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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. und deren Saamen.
ist(n), und beinahe den Umkreis von einem parabolischen
Kegel beschreibt, und sich mit aller Freiheit, mit einem
etwas geschwollenen, und unten unvollkommen geschlos-
senen Ringe endigt, den ein kleines Thal vom Körper
der Ruthe absondert.

Die schwammigen Ruthenkörper laufen, ob sie gleich
kürzer sind, einiger maaßen in die Höhlung dieser Para-
bel (o) hinein. Es giebt daher Exempel, wo nach Zer-
störung eines Stükkes der Eichel, das Verlohrne wieder
hergestellet worden: es wuchsen nämlich (p) die schwam-
migen Köpfe der Ruthe, da der Widerstand des fächri-
gen Körpers der Harnröhre aufgehöret hatte.

Jch muß es indessen doch gestehen, daß ich einige
male zwischen dem schwammigen Körper der Harnröhre,
und der Eichel eine offenbare Scheidewand, von oben
bis zur untersten Spizze, und bis zur Haut verlängert
gesehen: so daß der schwammige Körper der Harnröhre
ein blindes und zugespizztes Ende hatte, und der Körper
der Eichel, dieser schwammige Körper blind war. Diese
Scheidewand habe ich fast beständig und oft so angefüllt
gefunden, daß die eingeblasene Luft vom schwammigen
Harnröhrenkörper in die schwammige Substanz der Ei-
chel nicht übergieng. Die Sache verhielte sich dergestalt,
daß sich der schwammige Körper der Harnröhre sechs Li-
nien vom Ende der Eichel, an dem äussern Theile der
schiefen Linie, oder der Scheidewand, die mit der Harn-
röhre einen, aufwärts spizzen Winkel macht, drei Linien
weit vom Ende der Eichel endigte; oder an der erwähn-
ten Stelle die äussere Membran der Harnröhre berührte,
und ferner von weisser Farbe, und fester Beschaffenheit
zum Ende der Eichel fort gieng. Sonst habe ich auch
die Scheidewand so unvollkommen gesehen, daß der äus-

serste
(n) [Spaltenumbruch] RUYSCH. f. 81.
(o) CHESELDEN. l. c. 13. VE-
SAL. p. 649. RUYSCH. l. c. La
PEYRONYE Mem. de l'Acad. de
[Spaltenumbruch] Chirurg. T. I. P. 2. f.
1. 2. so ich
nicht bei der Hand habe.
(p) Ess. of a Societ. at Edimb.
V. n.
35.

I. Abſchn. und deren Saamen.
iſt(n), und beinahe den Umkreis von einem paraboliſchen
Kegel beſchreibt, und ſich mit aller Freiheit, mit einem
etwas geſchwollenen, und unten unvollkommen geſchloſ-
ſenen Ringe endigt, den ein kleines Thal vom Koͤrper
der Ruthe abſondert.

Die ſchwammigen Ruthenkoͤrper laufen, ob ſie gleich
kuͤrzer ſind, einiger maaßen in die Hoͤhlung dieſer Para-
bel (o) hinein. Es giebt daher Exempel, wo nach Zer-
ſtoͤrung eines Stuͤkkes der Eichel, das Verlohrne wieder
hergeſtellet worden: es wuchſen naͤmlich (p) die ſchwam-
migen Koͤpfe der Ruthe, da der Widerſtand des faͤchri-
gen Koͤrpers der Harnroͤhre aufgehoͤret hatte.

Jch muß es indeſſen doch geſtehen, daß ich einige
male zwiſchen dem ſchwammigen Koͤrper der Harnroͤhre,
und der Eichel eine offenbare Scheidewand, von oben
bis zur unterſten Spizze, und bis zur Haut verlaͤngert
geſehen: ſo daß der ſchwammige Koͤrper der Harnroͤhre
ein blindes und zugeſpizztes Ende hatte, und der Koͤrper
der Eichel, dieſer ſchwammige Koͤrper blind war. Dieſe
Scheidewand habe ich faſt beſtaͤndig und oft ſo angefuͤllt
gefunden, daß die eingeblaſene Luft vom ſchwammigen
Harnroͤhrenkoͤrper in die ſchwammige Subſtanz der Ei-
chel nicht uͤbergieng. Die Sache verhielte ſich dergeſtalt,
daß ſich der ſchwammige Koͤrper der Harnroͤhre ſechs Li-
nien vom Ende der Eichel, an dem aͤuſſern Theile der
ſchiefen Linie, oder der Scheidewand, die mit der Harn-
roͤhre einen, aufwaͤrts ſpizzen Winkel macht, drei Linien
weit vom Ende der Eichel endigte; oder an der erwaͤhn-
ten Stelle die aͤuſſere Membran der Harnroͤhre beruͤhrte,
und ferner von weiſſer Farbe, und feſter Beſchaffenheit
zum Ende der Eichel fort gieng. Sonſt habe ich auch
die Scheidewand ſo unvollkommen geſehen, daß der aͤuſ-

ſerſte
(n) [Spaltenumbruch] RUYSCH. f. 81.
(o) CHESELDEN. l. c. 13. VE-
SAL. p. 649. RUYSCH. l. c. La
PEYRONYE Mém. de l’Acad. de
[Spaltenumbruch] Chirurg. T. I. P. 2. f.
1. 2. ſo ich
nicht bei der Hand habe.
(p) Eſſ. of a Societ. at Edimb.
V. n.
35.
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[699/0735] I. Abſchn. und deren Saamen. iſt (n), und beinahe den Umkreis von einem paraboliſchen Kegel beſchreibt, und ſich mit aller Freiheit, mit einem etwas geſchwollenen, und unten unvollkommen geſchloſ- ſenen Ringe endigt, den ein kleines Thal vom Koͤrper der Ruthe abſondert. Die ſchwammigen Ruthenkoͤrper laufen, ob ſie gleich kuͤrzer ſind, einiger maaßen in die Hoͤhlung dieſer Para- bel (o) hinein. Es giebt daher Exempel, wo nach Zer- ſtoͤrung eines Stuͤkkes der Eichel, das Verlohrne wieder hergeſtellet worden: es wuchſen naͤmlich (p) die ſchwam- migen Koͤpfe der Ruthe, da der Widerſtand des faͤchri- gen Koͤrpers der Harnroͤhre aufgehoͤret hatte. Jch muß es indeſſen doch geſtehen, daß ich einige male zwiſchen dem ſchwammigen Koͤrper der Harnroͤhre, und der Eichel eine offenbare Scheidewand, von oben bis zur unterſten Spizze, und bis zur Haut verlaͤngert geſehen: ſo daß der ſchwammige Koͤrper der Harnroͤhre ein blindes und zugeſpizztes Ende hatte, und der Koͤrper der Eichel, dieſer ſchwammige Koͤrper blind war. Dieſe Scheidewand habe ich faſt beſtaͤndig und oft ſo angefuͤllt gefunden, daß die eingeblaſene Luft vom ſchwammigen Harnroͤhrenkoͤrper in die ſchwammige Subſtanz der Ei- chel nicht uͤbergieng. Die Sache verhielte ſich dergeſtalt, daß ſich der ſchwammige Koͤrper der Harnroͤhre ſechs Li- nien vom Ende der Eichel, an dem aͤuſſern Theile der ſchiefen Linie, oder der Scheidewand, die mit der Harn- roͤhre einen, aufwaͤrts ſpizzen Winkel macht, drei Linien weit vom Ende der Eichel endigte; oder an der erwaͤhn- ten Stelle die aͤuſſere Membran der Harnroͤhre beruͤhrte, und ferner von weiſſer Farbe, und feſter Beſchaffenheit zum Ende der Eichel fort gieng. Sonſt habe ich auch die Scheidewand ſo unvollkommen geſehen, daß der aͤuſ- ſerſte (n) RUYSCH. f. 81. (o) CHESELDEN. l. c. 13. VE- SAL. p. 649. RUYSCH. l. c. La PEYRONYE Mém. de l’Acad. de Chirurg. T. I. P. 2. f. 1. 2. ſo ich nicht bei der Hand habe. (p) Eſſ. of a Societ. at Edimb. V. n. 35.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/735>, abgerufen am 25.11.2024.