als ein dichtes cellulöses, zähes, verdichtes und gleichsam scirrhöses Fleisch(a).
Jndessen giebt er doch gerade (a*) und kleine Aus- führungsgänge, deren Aeste berühmte Männer gesehen haben (b), von sich, und hierinnen ist der Vorsteher ei- ner Drüse änlich.
Diese Gänge sind zahlreich (c), und es ist zu wenig, wenn man ihrer drei (d) zuläßt.
Es laufen diese Gänge schief, und nach vorne hin, sie öffnen sich mit eignen Poris in die kleine Tiefe (e) der anfangenden Harnröhre, die zu beiden Seiten des Hahnenkopfes, auswendig, wie auch über diesem Kopfe liegt, und auch unterhalb demselben angetroffen wird; man will auch, daß sie sich in diesen Kopf selbst inseriren sollen (f).
Durch diese Gänge läuft in ziemlichem Ueberflusse eine weisse (g) etwas dikkliche Milch heraus, welche, wie ich oft gesehen, von starken Weingeiste gerinnt. Jch habe auch am Widder einen milchigen Saft (h) deutlich aus dem Gange fliessen gesehen. Man kann indessen nicht sagen, daß der Vorsteher Saamen enthalte (i), da die zurükkführende Saamengänge in so vielen Thieren für sich besonders, und von den Saamenbläschen und Vorstehern abgesondert, in die Harnröhre eingesenkt
sind.
(a)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 536.
(a*) Solches hat COLUMBUS p. 234. PLAZZONUS und andre. Folglich ist nicht MAJOR der Er- finder Anat. I. p. 20. dies scheinen die vielen Löcher zu seyn, durch die der Saame gehet bei dem PIC- COLHOMINEO p. 160. beim SPI- GELIO p. 754. HIGHMORO p. 93. &c.
(b)GRAAF. p. 104.
(c) Acht bis zwölf WINSLOW. n. 544. zwölf FANTON. p. 161. dretzehen GRAAF. t. 7. f. 1. sieb- zehn DARAN. f. 2. sehr viele [Spaltenumbruch]
Mündungen TERRANEUS l. c. der Elephant hundert MOULINS. p. 16. neunzig im Hunde GRAAF.
(d) Wie RIOLAN. p. 98.
(e) Jm Thale DUVERNEY II. tab. 2.
(f)BENEVOLI proposiz.
(g) Auch im Schweine WE- PFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 3. obs. 167.
(h)Comm. Gott. I. p. 4.
(i)VESAL. p. 647. Archang. PICCOLHOM. C. BAUHIN. p. 100.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
als ein dichtes celluloͤſes, zaͤhes, verdichtes und gleichſam ſcirrhoͤſes Fleiſch(a).
Jndeſſen giebt er doch gerade (a*) und kleine Aus- fuͤhrungsgaͤnge, deren Aeſte beruͤhmte Maͤnner geſehen haben (b), von ſich, und hierinnen iſt der Vorſteher ei- ner Druͤſe aͤnlich.
Dieſe Gaͤnge ſind zahlreich (c), und es iſt zu wenig, wenn man ihrer drei (d) zulaͤßt.
Es laufen dieſe Gaͤnge ſchief, und nach vorne hin, ſie oͤffnen ſich mit eignen Poris in die kleine Tiefe (e) der anfangenden Harnroͤhre, die zu beiden Seiten des Hahnenkopfes, auswendig, wie auch uͤber dieſem Kopfe liegt, und auch unterhalb demſelben angetroffen wird; man will auch, daß ſie ſich in dieſen Kopf ſelbſt inſeriren ſollen (f).
Durch dieſe Gaͤnge laͤuft in ziemlichem Ueberfluſſe eine weiſſe (g) etwas dikkliche Milch heraus, welche, wie ich oft geſehen, von ſtarken Weingeiſte gerinnt. Jch habe auch am Widder einen milchigen Saft (h) deutlich aus dem Gange flieſſen geſehen. Man kann indeſſen nicht ſagen, daß der Vorſteher Saamen enthalte (i), da die zuruͤkkfuͤhrende Saamengaͤnge in ſo vielen Thieren fuͤr ſich beſonders, und von den Saamenblaͤschen und Vorſtehern abgeſondert, in die Harnroͤhre eingeſenkt
ſind.
(a)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 536.
(a*) Solches hat COLUMBUS p. 234. PLAZZONUS und andre. Folglich iſt nicht MAJOR der Er- finder Anat. I. p. 20. dies ſcheinen die vielen Loͤcher zu ſeyn, durch die der Saame gehet bei dem PIC- COLHOMINEO p. 160. beim SPI- GELIO p. 754. HIGHMORO p. 93. &c.
(b)GRAAF. p. 104.
(c) Acht bis zwoͤlf WINSLOW. n. 544. zwoͤlf FANTON. p. 161. dretzehen GRAAF. t. 7. f. 1. ſieb- zehn DARAN. f. 2. ſehr viele [Spaltenumbruch]
Muͤndungen TERRANEUS l. c. der Elephant hundert MOULINS. p. 16. neunzig im Hunde GRAAF.
(d) Wie RIOLAN. p. 98.
(e) Jm Thale DUVERNEY II. tab. 2.
(f)BENEVOLI propoſiz.
(g) Auch im Schweine WE- PFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 3. obſ. 167.
(h)Comm. Gott. I. p. 4.
(i)VESAL. p. 647. Archang. PICCOLHOM. C. BAUHIN. p. 100.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0716"n="680"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zeugungstheile, <hirendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
als ein dichtes celluloͤſes, zaͤhes, verdichtes und gleichſam<lb/>ſcirrhoͤſes Fleiſch<noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 536.</note>.</p><lb/><p>Jndeſſen giebt er doch gerade <noteplace="foot"n="(a*)">Solches hat <hirendition="#aq">COLUMBUS<lb/>
p. 234. PLAZZONUS</hi> und andre.<lb/>
Folglich iſt nicht <hirendition="#aq">MAJOR</hi> der Er-<lb/>
finder <hirendition="#aq">Anat. I. p.</hi> 20. dies ſcheinen<lb/>
die vielen Loͤcher zu ſeyn, durch<lb/>
die der Saame gehet bei dem <hirendition="#aq">PIC-<lb/>
COLHOMINEO p.</hi> 160. beim <hirendition="#aq">SPI-<lb/>
GELIO p. 754. HIGHMORO p.<lb/>
93. &c.</hi></note> und kleine Aus-<lb/>
fuͤhrungsgaͤnge, deren Aeſte beruͤhmte Maͤnner geſehen<lb/>
haben <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">GRAAF. p.</hi> 104.</note>, von ſich, und hierinnen iſt der Vorſteher ei-<lb/>
ner Druͤſe aͤnlich.</p><lb/><p>Dieſe Gaͤnge ſind zahlreich <noteplace="foot"n="(c)">Acht bis zwoͤlf <hirendition="#aq">WINSLOW.<lb/>
n.</hi> 544. zwoͤlf <hirendition="#aq">FANTON. p.</hi> 161.<lb/>
dretzehen <hirendition="#aq">GRAAF. t. 7. f.</hi> 1. ſieb-<lb/>
zehn <hirendition="#aq"><hirendition="#g">DARAN.</hi> f.</hi> 2. ſehr viele<lb/><cb/>
Muͤndungen <hirendition="#aq">TERRANEUS l. c.</hi><lb/>
der Elephant hundert <hirendition="#aq">MOULINS.<lb/>
p.</hi> 16. neunzig im Hunde <hirendition="#aq">GRAAF.</hi></note>, und es iſt zu wenig,<lb/>
wenn man ihrer drei <noteplace="foot"n="(d)">Wie <hirendition="#aq">RIOLAN. p.</hi> 98.</note> zulaͤßt.</p><lb/><p>Es laufen dieſe Gaͤnge ſchief, und nach vorne hin,<lb/>ſie oͤffnen ſich mit eignen Poris in die kleine Tiefe <noteplace="foot"n="(e)">Jm Thale <hirendition="#aq">DUVERNEY II.<lb/>
tab.</hi> 2.</note><lb/>
der anfangenden Harnroͤhre, die zu beiden Seiten des<lb/>
Hahnenkopfes, auswendig, wie auch uͤber dieſem Kopfe<lb/>
liegt, und auch unterhalb demſelben angetroffen wird;<lb/>
man will auch, daß ſie ſich in dieſen Kopf ſelbſt inſeriren<lb/>ſollen <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">BENEVOLI propoſiz.</hi></note>.</p><lb/><p>Durch dieſe Gaͤnge laͤuft in ziemlichem Ueberfluſſe<lb/>
eine weiſſe <noteplace="foot"n="(g)">Auch im Schweine <hirendition="#aq">WE-<lb/>
PFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.<lb/>
3. obſ.</hi> 167.</note> etwas dikkliche Milch heraus, welche, wie<lb/>
ich oft geſehen, von ſtarken Weingeiſte gerinnt. Jch<lb/>
habe auch am Widder einen milchigen Saft <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Comm. Gott. I. p.</hi> 4.</note> deutlich<lb/>
aus dem Gange flieſſen geſehen. Man kann indeſſen<lb/>
nicht ſagen, daß der Vorſteher Saamen enthalte <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">VESAL. p. 647. Archang.<lb/>
PICCOLHOM. C. BAUHIN. p.</hi><lb/>
100.</note>,<lb/>
da die zuruͤkkfuͤhrende Saamengaͤnge in ſo vielen Thieren<lb/>
fuͤr ſich beſonders, und von den Saamenblaͤschen und<lb/>
Vorſtehern abgeſondert, in die Harnroͤhre eingeſenkt<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſind.</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[680/0716]
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
als ein dichtes celluloͤſes, zaͤhes, verdichtes und gleichſam
ſcirrhoͤſes Fleiſch (a).
Jndeſſen giebt er doch gerade (a*) und kleine Aus-
fuͤhrungsgaͤnge, deren Aeſte beruͤhmte Maͤnner geſehen
haben (b), von ſich, und hierinnen iſt der Vorſteher ei-
ner Druͤſe aͤnlich.
Dieſe Gaͤnge ſind zahlreich (c), und es iſt zu wenig,
wenn man ihrer drei (d) zulaͤßt.
Es laufen dieſe Gaͤnge ſchief, und nach vorne hin,
ſie oͤffnen ſich mit eignen Poris in die kleine Tiefe (e)
der anfangenden Harnroͤhre, die zu beiden Seiten des
Hahnenkopfes, auswendig, wie auch uͤber dieſem Kopfe
liegt, und auch unterhalb demſelben angetroffen wird;
man will auch, daß ſie ſich in dieſen Kopf ſelbſt inſeriren
ſollen (f).
Durch dieſe Gaͤnge laͤuft in ziemlichem Ueberfluſſe
eine weiſſe (g) etwas dikkliche Milch heraus, welche, wie
ich oft geſehen, von ſtarken Weingeiſte gerinnt. Jch
habe auch am Widder einen milchigen Saft (h) deutlich
aus dem Gange flieſſen geſehen. Man kann indeſſen
nicht ſagen, daß der Vorſteher Saamen enthalte (i),
da die zuruͤkkfuͤhrende Saamengaͤnge in ſo vielen Thieren
fuͤr ſich beſonders, und von den Saamenblaͤschen und
Vorſtehern abgeſondert, in die Harnroͤhre eingeſenkt
ſind.
(a)
WINSLOW. n. 536.
(a*) Solches hat COLUMBUS
p. 234. PLAZZONUS und andre.
Folglich iſt nicht MAJOR der Er-
finder Anat. I. p. 20. dies ſcheinen
die vielen Loͤcher zu ſeyn, durch
die der Saame gehet bei dem PIC-
COLHOMINEO p. 160. beim SPI-
GELIO p. 754. HIGHMORO p.
93. &c.
(b) GRAAF. p. 104.
(c) Acht bis zwoͤlf WINSLOW.
n. 544. zwoͤlf FANTON. p. 161.
dretzehen GRAAF. t. 7. f. 1. ſieb-
zehn DARAN. f. 2. ſehr viele
Muͤndungen TERRANEUS l. c.
der Elephant hundert MOULINS.
p. 16. neunzig im Hunde GRAAF.
(d) Wie RIOLAN. p. 98.
(e) Jm Thale DUVERNEY II.
tab. 2.
(f) BENEVOLI propoſiz.
(g) Auch im Schweine WE-
PFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
3. obſ. 167.
(h) Comm. Gott. I. p. 4.
(i) VESAL. p. 647. Archang.
PICCOLHOM. C. BAUHIN. p.
100.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/716>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.