lichen(o), und durch ein dazwischen liegendes Fett abge- sonderten Klumpen (p), wie auch aus einem Fadenge- webe (q). Ein jeder einzelner Klumpe läßt sich wiede- rum in Kernchen, welche blau, ziemlich hart und feste sind, auflösen, und es zeigt sich hier kein Ende in der Un- terabtheilung. Es sind diese Kernchen nicht hol, und folglich nicht aus dem Geschlechte der Holen (s).
Sowohl Männer (t), als neugebohrne Knaben ha- ben eine ähnliche Drüse in der Brust, welche vielmehr in eins fortgeht, und sich alsdenn von den übrigen Thei- len leichter absondern läßt, wenn weniger Fett vorhanden ist, sie endiget sich in einem cirkelförmigen Umfange, ist an dem Hofe eingedrükkt, rothschwarz, ganz voller Gefässe, und mit dem klumpigen Fette bedekkt.
Es kam mir vor, daß sie in neugebohrnen Kindern von beiderlei Geschlechte, vielmehr grösser, als nach dem Ablaufe eines Jahres war, so wie sie alsdenn saftiger und weicher ist. Endlich habe ich doch diese Drüse bey den Mägdchen grösser, als bei den Knaben gefunden.
§. 5. Die Milchgänge.
Man findet an dieser beschriebenen Drüse bey Frauenspersonen, welche entweder säugte, da sie verstarb, oder schwanger (a), oder im Kindbette war, oder wenig- stens nicht lange vorher gebohren hatte, unzähliche aus- (r)
führende
(o)[Spaltenumbruch]BOEHMER. de mamm. prog. t. 1.
(p)FLORENT. p. 54. WINS- LOW. n. 12.
(q)FLORENTIN. p. 57.
(s) Die Gegenwart der Drüsen leugnet RUYSCH. Epist. XV. thes. [Spaltenumbruch]
VII. n. 70. es wäre genung zu leug- nen, daß sie hohl wären.
(t)Fasc. Anat. VI. t. 1. FLO- RENT. weitläuftig VESALIUS leugnets. Recht hat MORGAGN. Adv. V. p. 3
(a)RUYSCH. l. c. conf. TREW. Eph. Nat. Cur. Vol. II. obs. 54.
(r) Bläsig nannte solche VI- EUSSENS. nov. system. p. 60.
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
lichen(o), und durch ein dazwiſchen liegendes Fett abge- ſonderten Klumpen (p), wie auch aus einem Fadenge- webe (q). Ein jeder einzelner Klumpe laͤßt ſich wiede- rum in Kernchen, welche blau, ziemlich hart und feſte ſind, aufloͤſen, und es zeigt ſich hier kein Ende in der Un- terabtheilung. Es ſind dieſe Kernchen nicht hol, und folglich nicht aus dem Geſchlechte der Holen (s).
Sowohl Maͤnner (t), als neugebohrne Knaben ha- ben eine aͤhnliche Druͤſe in der Bruſt, welche vielmehr in eins fortgeht, und ſich alsdenn von den uͤbrigen Thei- len leichter abſondern laͤßt, wenn weniger Fett vorhanden iſt, ſie endiget ſich in einem cirkelfoͤrmigen Umfange, iſt an dem Hofe eingedruͤkkt, rothſchwarz, ganz voller Gefaͤſſe, und mit dem klumpigen Fette bedekkt.
Es kam mir vor, daß ſie in neugebohrnen Kindern von beiderlei Geſchlechte, vielmehr groͤſſer, als nach dem Ablaufe eines Jahres war, ſo wie ſie alsdenn ſaftiger und weicher iſt. Endlich habe ich doch dieſe Druͤſe bey den Maͤgdchen groͤſſer, als bei den Knaben gefunden.
§. 5. Die Milchgaͤnge.
Man findet an dieſer beſchriebenen Druͤſe bey Frauensperſonen, welche entweder ſaͤugte, da ſie verſtarb, oder ſchwanger (a), oder im Kindbette war, oder wenig- ſtens nicht lange vorher gebohren hatte, unzaͤhliche aus- (r)
fuͤhrende
(o)[Spaltenumbruch]BOEHMER. de mamm. prog. t. 1.
(p)FLORENT. p. 54. WINS- LOW. n. 12.
(q)FLORENTIN. p. 57.
(s) Die Gegenwart der Druͤſen leugnet RUYSCH. Epiſt. XV. theſ. [Spaltenumbruch]
VII. n. 70. es waͤre genung zu leug- nen, daß ſie hohl waͤren.
(t)Faſc. Anat. VI. t. 1. FLO- RENT. weitlaͤuftig VESALIUS leugnets. Recht hat MORGAGN. Adv. V. p. 3
(a)RUYSCH. l. c. conf. TREW. Eph. Nat. Cur. Vol. II. obſ. 54.
(r) Blaͤſig nannte ſolche VI- EUSSENS. nov. ſyſtem. p. 60.
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
lichen (o), und durch ein dazwiſchen liegendes Fett abge-
ſonderten Klumpen (p), wie auch aus einem Fadenge-
webe (q). Ein jeder einzelner Klumpe laͤßt ſich wiede-
rum in Kernchen, welche blau, ziemlich hart und feſte
ſind, aufloͤſen, und es zeigt ſich hier kein Ende in der Un-
terabtheilung. Es ſind dieſe Kernchen nicht hol, und
folglich nicht aus dem Geſchlechte der Holen (s).
Sowohl Maͤnner (t), als neugebohrne Knaben ha-
ben eine aͤhnliche Druͤſe in der Bruſt, welche vielmehr
in eins fortgeht, und ſich alsdenn von den uͤbrigen Thei-
len leichter abſondern laͤßt, wenn weniger Fett vorhanden
iſt, ſie endiget ſich in einem cirkelfoͤrmigen Umfange,
iſt an dem Hofe eingedruͤkkt, rothſchwarz, ganz voller
Gefaͤſſe, und mit dem klumpigen Fette bedekkt.
Es kam mir vor, daß ſie in neugebohrnen Kindern
von beiderlei Geſchlechte, vielmehr groͤſſer, als nach dem
Ablaufe eines Jahres war, ſo wie ſie alsdenn ſaftiger
und weicher iſt. Endlich habe ich doch dieſe Druͤſe bey
den Maͤgdchen groͤſſer, als bei den Knaben gefunden.
§. 5.
Die Milchgaͤnge.
Man findet an dieſer beſchriebenen Druͤſe bey
Frauensperſonen, welche entweder ſaͤugte, da ſie verſtarb,
oder ſchwanger (a), oder im Kindbette war, oder wenig-
ſtens nicht lange vorher gebohren hatte, unzaͤhliche aus-
fuͤhrende
(r)
(o)
BOEHMER. de mamm.
prog. t. 1.
(p) FLORENT. p. 54. WINS-
LOW. n. 12.
(q) FLORENTIN. p. 57.
(s) Die Gegenwart der Druͤſen
leugnet RUYSCH. Epiſt. XV. theſ.
VII. n. 70. es waͤre genung zu leug-
nen, daß ſie hohl waͤren.
(t) Faſc. Anat. VI. t. 1. FLO-
RENT. weitlaͤuftig VESALIUS
leugnets. Recht hat MORGAGN.
Adv. V. p. 3
(a) RUYSCH. l. c. conf. TREW.
Eph. Nat. Cur. Vol. II. obſ. 54.
(r) Blaͤſig nannte ſolche VI-
EUSSENS. nov. ſyſtem. p. 60.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 857. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/893>, abgerufen am 22.11.2024.
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