die in diesem Gang inserirt wären, und er hielte selbige für eine Schlagader und Blutader(m).
Viel weiter gieng schon, als Highmor, Vadlius, Dathirius Bonglarius(n), oder Claudius, Ube- rius(o), oder Auberius. Denn es zeichnete dieser, nach einigen Versuchen, welche er im Hause des Bo- relli(p) gemacht, bei der Hode eines wilden Schwei- nes einen Gang, welcher dem Highmorischen Kör- per ähnlich weit (p*), in denselben inserirte parallele deutlich zu sehende Saamengefässe, und zwischen selbigen krause Saamenlokken. Er hat eben diesen Gang mit sehr vielen Röhren bis in die Oberhode fortgeführt. Viele unter den neuern Schriftstellern folgen diesem Manne nach (q). Er gestehet es aber selbst, daß die Sache im Menschen noch ziemlich dunkel sei.
Endlich zeichnete Leal Lealis einen den Uberiani- schen Gange fast gleichen Gang, welcher eine Borste einnehmen konnte (r), eine ungleiche Dikke hatte, und er nennet dieses olorinum corpus(s), oder Saamen- gang, welcher nach ihm, aus einer dichten und sehr dünnen Membran besteht (t); er inserirt in diesen Gang Schlagäderchen (u), die parallel sind, und aus denen man einen weislichen Saft in diesen Gang drükken könn- te (x). Er leitet von diesem Gange Gefässe zur weissen Hodenhaut, die zu dem Geschlechte der limphatischen ge- hören (y). Er entwirft endlich drei Saamengefässe, wel- che sich in das, von der Oberhode weggekehrte Ende sei-
nes
(m)[Spaltenumbruch]Fig. I.
(n) Jn einer besondern Schrift, zu Florenz 1668 herausgegeben, et in Jena. Phil. trans. n. 42.
(o)MORGAGN. Ep. I. p. 156.
(p)BORELL. II. Propos. 166.
(p*)DUVERNEYUS habe cor- pus HIGHMORI ausgesprizzet. J. M. HOFMAN id. p. 84.
(q)KING. l. c. der sich des Ver- [Spaltenumbruch]
größrungsglases bediente. BIDL. tab. 46. f. 2. FANTON. p. 168.
(r)p. 86. 99.
(s)p. 91 92. f. c. c.
(t)p. 92.
(u)p. 86. 111. b. b. b. sind die Gefässe der Scheidewände.
(x)p. 87.
(y)p. 112. c. c. c. Sind es die geraden Gefässe?
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
die in dieſem Gang inſerirt waͤren, und er hielte ſelbige fuͤr eine Schlagader und Blutader(m).
Viel weiter gieng ſchon, als Highmor, Vadlius, Dathirius Bonglarius(n), oder Claudius, Ube- rius(o), oder Auberius. Denn es zeichnete dieſer, nach einigen Verſuchen, welche er im Hauſe des Bo- relli(p) gemacht, bei der Hode eines wilden Schwei- nes einen Gang, welcher dem Highmoriſchen Koͤr- per aͤhnlich weit (p*), in denſelben inſerirte parallele deutlich zu ſehende Saamengefaͤſſe, und zwiſchen ſelbigen krauſe Saamenlokken. Er hat eben dieſen Gang mit ſehr vielen Roͤhren bis in die Oberhode fortgefuͤhrt. Viele unter den neuern Schriftſtellern folgen dieſem Manne nach (q). Er geſtehet es aber ſelbſt, daß die Sache im Menſchen noch ziemlich dunkel ſei.
Endlich zeichnete Leal Lealis einen den Uberiani- ſchen Gange faſt gleichen Gang, welcher eine Borſte einnehmen konnte (r), eine ungleiche Dikke hatte, und er nennet dieſes olorinum corpus(s), oder Saamen- gang, welcher nach ihm, aus einer dichten und ſehr duͤnnen Membran beſteht (t); er inſerirt in dieſen Gang Schlagaͤderchen (u), die parallel ſind, und aus denen man einen weislichen Saft in dieſen Gang druͤkken koͤnn- te (x). Er leitet von dieſem Gange Gefaͤſſe zur weiſſen Hodenhaut, die zu dem Geſchlechte der limphatiſchen ge- hoͤren (y). Er entwirft endlich drei Saamengefaͤſſe, wel- che ſich in das, von der Oberhode weggekehrte Ende ſei-
nes
(m)[Spaltenumbruch]Fig. I.
(n) Jn einer beſondern Schrift, zu Florenz 1668 herausgegeben, et in Jena. Phil. tranſ. n. 42.
(o)MORGAGN. Ep. I. p. 156.
(p)BORELL. II. Propoſ. 166.
(p*)DUVERNEYUS habe cor- pus HIGHMORI ausgeſprizzet. J. M. HOFMAN id. p. 84.
(q)KING. l. c. der ſich des Ver- [Spaltenumbruch]
groͤßrungsglaſes bediente. BIDL. tab. 46. f. 2. FANTON. p. 168.
(r)p. 86. 99.
(s)p. 91 92. f. c. c.
(t)p. 92.
(u)p. 86. 111. b. b. b. ſind die Gefaͤſſe der Scheidewaͤnde.
(x)p. 87.
(y)p. 112. c. c. c. Sind es die geraden Gefaͤſſe?
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0686"n="650"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zeugungstheile, <hirendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
die in dieſem Gang inſerirt waͤren, und er hielte ſelbige<lb/>
fuͤr eine Schlagader und Blutader<noteplace="foot"n="(m)"><cb/><hirendition="#aq">Fig. I.</hi></note>.</p><lb/><p>Viel weiter gieng ſchon, als <hirendition="#fr">Highmor, Vadlius,<lb/>
Dathirius Bonglarius</hi><noteplace="foot"n="(n)">Jn einer beſondern Schrift,<lb/>
zu Florenz 1668 herausgegeben,<lb/><hirendition="#aq">et in Jena. Phil. tranſ. n.</hi> 42.</note>, oder <hirendition="#fr">Claudius, Ube-<lb/>
rius</hi><noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">MORGAGN. Ep. I. p.</hi> 156.</note>, oder <hirendition="#fr">Auberius.</hi> Denn es zeichnete dieſer,<lb/>
nach einigen Verſuchen, welche er im Hauſe des <hirendition="#fr">Bo-<lb/>
relli</hi><noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">BORELL. II. Propoſ.</hi> 166.</note> gemacht, bei der Hode eines wilden Schwei-<lb/>
nes einen Gang, welcher dem <hirendition="#fr">Highmoriſchen Koͤr-<lb/>
per</hi> aͤhnlich weit <noteplace="foot"n="(p*)"><hirendition="#aq">DUVERNEYUS</hi> habe <hirendition="#aq">cor-<lb/>
pus HIGHMORI</hi> ausgeſprizzet. <hirendition="#aq">J.<lb/>
M. HOFMAN id. p.</hi> 84.</note>, in denſelben inſerirte parallele<lb/>
deutlich zu ſehende Saamengefaͤſſe, und zwiſchen ſelbigen<lb/>
krauſe Saamenlokken. Er hat eben dieſen Gang mit<lb/>ſehr vielen Roͤhren bis in die Oberhode fortgefuͤhrt. Viele<lb/>
unter den neuern Schriftſtellern folgen dieſem Manne<lb/>
nach <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">KING. l. c.</hi> der ſich des Ver-<lb/><cb/>
groͤßrungsglaſes bediente. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">BIDL.</hi><lb/>
tab. 46. f. 2. FANTON. p.</hi> 168.</note>. Er geſtehet es aber ſelbſt, daß die Sache im<lb/>
Menſchen noch ziemlich dunkel ſei.</p><lb/><p>Endlich zeichnete <hirendition="#fr">Leal Lealis</hi> einen den Uberiani-<lb/>ſchen Gange faſt gleichen Gang, welcher eine Borſte<lb/>
einnehmen konnte <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">p.</hi> 86. 99.</note>, eine ungleiche Dikke hatte, und<lb/>
er nennet dieſes <hirendition="#aq">olorinum corpus</hi><noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">p. 91 92. f. c. c.</hi></note>, oder <hirendition="#fr">Saamen-<lb/>
gang,</hi> welcher nach ihm, aus einer dichten und ſehr<lb/>
duͤnnen Membran beſteht <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">p.</hi> 92.</note>; er inſerirt in dieſen Gang<lb/>
Schlagaͤderchen <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">p. 86. 111. b. b. b.</hi>ſind die<lb/>
Gefaͤſſe der Scheidewaͤnde.</note>, die parallel ſind, und aus denen<lb/>
man einen weislichen Saft in dieſen Gang druͤkken koͤnn-<lb/>
te <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">p.</hi> 87.</note>. Er leitet von dieſem Gange Gefaͤſſe zur weiſſen<lb/>
Hodenhaut, die zu dem Geſchlechte der limphatiſchen ge-<lb/>
hoͤren <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">p. 112. c. c. c.</hi> Sind es die<lb/>
geraden Gefaͤſſe?</note>. Er entwirft endlich drei Saamengefaͤſſe, wel-<lb/>
che ſich in das, von der Oberhode weggekehrte Ende ſei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nes</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[650/0686]
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
die in dieſem Gang inſerirt waͤren, und er hielte ſelbige
fuͤr eine Schlagader und Blutader (m).
Viel weiter gieng ſchon, als Highmor, Vadlius,
Dathirius Bonglarius (n), oder Claudius, Ube-
rius (o), oder Auberius. Denn es zeichnete dieſer,
nach einigen Verſuchen, welche er im Hauſe des Bo-
relli (p) gemacht, bei der Hode eines wilden Schwei-
nes einen Gang, welcher dem Highmoriſchen Koͤr-
per aͤhnlich weit (p*), in denſelben inſerirte parallele
deutlich zu ſehende Saamengefaͤſſe, und zwiſchen ſelbigen
krauſe Saamenlokken. Er hat eben dieſen Gang mit
ſehr vielen Roͤhren bis in die Oberhode fortgefuͤhrt. Viele
unter den neuern Schriftſtellern folgen dieſem Manne
nach (q). Er geſtehet es aber ſelbſt, daß die Sache im
Menſchen noch ziemlich dunkel ſei.
Endlich zeichnete Leal Lealis einen den Uberiani-
ſchen Gange faſt gleichen Gang, welcher eine Borſte
einnehmen konnte (r), eine ungleiche Dikke hatte, und
er nennet dieſes olorinum corpus (s), oder Saamen-
gang, welcher nach ihm, aus einer dichten und ſehr
duͤnnen Membran beſteht (t); er inſerirt in dieſen Gang
Schlagaͤderchen (u), die parallel ſind, und aus denen
man einen weislichen Saft in dieſen Gang druͤkken koͤnn-
te (x). Er leitet von dieſem Gange Gefaͤſſe zur weiſſen
Hodenhaut, die zu dem Geſchlechte der limphatiſchen ge-
hoͤren (y). Er entwirft endlich drei Saamengefaͤſſe, wel-
che ſich in das, von der Oberhode weggekehrte Ende ſei-
nes
(m)
Fig. I.
(n) Jn einer beſondern Schrift,
zu Florenz 1668 herausgegeben,
et in Jena. Phil. tranſ. n. 42.
(o) MORGAGN. Ep. I. p. 156.
(p) BORELL. II. Propoſ. 166.
(p*) DUVERNEYUS habe cor-
pus HIGHMORI ausgeſprizzet. J.
M. HOFMAN id. p. 84.
(q) KING. l. c. der ſich des Ver-
groͤßrungsglaſes bediente. BIDL.
tab. 46. f. 2. FANTON. p. 168.
(r) p. 86. 99.
(s) p. 91 92. f. c. c.
(t) p. 92.
(u) p. 86. 111. b. b. b. ſind die
Gefaͤſſe der Scheidewaͤnde.
(x) p. 87.
(y) p. 112. c. c. c. Sind es die
geraden Gefaͤſſe?
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/686>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.