Haus(q), an der Schnekke (r), am Jgel (s), und bis- weilen sogar am Menschen, wofern man den Berichten trauen darf (t).
Uebrigens bekömmt die Mannsruthe bei Thieren, von warmen Blute in der Nachbarschaft des Mastdarms ihr Lager, bei dem Ausflusse der Harnkanäle, in dem Win- kel, wo sich die Schenkel aus einander begeben, damit die Natur diesen Kanal zum Ableiten des Harns anwen- den könne.
Bei den Vögeln, bei den Thieren von kaltem Blute mit vier Füssen, bei den Fischen fließt der Harn durch einen besondern Kanal, und nicht durch die Ruthe ab, indessen lieget doch die Ruthe an eben diesem Orte. Bei den Jnsekten scheinet nicht der Saame durch die Ruthe abzufliessen (t*), und diese muß also blos das Werkzeug der Reizung abgeben.
Nur bei den Jnsekten ist die Stelle der Ruthe sehr ungewiß. Sie liegt an den Fülhörnern der Spinne (u), oder an ihren Fangärmen (w), bei den Wasserjungfern an der Brust(x), und bei den Schnekken am Halse (y).
Sie raget gemeiniglich hervor, und es hat das Weib eine dazu passende Scheide, oder einen Ruthenkanal, der zu einer Ruthe einfach, zu zwo Ruthen gedoppelt ist (z), und eine gablige Ruthe findet zwo Gebärmütter (a) zu ihrer Aufnahme.
Biswei-
(q)[Spaltenumbruch]Hist. de l'Acad. ann. 1708.
(r)SWAMMERD. bibl. p. 126.
(s)Journ. Sav. ann. 1697. l. c.
(t)Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 4. obs. 104.
(t*) Von der Biene SWAM- MERDAM. p. 510.
(u)GEOFROI l. c. II. p. 637.
(w)CLERCQ. p. 9.
(x)[Spaltenumbruch]SWAMMERDAM. bloedel. diertg. p. 91. HOMBERG. l. c.
(y)HOMBERG. l. c.
(z) Natter REDI viper. p. 34. Eidechse HARTMAN. gen. vivi- par. n. 2. Kamäleon VALISNER. oper. T. II. p. 420. Regenwurm REDI p. 98. Krebs ANDERSON.
(a) Beutelthier COWPER. Trans. n. 290.
H. Phisiol. 7. B. Z z
I. Abſchn. und deren Saamen.
Haus(q), an der Schnekke (r), am Jgel (s), und bis- weilen ſogar am Menſchen, wofern man den Berichten trauen darf (t).
Uebrigens bekoͤmmt die Mannsruthe bei Thieren, von warmen Blute in der Nachbarſchaft des Maſtdarms ihr Lager, bei dem Ausfluſſe der Harnkanaͤle, in dem Win- kel, wo ſich die Schenkel aus einander begeben, damit die Natur dieſen Kanal zum Ableiten des Harns anwen- den koͤnne.
Bei den Voͤgeln, bei den Thieren von kaltem Blute mit vier Fuͤſſen, bei den Fiſchen fließt der Harn durch einen beſondern Kanal, und nicht durch die Ruthe ab, indeſſen lieget doch die Ruthe an eben dieſem Orte. Bei den Jnſekten ſcheinet nicht der Saame durch die Ruthe abzuflieſſen (t*), und dieſe muß alſo blos das Werkzeug der Reizung abgeben.
Nur bei den Jnſekten iſt die Stelle der Ruthe ſehr ungewiß. Sie liegt an den Fuͤlhoͤrnern der Spinne (u), oder an ihren Fangaͤrmen (w), bei den Waſſerjungfern an der Bruſt(x), und bei den Schnekken am Halſe (y).
Sie raget gemeiniglich hervor, und es hat das Weib eine dazu paſſende Scheide, oder einen Ruthenkanal, der zu einer Ruthe einfach, zu zwo Ruthen gedoppelt iſt (z), und eine gablige Ruthe findet zwo Gebaͤrmuͤtter (a) zu ihrer Aufnahme.
Biswei-
(q)[Spaltenumbruch]Hiſt. de l’Acad. ann. 1708.
(r)SWAMMERD. bibl. p. 126.
(s)Journ. Sav. ann. 1697. l. c.
(t)Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 4. obſ. 104.
(t*) Von der Biene SWAM- MERDAM. p. 510.
(u)GEOFROI l. c. II. p. 637.
(w)CLERCQ. p. 9.
(x)[Spaltenumbruch]SWAMMERDAM. bloedel. diertg. p. 91. HOMBERG. l. c.
(y)HOMBERG. l. c.
(z) Natter REDI viper. p. 34. Eidechſe HARTMAN. gen. vivi- par. n. 2. Kamaͤleon VALISNER. oper. T. II. p. 420. Regenwurm REDI p. 98. Krebs ANDERSON.
(a) Beutelthier COWPER. Tranſ. n. 290.
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trauen darf (t).
Uebrigens bekoͤmmt die Mannsruthe bei Thieren, von
warmen Blute in der Nachbarſchaft des Maſtdarms ihr
Lager, bei dem Ausfluſſe der Harnkanaͤle, in dem Win-
kel, wo ſich die Schenkel aus einander begeben, damit
die Natur dieſen Kanal zum Ableiten des Harns anwen-
den koͤnne.
Bei den Voͤgeln, bei den Thieren von kaltem Blute
mit vier Fuͤſſen, bei den Fiſchen fließt der Harn durch
einen beſondern Kanal, und nicht durch die Ruthe ab,
indeſſen lieget doch die Ruthe an eben dieſem Orte. Bei
den Jnſekten ſcheinet nicht der Saame durch die Ruthe
abzuflieſſen (t*), und dieſe muß alſo blos das Werkzeug
der Reizung abgeben.
Nur bei den Jnſekten iſt die Stelle der Ruthe ſehr
ungewiß. Sie liegt an den Fuͤlhoͤrnern der Spinne (u),
oder an ihren Fangaͤrmen (w), bei den Waſſerjungfern
an der Bruſt (x), und bei den Schnekken am Halſe (y).
Sie raget gemeiniglich hervor, und es hat das Weib
eine dazu paſſende Scheide, oder einen Ruthenkanal, der
zu einer Ruthe einfach, zu zwo Ruthen gedoppelt iſt (z),
und eine gablige Ruthe findet zwo Gebaͤrmuͤtter (a) zu
ihrer Aufnahme.
Biswei-
(q)
Hiſt. de l’Acad. ann. 1708.
(r) SWAMMERD. bibl. p. 126.
(s) Journ. Sav. ann. 1697. l. c.
(t) Eph. Nat. Cur. Dec. III.
ann. 4. obſ. 104.
(t*) Von der Biene SWAM-
MERDAM. p. 510.
(u) GEOFROI l. c. II. p. 637.
(w) CLERCQ. p. 9.
(x)
SWAMMERDAM. bloedel.
diertg. p. 91. HOMBERG. l. c.
(y) HOMBERG. l. c.
(z) Natter REDI viper. p. 34.
Eidechſe HARTMAN. gen. vivi-
par. n. 2. Kamaͤleon VALISNER.
oper. T. II. p. 420. Regenwurm
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 721. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/757>, abgerufen am 22.11.2024.
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