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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. und deren Saamen.
§. 18.
Der Hodenkern (corpus Highmori).

Es ist der äussere Umkreis der Hode, wie der Um-
kreis eines Eies, gleichförmig, und bestehet ganz und
gar aus einem sich ähnlichen Fleische. Doch es befindet
sich an dem äussern Umfange, da wo sich die Oberhode
anschließt, eine weisse cellulöse Linie, welche sich von des
Kopfes der Oberhode untern Ende bis zum Anfange ih-
res untern Anhängens ausstrekkt. Jch habe diese ziem-
lich breite Linie, welche einiger maaßen einem Speichel-
gange ähnlich ist, sowohl bei Menschen, als in Widdern
und Ziegenbökken angetroffen: sie scheinet aber eben so-
wohl bei andern Thieren zu seyn, als man sie im Pferde(z),
im Ochsen (a), Hirsch (b), Widder (c), Hunde (d),
Ziegenbokke (e), und Eber (f) angetroffen. Jn diesen
Strich laufen die geraden Gänge der Hode in langen
Reihen zusammen.

Riolan scheinet von ihr am ersten gesagt zu haben(g),
daß sie aus Fasern bestehe, und nicht von der Hodenhaut
abgesondert werden müsse.

Noch bei Lebzeiten dieses Mannes, sahe Nathanael
Highmor (h) und J. Walaeus (i), daß mitten durch
die Hode ein Körper hindurch laufe (k), welcher undeutlich,
oder überhaupt gar nicht hol sei, aber dennoch die weisse
Haut zu durchboren, und den Saamen in die Oberhode
zu bringen schien (l); er zeichnete zwei parallele Gefässe,

die
(z) [Spaltenumbruch] GLISSON p. 415.
(a) Idem ibid.
(b) PARIS. am Hirsch von Ka-
nada.
(c) LEAL.
(d) PEYER obs. 31.
(e) DATHIRIUS.
(f) GLISSON.
(g) [Spaltenumbruch] p. 159.
(h) p. 91. 92. tab. 11. f. 1. g. g.
h. confer. GLISSON pag. 416.
WHARTON adenorgr. p.
196.
bei dem es ein nerviger Gang ist.
(i) BLAS. ad VESLING. c. 6.
(k) p. 91.
(l) p. 31.
S s 5
I. Abſchn. und deren Saamen.
§. 18.
Der Hodenkern (corpus Highmori).

Es iſt der aͤuſſere Umkreis der Hode, wie der Um-
kreis eines Eies, gleichfoͤrmig, und beſtehet ganz und
gar aus einem ſich aͤhnlichen Fleiſche. Doch es befindet
ſich an dem aͤuſſern Umfange, da wo ſich die Oberhode
anſchließt, eine weiſſe celluloͤſe Linie, welche ſich von des
Kopfes der Oberhode untern Ende bis zum Anfange ih-
res untern Anhaͤngens ausſtrekkt. Jch habe dieſe ziem-
lich breite Linie, welche einiger maaßen einem Speichel-
gange aͤhnlich iſt, ſowohl bei Menſchen, als in Widdern
und Ziegenboͤkken angetroffen: ſie ſcheinet aber eben ſo-
wohl bei andern Thieren zu ſeyn, als man ſie im Pferde(z),
im Ochſen (a), Hirſch (b), Widder (c), Hunde (d),
Ziegenbokke (e), und Eber (f) angetroffen. Jn dieſen
Strich laufen die geraden Gaͤnge der Hode in langen
Reihen zuſammen.

Riolan ſcheinet von ihr am erſten geſagt zu haben(g),
daß ſie aus Faſern beſtehe, und nicht von der Hodenhaut
abgeſondert werden muͤſſe.

Noch bei Lebzeiten dieſes Mannes, ſahe Nathanael
Highmor (h) und J. Walaeus (i), daß mitten durch
die Hode ein Koͤrper hindurch laufe (k), welcher undeutlich,
oder uͤberhaupt gar nicht hol ſei, aber dennoch die weiſſe
Haut zu durchboren, und den Saamen in die Oberhode
zu bringen ſchien (l); er zeichnete zwei parallele Gefaͤſſe,

die
(z) [Spaltenumbruch] GLISSON p. 415.
(a) Idem ibid.
(b) PARIS. am Hirſch von Ka-
nada.
(c) LEAL.
(d) PEYER obſ. 31.
(e) DATHIRIUS.
(f) GLISSON.
(g) [Spaltenumbruch] p. 159.
(h) p. 91. 92. tab. 11. f. 1. g. g.
h. confer. GLISSON pag. 416.
WHARTON adenorgr. p.
196.
bei dem es ein nerviger Gang iſt.
(i) BLAS. ad VESLING. c. 6.
(k) p. 91.
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S s 5
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[649/0685] I. Abſchn. und deren Saamen. §. 18. Der Hodenkern (corpus Highmori). Es iſt der aͤuſſere Umkreis der Hode, wie der Um- kreis eines Eies, gleichfoͤrmig, und beſtehet ganz und gar aus einem ſich aͤhnlichen Fleiſche. Doch es befindet ſich an dem aͤuſſern Umfange, da wo ſich die Oberhode anſchließt, eine weiſſe celluloͤſe Linie, welche ſich von des Kopfes der Oberhode untern Ende bis zum Anfange ih- res untern Anhaͤngens ausſtrekkt. Jch habe dieſe ziem- lich breite Linie, welche einiger maaßen einem Speichel- gange aͤhnlich iſt, ſowohl bei Menſchen, als in Widdern und Ziegenboͤkken angetroffen: ſie ſcheinet aber eben ſo- wohl bei andern Thieren zu ſeyn, als man ſie im Pferde (z), im Ochſen (a), Hirſch (b), Widder (c), Hunde (d), Ziegenbokke (e), und Eber (f) angetroffen. Jn dieſen Strich laufen die geraden Gaͤnge der Hode in langen Reihen zuſammen. Riolan ſcheinet von ihr am erſten geſagt zu haben (g), daß ſie aus Faſern beſtehe, und nicht von der Hodenhaut abgeſondert werden muͤſſe. Noch bei Lebzeiten dieſes Mannes, ſahe Nathanael Highmor (h) und J. Walaeus (i), daß mitten durch die Hode ein Koͤrper hindurch laufe (k), welcher undeutlich, oder uͤberhaupt gar nicht hol ſei, aber dennoch die weiſſe Haut zu durchboren, und den Saamen in die Oberhode zu bringen ſchien (l); er zeichnete zwei parallele Gefaͤſſe, die (z) GLISSON p. 415. (a) Idem ibid. (b) PARIS. am Hirſch von Ka- nada. (c) LEAL. (d) PEYER obſ. 31. (e) DATHIRIUS. (f) GLISSON. (g) p. 159. (h) p. 91. 92. tab. 11. f. 1. g. g. h. confer. GLISSON pag. 416. WHARTON adenorgr. p. 196. bei dem es ein nerviger Gang iſt. (i) BLAS. ad VESLING. c. 6. (k) p. 91. (l) p. 31. S s 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 649. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/685>, abgerufen am 22.11.2024.