q*). Jn
einem andern Exempel nahmen die Steine Nieren, Leber
und Lunge ein (q**). Jn beiden Blaſen, und in der
Zirbeldruͤſe fand man Steine (r). Ein arthritiſcher
Menſch zog ſich aus den Ohren, und dem maͤnnlichen
Gliede Steine hervor (r*). Man fand bei Jemanden
in der Gallenblaſe Steine, und die Herzklappen kno-
chig (r**).

Bei allem dieſem aber iſt es doch offenbar wahr, daß
noch andre Bedingungen hinzu kommen muͤſſen, wenn

ein
(o*) COSTE ſur la goute p. 95.
es hind rt hier nicht, daß der Gicht-
kalk weniger zuſammen haͤngt, als
die Steine SWIETEN IV. p. 325.
(p) L. XXIII. p. 564. Phil. tr.
n. 185. 336. Vol. XL. X. P. I. p. 207.
in R. WALPOLE, WEILKMAN.
de morte SCHRADER. LANCIS.
Diſſ. X. MATANI Aneur. p. 17.
WELSCH. Epiſagm. obſ. 65. CON-
TULI de lapid. et podagr. p. 113.
HELWIG. obſ. 112. STORCH.

Weiberkrankh. V. VITI dialogh.
IV. p. 109. BERGER. p. 220.
HOECHSTETTER. Dec. X. caſ. 9.
[Spaltenumbruch] GOEKEL. Cent. II. obſ. 99. Bibl.
anat. III. p. 620. MORGAGN. ſed.
cauſ. morb. II. p.| 363.| |BADER.
obſ. 34. Act. Helvet. V. p.
164. u. f.
BADER. obſ. 34. der Harngang
mit Kalkrinde uͤberzogen, ein groſ-
ſer Stein in |der Gallenblaſe.
(q) WEDEL. l. c. S. I. M. D. l. c.
SCHNEIDER.
(q*) LUDEEN. p. 138. 139.
(q**) HORNUNG | ciſt. med p.
437. TITSING. ruſtuuren. p.
289.
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[535/0571] III. Abſchn. Der Harn. ſelben Menſchen podagriſche Tropfſteine, und Nieren- ſteine zu gleicher Zeit (o*). Dieſer Ueberfluß ſteiniger Theilchen im Blute wird durch viele Exempel beſtaͤtigt, da ſich bei dem Steine in den Harnwegen, auch der Gallenſtein geſellet (p): bei andern wurde, da der Urin in der Jſchurie zuruͤkk gehal- ten wurde, der kalkartige Sand ſo gar durch den Schweis ausgefuͤhrt (q). Doch es nimmt auch die ſandartige Materie viele Theile im Koͤrper ein, und man ſiehet alſo daraus, daß der Ueberfluß derſelben im Blute, mehr, als der Ort ſchuld daran ſei. Bei einer und eben der- ſelben Frauensperſon kamen aus der Oberflaͤche der Haut durch die Mutterſcheide, durch den Ohrengang, und durch die Augenwinkel Steine zum Vorſchein (q*). Jn einem andern Exempel nahmen die Steine Nieren, Leber und Lunge ein (q**). Jn beiden Blaſen, und in der Zirbeldruͤſe fand man Steine (r). Ein arthritiſcher Menſch zog ſich aus den Ohren, und dem maͤnnlichen Gliede Steine hervor (r*). Man fand bei Jemanden in der Gallenblaſe Steine, und die Herzklappen kno- chig (r**). Bei allem dieſem aber iſt es doch offenbar wahr, daß noch andre Bedingungen hinzu kommen muͤſſen, wenn ein (o*) COSTE ſur la goute p. 95. es hind rt hier nicht, daß der Gicht- kalk weniger zuſammen haͤngt, als die Steine SWIETEN IV. p. 325. (p) L. XXIII. p. 564. Phil. tr. n. 185. 336. Vol. XL. X. P. I. p. 207. in R. WALPOLE, WEILKMAN. de morte SCHRADER. LANCIS. Diſſ. X. MATANI Aneur. p. 17. WELSCH. Epiſagm. obſ. 65. CON- TULI de lapid. et podagr. p. 113. HELWIG. obſ. 112. STORCH. Weiberkrankh. V. VITI dialogh. IV. p. 109. BERGER. p. 220. HOECHSTETTER. Dec. X. caſ. 9. GOEKEL. Cent. II. obſ. 99. Bibl. anat. III. p. 620. MORGAGN. ſed. cauſ. morb. II. p.| 363.| |BADER. obſ. 34. Act. Helvet. V. p. 164. u. f. BADER. obſ. 34. der Harngang mit Kalkrinde uͤberzogen, ein groſ- ſer Stein in |der Gallenblaſe. (q) WEDEL. l. c. S. I. M. D. l. c. SCHNEIDER. (q*) LUDEEN. p. 138. 139. (q**) HORNUNG | ciſt. med p. 437. TITSING. ruſtuuren. p. 289. (r) Phil. tranſ. n. 185. (r*) FRHR. de abſinth. p. 142. (r**) BRUKMAN. Epiſt. 58. L l 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/571>, abgerufen am 22.11.2024.