Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Gefässes mit einem blinden Ende sind. Endlich siehet
man sie am Blakfische(o), in welchem sich die Hode eben-
falls zu einem einzigen Kanale aus einander ziehen läßt,
und im Regenwurme (p), bei dem sie, wie in der Ratte,
aus schlaffen Gefässen besteht, ferner an der Schnekke (p*).

Betrachtet man diese Fäden weiter, mit Genauigkeit,
so sind sie cilindrisch, nicht ästig, dikk, von kleiner Mün-
dung, mit Schlag und Blutäderchen bemalt (q), die
viel kleiner, als sie selbst sind, und es hat daraus noch
zur Zeit Niemand einige Feuchtigkeit in diese Gänge trei-
ben können (r).

Sie laufen in das Nezz, oder in die cellulöse Linie
der Hode, wo sie auch an sich grösser sind, gerades we-
ges hinein (s). Aber darum sind sie nicht durchweg fe-
ste, noch nach Art des Rohres poröse (t): denn es dringt
überhaupt das Quekksilber durch den zuführenden Gang
in diese Gänge hinein, und es ist dieses nicht nur mir,
mehr als einmal (u), sondern auch andern berühmten
Männern (x), gut von statten gegangen, und daraus
entstand in ihrer Mündung ein fortgehender Metallfaden;
folglich ist es zuverläßig, daß sie hol sind, zu vermuthen
steht es, daß in jedem Läppchen ein einziger Faden sei,
ohngeachtet man dieses noch zur Zeit nicht erwiesen hat (y).

§. 18.
(o) [Spaltenumbruch] Idem p. 895.
(p) TYSON Phil. trans. n. 145.
(p*) SWAMMERDAM bibl. p.
128.
(q) RUYSCH. BIRCH. T. II.
p. 327. ALBIN. l. c. f.
3.
(r) MONRO de sem. et test. p.
23. BURGGRAV de aere aq. et
loc. Francof. p.
164.
(s) Gerade Gängchen n. 8.
WINSLOW n.
408. geradere
MONRO de semin. et test. p. 28.
(t) BORELL. II. prop. 167.
(u) Jch hab es zuerst 1743
den 28. Dec. wo ich nicht irre, er-
sunden, und im progr. beschrieben
[Spaltenumbruch] 1745. wie auch in den Prim. lin.
1747. n.
881. und in den Phil.
trans. n.
494.
(x) MONRO p. 20. 28. et obs.
anat. and Physiol. p. 6. anno
1753. HUNTER l. c. f. 2. anno

1752. Nach seiner Hipothese machte
sie hohl PLAZZONUS p. 32. daß
es Gefässe sind, hatte erinnert
KINGIUS l. c. et GRAAFIUS.
daß sie hohl sind RUYSCHIUS
Thes. IX. n. 99. 100. Thes. IV. n.
59. BIRCH l. c.
(y) DUVERNEY II. pag. 290.
DEIDIER anat. rais. p.
378.

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Gefaͤſſes mit einem blinden Ende ſind. Endlich ſiehet
man ſie am Blakfiſche(o), in welchem ſich die Hode eben-
falls zu einem einzigen Kanale aus einander ziehen laͤßt,
und im Regenwurme (p), bei dem ſie, wie in der Ratte,
aus ſchlaffen Gefaͤſſen beſteht, ferner an der Schnekke (p*).

Betrachtet man dieſe Faͤden weiter, mit Genauigkeit,
ſo ſind ſie cilindriſch, nicht aͤſtig, dikk, von kleiner Muͤn-
dung, mit Schlag und Blutaͤderchen bemalt (q), die
viel kleiner, als ſie ſelbſt ſind, und es hat daraus noch
zur Zeit Niemand einige Feuchtigkeit in dieſe Gaͤnge trei-
ben koͤnnen (r).

Sie laufen in das Nezz, oder in die celluloͤſe Linie
der Hode, wo ſie auch an ſich groͤſſer ſind, gerades we-
ges hinein (s). Aber darum ſind ſie nicht durchweg fe-
ſte, noch nach Art des Rohres poroͤſe (t): denn es dringt
uͤberhaupt das Quekkſilber durch den zufuͤhrenden Gang
in dieſe Gaͤnge hinein, und es iſt dieſes nicht nur mir,
mehr als einmal (u), ſondern auch andern beruͤhmten
Maͤnnern (x), gut von ſtatten gegangen, und daraus
entſtand in ihrer Muͤndung ein fortgehender Metallfaden;
folglich iſt es zuverlaͤßig, daß ſie hol ſind, zu vermuthen
ſteht es, daß in jedem Laͤppchen ein einziger Faden ſei,
ohngeachtet man dieſes noch zur Zeit nicht erwieſen hat (y).

§. 18.
(o) [Spaltenumbruch] Idem p. 895.
(p) TYSON Phil. tranſ. n. 145.
(p*) SWAMMERDAM bibl. p.
128.
(q) RUYSCH. BIRCH. T. II.
p. 327. ALBIN. l. c. f.
3.
(r) MONRO de ſem. et teſt. p.
23. BURGGRAV de aere aq. et
loc. Francof. p.
164.
(s) Gerade Gaͤngchen n. 8.
WINSLOW n.
408. geradere
MONRO de ſemin. et teſt. p. 28.
(t) BORELL. II. prop. 167.
(u) Jch hab es zuerſt 1743
den 28. Dec. wo ich nicht irre, er-
ſunden, und im progr. beſchrieben
[Spaltenumbruch] 1745. wie auch in den Prim. lin.
1747. n.
881. und in den Phil.
tranſ. n.
494.
(x) MONRO p. 20. 28. et obſ.
anat. and Phyſiol. p. 6. anno
1753. HUNTER l. c. f. 2. anno

1752. Nach ſeiner Hipotheſe machte
ſie hohl PLAZZONUS p. 32. daß
es Gefaͤſſe ſind, hatte erinnert
KINGIUS l. c. et GRAAFIUS.
daß ſie hohl ſind RUYSCHIUS
Theſ. IX. n. 99. 100. Theſ. IV. n.
59. BIRCH l. c.
(y) DUVERNEY II. pag. 290.
DEIDIER anat. raiſ. p.
378.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0684" n="648"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zeugungstheile, <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;es mit einem blinden Ende &#x017F;ind. Endlich &#x017F;iehet<lb/>
man &#x017F;ie am Blakfi&#x017F;che<note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> p.</hi> 895.</note>, in welchem &#x017F;ich die Hode eben-<lb/>
falls zu einem einzigen Kanale aus einander ziehen la&#x0364;ßt,<lb/>
und im Regenwurme <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">TYSON Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 145.</note>, bei dem &#x017F;ie, wie in der Ratte,<lb/>
aus &#x017F;chlaffen Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en be&#x017F;teht, ferner an der Schnekke <note place="foot" n="(p*)"><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM bibl. p.</hi><lb/>
128.</note>.</p><lb/>
              <p>Betrachtet man die&#x017F;e Fa&#x0364;den weiter, mit Genauigkeit,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie cilindri&#x017F;ch, nicht a&#x0364;&#x017F;tig, dikk, von kleiner Mu&#x0364;n-<lb/>
dung, mit Schlag und Bluta&#x0364;derchen bemalt <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">RUYSCH. BIRCH. T. II.<lb/>
p. 327. ALBIN. l. c. f.</hi> 3.</note>, die<lb/>
viel kleiner, als &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ind, und es hat daraus noch<lb/>
zur Zeit Niemand einige Feuchtigkeit in die&#x017F;e Ga&#x0364;nge trei-<lb/>
ben ko&#x0364;nnen <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">MONRO de &#x017F;em. et te&#x017F;t. p.<lb/>
23. BURGGRAV de aere aq. et<lb/>
loc. Francof. p.</hi> 164.</note>.</p><lb/>
              <p>Sie laufen in das Nezz, oder in die cellulo&#x0364;&#x017F;e Linie<lb/>
der Hode, wo &#x017F;ie auch an &#x017F;ich gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ind, gerades we-<lb/>
ges hinein <note place="foot" n="(s)">Gerade Ga&#x0364;ngchen <hi rendition="#aq">n. 8.<lb/><hi rendition="#g">WINSLOW</hi> n.</hi> 408. geradere<lb/><hi rendition="#aq">MONRO de &#x017F;emin. et te&#x017F;t. p.</hi> 28.</note>. Aber darum &#x017F;ind &#x017F;ie nicht durchweg fe-<lb/>
&#x017F;te, noch nach Art des Rohres poro&#x0364;&#x017F;e <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">BORELL. II. prop.</hi> 167.</note>: denn es dringt<lb/>
u&#x0364;berhaupt das Quekk&#x017F;ilber durch den zufu&#x0364;hrenden Gang<lb/>
in die&#x017F;e Ga&#x0364;nge hinein, und es i&#x017F;t die&#x017F;es nicht nur mir,<lb/>
mehr als einmal <note place="foot" n="(u)">Jch hab es zuer&#x017F;t 1743<lb/>
den 28. Dec. wo ich nicht irre, er-<lb/>
&#x017F;unden, und im <hi rendition="#aq">progr.</hi> be&#x017F;chrieben<lb/><cb/>
1745. wie auch in den <hi rendition="#aq">Prim. lin.<lb/>
1747. n.</hi> 881. und in den <hi rendition="#aq">Phil.<lb/>
tran&#x017F;. n.</hi> 494.</note>, &#x017F;ondern auch andern beru&#x0364;hmten<lb/>
Ma&#x0364;nnern <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">MONRO p. 20. 28. et ob&#x017F;.<lb/>
anat. and Phy&#x017F;iol. p. 6. anno<lb/>
1753. HUNTER l. c. f. 2. anno</hi><lb/>
1752. Nach &#x017F;einer Hipothe&#x017F;e machte<lb/>
&#x017F;ie hohl <hi rendition="#aq">PLAZZONUS p.</hi> 32. daß<lb/>
es Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ind, hatte erinnert<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">KINGIUS</hi> l. c. et GRAAFIUS.</hi><lb/>
daß &#x017F;ie hohl &#x017F;ind <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RUYSCHIUS</hi><lb/>
The&#x017F;. IX. n. 99. 100. The&#x017F;. IV. n.<lb/>
59. BIRCH l. c.</hi></note>, gut von &#x017F;tatten gegangen, und daraus<lb/>
ent&#x017F;tand in ihrer Mu&#x0364;ndung ein fortgehender Metallfaden;<lb/>
folglich i&#x017F;t es zuverla&#x0364;ßig, daß &#x017F;ie hol &#x017F;ind, zu vermuthen<lb/>
&#x017F;teht es, daß in jedem La&#x0364;ppchen ein einziger Faden &#x017F;ei,<lb/>
ohngeachtet man die&#x017F;es noch zur Zeit nicht erwie&#x017F;en hat <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">DUVERNEY II. pag. 290.<lb/>
DEIDIER anat. rai&#x017F;. p.</hi> 378.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 18.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[648/0684] Zeugungstheile, XXVII. Buch. Gefaͤſſes mit einem blinden Ende ſind. Endlich ſiehet man ſie am Blakfiſche (o), in welchem ſich die Hode eben- falls zu einem einzigen Kanale aus einander ziehen laͤßt, und im Regenwurme (p), bei dem ſie, wie in der Ratte, aus ſchlaffen Gefaͤſſen beſteht, ferner an der Schnekke (p*). Betrachtet man dieſe Faͤden weiter, mit Genauigkeit, ſo ſind ſie cilindriſch, nicht aͤſtig, dikk, von kleiner Muͤn- dung, mit Schlag und Blutaͤderchen bemalt (q), die viel kleiner, als ſie ſelbſt ſind, und es hat daraus noch zur Zeit Niemand einige Feuchtigkeit in dieſe Gaͤnge trei- ben koͤnnen (r). Sie laufen in das Nezz, oder in die celluloͤſe Linie der Hode, wo ſie auch an ſich groͤſſer ſind, gerades we- ges hinein (s). Aber darum ſind ſie nicht durchweg fe- ſte, noch nach Art des Rohres poroͤſe (t): denn es dringt uͤberhaupt das Quekkſilber durch den zufuͤhrenden Gang in dieſe Gaͤnge hinein, und es iſt dieſes nicht nur mir, mehr als einmal (u), ſondern auch andern beruͤhmten Maͤnnern (x), gut von ſtatten gegangen, und daraus entſtand in ihrer Muͤndung ein fortgehender Metallfaden; folglich iſt es zuverlaͤßig, daß ſie hol ſind, zu vermuthen ſteht es, daß in jedem Laͤppchen ein einziger Faden ſei, ohngeachtet man dieſes noch zur Zeit nicht erwieſen hat (y). §. 18. (o) Idem p. 895. (p) TYSON Phil. tranſ. n. 145. (p*) SWAMMERDAM bibl. p. 128. (q) RUYSCH. BIRCH. T. II. p. 327. ALBIN. l. c. f. 3. (r) MONRO de ſem. et teſt. p. 23. BURGGRAV de aere aq. et loc. Francof. p. 164. (s) Gerade Gaͤngchen n. 8. WINSLOW n. 408. geradere MONRO de ſemin. et teſt. p. 28. (t) BORELL. II. prop. 167. (u) Jch hab es zuerſt 1743 den 28. Dec. wo ich nicht irre, er- ſunden, und im progr. beſchrieben 1745. wie auch in den Prim. lin. 1747. n. 881. und in den Phil. tranſ. n. 494. (x) MONRO p. 20. 28. et obſ. anat. and Phyſiol. p. 6. anno 1753. HUNTER l. c. f. 2. anno 1752. Nach ſeiner Hipotheſe machte ſie hohl PLAZZONUS p. 32. daß es Gefaͤſſe ſind, hatte erinnert KINGIUS l. c. et GRAAFIUS. daß ſie hohl ſind RUYSCHIUS Theſ. IX. n. 99. 100. Theſ. IV. n. 59. BIRCH l. c. (y) DUVERNEY II. pag. 290. DEIDIER anat. raiſ. p. 378.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/684
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/684>, abgerufen am 22.11.2024.