aber so, daß der größte Theil des Vorstehers(q) unter- wärts liegt. Er ist mit dieser Harnröhre vermittelst des Fadengewebes genau zusammen gehängt. Von oben trägt er eine Rinne zu einer Ader (r), welche mit der Fuge des Schaamknochens zusammen past: von unten wird er aber mit sehr vielen Gefässen (s) und mit einem Fadengewebe umhüllt, an der Mitte ist er entweder flä- cher (t) oder niedergedrükkt (t*). Er raget seiner Lage wegen gleichsam in die Blase vor, und hinterläßt von seinem Daseyn einen Eindrukk an derselben (t+). Jn diesem Vorsteher verschwinden und verlieren sich von oben (u) und untenher die gerade Fasern der Harnblase(w).
Die cellulöse Bekleidung des Vorstehers ist unter- wärts mehr zusammenhängend, oben her aber, der vie- len Gefässe wegen, gleichsam in Fäden aufgelößt. Eine fleischige Membran finde ich nicht (x), wofern man nicht etwa die Fasern des Blasenschliesmuskels, und das Ende des langen und beiderseitigen Blasenpakkes darunter ver- steht (y).
Sein Bau ist undeutlich, und stimmt weder mit dem Baue einer einfachen Drüse, die doch einigermaas- sen eine Höhlung hat, noch mit dem Baue einer zusam- men gesezzten Drüse, weil er sich nicht gehörig in Lappen verwandelt, überein; ich finde auch keine Kerne an dem Vorsteher (z), obgleich einige berühmte Männer solche gesehen zu haben vermeinen; noch sonst etwas anders,
als
(q)[Spaltenumbruch]
Vergl. WINSLOW. n. 535. BOEHMER. de urach. nicht wohl DRAN.
(r)DUVERNEY t. 3.
(s)Idem t. 4.
(t)DUVERNEY t. 4. GRAAF. t. 7. p. 103.
(t*)CAMPER. t. 2. f. 3. 7.
(t+)DUVERNEY t. 3. & p. 329.
(u)Idem t. 3. et p. 327.
(w)[Spaltenumbruch]Et p. 318.
(x)DUVERNEY II. p. 293. Ic. tab. 2.
(y)p. 317. 318.
(z)DUVERNEY II. p. 293. GRAAF. pag. 104. am Pferde WHARTON. p. 213. zwölf Säkk- chen, und in jedem viele Körner LITTRE Mem. de l'Acad. 1700. p. 312.
U u 4
I. Abſchn. und deren Saamen.
aber ſo, daß der groͤßte Theil des Vorſtehers(q) unter- waͤrts liegt. Er iſt mit dieſer Harnroͤhre vermittelſt des Fadengewebes genau zuſammen gehaͤngt. Von oben traͤgt er eine Rinne zu einer Ader (r), welche mit der Fuge des Schaamknochens zuſammen paſt: von unten wird er aber mit ſehr vielen Gefaͤſſen (s) und mit einem Fadengewebe umhuͤllt, an der Mitte iſt er entweder flaͤ- cher (t) oder niedergedruͤkkt (t*). Er raget ſeiner Lage wegen gleichſam in die Blaſe vor, und hinterlaͤßt von ſeinem Daſeyn einen Eindrukk an derſelben (t†). Jn dieſem Vorſteher verſchwinden und verlieren ſich von oben (u) und untenher die gerade Faſern der Harnblaſe(w).
Die celluloͤſe Bekleidung des Vorſtehers iſt unter- waͤrts mehr zuſammenhaͤngend, oben her aber, der vie- len Gefaͤſſe wegen, gleichſam in Faͤden aufgeloͤßt. Eine fleiſchige Membran finde ich nicht (x), wofern man nicht etwa die Faſern des Blaſenſchliesmuſkels, und das Ende des langen und beiderſeitigen Blaſenpakkes darunter ver- ſteht (y).
Sein Bau iſt undeutlich, und ſtimmt weder mit dem Baue einer einfachen Druͤſe, die doch einigermaaſ- ſen eine Hoͤhlung hat, noch mit dem Baue einer zuſam- men geſezzten Druͤſe, weil er ſich nicht gehoͤrig in Lappen verwandelt, uͤberein; ich finde auch keine Kerne an dem Vorſteher (z), obgleich einige beruͤhmte Maͤnner ſolche geſehen zu haben vermeinen; noch ſonſt etwas anders,
als
(q)[Spaltenumbruch]
Vergl. WINSLOW. n. 535. BOEHMER. de urach. nicht wohl DRAN.
(r)DUVERNEY t. 3.
(s)Idem t. 4.
(t)DUVERNEY t. 4. GRAAF. t. 7. p. 103.
(t*)CAMPER. t. 2. f. 3. 7.
(t†)DUVERNEY t. 3. & p. 329.
(u)Idem t. 3. et p. 327.
(w)[Spaltenumbruch]Et p. 318.
(x)DUVERNEY II. p. 293. Ic. tab. 2.
(y)p. 317. 318.
(z)DUVERNEY II. p. 293. GRAAF. pag. 104. am Pferde WHARTON. p. 213. zwoͤlf Saͤkk- chen, und in jedem viele Koͤrner LITTRE Mém. de l’Acad. 1700. p. 312.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
aber ſo, daß der groͤßte Theil des Vorſtehers (q) unter-
waͤrts liegt. Er iſt mit dieſer Harnroͤhre vermittelſt des
Fadengewebes genau zuſammen gehaͤngt. Von oben
traͤgt er eine Rinne zu einer Ader (r), welche mit der
Fuge des Schaamknochens zuſammen paſt: von unten
wird er aber mit ſehr vielen Gefaͤſſen (s) und mit einem
Fadengewebe umhuͤllt, an der Mitte iſt er entweder flaͤ-
cher (t) oder niedergedruͤkkt (t*). Er raget ſeiner Lage
wegen gleichſam in die Blaſe vor, und hinterlaͤßt von
ſeinem Daſeyn einen Eindrukk an derſelben (t†). Jn
dieſem Vorſteher verſchwinden und verlieren ſich von oben
(u) und untenher die gerade Faſern der Harnblaſe (w).
Die celluloͤſe Bekleidung des Vorſtehers iſt unter-
waͤrts mehr zuſammenhaͤngend, oben her aber, der vie-
len Gefaͤſſe wegen, gleichſam in Faͤden aufgeloͤßt. Eine
fleiſchige Membran finde ich nicht (x), wofern man nicht
etwa die Faſern des Blaſenſchliesmuſkels, und das Ende
des langen und beiderſeitigen Blaſenpakkes darunter ver-
ſteht (y).
Sein Bau iſt undeutlich, und ſtimmt weder mit
dem Baue einer einfachen Druͤſe, die doch einigermaaſ-
ſen eine Hoͤhlung hat, noch mit dem Baue einer zuſam-
men geſezzten Druͤſe, weil er ſich nicht gehoͤrig in Lappen
verwandelt, uͤberein; ich finde auch keine Kerne an dem
Vorſteher (z), obgleich einige beruͤhmte Maͤnner ſolche
geſehen zu haben vermeinen; noch ſonſt etwas anders,
als
(q)
Vergl. WINSLOW. n. 535.
BOEHMER. de urach. nicht wohl
DRAN.
(r) DUVERNEY t. 3.
(s) Idem t. 4.
(t) DUVERNEY t. 4. GRAAF.
t. 7. p. 103.
(t*) CAMPER. t. 2. f. 3. 7.
(t†) DUVERNEY t. 3. & p. 329.
(u) Idem t. 3. et p. 327.
(w)
Et p. 318.
(x) DUVERNEY II. p. 293. Ic.
tab. 2.
(y) p. 317. 318.
(z) DUVERNEY II. p. 293.
GRAAF. pag. 104. am Pferde
WHARTON. p. 213. zwoͤlf Saͤkk-
chen, und in jedem viele Koͤrner
LITTRE Mém. de l’Acad. 1700.
p. 312.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/715>, abgerufen am 25.11.2024.
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