drüsenförmig(l) sind, und für wirkliche Drüsen gehal- ten worden. Daher wird auch das Fett in Krankheiten, von denen wir Nachricht geben wollen, durch den Stul- gang ausgeführt. Vielleicht gehört hieher, und zum Fette, der Bericht, da man das Gedärme, mitten im Sommer gleichsam mit Eis belegt gefunden (l*).
An dieser Membran befinden sich Schweislöcher, welche nicht nur nach aussen zu dünsten, sondern auch einwerts die Dünste einzusaugen scheinen. Oefters schwiz- zet eine zähe Materie aus den Gedärmen (m) heraus, davon zwischen ihnen hole Gänge entstehen, und in ein- ander wachsen.
Es schwizzet auch aus dem holen Gedärme durch diese Haut, Wasser durch(n) welches sich durch die zottige, fleischige, nervige und äusserste Haut Plazz macht.
Wenn man die Gedärme dergestalt umkehrt (p) daß die zottige Haut nunmehr nach auswendig, und die aus- wendige nach innen gekehrt wird, so regnet das Wasser, womit man den Darm anfüllt durch, und folglich muß sich dasselbe durch die äusserste, fleischige, nervige, und zottige Haut einen Weg gemacht haben. Eben diesen Weg nimmt auch das Fett, welches sich, nicht eben gar zu selten, durch den Hintern ausleert, und welches man, weil es seine Natur noch behalten hat, nicht von dem Speisen herleiten kann. Man lieset, daß butterartige (q)
Kör-
(l)[Spaltenumbruch]COWPER tab. 34. f. 5. PEYER gland. intest. Exerc. II. p. 84. Act. Hafn. Vol. III. n. 64. p. 105. VIRATTI Comm. Bonon. T. II. P. I. Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. n. 109. von zurükkgetriebner Kräzze. An der muraena SEVE- RIN. Zootom. p. 369. Jm Schwei- ne p. 299. wofern er nicht wirk- liche Drüsen gemeint.
(l*)RUYSCH mus. p. 182.
(m)WEITBRECHT Comm. Petrop T. V. p. 271.
(n)[Spaltenumbruch]KAAUW n. 563. SINO- PEI parerg. p. 28. 29. FANTON über MANGET Epist. IV. Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obs. 109. Nach der Wassersucht, vom Leime, der ein Gefärte dieser Krankheit zu seyn pflegt. ANEL. morb. de- sir. p. 42. vom Eiter. HEUER- MAN chirurg. oper. T. II. p. 253.
(p)DEIDIER I. c. p. 94.
(q)STALPAART van der WIEL obs. 61. Cent. I. TULP.
ob-
B 5
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
druͤſenfoͤrmig(l) ſind, und fuͤr wirkliche Druͤſen gehal- ten worden. Daher wird auch das Fett in Krankheiten, von denen wir Nachricht geben wollen, durch den Stul- gang ausgefuͤhrt. Vielleicht gehoͤrt hieher, und zum Fette, der Bericht, da man das Gedaͤrme, mitten im Sommer gleichſam mit Eis belegt gefunden (l*).
An dieſer Membran befinden ſich Schweisloͤcher, welche nicht nur nach auſſen zu duͤnſten, ſondern auch einwerts die Duͤnſte einzuſaugen ſcheinen. Oefters ſchwiz- zet eine zaͤhe Materie aus den Gedaͤrmen (m) heraus, davon zwiſchen ihnen hole Gaͤnge entſtehen, und in ein- ander wachſen.
Es ſchwizzet auch aus dem holen Gedaͤrme durch dieſe Haut, Waſſer durch(n) welches ſich durch die zottige, fleiſchige, nervige und aͤuſſerſte Haut Plazz macht.
Wenn man die Gedaͤrme dergeſtalt umkehrt (p) daß die zottige Haut nunmehr nach auswendig, und die aus- wendige nach innen gekehrt wird, ſo regnet das Waſſer, womit man den Darm anfuͤllt durch, und folglich muß ſich daſſelbe durch die aͤuſſerſte, fleiſchige, nervige, und zottige Haut einen Weg gemacht haben. Eben dieſen Weg nimmt auch das Fett, welches ſich, nicht eben gar zu ſelten, durch den Hintern ausleert, und welches man, weil es ſeine Natur noch behalten hat, nicht von dem Speiſen herleiten kann. Man lieſet, daß butterartige (q)
Koͤr-
(l)[Spaltenumbruch]COWPER tab. 34. f. 5. PEYER gland. inteſt. Exerc. II. p. 84. Act. Hafn. Vol. III. n. 64. p. 105. VIRATTI Comm. Bonon. T. II. P. I. Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. n. 109. von zuruͤkkgetriebner Kraͤzze. An der muræna SEVE- RIN. Zootom. p. 369. Jm Schwei- ne p. 299. wofern er nicht wirk- liche Druͤſen gemeint.
(l*)RUYSCH muſ. p. 182.
(m)WEITBRECHT Comm. Petrop T. V. p. 271.
(n)[Spaltenumbruch]KAAUW n. 563. SINO- PEI parerg. p. 28. 29. FANTON uͤber MANGET Epiſt. IV. Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obſ. 109. Nach der Waſſerſucht, vom Leime, der ein Gefaͤrte dieſer Krankheit zu ſeyn pflegt. ANEL. morb. de- ſir. p. 42. vom Eiter. HEUER- MAN chirurg. oper. T. II. p. 253.
(p)DEIDIER I. c. p. 94.
(q)STALPAART van der WIEL obſ. 61. Cent. I. TULP.
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I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
druͤſenfoͤrmig (l) ſind, und fuͤr wirkliche Druͤſen gehal-
ten worden. Daher wird auch das Fett in Krankheiten,
von denen wir Nachricht geben wollen, durch den Stul-
gang ausgefuͤhrt. Vielleicht gehoͤrt hieher, und zum
Fette, der Bericht, da man das Gedaͤrme, mitten im
Sommer gleichſam mit Eis belegt gefunden (l*).
An dieſer Membran befinden ſich Schweisloͤcher,
welche nicht nur nach auſſen zu duͤnſten, ſondern auch
einwerts die Duͤnſte einzuſaugen ſcheinen. Oefters ſchwiz-
zet eine zaͤhe Materie aus den Gedaͤrmen (m) heraus,
davon zwiſchen ihnen hole Gaͤnge entſtehen, und in ein-
ander wachſen.
Es ſchwizzet auch aus dem holen Gedaͤrme durch dieſe
Haut, Waſſer durch (n) welches ſich durch die zottige,
fleiſchige, nervige und aͤuſſerſte Haut Plazz macht.
Wenn man die Gedaͤrme dergeſtalt umkehrt (p) daß
die zottige Haut nunmehr nach auswendig, und die aus-
wendige nach innen gekehrt wird, ſo regnet das Waſſer,
womit man den Darm anfuͤllt durch, und folglich muß
ſich daſſelbe durch die aͤuſſerſte, fleiſchige, nervige, und
zottige Haut einen Weg gemacht haben. Eben dieſen
Weg nimmt auch das Fett, welches ſich, nicht eben gar
zu ſelten, durch den Hintern ausleert, und welches man,
weil es ſeine Natur noch behalten hat, nicht von dem
Speiſen herleiten kann. Man lieſet, daß butterartige
Koͤr-
(q)
(l)
COWPER tab. 34. f. 5.
PEYER gland. inteſt. Exerc. II.
p. 84. Act. Hafn. Vol. III. n. 64.
p. 105. VIRATTI Comm. Bonon.
T. II. P. I. Eph. Nat. Cur. Vol.
VIII. n. 109. von zuruͤkkgetriebner
Kraͤzze. An der muræna SEVE-
RIN. Zootom. p. 369. Jm Schwei-
ne p. 299. wofern er nicht wirk-
liche Druͤſen gemeint.
(l*) RUYSCH muſ. p. 182.
(m) WEITBRECHT Comm.
Petrop T. V. p. 271.
(n)
KAAUW n. 563. SINO-
PEI parerg. p. 28. 29. FANTON
uͤber MANGET Epiſt. IV. Eph.
Nat. Cur. Vol. VIII. obſ. 109.
Nach der Waſſerſucht, vom Leime,
der ein Gefaͤrte dieſer Krankheit
zu ſeyn pflegt. ANEL. morb. de-
ſir. p. 42. vom Eiter. HEUER-
MAN chirurg. oper. T. II. p. 253.
(p) DEIDIER I. c. p. 94.
(q) STALPAART van der
WIEL obſ. 61. Cent. I. TULP.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/61>, abgerufen am 24.11.2024.
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